Sonntag, 22.04.2018:

FC Odenheim I - FV Hambrücken 0:2 (0:1)

FCO: Dennis Braun, Marvin Wagner (87. Alexander Zimmermann), Maximilian Leist, Marvin Kracker, Nico Sinibaldi (86. Alexander Kempf), Dragan Novakovic, Nils Götz (64. Fabian Fersching), Andre Silva (64. Dragan Crnomarkovic), Sandro Böser, Sven Krauth, Julian Fersching.

Torschütze: 0:1 (45.), 0:2 (85.) Stucke.

Gegen den Tabellenführer reichte nur eine gute erste Hälfte nicht aus, um Zählbares im Siegfriedstadion behalten zu können. Ein spätes unnötiges Gegentor Ende der ersten Spielhälfte spielte dem Gast zudem in die Karten. Im zweiten Durchgang verdiente sich Hambrücken dann den Sieg.

Zum Beginn von nun gleich drei „Englischen Wochen“ mit sieben Spielen binnen nur 22 Tagen, musste man auf Seiten des FC Odenheim eine ganz bittere Pille schlucken: nach einem in der Vorwoche Foulspiel eines Stettfelder Gegenspielers wird Odenheims bis dato bester Torschütze Julian Beer (8 Treffer) bis auf weiteres leider ausfallen. Ausgerechnet in der mitentscheidenden Saisonphase ein Fakt, der nun nicht gerade hätte sein müssen. Zudem musste Spielertrainer Fabian Fersching auch weiterhin auf den verletzten Winterneuzugang Marco Köhler verzichten. Hatte man im Hinblick auf die nun fast im Dreitagerhythmus stattfindenden Begegnungen die Belastung einzelner Spieler – soweit möglich – dosieren wollen, lief gegen den Spitzenreiter aus Hambrücken nun fast doch die gleiche Elf auf, die zuletzt in Stettfeld am Start gewesen war. Einzig der dort geschonte Kapitän und zweitbeste Torschütze Julian Fersching (5 Treffer) kehrte wieder in die Startelf zurück und ersetzte damit quasi Beer. Erstmals auf der Bank saß der von der Zweiten aufgerückte Alexander Kempf.

Der Gast aus Hambrücken spielt aktuell DIE Runde seines Vereinslebens. Den Kreispokalsieg hat man bereits eintüten können und zum Ende der Saison soll mit dem Aufstieg in die Landesliga auch der größte Vereinserfolg unter Dach und Fach gebracht werden. Zuletzt hatte der FV jedoch etwas geschwächelt und aus den letzten zwei Begegnungen nur einen Punkt einfahren können. Zudem musste man in Odenheim auf die rotgesperrten Criscuolo und Tesch sowie Mittelfeldmotor Lüdcke verzichten. Dafür kehrten u.a. die zuletzt fehlenden Topcu und Routinier Schweikert ins Team zurück. Glück dem, der über einen breiten Kader verfügt.

Bei vorsommerlichen Temperaturen um die 27/28 Grad bereits nach nur 40 Sekunden die erste gefährliche Situation für das Odenheimer Tor, entsprungen aus einem Spielmuster, das die Hambrückener die gesamte Spielzeit über immer wieder erfolgreich einsetzten: Diagonalball oder Zuspiel auf die schnellen Außen. Die frühe Chance verpuffte jedoch. Hambrücken besaß von Beginn an mehr Ballbesitz. Unsere Mannschaft hielt jedoch gut dagegen und kam in der 13. Minute gar zur ersten richtigen Tormöglichkeit des Spiels: Sandro Böser hatte Sven Krauth mit gutem Schnittstellenpass eingesetzt. Aus spitzem Winkel flog dessen Abschluss ca. zwei, drei Meter am langen Torpfosten vorbei. Zwei Minuten später zielte ein Gästespieler aus der zweiten Reihe ebenso "weit" am Tor vorbei. Nach 20 Minuten wieder einmal ein Diagonalpass auf außen. Hier lief ein FV´ler zwei FCO-Akteuren davon und zielte aus spitzem Winkel aufs Tor. Unser Keeper Dennis Braun parierte mit starker Faustabwehr. Dass auch unsere Mannen das Stilmittel Diagonalpass beherrschen, stellten sie in der 21. Minute unter Beweis: Kapitän J. Fersching setzte Andre Silva ein, der zum Torabschluss kam, den FV-Schlussmann aber doch vor keine echten Probleme stellen konnte. Neben ihren Diagonalpässen zeigten sich die Gäste vor allem mit Eckbällen gefährlich. Diese wurden jeweils hoch und doch mit Effet vors Tor geschlagen. In der 24. Minute flog nach einer solchen Ecke ein Kopfball rund zwei Meter am Tor vorbei. Einsatz und Laufpensum unserer Mannschaft stimmten und man konnte immer wieder auch spielerische Akzente setzen. So in Minute 29 gleich zwei Mal. In Szene 1 wurde Silva stark auf links freigespielt, rutschte in vielversprechender Position dann aber leider aus. Nur Sekunden später bot sich nach dem fast identischen Spielzug aber gleich die nächste Chance. Dieses Mal kam Silva zur Flanke. Der Ball flog Richtung zweiten Pfosten, wo ihn Krauth aus der Luft nahm. FV-Keeper Bäum rettete sein Team mit einer Glanztat vor einem Rückstand. Der Ball blieb heiß und Nils Götz wurde bei seinem Nachschussversuch leicht gestoßen. Dem Schiedsrichter war dies leider zu wenig, um auf Elfmeter zu entscheiden. Es war dies die beste Spielphase unserer Mannschaft, die in der 36. Minute den nächsten guten Angriff vortrug. Umstritten entschied der Unparteiische hier auf Abseits. Schade, der Odenheimer Angreifer stand in aussichtsreicher Position. Nur eine Minute später die nächste gute Aktion der Heimmannschaft: Balleroberung Marvin Wagner an der Mittellinie, Zuspiel auf Krauth und der mit starker Weiterleitung auf den in gute Position einlaufenden J. Fersching. Der nahm das Spielgerät gekonnt mit, geriet aber in einen zu spitzen Winkel. Dennoch ein guter Torabschluss, leider wieder rund zwei Meter am langen Torpfosten vorbei. Eine Minute später wieder einmal die Hambrückener über die Außen, doch der Angriff wurde durch gutes Abwehrverhalten des FCO im Keim erstickt. Die Uhr tickte Richtung Halbzeit und das Remis war bis dato das gerechte Ergebnis. Doch nun trat das ein, was häufig den Unterschied zwischen einem Aufstiegsaspiranten und einem gegen den Klassenerhalt kämpfenden Team ausmacht: Von rechts dribbelte FV-Spielertrainer Stucke parallel zum Strafraum Richtung Mitte. Ein gutes Tackling trennte ihn vom Ball. Stucke stürzte. Während er sich schnell aufrappelte, zögerten unsere Mannen. Stucke nutzte dies kaltschnäuzig aus und zog trocken zum 1:0 ab. Eine Unaufmerksamkeit hatte zum späten Rückstand geführt – sehr ärgerlich! Unsere Elf versuchte umgehend zurückzuschlagen und die FV-Defensive hatte durchaus Mühe, um sich dem im Strafraum gut einbringenden J. Fersching zu erwehren. Dann auch noch ein nicht geahndetes Foulspiel an unserem Kapitän, was die Gäste zu einem schnellen Konter nutzten. Der Ball flog ca. drei Meter am FCO-Tor vorbei. Ein 0:2 wäre nun aber auch wirklich zu viel des Schlechten gewesen. In der 45+3. Minute nochmals die Viktorianer: der aufgerückte Innenverteidiger Marvin Kracker konnte mit seinem spektakulären Fallrückzieher den FV-Keeper jedoch nicht überraschen. Ein Rückstand zur Unzeit kurz vor der Pause, bei mehr Konzentration wäre dieser absolut vermeidbar gewesen. Bei heißen Temperaturen gegen einen Spitzenreiter mit schnellen Angreifern im Hintertreffen – es war klar, dass es nun doppelt schwer werden würde.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte unverständlicherweise zwei nicht geahndete Foulspiele an zwei Odenheimern, was den Gästen eine gute Chance eröffnete. Nur knapp flog das Leder übers Tor (46.). In der 52ten wieder einmal eine gefährliche Gästeecke. Der folgende Kopfball klatsche gegen den rechten Torpfosten. In dieser Szene Glück für den FCO! Auch in Minute 58, als ein Volleyschuss ca. zwei Meter rechts am Tor vorbeizischte. Unser Team konnte im zweiten Durchgang zu keiner Zeit an die guten Offensivaktionen aus Hälfte 1 anknüpfen. Man rieb sich unnötig auf und vergeudete damit wertvolle Körner. Einsatz, Nachsetzen und Rückwärtsbewegung stimmten leider nicht bei jedem und wenn ein Rädchen nicht ins andere greift, dann befindet man sich gegenüber einem selbstbewussten Spitzenreiter eben im Hintertreffen. Dieser musste selbst noch nicht einmal seine beste Leistung abrufen, wurde minutenlang defensiv überhaupt nicht gefordert und konnte sich in seinen Offensivaktionen auf das Herausholen von Standards und Zuspiele nach außen verlassen. Letzteres konnte vom Odenheimer Mittelfeld leider zu selten unterbunden werden. In der 64. Minute ein Doppelwechsel: Spielertrainer F. Fersching kam für Götz in die Begegnung und Winterneuzugang Dragan Crnomarkovic ersetzte den bis dato stärksten Odenheimer Spieler Silva, der fortan verletzungsbedingt passen musste Der FCO hatte damit einen weiteren wichtigen Mittelfeldmotor verloren – auch das noch .... In einer den Temperaturen angepassten, inzwischen schwachen Partie, in der 67. Minute wieder einmal so etwas wie Gefahr für das Odenheimer Tor durch eine hoch geschlagene Ecke, doch Braun parierte den Kopfball sicher. Bis zur 83. (!) Minute dauerte es, bis die Heimelf zu ihrer ersten und einzigen Möglichkeit im zweiten Durchgang kam. Diese hatte es jedoch in sich und das Prädikat Großchance: nach einem endlich wieder einmal guten Aufbauspiel kam Krauth auf rechts zur Flanke. Crnomarkovic lief gut in diese ein und hätte zum Ausgleichshelden des Spiels werden können, leider setzte der großaufgeschossene Odenheimer das Leder übers Tor. Chance vertan! Eine Minute später war auf der Gegenseite ein Angriff der Gäste eigentlich schon wieder geklärt, doch ein Odenheimer Stockfehler führte doch noch zum Torabschluss. Braun bestach durch eine gute Faustabwehr. Kurz danach die einzige Gelbe Karte im Spiel, für einen Gästeakteur. Der FCO hatte inzwischen „aufgemacht“ und insbesondere Kracker weiter nach vorne beordert. Man musste alles riskieren. Leider wurde dieses Risiko nicht belohnt und Hambrücken schloss in der 85. Minute einen Konter erfolgreich zum 0:2 und zur damit Vorentscheidung ab. Torschütze war zum zweiten Mal an diesem Tag und wie schon so oft in dieser Saison, Hambrückens „Lebensversicherung“ Stucke. Mit nun 14 Saisontreffern ist dieser auf Platz 3 der Kreisligatorschützenliste vorgerückt. In den letzten Spielminuten wurde unseren Außenverteidigern Nico Sinibaldi (86.) und Wagner (87.) ein früherer Feierabend gegönnt. Beide hatten heute gegen die immer wieder in Szene gesetzten Hambrückener Flügelstürmer „alle Hände voll zu tun gehabt“. Kempf mit seinem ersten Kreisligaeinsatz und Alexander Zimmermann kamen ins Spiel.

Am Ende stand ein aufgrund der zweiten Spielhälfte unstrittig verdienter Sieg des Spitzenreiters, der aufgrund gleichzeitigen Patzern der Konkurrenz nun wieder drei Punkte Vorsprung besitzt. Am kommenden Mittwoch kommt es zum Spitzenspiel beim Tabellenzweiten Stettfeld.

Unsere Mannschaft hat nun hintereinander gegen diese beiden Spitzenteams jeweils 2:0 verloren. Gegen Stettfeld hatte man über weite Strecken des Spiels überzeugt, gegen Hambrücken reicht es für eine gute Kritik nur betreffend Hälfte 1. Im zweiten Durchgang zeigten unsere Mannen dagegen viel zu wenig und eine dem Klassenerhalt nicht angemessene Leistung. Einem keineswegs übermächtigen Gegner ging man so relativ einfach ins Netz. Glück hatte unser Team, dass die Verfolger Forst und Rinklingen ebenfalls ihre Spiele verloren, sodass der 5-Punktevorsprung auf die beiden ersten von evtl. drei Abstiegsplätzen erhalten bleibt. Selbstverständlich kann man sich nicht darauf verlassen, dass diese Gegner auch weiterhin verlieren, außerdem kommen beide in Bälde noch ins Odenheimer Siegfriedstadion. Die weitere Konkurrenz aus Karlsdorf, Oberderdingen und Neudorf punktete drei- bzw. zumindest einfach und besitzt gegenüber unserem FC Odenheim nun sechs, fünf bzw. einen Punkt Vorsprung.

Eine wichtige Anmerkung sei erlaubt: Im Abstiegskampf werden nur die Vereine bestehen können, in denen jeder für jeden alles gibt sowie sich jeder diszipliniert verhält. Bei allem Druck und aller Angespanntheit sind Wortäußerungen und Gesten nach außen ein absolutes Tabu und außerhalb des Verhaltenskontextes unseres Vereins! Dies ist künftig ohne Wenn und Aber zu unterlassen! Auf dem Spielfeld kann man sich mal kurz untereinander reiben, schnell hat man aber hier unnötige Diskussionen einzustellen und sich umgehend wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren! Energien verschwendet man ausschließlich im Spiel gegen Ball und Gegner! Hier hat man sich vollumfänglich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. In den nächsten Spielen muss jeder, aber auch jeder, bereit sein, auch unangenehme Laufwege zu gehen und sein Bestes über die gesamte Spielzeit abrufen! Noch hat man ein 5-Punktepolster, dieses darf man durch die Eröffnung von „Nebenkriegsschauplätzen“ nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen!

Derweil hoffen wir, dass der im Sommer zum Nachbarn FC Östringen in die Landesliga wechselnde Julian Beer bald wieder von seiner Verletzung genesen und ins Team zurückkehren wird, um dann gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden seinen vorläufigen Abschied mit dem erfolgreichen Klassenerhalt vergolden zu können.

Ohne Beer wird man wohl auf jeden Fall am kommenden Mittwoch gegen Kronau antreten müssen. Hier muss jeder die Leistung vom Stettfeld-Spiel und zu großen Teilen der ersten Spielhälfte gegen Hambrücken abrufen und noch eins draufsetzen. Nur dann wird man gegen den VfR bestehen können! (E.W.)