HERREN I – 3. RUNDE KREISPOKAL:

Sonntag, 11.08.2019, 17.00 Uhr:

FC Weiher - FCO I 2:1 (2:1)

FCO: Matthias Holler, Marvin Wagner (57. Marvin Kracker), Dragan Novakovic, Maximilian Leist, Luis Neuthardt (59. Nico Sinibaldi), Kilian Lamsfuß, Manuel Deponte (75. Tzino Mezini), Sandro Böser, Nahed J.Y. Iqtifan (68. Marco Köhler), Mohammed R.S. Wadi, Julian Beer. Ersatz: Tim Becker (ETW), Fabian Fersching.

Torschützen: 1:0 (17.) Anti, 1:1 (25.) Beer, 2:1 (39.) Sa. Just.

Zum 3. Mal in Folge ist unser FCO nach dem erst zweiten Pokalspiel bei einem klassentieferen Verein ausgeschieden, auch wenn´s dieses Mal aufgrund eines zu Beginn „Freiloses“ nun in Runde 3 war. Dass es in Weiher schwer werden würde, war klar, aufgrund unseres qualitativ gut besetzten Kaders und den Eindrücken in der Vorbereitung hätte man jedoch mehr erwarten können, erwarten müssen. So feierte Weiher einen gemessen an den Torchancen unstrittig verdienten Sieg, der jedoch durch diverse Begleitumstände begünstigt war.

Unser Trainerduo Fabian Fersching und Luca Hodecker musste neben auf Luca selbst auch auf Spielführer Julian Fersching verletzungsbedingt verzichten. Auch Vizekapitän Andre Silva fehlte (Urlaub) und unsere Torhüter Tim Becker und Dennis Braun trafen urlaubsbedingt erst kurz vor bzw. während des Spiels ein. Becker konnte zumindest noch auf der Bank Platz nehmen. Erstmals seit dem 07.05.2017 stand damit unser im anderen Sportleben (Bruchsal Rebels) Football-Wide-Receiver Matthias Holler bei der „Ersten“ zwischen den Pfosten. Und es sei vorweggenommen: er lieferte eine bärenstarke Begegung ab.

Auf dem ungemähten, sehr hohen Grün – einem wohl taktischen Mittel der Gastgeber – tat sich unsere Elf von Beginn an schwer, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen. Eine Ballführung war gerade im Aufbauspiel nur schwer möglich. Man musste sich mit dieser Gegebenheit abfinden und das Beste draus machen. Die körperlich robusten Weiherer kamen aber dennoch besser damit zurecht und stellten unseren FCO mit ihrer von Beginn an aggressiven Spielweise vor Probleme. Torchancen waren in der ersten Viertelstunde auf beiden Seiten keine zu notieren. Bei zwei, drei Vorstößen der Heimmannschaft wurde unserer Defensive aber bereits hier aufgezeigt, was sie heute erwarten wird. Die erste gute Torchance dann doch für unser Team: Nahed J.Y. Iqtifan hatte von links geflankt und fand am langen Pfosten Sandro Böser, der ob der verdeckten Flugbahn des Balles jedoch zu überrascht war, um selbigen unter Kontrolle zu kriegen. Die Kugel flutschte knapp rechts am Tor vorbei (15.). Begünstigt dadurch, dass unsere Defensivzentrale in dieser Szene viel zu tief stand, konnte sich der FC Weiher zwei Minuten später im und um den Odenheimer Strafraum herum festsetzen. Unsere Abwehr brachte das Leder trotz gleich zweifacher Möglichkeit nicht aus der Gefahrenzone und so war es schließlich der Weiherer Rückkehrer Anti, der den Ball sehenswert ins lange Tordreieck abfeuerte. Aus FCO-Sicht 0:1, was die Aufgabe nun natürlich noch weiter erschweren sollte. In der 21. Minute aber beinahe der schnelle Ausgleich. Wieder hatte Iqtifan auf Böser geflankt. Dieser machte bei seinem Kopfball gegen die Laufrichtung des Weiherer Keepers Schimmel eigentlich alles richtig, Schimmel packte aber eine Monsterparade aus und hatte dann auch noch Glück, dass der Nachschuss von Böser an die Torlatte ging. Unser Team nun aber am Drücker und in Minute 24 mit der nächsten Möglichkeit. Der Schuss von Mohammed R.S. Wadi nach erneuter Iqtifan-Flanke konnte jedoch von der vielbeinigen Gastgeberabwehr zur Ecke geblockt werden. Wenige Sekunden später der nächste Eckball, den wieder Iqtifan nach innen brachte. Unser heutiger Kapitän Julian Beer lief perfekt in die Eckballflanke und köpfte zum 1:1 ein (25.). Hatte man gehofft, dass dieses Tor mehr Sicherheit in das Odenheimer Spiel bringt, so sah man sich getäuscht. Bei inzwischen einsetzendem Regen ließ man sich von der harten Gangart des FCW sichtlich den Schneid abkaufen und fand im Schiedsrichter nur unzureichend Schutz. Dieser hätte längst ein Zeichen per Gelbem Karton setzen müssen, ließ aber stattdessen viel zu viel durchgehen. Weihers kompaktem und robustem Auftritt kam dies entgegen, immer wieder doppelten die Heimakteure aggressiv unsere Spieler und erkämpften sich dadurch vor allem im Mittelfeld Vorteile. In der 30ten einem eigenen Querschläger „geschuldet“, dann gleich die doppelte Schusschance für den FCW, doch die FCO-Abwehr konnte beide Male blocken. Nur wenige Sekunden danach ein Odenheimer Ballverlust und dadurch über rechts ein ernstzunehmender Angriff der Gastgeber, die im Abschluss aber zum Glück übers Tor zielten. Unser FCO machte sich gerade im Aufbauspiel mit ungenauen Zuspielen das Leben schwerer als es ohnehin schon war. In der 33ten dann aber mal wieder unsere Viktorianer über Beer mit gutem Zuspiel von der rechten Toraußenlinie auf den an der Fünfmeterraumgrenze lauernden Iqtifan. Jedoch gut verteidigt von Weiher und so Abstoß. Die beiden Kontrahenten bewegten sich auf Augenhöhe, Torchancen waren auf beiden Seiten jedoch eher Mangelware. Es schein so, als dass nur dann ein weiterer Treffer fallen könnte, wenn eine der beiden Teams einen Fehler macht. Und tatsächlich leistete sich diesen dann unser FCO in Minute 39. Ohne Not wieder ein unnötiger Ballverlust aus der Defensivzentrale heraus, was Sa. Sorg zum schnellen Vorstoß und trockenem Torschuss ins rechte Toreck nutzte: 2:1 für Weiher. Bis zur Pause dann unser FCO in der Vorwärtsbewegung, ohne jedoch zu echten Torchancen zu kommen. Weiher verteidigte geschickt und band unsere Elf alleine fast drei Minuten lang auf der rechten Außenbahn, wo es in dieser Phase einen Einwurf nach dem anderen gab. Erst in der einminütigen Nachspielzeit der ersten Spielhälfte wieder so etwas wie Gefahr fürs Weiherer Tor, als Iqtifan nach einer Ecke das Kopfballduell gewann, der Ball aber im Strafraum keinen weiteren Odenheimer Abnehmer fand.

Bei unserem FCO war in den ersten 45 Minuten nicht wirklich viel zusammengelaufen und gerade unsere Offensivkräfte waren bis dato in besten Weiherer Händen gewesen. Unser Mittelfeld und unsere Abwehr sahen sich mehr einem Abnutzungskampf ausgesetzt und diverse Fehler in allen Mannschaftsteilen – von Torhüter Holler mal abgesehen – förderten das Weiherer Selbstbewusstsein. In Durchgang 2 musste sich unbedingt vieles zum Besseren wenden.

Nach Wiederanpfiff aber zunächst wieder die Gastgeber durch einen schnell vorgetragenen Konter, an dessen Ende Holler aber die Großchance stach und zur Ecke parierte. Nach dieser schien die Situation zunächst schon geklärt, als dann aber doch nochmals ein Gelber des FCW an den Ball kam. Folge war eine weitere Ecke, die aber verpuffte. Weiher weiterhin mit unangenehmem, aggressivem und teils hartem Forechecking, welchem der immer mehr überforderte Schiedsrichter keinen Einhalt gebot. Die Grenzen einer bis dato „nur“ harten Gangart wurden dann in Minute 50 deutlich überschritten. Ein FCW-Spieler (bewusst keine Namensnennung) stieg ohne Chance auf den Ball derart hart gegen unseren Rechtsverteidiger Marvin Wagner ein, dass dieser quer in der Luft lag und äußerst unsanft zu Boden stürzte. Für Wagner ging´s nicht mehr weiter und der Übeltäter kam mit Gelb, der überhaupt ersten (!) Verwarnungskarte für Weiher, noch gnädig davon. Fußball ist kein Hallenhalma, man muss sich gelinde ausgedrückt aber schon fragen, ob der Preis des Erfolgs ein solches Einsteigen rechtfertigt … Diese Frage sollte sich der FCW-Akteur in einer ruhigen Minute mal selbst stellen. Spätestens jetzt hatte der Schiedsrichter die Kontrolle über das Geschehen verloren. Folgen waren wenig später eine Rudelbildung vor der Weiherer Bank, wiederholte „Verletzungs“pausen für die Heimakteure, viel Hektik und wenig ansehnlicher Fußball. Manch einer der FCO-Spieler verstrickte sich nun auch noch in Nicklichkeiten, was dem eigenen Spiel nur wenig förderlich war und stattdessen Weiher in die Karten spielte. Durch das ganze Drumherum kam für Wagner Namensvetter Marvin Kracker erst fast sieben Minuten später, in Minute 57 ins Spiel. Ein Zeichen dafür, wie lange das Spiel gerade auch in dieser Phase unterbrochen war. Schon jetzt wären später gute fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt gewesen … In der 59ten dann eine Eckballserie für die Gastgeber mit beinahe gleich zweimal durchschneidendem Erfolg. Zunächst fast ein Odenheimer Eigentor und dann parierte auch noch Holler gegen einen Weiherer aus der Kurzdistanz prächtig. Glück für unseren FCO, bei dem sich an diese Szene Wechsel Nr. 2 anschloss: Nico Sinibaldi für den Ex-Weiherer Luis Neuthardt. Unsere Viktorianer fanden weiterhin nicht richtig zu ihrem Spiel. In der 64. Minute dann aber ein schöner Schnittstellenpass von Manuel Deponte auf den gestarteten Beer, der den Ball aber knapp links am Tor vorbeisetzte. Sechzig Sekunden später wieder Beer, dieses Mal nach Vorarbeit von Wadi, aber genau auf den Torhüter. In Minute 68 Wechsel Nr. 3: Marco Köhler für den zunehmend in verzwickte Situationen verstrickten Iqtifan. Wundersames dann in der 69. Minute, als Weihers an diesem Tag sicherlich wertvollster und mit allen Wassern gewaschener Spieler doch tatsächlich Gelb gezeigt bekam und dieses dann auch noch wegen Meckerns. Ob dessen wiederholtem Einsteigen zuvor, entbehrte dies nicht einer gewissen Ironie. Unsere Elf nun mit viel Ballbesitz, aber ohne Durchkommen durch den Weiherer Abwehrriegel. Die Heimakteure lauerten auf Konter und besaßen nach einem solchen mit im FCO-Strafraum auch noch einfachem Doppelpass, in der 74. Minute die nächste hochkarätige Möglichkeit zur in gewisserweise Vorentscheidung. Wieder war es jedoch Holler, der diese Großchance stach und so sein Team vorerst noch im Rennen hielt. Es folgte auf FCÖ-Seite Wechsel Nr. 4: Tzino Mezini kam erstmals in dieser Saison zum Einsatz und ersetzte Deponte – unser FCO damit nun noch offensiver ausgerichtet. Alle Bemühungen wurden immer wieder durch häufige Unterbrechungen erschwert. Einmal mehr bezeichnend eine lange Behandlung eines bereits "erwähnten" FCW-Spielers, der schwer humpelnd vom Platz schlich – weitere gestoppte zweieinhalb Minuten Zeit kostete dies unseren FCO. Das Überschreiten der Seitenauslinie führte zur wundersamen Heilung und der gleiche Spieler sprang wenig später wieder putzmunter auf dem Feld herum und führte unmittelbar nach Wiederbetreten des Spielfeldes auch noch einen Eckball aus. „Kompliment“ an die Weiherer Medizinabteilung! All dies ließ keinen geordneten Spielaufbau möglich werden und so blieb bei den Odenheimer Offensivbemühungen vieles Stückwerk. Auch wenn Weiher in der letzten Viertelstunde nur noch auf die eigene Defensive bedacht war, gab es aus FCO-Sicht nur die folgenden drei Halbchancen: 78.) etwas zu hoch geratener Lupfer Mezinis auf Wadi mit anschließender Abseitsstellung Mezinis; 80.) nach Foulspiel an Wadi Freistoß zentral aus 18 Metern, flach abgefeuert von Kilian Lamsfuß – FCW-Keeper Schimmel zeigte sich auf seinem Posten; 82.) Kopfballverlängerung des längst vorgezogenen Kracker Richtung Wadi, der aber nicht ganz herankam. Die Weiherer Defensive stand sehr gut und ließ nichts mehr zu. Zudem zerschlugen sich die Odenheimer Hoffnungen auf eine angemessene Nachspielzeit. Bei längst eingesetztem Starkregen pfiff der schwache Schiedsrichter doch tatsächlich schon nach nur lächerlichen zweieinhalb Minuten Overtime ab. Ehrlich gesagt wäre aber auch zu befürchten gewesen, dass unser Team am heutigen Tag auch bei mehr Zeit nicht mehr getroffen hätte.

Bei insbesondere anderer Spielleitung von Beginn an, hätte das Spiel durchaus einen anderen Verlauf nehmen können. So aber war die Gangart der Gastgeber vom Unparteiischen legitmiert und diese verdienten sich damit den Sieg. Ein schwerer Schlag für unser Team, wäre aufgrund schon anderer gestrauchelter Kreisligavereine doch dieses Jahr im Pokal einiges möglich gewesen. Stattdessen wird unser Verein nun ein weiteres Mal im weiteren Verlauf dieses Wettbewerbs nur Zuschauer sein. Zudem nahm die sonst bisher gute Vorbereitung im Hinblick auf das erste Kreisligaspiel am kommenden Sonntag, 18.08., 15.00 Uhr, gegen den SV Menzingen, ein unerfreuliches Ende. (E.W.)