NACHHOLBEGEGNUNG 13. SPIELTAG KREISLIGA BRUCHSAL:

Sonntag, 02.04.2018:

FC Odenheim I - FC Weiher 6:0 (3:0)

FCO: Dennis Braun, Nico Sinibaldi, Maximilian Leist, Marvin Kracker, Andre Silva, Dragan Novakovic, Fabian Fersching (74. Nils Götz), Marco Köhler (54. Sven Krauth), Sandro Böser, Julian Beer (83. Marvin Wagner), Julian Fersching (83. Alexander Zimmermann). Ersatz: Jannik Heilig (ETW).

Torschützen: 1.0 (8.) Beer, 2:0 (11.) J. Fersching, 3:0 (28.) Böser, 4:0 (81.) J. Fersching, 5:0 (85.) Wagner, 6:0 (90+1.) Zimmermann.

Im nach dem 12.11.2017 und 18.02.2018 bereits dritten Anlauf konnte diese letzte Vorrundenbegegnung nun endlich durchgeführt werden. Bei erstmals ansatzweise frühlingshaften Temperaturen platzte dabei auch der „Tor-Knoten“ bei unseren Mannen, die einen schwachen Tabellenletzten FC Weiher mit einem statten 6:0 wieder nach Hause schickten und damit einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf landen konnten.

Im Vergleich zum vorwöchigen 0:0 in Mingolsheim rückte Spielertrainer Fabian Fersching wieder für Nils Götz auf eine der beiden 6er-Positionen. Er schenkte damit wieder der Mannschaft das Vertrauen, die vor 14 Tagen in Büchig ein ebenfalls 0:0 hatte erreichen können. Mit dieser Elf startete man ins erste Heimspiel seit dem 26.11.2017, nach also über vier Monaten Heimspielpause. Auf der Bank nahmen derweil vier weitere Feldspieler sowie Ersatzkeeper Jannik Heilig Platz. Verzichten mussten Fersching und Spielausschuss Marcus Schäfer dieses Mal auf Winterneuzugang Dragan Crnomarkovic.

Unser Team hatte in 2018 in 270 Spielminuten noch keinen Treffer erzielen können. Dementsprechend richtete F. Fersching seine Mannschaftsansprache darauf aus, dass dieses Mal dieser Bann unbedingt gebrochen werden muss, es keinen Schönheitspreis beim Toreschießen zu gewinnen gibt und man den Ruf als bisher zweitschwächste Ligaoffensive (mit 16 Saisontoren noch nach dem FC Weiher, erst sieben verschiedene Torschützen) unbedingt ablegen will und muss.

Motiviert ging unsere Formation ins Spiel und ein abgefälschter Schuss von Julian Beer sorgte in Minute 4 für erste leichte Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Bereits in Minute 8 brach dann der vorgenannte Bann, d.h. unser Team ging endlich mal wieder in Führung und dies erfreulich früh. Dragan Novakovic hatte eine Freistossflanke vors Tor geschlagen. Beer lief mustergültig ein und überzeugte mit seinen technischen Fertigkeiten: starke Ballan- und -mitnahme samt Lupfer über den Torhüter. Drei Minuten später war Julian Fersching Nutznießer eines groben Weiherer Schnitzers. Zunächst noch am Torhüter gescheiterte, angelte er sich das Leder wieder zurück und vollendete in diesem so wichtigen Spiel zum erstmal beruhigenden 2:0. Der blendend aufgelegte Beer war in Minute 20 der Wegbereiter zur nächsten Großchance. Seinen Diagonalpass nahm Marco Köhler auf und steuerte von halbrechts aufs Tor zu. Leider verließen ihn vor FCW-Keeper Schäfer Kraft und Koordination, sodass der Letztgenannte in diesem Duell Sieger blieb. Vorübergehend ließ man die Zügel etwas schleifen und bot so Weihers zusammen mit Torhüter Schäfer und dem jungen Haugk auffälligsten Spieler Zoroglu, in der 24. Minute die Chance zur Resultatsverbesserung. Von Linksaußen in den Strafraum gewann dieser gleich drei Zweikämpfe und schlenzte den Ball Richtung Tor. Zum FCO-Glück verfehlte er jedoch knapp das rechte Tordreieck. Zwei Minuten später trieb der formstarke Sandro Böser den Ball durchs Mittelfeld und zog aus 20 Metern ab. Schäfer wehrte ab, jedoch genau vor die Füße des gut spekulierenden Köhler, der aber erneut am Keeper scheiterte. 120 Sekunden später dann doch das 3:0. Nach einem weiteren Fehler der Gäste legte Beer uneigennützig für den jungen Böser auf: 3:0. In der 37. Minute wieder Böser mit Dynamik im Mittelfeld und anschließendem klugem Zuspiel auf J. Fersching. Leider versprang der Ball, sodass „Jule´s“ Abschluss übers Tor flog. 41 Minuten waren gespielt, als Beer das Leder artistisch aus der Luft nahm. Schäfer hatte seine liebe Mühe, wehrte das Spielgerät aber dennoch erfolgreich ab. Wenige Sekunden später drang Köhler von rechts in den Strafraum ein und wurde hier von einem Gegenspieler regelrecht über den Haufen gerannt. Leider drückte sie ansonsten gut leitende Schiedsrichterin beide Augen zu und ließ weiterlaufen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann auch noch die erste Prüfung für FCO-Zerberus Dennis Braun. Bedrängt von zwei Angreifern flog der Kopfballabwehrversuch von Andre Silva aufs eigene Tor zu, doch Braun tauchte ins Toreck und bestand diesen Test bravourös.

Zur Pause zweifelte niemand am Heimsieg und die zahlreichen Fans, darunter viele unseres Damenteams, hofften auf weiterer Odenheimer Treffer.

Nach Wiederanpfiff gehörte die erste Möglichkeit jedoch den Gästen: Zoroglu nahm ein Zuspiel aus der Luft und setzte den Ball knapp am langen Pfosten vorbei (47.). In der 51. Minute setzte sich Köhler wieder auf rechts durch, scheiterte aber erneut am Keeper und setzte den Nachschuss weit übers Tor. Wieder war unser Neuzugang gute Wege gegangen, vor dem Tor hatten ihm aber zum dritten Mal in dieser Begegnung Glück und Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Ein Lernprozess, der sicherlich bald von Erfolg gekrönt sein wird. Drei Minuten später löste Sven Krauth Köhler ab. Die Hoffnung der Fans auf weitere Treffer stieß für lange Zeit leider nicht auf Widerhall der Mannschaft. Ihr gelang nach vorne nicht mehr viel und die Angreifer wurden zu wenig in Szene gesetzt. Das Spiel plätscherte zunächst so vor sich hin, ehe Weiher in der 58. Minute wie aus dem Nichts plötzlich zur Großchance kam: Pinter kam aus der Nahdistanz zum Abschluss, doch Braun rettete mit tollem Reflex übers Tor. Bei zwei weiteren gefährlichen Hereingaben musste Braun zudem jeweils Hals und Kragen riskieren (60. und 71.). Lautstark mahnte der Odenheimer Rückhalt seine Vorderleute zu wieder mehr Konzentration an. In Minute 74 Wechsel Nummer 2: F. Fersching schonte seine Knie und wurde durch Götz ersetzt. Als draußen gerade der Spruch des „Mantels des Schweigens über Hälfte 2“ die Runde machte, entwickelte unsere Elf in den letzten rund zehn Minuten dann doch nochmals Hunger auf Tore. Zunächst erhöhte J. Fersching nach Beer-Vorarbeit auf 4:0. Beide verließen danach unter Applaus das Feld, waren sie bis dato doch mitentscheidend an der klaren Führung beteiligt gewesen: J. Fersching hatte nach seinem Doppelpack in Rinklingen am 4. Spieltag Anfang September, endlich wieder zugeschlagen und dies wieder zwei Mal. Beer hatte für die wichtige Führung gesorgt und zwei weitere Treffer aufgelegt. Wer dachte, dass die Begegnung nun austrudeln könnte, sah sich getäuscht: es brach nun die Joker-Zeit an, die es nochmals so richtig in sich hatte. Einen der schönsten Spielzüge des Tages trugen Böser und Einwechselspieler Nr. 1 Krauth vor. Der Ball wurde kurz vor dem Strafraum geklärt, doch war der mitsprintende Marvin Wagner zur Stelle und erhöhte zwei Minuten nach seiner Einwechslung auf 5:0 (85.). Hatte Weihers Durmus eine Minute später aus 30 Metern Torentfernung noch den linken Torpfosten erbeben lassen, dann in der Nachspielzeit gar eine Gemeinschaftsproduktion von dreien unserer vier eingewechselten Akteure: Krauth auf Wagner, Wagner auf Zimmermann … Was nun kam, geriet zum absoluten Höhepunkt des Spiels: Zimmermann nahm den Ball kurz an und feuerte ihn aus der Drehung ins linke obere Tordreieck – was für ein Tor (90+1.)! Elf Odenheimer Freunde lagen sich in den Armen und auch von draußen bejubelte man „Schwefels“ sagenhaften Treffer.

Am Ende stand nach über vier Monaten Heimspielabstinenz ein enorm wichtiger Sieg, mit dem unsere Mannschaft die Konkurrenten Oberderdingen und Neudorf überrunden konnte und auf nun Platz 11 fünf Punkte Vorsprung auf den potentiellen ersten Abstiegsplatz Nr. 14 besitzt. Mit dem halben Dutzend Tore konnte man sich zudem zum Tordifferenzlevel der Konkurrenten aufschließen. Der „Torlos-Bann!“ konnte endlich durchbrochen werden und unsere Offensivkräfte haben neues Selbstvertrauen geschöpft. Zudem erzielten mit Wagner und Zimmermann die Saisontorschützen Nummer 8 und 9 einen Treffer.

Man darf sich mal so richtig freuen, muss aber sogleich wieder Augen und Geist für die kommenden Aufgaben schärfen, die ein Ausruhen nicht zulassen. Mit nur einem Sieg bei gleichzeitiger Odenheimer Niederlage wäre die Konkurrenz schon wieder in Sichtweite zu unserem Team. Von daher gilt es unbedingt nachzulegen, sehr gerne bereits am kommenden Sonntag gegen den FC Karlsdorf, der aktuell drei Punkte vor unserer Mannschaft rangiert. Mit einem weiteren Heimsieg könnte man zu diesem aufschließen und mit dann Platz 10 die bis dato beste Saisonplatzierung (Spieltage 4 und 15) einstellen. Ein noch wertvollerer Effekt wären jedoch die dann drei weiteren Punkte, die das Ziel Klassenerhalt weiter näher rücken ließen. (E.W.)