präsentiert FC Odenheim die "Erste":

HERREN I – 19. SPIELTAG KREISKLASSE A BRUCHSAL 2023/24

Sonntag, 07.04.2024:

FCO I - FC Heidelsheim II 1:2 (0:1)

FCO: Jakob Schorr, Nico Sinibaldi (68. Maximilian Leist), Marcel Goldschmidt, Nikolas Wagner, Manuel Deponte (46. Lennard Zimmermann), Tizian Last, Marvin Wagner, Lenny Knapp, Dominic Ferreira da Fonseca (87. Noah Zorn), Luis Benz, Mehmet Güzel (68. Lars Stindl). Ersatz: Enrico Maßfeller.

Torschützen: 0:1 (15.) Günther, 0:2 (59.) Zesinger (Foulelfmeter), 1:2 (65.) N. Wagner.

Gemessen am klaren Chancenplus und ob seiner großen Überlegenheit in Hälfte 1, entführte der FC Heidelsheim II verdiente drei Punkte aus unserem Siegfriedstadion. Und doch: Auch heute wäre zumindest ein Punkt drin gewesen, hätte unser Team doch nur schon von Beginn an mit der dann in Hälfte 2 gezeigten Herangehensweise gespielt. Die bitteren Fakten: Zuletzt drei Heimspiele = hier magere Ausbeute von nur einem Punkt. Unstrittig ist das viel zu wenig und bedeutet damit weiterhin akute Abstiegsgefahr, in wohlgemerkt die B-Klasse!

Zur Personalsituation: Lennard Zimmermann, der zuletzt 3 Spiele krankheitsbedingt pausieren musste, war wieder einsatzfähig und nahm zunächst auf der Bank Platz. Große Fortschritte macht auch Maximilian Leist. Saß dieser nach eineinhalbmonatiger Verletzung/OP bereits gegen Stettfeld zumindest wieder auf der Bank, so spielte er heute zuvor rund 60 Minuten in der Zweiten und ist damit wieder mehr als nur eine Alternative. Zudem auch wieder dabei der zuletzt beruflich verhinderte Lars Stindl, der zuvor aber auch rund 70 Minuten lang bei der Zweiten eingesetzt wurde. Aus dieser rückte kurzfristig auch noch der dort zweifache Torschütze Enrico Maßfeller ins Aufgebot der Ersten. Dies soweit die guten Nachrichten. Dafür musste jedoch Julian Beer (5 der letzten 6 Odenheimer Tore) verletzungsbedingt passen und auch die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr von Kevin Schneider haben sich vorerst zerschlagen. Weiterhin fehlen zudem die Langzeitverletzten Spielertrainer Timo Teufel, Samuele di Lisa und Felix Dörn. Nicht mit dabei auch wieder Niclas Müller (Golf) und diesmal zudem auch noch Christopher Kessler (Urlaub) und Luca Emmerich (Abiturvorbereitung). Gegenüber dem 0:0 gegen Stettfeld kam Nico Sinibaldi anstelle von Beer zum Einsatz und kehrte auf die rechte Verteidigerposition zurück, Lenny Knapp rutschte von dort ins Mittelfeld. Hier setzte das Trainerduo Teufel und Torsten Witte diesmal zunächst auch auf eine andere Ausrichtung/Umbesetzung.

Unser FCO agierte von Beginn an sehr vorsichtig und defensiv und wurde von den viertplatzierten Gästen quasi vom Anpfiff weg ins eigene letzte Felddrittel gedrängt. Von Minute 1 an schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das 0:1 fallen würde. Außen im Kreis der treuen FCO-Zuschauer/innen machte sich nur insofern die Hoffnung breit, dass Heidelsheim irgendwann klein beigeben und seine Offensivwucht zurückschrauben würde. Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht, die Gastmannschaft war viel galliger, viel lauffreudiger, gerade auch ohne Ball, und strahlte ein enormes Selbstbewusstsein und Selbstverständnis aus. Die erste ganz dicke Möglichkeit in Minute 13, als ein Gästeangreifer rund 10 Meter zentral vor dem Tor völlig frei zum Abschluss kam, Dominic Ferreira da Fonseca konnte aber auf der Torlinie klären. Eine Minute später, es waren bereits deren 14 gespielt, das allererste kleine Offensivzeichen unserer Elf. Mehmet Güzel hier mit Brustvorlage für Luis Benz und dieser mit der Verlagerung auf rechts zu Ferreira da Fonseca. Dessen Abschluss aber zu schwach. Wiederum nur eine Zeigerumdrehung später das überfällige 0:1. Günther, der wohl erst seit der Rückrunde in Heidelsheim kickt und dessen letzter FuPa-Eintrag eigentlich aus 2017 datiert (damals für den KIT SC in der A2-Klasse Karlsruhe), wurde zentral an der Strafraumgrenze angespielt, ließ hier gefühlte (oder waren es tatsächlich soviele?) drei FCO´ler wie Slalomstangen stehen und vollendete unhaltbar zur Gästeführung. Unserem Team fehlte weiterhin jegliche Art von Lösung und so sah es sich fortwährend in die eigene Defensive gedrängt. In der 22sten setzte sich ein Heidelsheimer über rechts bis zur Grundlinie durch passte in den Rückraum, von wo der nächste Torschuss folgte. Diesmal war es Nikolas Wagner, der im letzten Moment den Ball über die Torlatte lenken konnte. Bereits 29 Minuten zählte man, als es aus Odenheimer Sicht mal so etwas wie ein Hoffnungszeichen in der Offensive gab. Benz befand sich rechts im Strafraum und hier ohne aktive Bewegung gegen den Torhüter, der jedoch überraschenderweise für sich einen Freistoß wegen „Unterlaufens“ gepfiffen bekam. Unser Team nach wie vor ohne Lösung gegen und vor allem mit dem Ball, immerhin waren aber keine weiteren echten Torchancen für den FCH mehr zu verzeichnen. Erst in der 42. Minute der erste spielerisch gute Ansatz unserer Elf überhaupt. Beim Steckball von Marvin Wagner war der Gästekeeper aber aufmerksam und einen Tick eher am Ball als der eingelaufene Benz. Mit dem 0:1 zur Pause waren unsere Viktorianer unstrittig noch gut bedient.

In der Halbzeit Wechsel Nr. 1: Lennard Zimmermann positionsgetreu für den wohl verletzungsbedingt passen mussenden Manuel Deponte. Im Mittelfeld hatte man zudem umgestellt und bekam hier nun einen besseren Zugriff auf den Gegenpart. Vor allem traute man sich nun endlich auch mal selbst zu agieren. Nahezu folgerichtig in Minute 55 dann auch die erste Torchance für unseren FCO, als Tizian Last mit einem gut getretenen Freistoß am FCH-Torhüter scheiterte. Gerade als unsere Mannschaft nun besser im Spiel war, dann aber in der 57sten die Großchance für den Gast, der hier den sogenannten „2. Ball“ eroberte und einfachst zum Freilauf aufs FCO-Tor ansetzen konnte. Im letzten Moment konnte M. Wagner den einschussbereiten Angreifer noch stören, sodass dieser nur den rechten Torpfosten traf. Kurz darauf aber doch das 0:2 (59.). Wie schon häufig in dieser Saison hatte unser Team von einer vergebenen Großchance des Gegners nicht derart profitieren können, als man sich danach eben aufbaut und aus solch einer Aktion, solch einem Glück, dann halt einfach auch mal zusätzliche Motivation schöpft. Im Gegenteil: Ein einfacher Steckball in den Strafraum hebelte unsere Defensive aus und nach einem Foulspiel zeigte der Unparteiische zurecht auf den Elfmeterpunkt. Zesinger ließ sich diese Chance nicht nehmen = 0:2. Unser FCO rappelte sich aber wieder auf und kam in der 65sten zur Großchance aufs 1:2: Nach einer Ecke von Last traf Güzel zunächst den Ball nicht, aber N. Wagner bugsierte das Leder doch noch aufs Tor. Leider kratzte ein Heidelsheimer die Kugel von der Torlinie. Nun Eckball von der anderen Seite, wieder von Last getreten. Und wieder fand das Spielgerät N. Wagner, der nun doch zum Anschlusstreffer einköpfte. Es folgten die beiden nächsten Wechsel auf FCO-Seite (68.): Leist für Sinibaldi und Stindl für Güzel, verbunden mit der Umstellung auf eine defensive Dreierkette. In der 73. Minute die Möglichkeit für unsere Elf, als es Ferreira da Fonseca, bedient von Benz, rechts im Strafraum probierte, der Schuss zischte aber rund einen Meter übers rechte Tordreieck. Unsere Mannschaft war nun weitaus unangenehmer als zuvor und kam in der 79sten zur nächsten guten Freistoßmöglichkeit. Der Schuss von Last wäre gekommen, blieb dann aber leider doch an der hochspringenden Mauer hängen. Kann das Momentum nun doch noch zu unseren Gunsten kippen? Unmittelbar darauf aber schon die nächste gute Möglichkeit für die Gäste, entsprungen aus einer nicht geahndeten Abseitsstellung. Der folgende Kopfball vom langen Pfosten aus ging knapp nebens FCO-Gehäuse. Unser FCO probierte es, die Chancen gehörten aber weiterhin dem Gast. So in der 81sten, als Leist eine Hereingabe in höchster Not noch abgrätschen und M. Wagner dann klären konnte, oder in der 84sten nach einem FCO-Aufbaufehler, der aber diesmal ob einer guten Restverteidigung noch gut ausgebügelt werden konnte. Am Rande sei es erwähnt, dass es erst in der 85. Minute erstmals Gelb für einen der Gäste wegen immer wieder vorkommendem Ballwegschlagens gab. Nun mag man durchaus zurecht behaupten, dass so etwas nicht spielentscheidend sei, bedenkt man dann aber die später nur knapp dreiminütige Nachspielzeit kann man auch hier durchaus anderer Meinung sein. Die Gäste hätten aber so oder so längst den Deckel draufmachen können, eher müssen. So auch im Eins-gegen-Eins gegen unseren Keeper Jakob Schorr, der dabei aber stark die Oberhand behielt (86.). In der 87sten noch der vierte FCO-Wechsel: Noah Zorn für Ferreira da Fonseca. Unser Team gab nicht auf, kam aber leider zu keiner nennenswerten Torchance mehr.

Unser FCO hat heute viel zu spät, eigentlich erst in Hälfte 2, eine couragiertere und besser auf den Gegner abgestimmte Einstellung und Leistung geboten. Dass man im Abstiegskampf eine solche über die gesamte Spielzeit bringen muss, dürfte eigentlich außer Frage stehen! Klar gab es dadurch auch in Hälfte 2 gute bis sehr gute Chancen für die Gäste, eine Eigeninitiative führt nunmal eben durchaus auch dazu. So etwas muss man, wenn man selbst zu Toren kommen will, aber dann halt auch einfach mit einkalkulieren!

Danke auch diesmal an einen Führungsspieler der Gäste, der sich einige Minuten nach dem Spiel mit einem von ihm auch noch ausgegebenen Bierchen (danke!) der Nachbetrachtung mit FCO-Fans stellte. Interessant, dass sich auch hier die Sichtweisen deckten. Wir wünschen dem FC Heidelsheim weiterhin eine gute Runde!

Zurück zu unserem FCO: Dieser ist um einen weiteren Platz auf Rang 11 abgerutscht und besitzt nach wie vor nur 3 Punkte Vorsprung auf den Vorletzten, 13ten und die damit den 1. Abstiegsplatz belegende Spvgg Oberhausen. Unsere Heimspielserie hätte zum Befreiungsschlag werden können, müssen. Leider ist das Gegenteil eingetreten. Betrachtet man sogar alle 4 Heimspiele in diesem Jahr, dann hat man aus diesen nur einen einzigen Punkt geholt. Und dies ausgerechnet gegen die insoweit bestplatzierten Stettfelder! Gegen Rinklingen und 62 Bruchsal wurden Punkte fahrlässig verschenkt. Heute gegen Heidelsheim hätte man so oder so verlieren können, ob der 1. Hälfte tut dies aber doppelt und mehrfach weh.

Da erwischt man sich nun schon dabei, zu schreiben, dass es nun ganz gut ist, mal wieder auswärts ran zu dürfen. Dass dies am nächsten Sonntag beim 2 Punkte und einen Platz hinter uns liegenden FSV Büchenau nun aber ein enorm wichtiges Spiel ist, braucht man wohl kaum noch betonen. Dies hat man sich mit den mageren Heimauftritten selbst eingebrockt. Anstelle mit einem Polster dorthin zu reisen, muss man sich nun halt dieser besonderen Herausforderung stellen!

Es gilt endlich an den richtigen Schraubstellen zu drehen, Abstiegskampf fordert gewisse Herangehensweisen und Tugenden! (E.W.)