Zur Vorrunde um die Badische Futsalmeisterschaft reiste unsere Damenmannschaft als eines der favorisierten Teams an, stellte sie in der ihr zugeteilten Gruppe 2 doch das gemessen an den Feldrunden-Tabellenständen zweitbeste Team. Zudem war ein Großteil der Spielerinnen in ihrer erst vor kurzem zurückliegenden Jugendzeit stets unter den besten Futsalteams Mittelbadens gelandet. Beste Voraussetzungen also, diese Gruppe als einer der zwei Tabellenbesten abzuschließen. Die späteren Halbfinalsieger würden sich dann für die Futsalendrunde qualifizieren.

Leider schienen diese Vorschusslorbeeren unsere Girls eher zu hemmen, die in den ersten beiden Spielen jegliche Einstellung vermissen ließen und gegen eigentlich technisch klar unterlegene Gegnerinnen zu wenig Laufbereitschaft ohne Ball, null Dynamik und wenig Tempospiel zeigten. Besonders eklatant war die Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Tor – hier agierte man auffallend zaghaft und „streichelte“ den Ball mehr, als in zielgerichtet zwischen die Pfosten abzufeuern. So standen nach jeweils neun Minuten Spielzeit zwei ernüchternde 0:0-Remis gegen die gastgebende SG Dielheim/Horrenberg und die DJK RW Handschuhsheim zu Buche. Coach Joachim Reichert machte sich danach ungewohnt aber völlig zurecht Luft und kritisierte unsere Amazonen für ihre schlaffen Auftritte. Und siehe da: gegen die Oberligareserve TSV Amicitia Viernheim II stimmten immerhin Einstellung und Kampf. Da man jedoch auch hier die eigene Abschlussschwäche nicht ablegen konnte, reichte es nur zum dritten 0:0. Kurios, dass nach sieben Gruppenspielen sechs (!) 0:0 auf dem Turnierplan standen und unser Team darüber hinaus bis zuletzt noch alle Trümpfe in der eigenen Hand hatte, um doch noch ins Halbfinale einzuziehen. Vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen den mit Verbandsligaspielerinnen bestückten SSV Waghäusel II sah die Ausgangslage wie folgt aus: 1:0-Sieg würde ein Entscheidungs-Siebenmeterschießen gegen die SG Dielheim/Horrenberg bedeuten, ein höherer Ein-Tore-Sieg oder ein Zwei-Tore-Erfolg würden gar den Einzug ins Halbfinale ohne Umwege ermöglichen. Und tatsächlich: unser Team war gewillt, auf den letzten Drücker doch noch den Erfolg einzufahren. Man fand gut ins Spiel und begegnete dem SSV absolut auf Augenhöhe. Bitter dann das 0:1 in Minute 4. Fortan rannte man diesem Rückstand hinterher. Eine gute Defensivleistung und teils spielintellektuelle Ideen, die man in diesem Turnier sonst nur wenige sah, reichten jedoch wieder nicht aus. Warum? Weil vor dem gegnerischen Tor erneut Flaute herrschte und unser Team damit in insgesamt 36 (!) Turnierminuten torlos blieb. Somit schied man verdient aus und musste früher die Heimreise antreten als dies ursprünglich vorgesehen war. Heute muss man sich auch mal kritisch äußern dürfen: den Turnierbeginn verschlief man total und ließ hier die notwendige Einstellung vermissen. Ein Verhalten, das besonders Trainer Joachim nicht verdient hatte. Hätte man hier zumindest auf Normalniveau agiert, hätte man bereits hier den Halbfinaleinzug dingfest machen können. Später wurde es gegen die mit höherklassig erfahrenen Spielerinnen Viernheims und Waghäusels dann schwer, obwohl man auch hier Chancen besaß, den Spieß doch noch umzudrehen.

Nun gilt es, sich früher als zunächst gedacht, auf die Anfang März wieder beginnende Feldrunde zu konzentrieren und sich auf diese zielgerichtet vorzubereiten. Mit der nötigen Einstellung in der Vorbereitung und später in der Landesligarückrunde, kann man dann auch Coach „Jo“ für seinen stets großen Einsatz wieder etwas zurückgeben. Geht es an Mädels!

Ergebnisse und Tabelle Gruppe 2:

FC Odenheim - SG Dielheim/Horrenberg 0:0, - DJK RW Handschuhsheim 0:0, - TSV Amicitia Viernheim II 0:0, - SSV Waghäusel II 0:1.

1.) SSV Waghäusel II 7 Punkte, 3:1 Tore

2.) TSV Amicitia Viernheim II 6 Punkte, 2:1 Tore

3.) SG Dielheim/Horrenberg 6 Punkte, 1:0 Tore

4.) FC Odenheim 3 Punkte, 0:1 Tore

5.) DJK RW Handschuhsheim 2 Punkte, 1:4 Tore

Spielerinnen: Ricarda Weser (TW), Laura Drexler, Jenny Wagner, Aline Hertl, Anja Fielenbach, Stephanie Schleweis, Jacqueline Hertl, Emily Wagner.

Endplatzierungen:

1.) TSV Amicitia Viernheim II

2.) VfB St. Leon

3.) SSV Waghäusel II

4.) TSG Rohrbach

Viernheim und Waghäusel waren von Beginn an als „2. Mannschaften“ nicht berechtigt, an der Futsalendrunde teilzunehmen; damit haben sich St. Leon und Rohrbach für diese qualifiziert – herzlichen Glückwunsch!

Hier darf auch mal Kritik am Regelwerk berechtigt sein: Die Gruppenphase durften beide IIer-Teams noch erfolgreich absolvieren, um dann letztlich doch nicht weiterkommen zu können. Ein klarer Nachteil für die ausgeschiedenen Vorrundengruppengegner, waren doch alle Futsalvorrundenturniere zusammengenommen, nur hier gleich zwei II-er-Mannschaften am Start, bei denen auch noch Spielerinnen aus ihren I-er-Teams zum Einsatz kamen. Der Badische Fußballverband sollte sich für die kommenden Jahre hierüber mal seine Gedanken machen! Damit dies nicht falsch verstanden wird: Diese Sicht der Dinge hatten bereits vor Turnierbeginn alle betroffenen und gesprochenen Mannschaften und hat nichts mit dem Turnierausgang unserer Mannschaft zu tun; diese hatte ein Weiterkommen an diesem Tag nämlich so oder so einfach nicht verdient. Ärgerlich muss es aber vor allem für die auch noch gastgebende SG Dielheim/Horrenberg gewesen sein, die in der Vorrunde unglücklich punkt- und tordifferenzgleich nur wegen einem weniger erzielten Tor gegenüber zwei II-er-Teams ausgeschieden ist. In den Halbfinals mussten diese II-er-Teams, an die sich unsere Kritik nicht wendet, dann plötzlich quasi außer Konkurrenz antreten – ein klarer Vorteil für die aus Gruppe 1 weitergekommenen Teams.

E.W.