präsentiert FC Odenheim die "Erste":

HERREN I – 6. SPIELTAG KREISKLASSE A BRUCHSAL 2023/24

Sonntag, 01.10.2023:

TSV Stettfeld - FCO I 5:2 (1:1)

FCO: Matthias Holler, Nico Sinibaldi (80. Niclas Müller), Marcel Goldschmidt, Manuel Deponte, Lennard Zimmermann (84. Noah Zorn), Maximilian Leist, Nikolas Wagner, Lenny Knapp, Dominic Ferreira da Fonseca (71. Tizian Last), Kevin Schneider (61. Mehmet Güzel), Mohammed Yildirim (67. Nils Götz), Ersatz: Jakob Schorr (ETW).

Torschützen: 1:0 (3.) Kurt, 1:1 (22.) Schneider, 2:1 (49.) K. Ajdini, 2:2 (53.) Knapp, 3:2 (59.) K. Ajdini, 4:2 (63.) Knebel, 5:2 (65.) Kurt.

Verschossener Foulelfmeter: K. Ajdini (29.) / -

Tabellenführer Stettfeld landete einen verdienten Heimsieg. Unser junges Team kam zweimal zurück, musste dann aber nach dem abermaligen Rückstand der Erfahrenheit der Gastgeber Tribut zollen, die mit ihren Treffern 3 bis 5 binnen nur 7 Minuten das Spiel entschieden.

Zu den aktuellen Ausfällen Luis Benz, Samuele Di Lisa, Christopher Kessler (alle verletzt) und Simon Deuchler (weiterhin krank) gesellten sich diesmal auch noch Co-Spielertrainer Timo Teufel, Felix Dörn, Orkun Sen (alle verletzt), Marvin Wagner und Nicolai Manz (beide private Termine). Dies führte gegenüber der Vorwoche zu zwei nominellen Änderungen in der Startelf: Anstelle von M. Wagner begann Manuel Deponte in der Innenverteidigung und Nikolas Wagner rückte von dort für seinen Namensvetter auf eine der beiden 6er-Positionen. Für Teufel kam Dominic Ferreira da Fonseca zu seinem ersten Saisoneinsatz von Beginn an. Zugleich agierte unsere Elf diesmal mit einer veränderten Taktik, im 5-3-2, und mit damit defensiverer Ausrichtung. Das vor Spielbeginn im Umlauf seiende Gerücht, dass bei den Stettfeldern der als Trainer (aktuell FV Brühl) und frühere Feldspielerprofi bekannte 47jährige Andreas Backmann im Tor stehen würde, bewahrheitete sich derweil nicht.

Vom Start weg begegneten sich der TSV Stettfeld mit einem Altersdurchschnitt von 28,72 Jahren und unser FCO von 23,75. Die im Schnitt um 5 Jahre ältere, erfahrene Gastgebermannschaft entfachte von Beginn an viel Druck und Power auf das Odenheimer Tor und profitierte früh von einem Fehler in der Hintermannschaft der Gäste. Währen der laute Ruf „Leo“ von unserem Keeper Matthias Holler verschallte, lief Spielertrainer Kurt entschlossen durch und spitzelte das Leder vor Holler zum 1:0 ins Tor. Einen frühen Rückstand hatte man unbedingt vermeiden wollen, nun war genau dies eingetreten. Stettfeld versuchte das Momentum auszunutzen und trug einen weiteren Angriff nach dem anderen nach vorne. Unsere Defensive hatte Schwerstarbeit zu verrichten, so z. B. in Minute 6, als nach einem Eckball der Ball am langen Pfosten zurück in die Box befördert wurde und unser FCO gleich zweimal gerade noch so blocken konnte. Die Gastgeber waren uns in körperlicher Hinsicht, in der Stabilität der Zweikampfführung und damit im Zweikampfverhalten überhaupt, klar überlegen und operierten mit ständigem Gegenpressing. Unsere Mannschaft fand dadurch überhaupt nicht zu ihrem Spiel und befand sich in den ersten rund 20 Minuten ausschließlich in der Rückwärtsbewegung. Weitere echte Torchancen konnten sich die Stettfelder derweil aber nicht erspielen, erwähnenswert ist nur noch ein Schuss aus der zweiten Reihe, den Holler aber sicher meisterte (21.). In der 22. Spielminute dann ein Abspielfehler eines Heimakteurs von hinten rechts ins Zentrum des Mittelfelds. Lenny Knapp hatte hier viel Platz und verlagerte auf rechts zum ebenfalls recht unbehelligten Ferreira da Fonseca. Dieser mit einer gekonnten Flanke und im Strafraum Kevin Schneider mit einem absolut sehenswerten Kopfball aus 13, 14 Metern ins linke Tordreieck. Wer hätte das gedacht, bei all der Ineffektivität in den vergangenen Spielen, vor allem gegen Oberhausen und Kirrlach, war dies nun mal Effektivität pur. Quasi aus dem Nichts war unser FCO wieder im Rennen! Stettfeld schüttelte sich kurz und kam in Minute 25 wieder gefährlich in den Odenheimer Strafraum, unsere vielbeinige Abwehr konnte aber klären. Gerade als unser Team etwas besser ins Spiel zu finden schien und auch selbst mal den Ball über einige Stationen vorantragen konnte, dann ein Steckball in unseren Sechzehner, wodurch ein Angreifer frei vor Holler auftauchte. Unser Torhüter kam diesem entgegen, konnte aber nur durch ein Foulspiel Einhalt gebieten. Unstrittig Elfmeter, den der dafür als sicherer Schütze bekannte K. Ajdini ausführte. Zwei Meter drosch er das Ding aber über die Bude – Glück für unseren FCO! Die Vorgabe, Standards in Tornähe möglichst zu vermeiden, konnte leider auch weiterhin nicht wie gewünscht umgesetzt werden, so gab es u. a. auch in Minute 33 einen Freistoß für die Hausherren von links, der aber zur sicheren Beute von Holler wurde. Unsere Viktorianer mit seltenen Vorstößen, einer davon dann aber in der 38. Minute. Ferreira da Fonseca hatte hinten rechts den Ball erobert und trieb ihn zu einer 3-gegen-3-Situation nach vorne. Während zwei FCO´ler zwei Stettfelder banden, fehlte „Dome“ leider der Mut, entschlossen ins Eins-gegen-Eins zu gehen und so verpuffte die Konterchance. In der Schlussphase der 1. Hälfte gewannen unsere Jungs zusehend ihre Zweikämpfe, hatten nun eine ganz andere Körpersprache als zu Beginn und bewegten sich auf Augenhöhe mit dem Gegner. In der 44sten fasste sich Lennard Zimmermann ein Herz und setzte zu einem unwiderstehlichen Solo an. Aus spitzem Winkel der Torabschluss, leider ein, zwei Meter drüber. Kurz vor der Pause dann auch nochmals die Stettfelder und dies mit einer guten Chance, als der Schiedsrichter zentral vor dem Tor einen schmeichelhaften Freistoß verhängte. Holler hatte Mühe, den tückischen Aufsetzer um den Torpfosten zu lenken. Kurz danach der Abpfiff des ersten Spielabschnitts.

In der Pause ging man sicherlich auch nochmals darauf ein, Standards zugunsten des Gegners tunlichst zu vermeiden. Und doch führte ein solcher dann in der 49. Minute zur zweiten Führung für Stettfeld. Ein eigentlich vermeidbarer Freistoß wurde von Linksaußen stark nach innen getreten. Gleich zwei Gastgeberakteure machten es vor, wie man gegen den Ball geht und davon K. Ajdini köpfte zum 2:1 ein. Drei Minuten später der nächste Freistoß, diesmal von der anderen Seite. Nicht ganz ungefährlich flog dieser aber rund zwei Meter am FCO-Tor vorbei. Ob unser junges Team nochmals zurückkommen kann? Eindrucksvoll stellte es dies in der 53. Minute unter Beweis. Deponte auf Zimmermann und dieser mit der Verlagerung auf rechts zu Knapp. Unser 19jähriger Mittelfeldmann ließ den Ball fast schon routiniert „wie ein alter Stürmer“ zweimal abtropfen, sich auch von zwei ihm entgegenspringenden Abwehrmännern nicht beirren und drosch die Kugel durch die Beine des ihm entgegenkommenden Torhüters zum 2:2 ins Tor. Die Gastgeber zeigten sich kurz durchaus beeindruckt, während unser FCO Lunte roch und nun sogar Vorteile besaß. Was wäre wohl gewesen, wenn nach der hintereinander zweiten Ecke von Nico Sinibaldi, einer der drei Abschlussversuche durchgerutscht wäre? Leider aber wurden die Schüsse von Knapp, Nikolas Wagner und Maximilian Leist geblockt (57.). Stattdessen 120 Sekunden später die abermalige Führung für den gastgebenden TSV. Auf der linken Abwehrseite bekam unser FCO keinen Zugriff und mit einem simplen Hackentrick wurde auf rechts der Stettfelder Flankengeber freigespielt. Scharf folgte die Hereingabe auf Höhe des Fünfmeterraums und K. Ajdini vollendete zu seinem zweiten Tagestreffer. 2:3 – ob es unser Team wohl schaffen kann, ein gar drittes Mal zurückzukommen? Mit Mehmet Güzel anstelle dem angeschlagenen Schneider brachte FCO-Coach Runne einen neuen Angreifer (61.). Unsere Mannen wären nun gut beraten gewesen, zunächst möglichst wieder etwas Ruhe ins Spiel zu bringen. Es war ja noch rund eine Stunde zu spielen. Leider wollte man aber nun zuviel, entblößte in der 63. Minute das Mittelfeld und als ein Odenheimer Angriff über links im Stettfelder Strafraum abgefangen wurde, war es für die Gastgeber ein Leichtes, den Gegenangriff schnell über das freie Zentrum vorzutragen. Knebel machte es dann im letzten Felddrittel im Eins-gegen-Eins gegen einen Odenheimer richtig stark und verwandelte auch noch gekonnt ins lange Toreck = 4:2. Nur zwei Minuten später dann sogar bereits die Entscheidung. Anstelle einen von links nach innen, parallel zum Strafraum dribbelnden Stettfelder, am Besten einfach nur zu begleiten, erfolgte ein etwas übermotiviertes Foulspiel, was der Heimmannschaft einen weiteren Freistoß aus bester Position, ca. 20 Meter zentral vor dem Tor ermöglichte. Was dann Stettfelds Kurt daraus machte, war sehenswert, unhaltbar schlug das Spielgerät im linken Tordreieck ein. Binnen nur 7 Minuten war die Messe gelesen und aller zuvor betriebene Aufwand dahin. Ähnlich wie im Kirrlach-Spiel beim entscheidenden 1:3, hatte sich unsere Elf etwas zu naiv angestellt und den ausgebuchsten Stettfeldern so die Tore auf dem Servierteller überreicht. Shit, aber kommt halt vor, diese Übergangssaison ist schließlich auch dazu da, dass unsere Jungs lernen. Während in der Folge vor beiden Toren nicht wirklich etwas passierte, nutzte FCO-Coach Runne die Gelegenheit zu zwei weiteren Wechseln: 67.) Nils Götz für Mohammed Yildirim und 71.) Tizian Last für Ferreira da Fonseca. In der 77. Minute feuerte ein Stettfelder einen starken und auch noch abgefälschten Strahl in Richtung FCO-Tor ab. Holler packte einen Zauberreflex aus und verhinderte so den 6. Gegentreffer, der aber auch des Schlechten viel zu viel gewesen wäre. In der 80sten FCO-Wechsel Nr. 4: Für Sinibaldi kam Niclas Müller zu seinem ersten Saisoneinsatz. Verbunden mit der einen oder anderen Umstellung ging unser Hüne in für ihn ungewohnter Rolle als Zielspieler in die Spitze. In der 84sten dann auch noch Wechsel #5, Noah Zorn für Zimmermann. In den Schlussminuten unser FCO dann noch mit zwei Torannäherungen. Zunächst ließ N. Wagner entschlossen in einen Last-Eckball, bugsierte das Leder aber leider über die Torlatte (89.). In der 90+1. Minute Güzel zu Zorn und der mit der Hereingabe in die Box, wo Müller aber nicht ganz an den Ball herankam. Kurz darauf dann der Schlusspfiff.

Hatte es in den 5 Spielen zuvor nur insgesamt 6 Gegentreffer gegeben, so musste man diesmal gleich deren 5 einstecken, die bisherige Ausbeute ist damit nun absolut ausgeglichen: 2 Siege, 2 Unentschieden, 2 Niederlagen, 11:11 Tore. Bei der Qualität des heutigen Gegners kann man bei diesem verlieren, keine Frage, und doch ist jede Niederlage halt zunächst einfach sch... Positiv darf man jedoch mitnehmen, dass unser Team zweimal große Moral gezeigt und damit unter Beweis gestellt hat, was in ihm steckt. Gerade auch in Sachen Cleverness gibt es derweil noch einiges zu verbessern, aber auch das kommt mit der Zeit! Sehr erfreulich übrigens, dass sich diesmal in Stettfeld beide Parteien respektvoll begegnet sind, es war eine jederzeit faire Partie. Glückwunsch an den verdienten Sieger, der seine Topfavoritenrolle bestätigte.

Für unseren FCO steht in der kommenden Woche das dritte Auswärtsspiel in Folge an, dann beim nächsten Spitzenteam, dem fünftplatzierten FC Heidelsheim, der seinerseits nach zunächst 4 Siegen die letzten beiden Begegnungen verloren hat. Wir hoffen auf eine gute Trainingswoche unserer Mannschaft, damit sie gewappnet in den Bruchsaler Stadtteil reisen kann. (E.W.)