präsentiert FC Odenheim die "Erste":

HERREN I – 4. SPIELTAG KREISKLASSE A BRUCHSAL 2023/24

Sonntag, 17.09.2023:

FCO I - FC Kirrlach II 1:3 (0:0)

FCO: Matthias Holler, Maximilian Leist, Marcel Goldschmidt, Nicolas Wagner, Marvin Wagner (85. Tizian Last), Mehmet Güzel (73. Lenny Knapp), Nico Sinibaldi (63. Dominic Ferreira da Fonseca), Lennard Zimmermann, Timo Teufel, Kevin Schneider, Mohammed Yildirim. Ersatz: Jakob Schorr (ETW), Nicolai Manz, Noah Zorn.

Torschützen: 0:1 (51.) Mario Wagner, 0:2 (65.) Hammer (Foulelfmeter), 1:2 (74.) Teufel (Foulelfmeter), 1:3 (89.) Oberacker.

Unsere Mannschaft betrieb in Hälfe 1 Chancenwucher „vom Allerfeinsten“. Zur Pause hätte man mit mindestens 2, 3 Toren in Führung liegen müssen, eigentlich noch mit einigen mehr. Zweimal der Pfosten, das fehlende Quäntchen Glück und leider auch eigenes Unvermögen verhinderten dies . Wie es der Kirrlacher Fußballfachmann PE bereits kurz vor Ende des 1. Durchgangs prophezeite, kam es dann auch: Die liegengelassenen Topchancen rächten sich und die Gäste kamen zu einem insgesamt betrachtet zwar äußerst glücklichen Sieg, werden diesen für sich aber so verbuchen, dass sie ihn ob der 2. Hälfte noch nicht einmal gänzlich unverdient eingefahren haben.

Personell musste unser Trainerteam um Alex Runne in den letzten Tagen weitere Hiobsbotschaften verkraften. Luis Benz zog sich beim letzten Spiel in Rinklingen einen Bänderriss zu, er wird uns leider einige Wochen fehlen. Mist, war der 18jährige doch gerade so gut drauf gewesen. Manuel Deponte musste angeschlagen pausieren, Samuele Di Lisa verletzte sich im Training, Simon Deuchler erkrankte kurzfristig und Johannes Laub war aus persönlichen Gründen nicht einsatzbereit. Weiterhin fehlten auch Niclas Müller (Pause nach Krankheit), Orkun Sen (zuvor für Zweite gespielt), Felix Dörn, Nils Götz und Christopher Kessler (alle verletzt). 10 Ausfälle an der Zahl sind quantitativ und vor allem natürlich auch qualitativ nur schwer zu kompensieren, gegenüber der Vorwoche musste auf 3 Startspieler verzichtet werden. Da konnte man schon von Glück im Unglück reden, dass dafür gegenüber zuletzt Nico Sinibaldi (nach kurzer Babypause), Lenny Knapp (nach Verletzung) und Noah Zorn (nach Urlaub) wieder zur Verfügung standen und auch Keeper Matthias Holler nach seinem Ausscheiden im letzten Spiel wieder einsatzfähig war. Der Startelf widerfuhren drei Wechsel: Marvin Wagner für Deponte, dafür rückte Nikolas Wagner von der Sechs wieder in die Dreierkette. Sinibaldi für Benz, positionsgetreu, aber diese Rolle natürlich anders interpretierend. Mohammed Yildirim für Laub.

Die Begegnung war exakt 60 Sekunden jung, als unser FCO zu seiner ersten Topchance kam. Ein Flugball von Lennard Zimmermann in den Rücken der Gästeabwehr fand Kevin Schneider, der frei aufs Tor zusteuerte. Im Abschluss fehlte ihm leider der entscheidende Tick Entschlossenheit und die Wucht, sodass der FCK-Keeper per Fußabwehr parieren konnte. Dadurch hatte man zunächst einmal einen Start nach Maß verpasst. Kirrlach kam dann schon mit einer gewissen Dynamik und besaß zunächst mehr Ballbesitz und auch spielerische Vorteile. Unserer Mannschaft unterliefen in dieser Phase zwei, drei gefährliche Fehlpässe im Aufbauspiel, die der Gegner aber nicht auszunutzen wusste. Positiv war von Beginn an, dass unsere Elf den Angriffsversuchen der Gäste entschlossen begegnete. Die nächste nicht ungefährliche Torraumsituation gabs sogar erneut für unseren FCO, als N. Wagner nach einer Sinibaldi-Ecke Höhe des langen Pfostens zum Kopfball kam, seine Auflage ins Zentrum dort aber keinen Abnehmer fand und der Ball somit am linken Pfosten vorbeitrudelte. Kirrlach weiterhin vermehrt in der Vorwärtsbewegung, aber nur mit einer gefährlichen Aktion, als nach einem Freistoß von Linksaußen der Ball an „Freund und Feind“ vorbei am langen Torpfosten des Odenheimer Tores vorbeiflog (9.). Anschaulich bekam man präsentiert, warum die bisherigen Kirrlacher Spiele torreich mit 4:2, 3:4 und 3:2 geendet hatten: Vorne besitzt der Gegner gutes Potential, hinten erschien er von Beginn an äußerst anfällig. Letzteres sollte sich in den 25 Restminuten des 1. Durchgangs wiederholt erweisen. Nach rund 20 Minuten kam unser Team nämlich immer besser auf und erspielte sich Chance um Chance, noch mehr Topchance um Topchance. Unglaublich, dass die Kugel in Minute 19 noch nicht im Tornetz zappelte. Schneider hier in den Lauf von Timo Teufel. Einen Gegenspieler schüttelte unser Co-Spielertrainer ab und schloss aufs Tor ab. Der Ball klatschte an den linken Torpfosten und von diesem so unglücklich zurück, dass er dem eigentlich exakt dorthin mitgelaufenen Yildirim entglitt. Eine wahre Slapstickszene, die den Odenheimer Zuschauern zum ersten Mal den Atem raubte. Die nächste Hundertprozentige in Minute 27 und auch noch gleich in doppelter Ausführung. Yildirim hatte sich einen zunächst verlorenen Ball zurückgeholt, behauptete sich im Zweikampf und schickte Teufel auf die Reise. Dieser schüttelte zwei Mann ab und kam frei vor dem Torhüter zum Abschluss. Dieser klärte erneut per Fußabwehr, was Teufel aber Chance #2 eröffnete. Nachschuss, doch ein Kirrlacher Feldspieler klärte kurz vor der Torlinie. Das gibt’s doch nicht! Nach der folgenden Ecke versuchte es Yildirim am langen Pfosten mit einer Volleyabnahme, leider zwei, drei Meter übers Tor. Zwei Minuten später die nächste dicke Möglichkeit. Diesmal hatte die Kirrlacher Hintermannschaft ein Geschenk in Form eines Aufbaufehlers überreicht. Teufel spielte sofort zu Yildirim in die Spitze, welcher aber frei vor dem Tor zu schwach abschloss, sodass der Torhüter den Ball zur nächsten Ecke lenken konnte. Kirrlach lief fast ausschließlich hinterher und konnte sich nur in Minute 32 mal kurz befreien und einen abgefälschten Torschuss anbringen, der aber zur sicheren Beute von FCO-Keeper Holler wurde. Der direkte Gegenangriff sah eine tolle Kombination unserer Mannen über mehrere Stationen bis links zu Zimmermann. Dessen Hereingabe konnte zunächst geklärt werden, führte aber zu einem Freistoß halblinks ca. 20 Meter vom Tor entfernt. Teufel zog den Standard um die Mauer, aber zu zentral aufs Tor, sodass der FCK-Schlussmann im Nachfassen die Kugel aufnehmen konnte. Die nächste Megachance in Minute 36. Nach Doppelpass mit Kapitän Marcel Goldschmidt an der Mittellinie machte sich Teufel unwiderstehlich auf den Weg durchs Mittelfeld, ließ drei Gegner nur so an sich abprallen und schloss aufs Tor ab. Leider wiederum nur Aluminium in Form des linken Innenpfostens. Da kann doch der Ball aber auch mal wirklich ins Netz abprallen?! Leider nein, wiederum war unserem FCO ein Treffer nicht vergönnt. Es war wie verhext! In der 42sten Teufel auf Yildirim, der im Duell mit seinem Gegenspieler auch zum Abschluss kam, aber wieder mit zu wenig Dampf, sodass der Torhüter einmal mehr parieren konnte. Bei den fassungslosen FCO-Zuschauern/innen weckten sich Gedanken an die Comicfigur Popeye (zumindest die Älteren wissen, wer gemeint ist), sprich vielleicht sollten unsere Angreifer mal auf den altbewährten Spinat zurückgreifen um doe nötige Kraft beim Torabschluss zu finden ... In Spielminute 44 stockte einem dann plötzlich der Atem. Eine Flanke der selten Entlastung findenden Kirrlacher war eigentlich schon geklärt, als ein Odenheimer Abwehrmann und Torhüter Holler einem Missverständnis auflagen und der Ball über Holler hinweg in Richtung Tor sprang. Katzenartig schmiss sich unser Goalkeeper zurück und konnte das Leder kurz vor der Torlinie doch noch aufnehmen. Auch in der Nachspielzeit blieb sich unser FCO treu und ließ auch die nächste und für Durchgang 1 letzte gute Möglichkeit verstreichen. Nach einem hier Freistoß von Sinibaldi aus dem Halbfeld war Yildirim am Fünfmeterraumeck frei zum Kopfball gekommen, köpfte aber übers Tor. Unser Team hatte allerbeste Chancen für gleich mehrere Spiele liegengelassen und die äußerst anfällige Kirrlacher Hintermannschaft konnte beim Gang in die Kabine ihr Glück wohl kaum fassen. Man stelle sich vor, man hätte heute insbesondere noch auf den verletzten Flügelflitzer Benz zurückgreifen können … Fakt war es aber, dass es nach 45 Minuten weiterhin torlos stand.

Unser Team versuchte auch zu Beginn des 2. Spielabschnittes nach vorne zu spielen. Dann aber die 51. Minute. Kirrlachs auffälligster schneller Angreifer tankte sich durchs Mittelfeld und überlief gleich mehrere FCO´ler. Teils scheiterten Grätschen, teils scheiterten auch versuchte Foulspiele, teils fehlte die Unterstützung, einem ersten Tackling gleich das nächste folgen zu lassen und nicht abwartend zu agieren. Eben Kirrlachs Koulle Billy behielt, am Strafraum angekommen, auch noch die Übersicht und legte quer zu Torjäger Mario Wagner. Dieser gab unseren Angreifern Anschauungsunterricht, blieb cool, guckte Holler aus und verwandelte trocken ins linke untere Toreck. Da hatten wir nun den Salat in Form des völlig aus dem nichts gefallenen 0:1! Dass es jetzt bei hohen Temperaturen noch schwerer werden würde, war klar. Die leichte Schockstarre unserer Elf hätten die Gäste kurz danach beinahe ein zweites Mal ausgenutzt, ein Kopfball streifte aber nur die Oberkante der Latte des Odenheimer Tores (54.) Nur eine Zeigerumdrehung später auf der Gegenseite dann wieder Yildirim, sein Abschluss in Rückenalge flog aber deutlich übers Gehäuse. Vier Minuten später faustete Kirrlachs Torhüter nach einer Sinibaldi-Ecke am Ball vorbei. Es fand sich aber kein Abnehmer, sodass das Spielgerät am langen Pfosten vorbeiging. Kirrlach hatte nun seine Momente und kam nach einem guten Dribbling über die linke Angriffsseite zum nächsten Abschluss, Holler war aber zur Stelle (60.). In Minute 63 dann der erste FCO-Wechsel: Dominic Ferreira da Fonseca positionsgetreu für Sinibaldi. 120 Sekunden danach wieder die Kirrlacher nach einem Konter im Odenheimer Strafraum. Es folgte das etwas übermotivierte Tackling eines Odenheimers von hinten und der gut leitende Schiedsrichter entschied – so zumindest der Eindruck von außen – zurecht auf Elfmeter. Hammer ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte unhaltbar zum 0:2 (65.). Nach einer eingelegten Trinkpause der 2. Wechsel bei unserem FCO. Lenny Knapp feierte sein Debüt in einer Herrenliga und ersetzte fortan Mehmet Güzel auf einer der beiden Sechserpositionen (73.). Weiter ging es nach dieser kurzen Auszeit mit einem Freistoß für unseren FCO an der Mittellinie. Dieser wurde in den Strafraum geschlagen, wo Teufel halbrechts bei einem Tackling zu Fall kam. Der Unparteiische zeigte auch hier sofort auf den Elfmeterpunkt. Teufel verwandelte sicher zum 1:2 (74.). Unser FCO bekam die zweite Luft und versuchte Druck in Richtung gegnerisches Tor aufzubauen. Hier hätten nun unstrittig frische Offensivkräfte gutgetan, hatten sich unsere beiden Stürmer doch aufgerieben und bisher auch nicht das Abschlussglück an den Tag gelegt. Ob der eingangs genannten Ausfälle saß aber kein einziger gelernter Stürmer auf der Bank und Coach Runne waren damit insoweit die Hände gebunden. Zunächst Kirrlach mit einem Freistoßversuch aus rund 30 Metern. Sah nicht schlecht aus, war bei ca. zwei Metern übers Tor aber nicht wirklich gefährlich (79.). In Minute 80 trieb Teufel das Leder durchs Mittelfeld und setzte auf links Zimmermann ein. Dessen Hereingabe geriet aber zu dicht vors Tor, sodass der FCK-Schlussmann aufnehmen konnte. Kurz darauf auch eine weitere Flanke von links mit dem gleichen Effekt, wieder kein Problem für den Torhüter. Unser Team machte auf und es war klar, dass sich für die schnellen Angreifer der Kirrlacher dadurch Konterräume eröffnen würden. So setzte die Gäste-18 nach einem weiten Schlag seinen Körper gut ein und versuchte es mit einer Volleyabnahme. Zwar klar drüber, ob leichtem Abfälschen aber Ecke, die jedoch nichts einbrachte (80.). In der 84sten setzte sich ein Kirrlacher links durch und prüfte Holler, der schnell am Boden war und sicher zupackte. FCO-Wechsel Nr. 3 in der 85. Spielminute. Der junge Tizian Last für M. Wagner. Nochmals eine gute FCO-Chance in der 86sten, als Yildirim einen schönen Schnittstellenpass von Teufel aufnahm, seinem Schuss aber wiederum nicht genügend Schmackes verleihen konnte. Kirrlachs Keeper parierte am Boden. Auf der gegenüberliegenden Seite tankte sich ein Gästeakteur von rechts in den Strafraum und kam tatsächlich auch zum Torschuss. Holler ließ jedoch nichts anbrennen (87.). In Minute 89 dann die Entscheidung. Bei einer völlig entblößten, da ohne Absicherung agierenden FCO-Defensive, folgte der Konter durchs Zentrum und Oberacker steuerte mutterseelenallein aufs FCO-Tor zu. Der Torschuss war nur bedingt gut gelungen und Holler war auch noch dran, doch im Gegensatz zu vielen FCO-Szenen in Hälfte 1, fand hier der Ball eben doch noch den Weg ins Tor. Jetzt also auch noch Abschlussglück für die Gäste. Die Messe war damit natürlich gelesen. Unser Team kam noch zu einer eigentlich vielversprechenden Aktion, als Schneider rechts im Strafraum viel Zeit hatte und sich die Kugel zurechtlegen konnte. Das Zuspiel verpuffte dann aber kläglich. Diese Szene war irgendwie bezeichnend für unsere heutige Performance vor dem gegnerischen Tor. Nach 5 Minuten Überzeit pfiff der Schiedsrichter zum 3:1-Sieg für die Gäste ab.

Drei von bisher vier Saisonspielen fanden im heimischen Siegfriedstadion statt. Punkteausbeute: 2, Torerfolge: 3. Dies ist natürlich zu wenig und zeigt, dass das Toreschießen nicht nur heute ein Problem war. Chancenwucher hatte man bereits gegen Oberhausen betrieben und dabei 2 Zähler hergeschenkt. Heute hätte man zur Pause klar führen müssen und versäumte damit drei weitere Punkte. Inklusive des 2:0-Auswärtserfolges in Rinklingen hat unser FCO nur 5 Treffer in 4 Spielen erzielt, dies ist zusammen mit Schlusslicht Weiher der schlechteste Ligawert. Sieben Vereine haben bereits das doppelte oder gar mehr an Toren erzielt. In Sachen Torabschluss muss sich unser Team daher dringend verbessern, liegste in Führung tust du dir doch auch viel leichter! Es ist ja nicht so, dass man sich keine Torchancen herausspielt, nur eben rein muss das Ding. Wie ist doch egal, sehr gerne einfach mal mit der Picke, einen Schönheitspreis gibt es dabei nicht zu gewinnen! Das Runde muss einfach ins Eckige, nur das zählt im Fußball! Und es ist ja auch nicht so, dass unsere Mannschaft auch heute keine gute Leistung abgeliefert hätte. Im Gegenteil, gerade in Hälfte 1, aber durchaus auch noch in Hälfte 2, hat man ja einen ansehnlichen Fußball gespielt. Man hat sich einfach einmal mehr nicht belohnt. Mund abputzen, Kopf hoch, nächste Woche auf ein Neues beim SV 62 Bruchsal. (E.W.)