DAMEN – 2. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2021/22

Samstag, 18.09.2021:

SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim - FCO I 4:1 (2:1)

FCO: Ricarda Weser, Nathalie Lehner, Sofie Reiser, Emily Wagner, Annalena May, Jenny Wagner, Elena Schanzenbach, Dorothea Weiss, Jacky Hertl, Clarissa Magel (68. Laura Wetzel, 85. Magel), Steffi Schleweis.

Torschützinnen: 1:0 (8.) Schoell, 1:1 (24.) Schleweis, 2:1 (39.) Riegler (Foulelfmeter), 3:1 (53.) Schönberger, 4:1 75.) Schönberger.

Nach Abpfiff von 90 intensiven Minuten wusste man nicht so genau, ob man enttäuscht über das Ergebnis oder stolz auf die eigene Leistung der stark ersatzgeschwächten FCO-Mannschaft sein soll. Mit etwas Abstand überwiegt ganz klar das Zweite. Unser Team hat nämlich beim mit u.a. einer Ex-Bundesligaspielerin gespickten Meisterschaftsfavoriten gut dagegengehalten und eine gute Darbietung geboten. Die Niederlage fiel unstrittig um ein, zwei Treffer zu hoch aus.

Vorgenanntes Fazit muss man vor allem vor dem Hintergrund betrachten, dass unsere Coaches Joachim Reichert und Nico Sinibaldi leider mal wieder große Personalprobleme zu beklagen hatten. Nur ganze 12 Spielerinnen standen für das Spiel im tiefen Rhein-Neckar-Kreis zur Verfügung und dies auch nur, weil sich die eigentlich entschuldigte Nathalie Lehner trotz Familienfest kurzfristig doch noch bereit erklärte, einzuspringen – danke Nathalie! Hinzu kam, dass vier Spielerinnen gesundheitlich oder verletzungsbedingt recht angeschlagen waren. Auch an diese vielen Dank, dass und wie sie sich durchgekämpft haben.

Die Gastgeberinnen besaßen den Vorteil, den schon etwas in die Jahre gekommenen und damit schwer bespielbaren Kunstrasen besser einschätzen zu können als unsere FCO-Amazonen, denen bekanntlich unabhängig von der Platzqualität in der Regel Training und Spiel auf einem solchem Geläuf nicht vergönnt sind. Obwohl von Beginn an nicht schlecht in der Begegnung, benötigte unsere Elf doch eine gewisse Eingewöhnungszeit und musste in der 8. Minute das 0:1 hinnehmen, als nach einem Steckball eine Heimangreiferin von der Grundlinie in die Mitte passte und Schoell dort vollendete. In der 24. Minute dann jedoch das nicht unverdiente 1:1. Steffi Schleweis behauptete sich zunächst gegen gleich drei Gegenspielerinnen, passte zu Clarissa Magel und diese wieder zurück zu Steffi. Den Doppelpass aufnehmend traf diese zum Ausgleich. Nach diesem Treffer hatte unsere Elf die Begegnung durchaus im Griff und stellte in dieser Phase tatsächlich das bessere Team. Leider fehlte im Offensivspiel und vor allem im letzten Drittel etwas die Zielstrebigkeit. Hier machte sich auch bemerkbar, dass wir aufgrund den Personalengpässen mit Schleweis leider nur eine etatmäßige Stürmerin im Kader hatten. So war trotz guter Spielanlage nur eine Möglichkeit zu verzeichnen, als Jacky Hertl einen Eckball aufs lange Toreck gezirkelt hatte und dieser sein Ziel nur knapp verfehlte bzw. aufs Tornetz fiel. In Minute 38 musste man dann einen Freilauf aufs eigene Tor zulassen, bei dem ein Foulspiel erst im Strafraum folgte. Der Schiedsrichter erkannte zurecht auf Strafstoß, den die ehemalige Juniorinnenbundesligaspielerin Riegler ohne Abwehrchance für unsere Keeperin Ricarda Weser zur erneuten Führung verwandelte. Die gegnerische Trainerbank forderte in dieser Situation vehement Rot für die foulende FCO´lerin und lag damit unstrittig falsch (Stichwort „Doppelbestrafung“; außerdem wurde unsere Spielerin noch von zwei Mitspielerinnen flankiert, damit auch keine Notbremse). Der Unparteiische entschied auch insoweit richtig und ließ eine Karte stecken. Im Übrigen war man ansonsten Zeuge eines insgesamt fairen Spiels.

Trotz guter Leistung und einem abschnittsweise auch spielbestimmenden Auftritt ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause. Die Trainer sprachen ihren Damen Mut zu, dass hier heute durchaus noch was drin sein könnte. Die angeschlagenen Spielerinnen bissen weiterhin auf die Zähne und unser Team ging personell unverändert in Durchgang 2.

Die erste Möglichkeit dann auch für unsere FCO-Amazonen, als Schleweis in den Lauf von Magel gepasst hatte und diese aufs gegnerische Tor zusteuerte. Leider legte sich unsere heute in offensiverer Rolle agierende Clarissa im entscheidenden Moment die Kugel einen Tick zu weit vor, sodass die Heimkeeperin klären konnte (49.). Vier Minuten später dann aber leider das 1:3, als wir den Ball nach einem Eckball nicht aus dem eigenen 16er klären konnten und Torjägerin Schönberger für die Heimmannschaft erhöhte. Unmittelbar danach eine weitere Möglichkeit für die Heimmannschaft, als eine Wilhelmsfelderin eine Flanke direkt verwerten wollte, aber am Tor vorbeizielte. Ob des inzwischen 2-Tore-Rückstands wurde es nun natürlich noch schwerer … Unser Team gab jedoch nicht auf und behauptete sich weiterhin gut, kam aber selbst für lange Zeit zu keinen eigenen Torchancen. In der 68. Minute der einzig mögliche Wechsel. Die ebenfalls angeschlagene Laura Wetzel ersetzte die wieder ein enormes Laufpensum abspulende Magel. Insgesamt blieb es eine Begegnung, in der sich beide Teams vor allem im Mittelfeld beackerten, auch die Gastgeberinnen kamen zu wenig nennenswerten Einschussmöglichkeiten. Eine dicke Chance für diese jedoch in der 73. Minute als Emily Wagner für unsere bereits geschlagene Torhüterin Ri. Weser auf der Torlinie rettete. In der 75sten dann nach einem weiteren Eckstoss die endgültige Entscheidung zum 4:1, wieder durch Schönberger. Fünf Minuten vor Schluss nochmals Wechsel bei unserem FCO. Wetzel musste ihrer Verletzung Tribut zollen und Magel kam wieder ins Spiel. Beweis für das trotz nur einer Wechselmöglichkeit und zahlreicher angeschlagener Spielerinnen nimmermüde Aufgeben unserer Mannschaft, war eine weitere Möglichkeit durch Magel in den Schlussminuten, als diese eine Hereingabe von J. Hertl direkt nahm und nur knapp übers gegnerische Tor zielte.

So steht unterm Strich ein selbstverständlich verdienter Sieg der favorisierten Heimmannschaft, die damit Landesligasaisonübergreifend seit dem 11.05.2019 ungeschlagen bleibt und seither nun 22 Siege und 2 Remis einfahren konnte. Für unser Team bleibt nochmals festzuhalten, dass alle all den Nachteilen stark getrotzt und gemessen daran eine echt gute Leistung abgeliefert haben. Die Niederlage fiel – wie bereits erwähnt – um ein, zwei Tore zu hoch aus und gerade drei Gegentreffer aufgrund Standards führten letztendlich zur Niederlage. Insoweit gilt es, es in solchen Szenen in den nächsten Spielen wieder besser zu machen. Summa summarum kann auf der heutigen Leistung auf jeden Fall aufgebaut werden. Bestätigt man diese in den nächsten Spielen, legt man noch weiter zu und kann dann hoffentlich auch wieder auf mehr Spielerinnen zurückgreifen, dann werden unsere FCO-Damen und mit ihnen ihre Fans in dieser Saison noch viel Spaß haben. In der kommenden spielfreien Woche heißt es zunächst einmal ausspannen und die Wunden und Verletzungen auszukurieren, ehe es dann am Samstag, den 02.10. gegen die SpG Heidelberg-Nord im heimischen Siegfriedstadion gehen wird. (E.W./L.W.//N.S.)