präsentiert FC Odenheim die "Erste":

HERREN I – 15. SPIELTAG KREISKLASSE A BRUCHSAL 2023/24

Sonntag, 03.03.2024:

FCO I - TSV Rinklingen 1:3 (1:1)

FCO: Jakob Schorr, Lenny Knapp, Marcel Goldschmidt, Nico Sinibaldi, Noah Zorn (80. Patrick Mann), Marvin Wagner, Tizian Last, Dominic Ferreira da Fonseca (78. Lars Stindl), Lennard Zimmermann, Mehmet Güzel, Julian Beer. Ersatz: Mario Hausknecht (ETW), Manuel Deponte, Niklas Müller, Roman Spitzer.

Torschützen: 1:0 (5.) Beer, 1:1 (57.) Bona, 1:2 (64.) Senel, 1:3 (84.) Junuzi.

Eine 1:0-Pausenführung reichte unserer stark ersatzgeschwächten Mannschaft leider nicht aus, um am heutigen Tag Punkte bzw. zumindest einen Punkt im eigenen Siegfriedstadion zu behalten. Eine Rolle spielte sicherlich auch ein aus FCO-Sicht unberechtigter Freistoß, den ein Rinklinger dann per Traumtor zum 1:1 in den Winkel zirkelte. Andererseits muss man so einen Rückschlag dann auch mal abschütteln können, dazu fehlten unseren Mannen dann aber leider die Mittel und auch das Fortune. Die damit jahresübergreifend 4. A-Klassen-Niederlage in Folge (4:14 Tore) hat unser Team einen weiteren Tabellenplatz abrutschen und den Vorsprung auf den 1. Abstiegsplatz auf 3 Punkte schrumpfen lassen.

Der Berichterstatter ist es eigentlich so etwas von leid, Woche für Woche über eine immer weiter wachsende Ausfallliste zu schreiben, wird dies aber getreu seiner Berichtspflicht natürlich auch diesmal tun. Am Sonntagnachmittag standen 10 (!) Mann nicht zur Verfügung: Weiterhin Spielertrainer Timo Teufel (nach Nasen-OP), Luis Benz, Samuele di Lisa, Felix Dörn und Maximilian Leist (alle verletzt). Zur Verletztenliste gesellt sich bis auf Weiteres nun auch noch Kevin Schneider dazu. Zudem am Sonntag nicht im Kader Christopher Kessler (krank) sowie Nikolas Wagner (Schule) und nach dem Warmmachen musste dann auch noch Manuel Deponte gesundheitsbedingt passen. Die 10 machte der zuletzt verletzte Nils Götz voll, der uns inzwischen mitgeteilt hat, fortan wieder seinem Erstsport American Football zu frönen. Ihn werden wir deshalb hier letztmals als Ausfall auflisten und künftig als leider Abgang führen. Unser Kader hatte sich damit auf 21 Spieler reduziert. Die 9 erstgenannten Abgänge abgezogen, standen davon nur noch 12 Akteure zur Verfügung, inklusive der gegenüber der Vorwoche zurückgekehrten Marvin Wagner und Niklas Müller. Zudem zauberte unser Trainerduo Teufel/Torsten Witte mit Lars Stindl einen Ur-Odenheimer aus dem Hut. Bevor dieser in Minute 78 eingewechselt wurde, datierte der letzte Einsatz des 27jährigen bei unserer 1. Herrenmannschaft vom 26.11.2017. Sofern es ihm aus beruflichen Gründen möglich war, hat Lars zuletzt bei unserer Zweiten gespielt und bestritt dort am 30.09.2023 seine letzte Begegnung. Er trainiert seit geraumer Zeit wieder, nun auch bei der Ersten, und kann uns in gutem Fitnesszustand ganz bestimmt weiterhelfen. Zudem wurden von der Zweiten Mario Hausknecht als Ersatztorhüter (bei unserer Ersten zuletzt am 26.08.2018) und kurzfristig auch noch Patrick Mann hochgezogen, die beide zuvor 90 Minuten für unseren FCO II gespielt hatten. Als 4. Feldersatzspieler stand noch Spielausschuss Roman Spitzer für den Notfall auf dem Spielberichtsbogen.

Gegenüber der 1:4-Niederlage kam es in der Startelf zu mehreren Veränderungen: Lenny Knapp rutschte aus´m Mittelfeld zurück auf hinten rechts und Nico Sinibaldi von dort anstelle von Deponte auf die linke Innenverteidigerposition. Zu seinem ersten Startelfeinsatz im Herrenbereich kam Noah Zorn auf der linken Verteidigerposition, von dort rückte Dominic Ferreira da Fonseca auf die offensive rechte Außenbahn. M. Wagner wieder da, N. Wagner dafür nicht abkömmlich. Im Angriff begann Mehmet Güzel anstelle von Schneider.

Unser Team trotzte all den personellen Rückschlägen, fand gut in die Begegnung und konnte früh das 1:0 bejubeln. Güzel setzte sich mit gutem Dribbling entlang der línken Toraußenlinie durch und übergab an Julian Beer. Dessen erster und zweiter Abschluss wurden geblockt, dank entschlossenem Nachsetzen war aber Versuch Nr. 3 drin. Diese schnelle Führung sollte doch als Brustlöser dienen! Und ja, Einsatz und Willen stimmten absolut! In Minute 9 bekam Lennard Zimmermann für ein an ihm unüberseh- und unüberhörbares Foulspiel leider keinen Freistoß und stattdessen eine Gelbe Karte wegen „Protestierens“. Dem nicht als Spielleiter ausgebildeten Berichtschreiber steht es wohl leider nicht zu, die Entscheidung des Schiedsrichters in Frage zu stellen. Kleinere Entscheidungen pro Rinklingen schienen unser Team zweitweise etwas von seinem Weg abzubringen und die Gastmannschaft gewann dadurch ein gewisses Oberwasser. In der 11ten so auch die erste gefährliche Strafraumaktion des TSV, als ein hoher Ball vors FCO-Tor geschlagen wurde, dann aber von unserer einsatzfreudigen Hintermannschaft geklärt werden konnte. Vier Minuten später ein Drehschuss der Rinklinger, ca. 15 Meter zentral vor unserem Gehäuse. Unser Keeper Jakob Schorr konnte sich diesem aber aufmerksam entgegenstellen. Unser FCO konnte sich durchaus immer wieder auch befreien und selbst Angriffe inszenieren. Ein solcher führte in der 18. Minute zu halb Abschluss, halb Flanke von Güzel. Beer nahm den scharf getretenen Ball noch gut per Kopf, verfehlte aber um zwei, drei Meter das gegnerische Tor. Nur eine Zeigerumdrehung danach dann aber die Riesenchance für die Gäste per Kopfball aus der Kurzdistanz. Diesen hatte im weiten Siegfriedstadionrund wohl fast jede/r schon drin gesehen, doch Schorr packte einen Wahnsinnsreflex aus und rettete seiner Mannschaft die Führung. Nur Sekunden später ein gutes Zusammenspiel von Güzel und Beer, aber der Torhüter war um Nuancen vor dem Letztgenannten am Ball. Rinklingen mit mehr Ballbesitz, in der 23sten jedoch unser FCO mit dem nächsten guten Angriff. Der fleißige Zorn war auf links freigespielt worden und hätte aufs Tor zusteuern können, wurde aber leider wegen Abseits zurückgepfiffen. Ob dies so stimmte? In einer die gesamten 90 Minuten betrachtet und trotz 2 zu 4 Gelben Karten durchaus fairen Begegnung, kam es dann in der 24. Minute leider zu, wir wollen es mal gemäßigt ausdrücken, weniger schönen Worten eines Gästespielers an die Adresse eines Odenheimers. Einem Schiedsrichterassistent wären diese akustisch wohl kaum entgangen, aber diesen gibt es eben ab A-Klasse abwärts nicht. Man war Zeuge einer in Durchgang 1 temporeichen und umkämpften Begegnung, in der unser FCO in Minute 27 zu seiner nächsten guten Offensivaktion kam. Güzel hatte sich hier über rechts durchgetankt, nach seinem Spurt und der körperlichen Gegenwehr seines Gegenspielers fehlte dann aber rechts im Strafraum die Kraft zum passgenaueren Abspiel zu einem Mitspieler. In der 33. Minute übersah der Unparteiische eine Rinklinger Abseitsstellung (kein Vorwurf, dies war von der Mittellinie aus nur schwer erkennbar), aus der eine Hereingabe resultierte, die fast noch ins Odenheimer lange Toreck gefallen wäre. Auf der Gegenseite in der 37sten dann fast das 2:0. Hier Beer im Zusammenspiel mit Ferreira da Fonseca, der im Strafraum seine Qualität aufblitzen ließ und sich per sehenswerter Zidane-Drehung Platz verschaffte. Aber leider zischte sein Abschluss knapp links am Tor vorbei. Dafür Glück für unseren FCO in Minute 40. Hier hatte unsere bis dato recht kompromisslos agierende Hintermannschaft diesmal den Ball leider nicht richtig klären können und ein Rinklinger zirkelte die Kugel von Rechtsaußen an den linken Pfosten. In der 42sten eine starke technische Aktion auch von Beer, der Abschluss aus der 2. Reihe ging aber doch deutlich übers Tor. Und in der 45. Minute nochmals Zorn über links mit Pass auf Zimmermann, der am linken Strafraumeck schussbereit gewesen wäre, aber wegen einem Abseitspfiff hierzu nicht mehr kam. War dieser Pfiff richtig? Vertrauen wir mal auf die Expertise des Schiris. Es hatte natürlich noch nicht alles geklappt, unser Team hatte bis dato aber mit großer kämpferischer Leistung und mit insgesamt auch mehr Torraumszenen überzeugt. Trotz des Pfostenschusses der Gäste und deren Großchance, als Schorr toll rettete, durfte man von einer nicht unverdienten FCO-Pausenführung sprechen.

Unsere Elf kam auch gut aus der Pause und in der 48. Minute gleich zu einer Topchance, als Güzels Schuss vom Torhüter mit den Fingerspitzen links nebens Tor gelenkt wurde. Der Schiedsrichter bewertete einen dabei Zweikampf im Zentrum aber noch als Foulspiel, sodass es ohne Eckball weiterging. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass diesmal Güzel ganz knapp im Abseits gestanden war. 180 Sekunden später die nächste sehr gute Möglichkeit, als Güzel an Beers starkes Zuspiel noch mit der Fußspitze herankam und die Kugel nur um Haaresbreite am rechten Torpfosten vorbeizischte. Nur wenig später kam auch Rinklingen zu einer dicken Möglichkeit. Unsere Defensive hatte hier im eigenen Strafraum zu kurz geklärt und ein Gästeakteur beförderte das Spielgerät nur knapp am langen Torpfosten vorbei. In der 57. Minute war Sinibaldi dann ca. 20 Meter vor dem eigenen Tor eher am Ball als ein Gegenspieler, der seinerseits den Fuß drüberhielt. Während alle Zaungäste mit einem Freistoß für unseren FCO rechneten, zeigte der Schiedsrichter überraschend in die andere Richtung und ermöglichte den Gästen diesen Standard. Auch hier scheinen wir alle nur falsch gelegen zu haben? Auf jeden Fall zirkelte der Rinklinger den Ball sehenswert und unhaltbar für Schorr in den linken Winkel = 1:1. Unsere Mannschaft hatte über das Zustandekommen des Tores sichtlich zu grübeln und verlor den Faden. Hierzu eine Anmerkung: So etwas muss künftig dringend abgestellt werden! Rückschläge gehören zum Fußball dazu und dürfen ein gutes Gefüge nicht über Bord werfen! Die Gäste schöpften Rückenwind und tauchten bereits zu Beginn der 64. Spielminute gefährlich im FCO-Strafraum auf. Sinibaldi konnte hier aber kurz vor der eigenen Torlinie klären. Unsere Defensive blieb dennoch ungeordnet, die Innenverteidigung war nicht vollständig besetzt und eine in der gleichen Minute Flanke von links, fand so den Kopf des recht unbehelligten Rinklinger Angreifers, der ungehindert zum 1:2 einköpfen konnte. In der 67. Minute aber bereits die Großchance zum Ausgleich: Zimmermann nahm ein starkes Zuspiel von Beer mit und zog halblinks im Strafraum ab, der Torhüter parierte aber im Verbund mit dem Glück des Tüchtigen per Fußabwehr. In der 75sten durften die verdutzten Odenheiemr Zuschauer/innen Kenntnis von einer neuen „Regel“ erlangen. Zimmermann war auf Linksaußen seinem Gegenspieler entlaufen und dieser trat ihm überdeutlich von hinten in die Hacken. Zimmermann blieb fair trotzdem auf den Beinen und setzte seinen Spurt fort, ein nachsetzender Rinklinger konnte aber ob dadurch Zimmermanns leichtes Straucheln die aufkeimende Gefahr noch bereinigen. Bei bis dato zweimal Gelb für unseren FCO und einmal für die Gäste war unstrittig, dass diese Statistik nun pari fortgeführt werden würde. Der Schiri bekehrte die verdutzten Odenheimer jedoch mit dem Fachbegriff „vorteilsreduziert“, wonach es für so eine Aktion kein Gelb (mehr) geben würde. Aha?! Wechsel Nr. 1 bei unserem FCO dann in Minute 78. Stindl für Ferreira da Fonseca. Ohne System- oder Positionswechsel übernahm unser Comebacker die Rechtsaußenposition Eins zu Eins. Eine Minute danach, nach einem FCO-Eckball, eine zu kurze Faustabwehr des TSV-Keepers. Beer nahm den Ball mit vollem Risiko, aber leider klar übers Tor. Nur zwei Minuten nach Wechsel Nr. 1 der zweite: Mann mit seinem zweiten Einsatz bei der Ersten anstelle von Zorn. Zimmermann ging eins zurück und der Kapitän unserer Zweiten auf die offensive linke Außenbahn. In der 84sten der eingewechselte Mann dann auch fast mit dem Ausgleich. Nach Zusammenspiel mit Beer zischte sein Ball aber denkbar knapp über die Torlatte, möglicherweise hatte er diese sogar noch leicht touchiert. Kann man da nicht auch mal das nötige Quäntchen Glück haben? Unsere Elf drückte und wollte, doch wer schoss das Tor? Der Gast aus dem Stadtteil der Melanchthonstadt Bretten! Unsere Restdefensive vermochte es nicht, einen mit einfachsten Mitteln vorgetragenen Angriff zu verteidigen. Bei einem flach ins Zentrum gespielten Ball war ein Rinklinger eher als Schorr an diesem und sorgte mit dem 3:1 für die Entscheidung (84.). In der 90+1. Minute fast sogar noch das 1:4, als ein FCO-Duo an der Mittellinie das nötige Zweikampfverhalten vermissen ließ, der Gästeakteur seinen Freilauf aufs FCO-Tor aber neben dieses abschloss. In den letzten Minuten konnten sich drei bis dato unbestraften Gäste noch Gelbe Karten für u.a. zweimal Ballwegschlagen leisten. Dies darf man durchaus Cleverness nennen. Unser FCO versuchte es nochmals durch Beer, der nach seinem Solo aber am Tor vorbeischoss (90+2.). Das Spiel endete mit einem Hauch einer weiteren FCO-Möglichkeit, als Güzel nach einem Freistoß von Sinibaldi am Tor vorbeiköpfte (90+5.). Nach dem Ball im Toraus warf der Torhüter den Ball per Hand ab und das Spiel lief noch einige Sekunden weiter, bevor es abgepfiffen wurde. Die FCO-Fans auf der Gegengerade staunten, wissen aber wohl nur nicht, dass es wohl neuerdings eine weitere „Neuregel“ gibt, wonach man einen Abstoß nun auch per Hand ausführen kann. Oder doch net? Egal!

Nicht egal ist dagegen die Niederlage, die unseren FCO in noch größere Abstiegsgefahr gebracht hat. Was nun? Jammern? Schimpfen? Nichts von beidem! Denn insgesamt war der heutige Auftritt nicht der Schlechteste und unsere Mannschaft, zumindest große Teile davon, gewillt und motiviert und unstrittig besser als bei der vorwöchigen Niederlage in Rheinhausen. Dass man trotzdem um einiges zulegen muss, steht außer Frage! Vor allem auch muss jeder das Mögliche tun, sonntags auf dem Platz stehen zu können. Reden von anderen, dass man „alles dafür tun müsse“ sind natürlich Humbug, denn unsere Jungs spielen noch immer „nur“ Amateurfußball. Aber insoweit kann man sicherlich auch an kleinen Eckschrauben schrauben! Und: Unsere Mannschaft muss in entscheidenden Dingen noch wacher sein, sich nicht von Rückschlägen aus dem Rhythmus bringen lassen und jeder einzelne einfach noch mehr geben! Am Sonntag und gerne auch noch am Montag dürft ihr schwer enttäuscht sein. ABER: Spätestens ab Betreten der Kabine zum Dienstagtraining muss in jedem wieder das Fußball- und Mannschaftsherz schlagen und der Ehrgeiz einkehren, es sich selbst und allen anderen zu zeigen! (E.W.)