präsentiert FC Odenheim die "Erste":

HERREN I – 1. SPIELTAG KREISKLASSE A BRUCHSAL 2023/24

Sonntag, 27.08.2023:

FCO I - Spvgg Oberhausen 2:2 (1:0)

FCO: Matthias Holler, Nico Sinibaldi, Marcel Goldschmidt, Manuel Deponte, Nicolas Wagner, Marvin Wagner, Luis Benz, Timo Teufel (67. Mehmet Güzel), Lennard Zimmermann, Johannes Laub (84. Dominic Ferreira da Fonseca), Mohammed Yildirim (84. Simon Deuchler). Ersatz: Jakob Schorr (ETW), Tizian Last, Nicolai Manz, Niclas Müller.

Torschützen: 1:0 (17.) Laub, 2:0 (63.) Teufel, 2:1 (67.) Adler, 2:2 (85.) Buzhala.

In einem spektakulären Spiel entführten die Gäste in der Gesamtbetrachtung einen glücklichen Punkt. Unser FCO hatte eine Stunde lang ein wahres Offensivfeuerwerk abgebrannt und hätte weitaus höher als zu diesem Zeitpunkt 2:0 führen müssen. U. a. hatte man bei zwei Pfostenschüssen Pech. Eine Unzulänglichkeit der FCO-Elf führte zum 1:2 aus dem Nichts und in der Folge hatte der lange Zeit gut leitende Schiedsrichter mit einigen unglücklichen Entscheidungen gegen unseren FCO entscheidenden Anteil daran, dass unser Team noch zwei Punkte liegenließ.

Aus dem Odenheimer 27-Mann-Kader fehlten Maximilian Leist aufgrund seiner Gelb-Roten Karte im Pokalspiel, Noah Zorn (Urlaub) und wegen Verletzungen Christopher Kessler, Samuele Di Lisa, Felix Dörn, Nils Götz und Lenny Knapp. Zudem musste auch noch der eingeplante Kevin Schneider kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen passen. Coach Alexander Runne vertraute soweit auf die Pokalelf gegen Kronau und ersetzte die beiden ausfallenden Leist und Schneider nominell durch Luis Benz und Nikolas Wagner. Der Letztgenannte bildete zusammen mit Marvin Wagner erstmals eine „Wagner-Doppelsechs“, Benz rückte auf die rechte Außenbahn und Nico Sinibaldi von dort anstelle von Leist in die defensive Dreierkette.

Die erste nicht ungefährliche Aktion gehörte den Gästen, als deren hochgewachsener Stürmer den Ball gut an-, mitnahm und abzog. Rund 2 Meter flutschte das Leder am linken Pfosten des Odenheimer Tores vorbei. In Minute 3 ließ der Schiedsrichter erstmals Gnade vor Recht walten, als es nach Halten des durchgebrochenen Timo Teufel eigentlich Gelb für den Oberhausener hätte geben müssen. Unser Team fand immer besser in die Begegnung und kam in der 7. Minute zu seiner ersten guten Chance. Mohammed Yildirim behauptete hier nach einem Oberhausener Aufbaufehler gut den Ball und legte für Teufel auf. Dessen Abschluss gen langes linkes Toreck parierte der Gästekeeper gut per Fußabwehr. Zwei Minuten danach hatte die Hintermannschaft der Gäste schon bei Ball #1 nach einem Freistoß Probleme. Johannes Laub blieb dran und legte nochmals in die Box, wo Yildirim aus der Drehung zum Abschluss kam. Der Torwart tauchte ins kurze Eck und sicherte sich die Kugel. Auf der Gegenseite nur weitere 120 Sekunden später plötzlich auch die Möglichkeit für einen Oberhausener, dessen eigentlich Abseitsposition leider nicht geahndet worden war. Zum Glück wählte dieser ein misslungenes Abspiel anstelle selbst aus bester Situation abzuschließen. In der Folge spielte aber fast ausschließlich nur noch unser FCO. In der 12. Minute wurde zunächst die Hereingabe von Benz nach zuvor schönem Doppelpass mit Teufel geklärt. In der gleichen Minute eine weitere bärenstarke Aktion unseres 18jährigen über rechts. Sein Zuspiel fand Teufel im Strafraum, der es aber leider verpasste, sofort abzuziehen. Sein dann doch noch Abschluss wurde von einem Oberhausener geblockt. Unser FCO war im Flow und bestimmte die Begegnung klar. Dann die Minute 17 und das sehenswerte 1:0. Yildirim mit starkem No-Look-Pass in den bestens eingelaufenen Sturmpartner Laub. Dieser bleib cool, guckte den Torhüter aus und schob überlegt zur FCO-Führung ein. In der 20sten Balleroberung M. Wagner mit Pass in die Spitze zu Laub. Dieser leitete auf Benz weiter, dessen toller Lauf nur durch ein Foulspiel gestoppt werden konnte. Jetzt endlich die bereits zuvor überfällige 1. Gelbe Karte für Oberhausens Nr. 4. Den fälligen Freistoß führte Lennard Zimmermann aus, von der Mauer abgefälscht fiel das Leder knapp rechts neben den Pfosten. Die folgende Ecke brachte leider nichts ein. In den Minuten 26 und 27 zwei weitere Torabschlüsse von Teufel und Yildirim, bei davon Nr. 2 musste der gegnerische Torhüter kurz nachfassen. In der Minute darauf dann ein seltener Vorstoß der Gäste, dank eines weiten Schlags aus der Abwehr. Unser Keeper Matthias Holler eilte aus seinem Tor heraus und konnte so den Angreifer auch weit nach links außen abdrängen. Etwas übermotiviert leistete der sich dort noch einen unnötigen Schubser, der zurecht mit Gelb bestraft wurde. Die bereits gelbverwarnte Nr. 4 der Gäste motzte dem Schiri zuviel und wurde ermahnt. Viel dürfte sich dieser nun wohl nicht mehr erlauben?! Der nach Hollers Foul fällige Freistoß flog in den FCO-Strafraum und abgefälscht flach aufs Tor. Holler war schnell am Boden und konnte parieren. Es war also nicht so, dass die Gäste gar nicht zu Offensivaktionen gekommen wären, im Vergleich zu unserem FCO hatten dies aber Seltenheitswert. In der 31. Minute ein weiterer guter Vorstoß unserer Elf, diesmal über links. Zimmermann mit guter Flanke, die fast zwei am langen Pfosten blankstehende FCO´ler erreicht hätte. Gerade noch so kam ein Oberhausener per Kopf an den Ball und konnte klären. Eine Zeigerumdrehung später holte Laub im Mittelfeld das Leder gut ab und verlagerte auf rechts zu Benz. Dieser drang in den Strafraum ein, sein Schussversuch wurde aber von der vielbeinigen Hintermannschaft der Gäste geblockt. In der 35sten eine gute Aktion von Laub und Zuspiel in den Lauf von Yildirim. Dieser stoppte ab, dreht auf und zielte knapp rechts nebens Tor. Nach Abstoß der Gäste eine technisch gute Aktion deren Nr. 6 und in der Folge ein weiter Flugball auf einen Angreifer. Die sich diesem bietende Chance ließ er liegen, sein Versuch eines Lupfers misslang. Eine richtig starke FCO-Aktion dann noch in Minute 39. Nach einem weiten Schlag nach vorne tauchte Sinibaldi listig aus dem Rücken eines sich soweit sicher scheinenden Gegenspielers auf und zog fulminant volley ab. Der Spvgg-Torhüter lenkte die Kugel mit einem Reflex zur Ecke. Schade, gerade auch diese Aktion hätte einen Treffer verdient gehabt. Auch Oberhausen hatte zwei, drei Möglichkeiten besessen, in Summe hätten sich die Gäste aber über eine 2:0-Führung unseres FCO nicht beschweren dürfen. So ging es mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0 in die Pause.

Unsere Viktorianer knüpften in Durchgang 2 nahtlos an Hälfte 1 an und Teufel versuchte es in der 49. Minute mit einem ersten Abschluss aus rund 25 Metern, der ca. zwei Meter links am Gästegehäuse vorbeiging. Auf der Gegenseite auch ein Versuch von Oberhausen, der Holler aber vor keine echte Probe stellte (50.). In der 52sten die dicke Möglichkeit, um auf 2:0 zu stellen. Benz mit sehenswertem Doppelpass mit Laub und auf dem Weg frei in Richtung Tor. Oberhausenes Torhüter stach die Eins-gegen-Eins-Situation prächtig, in der Nachbetrachtung hätte unser junger Angreifer wohl besser sein Tempo ausnutzen und den Torhüter überlaufen sollen. Im nächsten Spiel klappt´s Luis! Doch die Gefahr war für die Gäste in dieser Szene noch längst nicht gebannt, denn nur wenige Sekunden danach packte Yildirim von halbrechts aus rund 20 Metern einen „Koffer“ aus. Riesenglück für die Spvgg und Pech für unseren FCO, dass der Ball von der oberen Innenseite des linken Torpfostens ins Feld zurücksprang. In Minute 57 eine weitere gefährliche Offensivaktion der Heimmannschaft, doch Teufels Abschluss nach Sinibaldi-Ecke wurde im Strafraum geblockt. Zwei Minuten danach ein taktisches Foul von Oberhausens Nummer 4, doch wieder kam dieser ungeschoren davon. In der 61sten Teufel auf den gut in die Spitze eingelaufenen M. Wagner. Dieser legte aus der Luft für Laub auf. Unser Angreifer mit einer kurzen Bewegung und dem Schussversuch, leider mit zu wenig Schmackes und von daher kein Problem für den besten Gästespieler, den Torhüter. In Minute 63 wurde Benz durch ein Foul ausgebremst – ja von der Nr. 4. Wieder ließ der Unparteiische Gnade vor Recht ergehen. Schon interessant, wie unterschiedlich doch das „Fingerspitzengeühl“ der Spielleiter ausfallen kann. Denkt man an das Pokalspiel letzte Woche gegen Kronau, dann waren die dort zur Gelb-Roten Karte für unseren Spieler Leist geführten Aktionen im Vergleich zu denen heute von Oberhausens Spieler absolutes „Pipifax“ gewesen. Dafür nutze unser Team aber das Momentum und erhöhte aufs längst überfällige 2:0. Sinibaldi zirkelte den Freistoß in den Strafraum, vom Kopfballduell von Laub und seinem Gegenspieler sprang das Spielgerät vor die Füße von Teufel und unsere Co-Spielertrainer schloss trocken zur Zwei-Tore-Führung ab (63.). Zwei Minuten später hätte Benz für die Vorentscheidung sorgen können, leider wurde aber sein überragender Lauf dergestalt nicht belohnt, als dass das Leder zum zweiten Mal gegen den Pfosten klatschte. Die Gäste nahmen nun ihre längst Gelb-Rot-gefährdete Nr. 4 vom Feld. Unsere Mannschaft schein aber auch so einem hochverdienten Erfolg entgegenzusteuern und eigentlich schien es in dieser Phase nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das 3:0 für klare Verhältnisse sorgt. Dann aber die ominöse 67. Minute: Ein Foul an Teufel wurde nicht geahndet und unser Mittelfeldmann lag angeschlagen auf dem Boden. Seine Mitspieler erkannten dies nicht sofort und versäumten es, den Ball selbst zur Behandlung ihres Mannschaftskameraden ins Aus zu spielen. Die Oberhausener kamen an die Kugel, sahen ihrerseits keine Notwendigkeit, diese ins Aus zu befördern und unser Team war nun plötzlich mehr mit der Forderung beschäftigt, dass diese dies wohl tun mögen, als sich gezielt dem Angriff entgegenzustellen. Auf einfachste Weise kamen die Gäste so zum 1.2-Anschlusstreffer, wenngleich der Abschluss selbst ins lange Tordreick unstrittig sehenswert war. Teufel musste nun auch noch das Feld verlassen und wurde durch Mehmet Güzel ersetzt. Unser Team war kurzzeitig etwas geschockt und hätte in der 70. Minute beinahe den schellen Ausgleich kassiert, zum FCO-Glück landete ein Nachschuss aus 16 Metern nur am Außenpfosten. Gerade unseren erfahrenen Kräften gelang es dann, die aufkommenden Hektik im eigenen Spiel wieder etwas herauszunehmen. Der Ball wurde in den eigenen Reihen gehalten und man erntete dadurch wieder mehr Sicherheit. Und man kam im Ansatz zu allerbesten Chancen, denen der nun immer mehr zur Odenheimer Unzufriedenheit pfeifende Schiedsrichter aber gleich zweimal zu Unrecht den Stecker zog. Zum Ersten in Minute 72, als ein starker Steckpass von Güzel Yildirim auf die Reise schickte, der weit vom Geschehen entfernt stehende Schiri aber zu Unrecht auf Abseits entschied. Noch krasser dann der Pfiff fünf Minuten später (77.). Bei einem weiten Schlag aus dem Odenheimer Abwehrverbund und gegen die weit aufgerückte Oberhausener Mannschaft, starteten Yildirim (einen Tick noch in der eigenen Hälfte) und Laub (noch zwei, drei Meter dahinter) zu zweit völlig frei auf das gegnerische Tor zu. Klar wäre es zur Sicherheit wohl die bessere Option gewesen, wenn Laub der Ball überlassen worden wäre, aber auch Yilidirm, der sich schließlich das Leder schnappte, war eben nicht im Abseits gestanden. Anders sah es der Unparteiische, der unser Team damit um die Megachance zum 3:1 brachte. Spätestens jetzt sah man, dass man eben in der A-Klasse angekommen ist. Bei zwei Assistenten an der Seitenlinie wäre diese Szene wohl eher nicht abgepfiffen worden. Die Begegnung wurde nun hektischer, sah unser Team gerade auch ob solcher Entscheidungen doch nun seinen verdienten Lohn gefährdet. Anstelle die Ruhe zu bewahren, kanalisierten 2, 3 FCO´ler nun ihren Frust leider nicht in noch mehr Kraft und Gegenwehr um, sondern machten sich gegenseitig Luft. Sorry Jungs, dies wollen wir nicht mehr sehen! Die Unruhe übertrug sich bis nach hinten und ein Missverständnis am eigenen Fünfmeterraum hätte den Gästen beinahe die Ausgleichschance eröffnet (81.). Oberhausen drängte nun auf den Ausgleich, in der 84sten kam aber Benz einmal mehr durch und legte für Laub auf, dessen Torschuss aber leider geblockt wurde. Kurz darauf gingen unsere beiden Angreifer Laub und Yildirim vom Feld und wurden durch Dominic Ferreira da Fonseca und Simon Deuchler ersetzt. Der Schiedsrichter bewertete jede enge Situation nun fast ausschließlich zugunsten der Gäste und leider auch noch solche, die überhaupt gar kein Vergehen darstellten. So entschied er in der 85. Minute halbrechts auf Freistoß für die Spvgg. Eine falsche und verhängnisvolle Entscheidung … Der Freistoß selbst wurde zur Ecke abgefälscht. Diese flog in den Strafraum und wurde dank Größenvorteil unhaltbar für Holler zum 2:2 in die Maschen geköpft. Der noch grün hinter den Ohren seiende Torschütze feierte seinen Torerfolg ausgelassen mit einer nicht nachvollziehbaren Geste Richtung Odenheimer Bank und Zuschauer/innen. Naja, da hat der Junge halt zu viel Fernsehen geschaut oder zuviel Instagram oder TikTok. Sei es ihm vergönnt … Ganz bitter vielmehr, dass unser Team nach einer lange Zeit so tollen Leistung nun doch noch den Ausgleich hatte hinnehmen müssen. Und es wäre fast noch schlimmer gekommen, als die Gäste in der 90+4. Minute plötzlich im Zwei-gegen-Eins auf unser Tor zusteuerten. Zum Glück zielte der Angreifer übermotiviert weit übers Tor! Dies wäre nun aber auch wahrlich viel zu viel des Schlechten gewesen und hätte das Spiel komplett und unverdientermaßen auf den Kopf gestellt. Dennoch waren es nach dem kurz darauffolgenden Abpfiff gefühlt zwei verlorene Punkte für unsere Mannschaft.

Nach einer gewissen Phase der Enttäuschung darf man aber die positiven Erkenntnisse herausstellen: Unser neuformiertes Team hat sich gegen als sehr abwehrstark bekannte Oberhausener (in der letzten Saison die wenigsten Gegentore aller A-Klassenteams) mehr als eineinhalb Duzend guter bis sehr guter Chancen herausgespielt, war über weite Strecken der Begegnung gegen den personell unveränderten Drittplatzierten der vergangenen Saison, das bessere Team und hat seine Anhänger lange Zeit regelrecht begeistert. Darauf lässt es sich aufbauen und diesmal unglückliche Schiedsrichterentscheidungen zu unseren Lasten, gleichen sich im Verlauf einer Runde in der Regel aus. Also: Die überwiegend guten Dinge mitnehmen, weiter verbessern und die noch bestehenden Baustellen im Training zielgerichtet abarbeiten, dann werdet ihr und eure Fans noch viel Spaß in dieser Saison haben! (E.W.)