Sonntag, 03.06.2018:

FV 1912 Wiesental - FCO I 5:2 (2:1)

FCO: Mario Hausknecht, Alexander Zimmermann, Marvin Wagner, Marvin Kracker, Maximilian Leist, Nico Sinibaldi, Fabian Fersching (55. Julian Fersching), Dragan Novakovic (46. Andre Silva), Sandro Böser (73. Roman Spitzer), Marco Köhler (69. Jan Bayer), Julian Beer.

Torschützen: 1:0 (7.) Noureddine (Elfmeter), 2:0 (33.) Noureddine (Elfmeter), 2:1 (34.) Köhler, 3:1 (46.) Noureddine, 3:2 (61.) Beer, 4:2 (85.) Brecht, 5:2 (90+1.) Drexler.

Nachdem sich unsere Spieler bereits in der Vorwoche den Verbleib in der Kreisliga gesichert hatten, konnten sie diversen Sperrungen durch die Großveranstaltung Ironman Kraichgau trotzen und trotz kleinerer Umwege relaxt zum abschließenden Saisonspiel beim FV Wiesental reisen.

Spielertrainer Fabian Fersching setzte wie bereits in den drei Saisonspielen zuvor (nur ein Gegentreffer) nochmals auf eine Fünferabwehrkette, der dieses Mal auch Alexander Zimmermann angehörte und der damit erstmals seit dem 4. März wieder in der Anfangsformation stand. Marvin Wagner rückte dafür zu Marvin Kracker und Maximilian Leist mehr in die Mitte, links außen agierte wie gewohnt Nico Sinibaldi. Dafür kehrte Dragan Novakovic auf eine der beiden Sechserpositionen zurück und agierte hier neben Fabian Fersching, der gegenüber dem 1:0-Sieg über Forst als zweiter neuer Spieler in der Startelf stand. Andre Silva war dafür erstmals überhaupt in dieser Saison nicht unter den ersten elf Startern. Auch eine Änderung im Offensivbereich: Kapitän Julian Fersching nahm zunächst auf der Bank neben Silva sowie den beiden weiteren Ersatzspielern und zugleich Spielausschussmitgliedern Jan Bayer und Roman Spitzer Platz. Sandro Böser wechselte von der Sechs mehr nach vorne und Marco Köhler sowie Julian Beer (dieses Mal Spielführer) agierten an vorderster Front. Nicht zu vergessen im Tor natürlich „Forst-Held“ Mario Hausknecht, der damit zu seinem zweiten Einsatz für unseren FCO kam.

Hatte der FVW in den letzten Spielen nur wenig überzeugen können, war man in dessen Reihen dieses Mal von Beginn an unübersehbar gewillt, die Saison unbedingt mit einem Erfolgserlebnis abschließen zu wollen. Besonders motiviert dabei auch die vier aus Wiesental scheidenden Spieler, die man vor Spielbeginn offiziell verabschiedet hatte. Einer davon, Kreisligatorjäger Noureddine, kam dann, auch der Neuformation der defensiven Odenheimer Fünferkette geschuldet, nach nur 16 Sekunden bereits zur ersten guten Möglichkeit. Hausknecht zeigte sich jedoch auf der Hut und war einen Tick schneller am Ball. Nach fünf Minuten dann erstmals unsere Elf in der Vorwärtsbewegung: Flugball Wagner auf Köhler, der sich auf Rechtsaußen gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und auf den mittig einlaufenden aber von gleich zwei Gegenspielern dicht bedrängten F. Fersching passte. Ein erster ganz guter und nicht ungefährlich Angriff, an dessen Ender der Heimkeeper den Ball jedoch ohne Probleme aufnehmen konnte. Zwei Minuten später drang auf der Gegenseite Noureddine in den Odenheimer Strafraum ein und fiel zu Boden. Körperkontakt war da und der Schiedsrichter entschied spontan auf Elfmeter. Einen, den man nicht unbedingt pfeifen muss, aber wohl kann. Noureddine ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte damit bei seiner Abschiedsvorstellung das frühe 1:0. 120 Sekunden danach ein gutes Zusammenspiel zwischen Böser und Zimmermann, nach dem der Letztgenannte zum Abschluss kam. Der Ball wurde jedoch von einem Wiesentaler zur Ecke geblockt. Nach dieser kam Sinibaldi zum Schussversuch, doch auch dieser wurde abgewehrt. Die Wiesentaler setzten zum schnellen Konter an, holten bei dieser für sie vielversprechenden Aktion aber auch nicht mehr als einen Eckball heraus. Die Gastgeber stellten ihre Stärken in der Offensive (bester Ligaangriff, am Saisonende 75 Tore!) immer wieder unter Beweis und unsere Defensive vor diverse Herausforderungen. Unsere Mannen hielten dem Stand und kamen in der 17. Minute selbst zu einem weiteren Angriff: Köhlers eigentlich missglückte Flanke wäre dabei beinahe noch ins Tor gefallen. Wiederum auf der anderen Seite strich ein Schuss nur knapp am langen Torpfosten vorbei und konnte Wagner in Minute 19 einen Abschluss von Noureddine gerade noch blocken. Wiesental unstrittig am Drücker mit in Minute 22 auch noch einem gefährlichen 25-Meter-Schuss, der erneut nur knapp das FCO-Gehäuse verfehlte. Trotz Übergewicht der Heimmannschaft hielt unser Team diese in den nächsten zehn Minuten vom eigenen Tor weg. In Minute 33 wieder ein Sturz eines Wiesentalers im Odenheimer Strafraum und wieder entschied der Unparteiische auf Strafstoß. Unser beteiligter Spieler beteuerte nach Spielende, dass er seinen Gegenspieler gar nicht berührt hatte und dieser nur „ein Luftloch geschlagen hatte“. Noureddine ließ sich dieses Geschenk derweil nicht nehmen und erhöhte erneut bombensicher auf 2:0. Umgehend schlug unsere Elf jedoch zurück: Böser mit schönem Zuspiel auf Köhler. Der fackelte nicht lange und zog von der Strafraumgrenze aus zum 1:2 ab (34.). Bis zur Pause noch drei weitere gute bis sehr gute Chancen für die Gastgeber: 37.) Faustabwehr Hausknecht, 39.) Schuss knapp am langen Pfosten vorbei, 43.) Fußabwehr Hausknecht. Zur Pause führte Wiesental hochverdient mit 2:1, wenngleich beide Treffer nicht aus dem Spiel heraus, sondern nur durch zwei Elfmeter erzielt werden konnten, von denen sozusagen „eineinhalb“ auch noch umstritten waren.

Für die zweite Spielhälfte musste die Odenheimer Devise lauten: hinten noch besser stehen, aus dem Spiel heraus weiterhin nichts zu lassen und vorne noch mehr zulegen. Noch nicht einmal eine Minute war gespielt, als zumindest der erste Teil dieses Vorhabens schon fehlschlug. Einem Odenheimer Defensivmann rutschte das Leder durch und Noureddine blieb eiskalt und ließ Hausknecht keine Chance. Noureddines dritter Tagestreffer und sein nächstes von nun 28 Saisontoren, mit denen er diese Saison als bester Kreisligatorjäger abschloss (nach in den beiden Vorjahren jeweils Platz 2 und zuvor Platz 1 in der A-Klasse). In der 50. Minute nach einem Solo eines Wiesentalers beinahe das 4:1, das Spielgerät zischte jedoch am Tor vorbei. Auf Odenheimer Seite dann in Minute 55 ein Doppelwechsel: die beiden Sechser F. Fersching und Novakovic verließen das Feld und wurden durch Silva und J. Fersching ersetzt. Böser rückte zu Silva in die Mittelfeldzentrale und J. Fersching begab sich in die Spitze. Beer kam nun mehr über links. Mit diesen Wechseln war eine nun offensivere Spielausrichtung verbunden. Und tatsächlich: vier Minuten später nahm J. Fersching einen Flugball auf und begab sich auf den Weg zum gegnerischen Tor. Nur ganz knapp landete sein Abschluss neben selbigem. Zwei Minuten später dann doch das 2:3: J. Fersching auf Beer. Der tanzte links an der Grundlinie den Torwart aus und vollendete aus spitzem Winkel zum Anschlusstreffer. Es war dies Beers 11. Saisontreffer, womit er nach bereits 2016/17 (15 Treffer), 2015/16 (14) und 2014/15 (12) die jeweils meisten aller Odenheimer erzielt hat. Unser Team war nun gut im Spiel und kam nur eine Minute später zum nächsten vielversprechenden Angriff, der jedoch für ein Spiel, in dem es um nicht mehr wirklich was ging, überhart unterbrochen wurde. Nicht nur, dass dadurch eine gute Chance flöten ging, der gefoulte Köhler musste sieben Minuten später dann auch noch angeschlagen das Feld räumen. Für ihn kam Bayer ins Spiel und besetzte eine der beiden Sechserpositionen. Böser wechselte von dort wieder weiter nach vorne und prüfte in der 70. Minute den gegnerischen Torhüter, der im Nachfassen den Ball sicherte. Drei Minuten später musste auch Böser passen und wurde durch Spitzer ersetzt, der damit erstmals seit deiner Fuß-OP im Dezember wieder auf einem Fußballfeld stand. Unser Team musste sich personell neu ordnen, wodurch Wiesental wieder besser ins Spiel fand und in der 77ten zum ersten Torabschluss nach 27 Minuten kam. Der Ball flog links am FCO-Tor vorbei. Weitere vier Minuten später ein schneller Angriff der Heimmannschaft: Zuspiel 1 Abseits, aber nicht geahndet … Zuspiel 2 kein Abseits, nun aber folgte der Pfiff. Das daraus resultierende Tor wurde immerhin im Endergebnis zu Recht aberkannt. Ärger bei den Wiesentalern, die dann beinahe sogar das 3:3 hätte hinnehmen müssen. J. Fersching war nämlich plötzlich auf und davon, ließ diese Großchance aber leider liegen, Wiesentals Keeper blieb Sieger. Dafür erhöhte Wiesental in der 85. Minute durch Brecht auf 4:2. Während der Berichterstatter auf Spielhöhe saß und eine knappe Abseitsstellung erkannte, befand sich der Linienrichter leider nicht in dieser Position und schwenkte damit seine Fahne nicht. Für den Schiedsrichter war es derweil nicht erkennbar, damit kein Vorwurf. Mit dem 4:2 war die Messe aber nun gelesen. Zwei Minuten später landete ein Freistoß der Gastgeber noch an der Latte und anschließend bewahrte Hausknecht per guter Fußabwehr sein Team vor dem fünften Gegentor. Auch in Minute 90 wiederum Hausknecht, der kurz vor dessen Auswechslung Noureddines vierten Tagestreffer verhinderte. Die ärgerlichste und unnötigste Szene in der Nachspielzeit: nach einem Freistoß vermutete man auf FCO-Seite kollektiv den Ball im Toraus. Ein Wiesentaler kam jedoch nochmals heran und lupfte das Leder in den Fünfmeterraum, wo Drexler ungehindert zum 5:2 vollenden konnte. Dieser Gegentreffer hätte nun wahrlich nicht mehr sein müssen und war einfach zu billig hergeschenkt. Letztlich unterlief unserer Elf hierbei ein typisches Verhalten, wie es in einem abschließenden Saisonspiel und nach einem 2:4-Rückstand nun mal passiert. Daher Schwamm drüber!

Unsere Elf präsentierte sich bei ihrem letzten Saisonspiel besser als das reine Ergebnis es ausdrückt. Wie berichtet, besaß man zwischendurch gar die große Chance zum 3:3-Ausgleich. Wer weiß, wie es danach weitergelaufen wäre. Am Ende stand aber natürlich unstrittig ein hochverdienter Erfolg des FV Wiesental, der bei heute sieben Treffern wieder einmal seinem Ruf gerecht wurde, dass mit ihrer Beteiligung die meisten Ligatreffer fallen. Sage und schreibe 137 Treffer waren es in dieser Spielzeit, damit fielen bei Matches des FVW durchschnittlich 4,6 Treffer.

Derweil konnte der Spieler des Tages, Noureddine, in anderer Sicht kräftig durchatmen, hatte sich sein neuer Verein Neudorf doch paarallel gerade so den Kreisligaerhalt gesichert. Dafür muss nun Forst zittern, das trotz einem Heimsieg gegen Büchig jetzt vom Relegationserfolg von eben Büchig oder Flehingen (Landesligadreizehnter) abhängig ist. Dem VfB Bretten gratulieren wir zum Aufstieg in die Landesliga!

Was bleibt aus FCO-Sicht? Die große Freude darüber, dass sich unser junges Team bereits am vorletzten Spieltag mit einem 1:0-Sieg über Forst aus eigener Kraft den Klassenerhalt gesichert hatte und so dem Kreisliga-Dino FCO auch im nächsten Jahr diese attraktive Spielklasse erhalten bleibt. Am Ende stehen ein 11ter Tabellenplatz, 34 Punkte (10 S, 4 U, 16 N) und 42:60 Tore.

Über Spielerabgänge und -zugänge werden wir in nächster Zeit separat berichten. Zudem folgt ein Saisonrückblick. (E.W.)