Sonntag, 02.09.2018:

FCO I - FV Hambrücken 0:1 (0:1)

FCO I: Mario Hausknecht, Nico Sinibaldi, Marvin Kracker, Dragan Novakovic (71. Julian Fersching), Maximilian Leist, Marvin Wagner (91. Luis Neuthardt), Kilian Lamsfuß, Andre Silva (81. Fabian Fersching), Tzino Mezini (66. Nahed J.Y. Iqtifan), Mohammed R.S. Wadi, Georgios Chatziemmanouil.

Torschützen: 0:1 (43.) Bozkurt.

Im dritten Saisonspiel musste unser 97 Minuten lang wacker kämpfendes Team gegen einen der Meisterschaftsfavoriten, den FV Hambrücken, eine unglückliche Heimniederlage hinnehmen.

Gegenüber dem starken 5:0-Sieg in Oberderdingen kam es zu drei Änderungen in der Startelf: Tzino Mezini begann dieses Mal anstelle von Nahed J.Y. Iqtifan und Maximilian Leist ersetzte Luis Neuthardt. Erstmals im Kreisligator stand Neuzugang und Urlaubsrückkehrer Tim Becker, der damit Marion Hausknecht ablöste, der einmal mehr eingesprungen war – nochmals vielen Dank Mario! Verzichten musste Fersching weiterhin auf Urlauber Sandro Böser. Neben ihm fehlten auch Ersatzkeeper Dennis Braun sowie Alexander Zimmermann.

Mit aus dem Oberderdingen-Spiel neugewonnenem Selbstvertrauen legte unsere Elf richtig stark los und schien die favorsierten Gäste damit durchaus zu überraschen. Diese kamen in den Anfangsminuten gar nicht dazu, ihr gewohntes Spiel aufzuziehen und sahen sich stattdessen hochmotivierten und zügig nach vorne spielenden Odenheimern gegenüber. In der 5. Minute wurde ein Abschlag des Hambrückener Torhüters abgefangen und blitzschnell umgeschaltet. 3-gegen-1-Überzahl und damit die Großchance zur Führung. Torjäger Mohammed R.S. Wadi schloss mit der Picke ab und verfehlte das Gehäuse nur um Haaresbreite. Hier ein Treffer und das Spiel hätte mit großer Wahrscheinlichkeit einen Verlauf pro Odenheim genommen. In Minute 10 plötzlich ein Ballverlust im Odenheimer Mittelfeld, der Hambrücken den ersten gefährlichen Angriff ermöglichte, der nur durch ein Foul gebremst werden konnte. Der fällige Freistoß, getreten durch FVH-Spielertrainer Stucke, wurde von unser aufmerksamen Mauer jedoch gut abgeblockt – nur Ecke, die nichts einbrachte. In den nächsten zehn bis fünfzehn Minuten verlief die Partie recht ausgeglichen, auch wenn Hambrücken nun zunehmend besser ins Spiel fand. Auf jeden Fall sah man ein Spiel mit gutem Tempo auf beiden Seiten – unstrittig eine von Beginn an gute Kreisligabegegnung! Die vermeintlich nächste Chance in Minute 22 wieder für unseren FCO: „Kosta“ Mezini hatte einen starken Flugball auf den ideal einlaufenden Wadi geschlagen. Der nahm das leder elegant an und stand frei vor dem Tor. Leider winkte der Schiedsrichterassistent mit seiner Fahne und sein Vorgesetzter pfiff daraufhin Abseits – diese Sichtweise der Dinge dürfte das Schiedsrichtergepann exklusiv für sich verbuchen können. Zudem im direkten Gegenzug die bis dato beste Möglichkeit für die Gäste – ein FCO-Bein klärte zwei Meter vor dem eigenen Tor (23.). In der 25ten nach einem Eckball auch noch ein Torabschluss von Hambrückens Bozkurt, doch Dragan Novakovic im FCO-Dress konnte blocken. Zwei Minuten später plötzlich ein vielversprechender Konter unserer Elf. Von Marvin Wagner eingeleitet, gab es plötzlich eine 3:2-Überzahlsituation. Mezini legte quer zu Wadi, der sogleich abschloss – nur knapp zischte sein Schlenzer am langen Toreck vorbei. Die zwei dicksten Möglichkeiten lagen damit bis dato auf Odenheimer Seite. Fortan besaß jedoch Hambrücken Vorteile, unser Team versäumte es in dieser Phase, weiterhin selbst mehr fürs Spiel zu tun und reagierte nun mehr anstelle selbst zu agieren. Folge waren vier Möglichkeiten für die Gäste: 33.) starker Schuss vom linken Strafraumeck aus – ca. ein bis zwei Meter rechts vorbei; 36.) Konter über rechts – starke Fußabwehr FCO-Keeper Becker; 37.) Flatterball Bozkurt aus 20 Metern – Faustabwehr Becker; 38.) Flanke eines Hambrückeners senkte sich nicht ungefährlich am langen Pfosten vorbei. In den letzten fünf Minuten der ersten Spielhälfte beruhigte sich die Partie und es roch nach einem Pausenremis. Vorsicht vor den Gästen war dennoch geboten, gerade auch vor dem Hintergrund, dass der FVH im Siegfriedstadion auch in der letzten Saison erst spät getroffen hatte (damals 44. Minute). Dieses Mal war die 43. Minute angebrochen und es kam hier zu einem verhaltenen Torschuss der FV´ler, der jedoch wieder ins Feld zurücksprang. Nun wurde es versäumt, das Leder aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Bozkurt konnte sich so dem Spielgerät annehmen, zog auf und aus halblinker Position ab. Unter gütlicher Mithilfe landete das Runde im Tor: 0:1. Also doch wieder – ein Rückstand gegen Hambrücken zur Unzeit. Summa summarum hatte Hambrücken in Durchgang 1 etwas mehr fürs Spiel getan, die klareren Chancen hatte jedoch unser FCO besessen. Der 0:1-Pausenrückstand war damit als eher unglücklich zu bezeichnen, aber irgendwie zumindest zum Teil auch selbstverschuldet.

Aus der Kabine kam ein FCO-Team, das jetzt erst Recht um jeden Zentimeter Boden fightete. Weiter zunehmend spielte aber auch der Unparteiische eine Rolle, eine leider nicht neutrale und schon gar keine pro FCO. So ahndete er in Minute 57 eine im gegnerischen Strafraum Aktion an Wadi im Zweifel für die Hambrückener, sprich gab er anstelle eines durchaus vertretbaren Elfmeters Gelb für den nur nachfragenden FCO-Kapitän Andre Silva. Vielmehr schmerzte es jedoch, dass es den Gästen gelang, fast jeden FCO-Angriff bereits im Keim durch kleinere oder auch größere taktische Fouls zu unterbinden, die vom Schiedsrichter kaum oder wenn, dann nicht mit entschiedener Konsequenz verfolgt wurden. So sahen die Zuschauer eine nun zwar intensiv umkämpfte Partie, der aber die spielerischen Akzente abgingen. In der 65. Minute dann doch die nächste Möglichkeit für die Hausherren: von Sturmpartner Georgios Chatziemmanouil angespielt, scheiterte der leicht nach rechts abgedrängte Wadi jedoch an der Fußabwehr von FVH-Keeper und -Kapitän Rajchel. Eine Minute später Wechsel Nr. 1: Iqtifan kam für Mezini ins Spiel. Fünf Minuten danach (71.) kam dann mit Julian Fersching ein weiterer Angreifer für Abwehrspieler Novakovic. Die Zeichen standen also nun auf noch mehr Offensive. Der Gast hatte sich längst aufs Kontern verlagert und kam durch einen solchen in der 73. Minute zu seiner ersten Torchance im zweiten Spielabschnitt: eine Hereingabe von links konnte Nico Sinibaldi jedoch klären. Nur am Rande erwähnt, weil der Glaube daran inzwischen längst verloren gegangen war: in Minute 76 das erste Gelb für Hambrücken wegen taktischem Vergehen … Eine Minute danach Eckball für unsere Mannschaft, in dessen Folge der aufgerückte Innenverteidiger Marvin Kracker gleich zwei Mal zum Abschluss kam, aber beide Male geblockt wurde. Nach 81 Minuten Wechsel Nummer 3: Spielertrainer F. Fersching ersetzte Silva, die Kapitänsbinde wanderte zu Spielführer Nr. 1 J. Fersching. Während Hambrücken zwar immer mal wieder zu im Ansatz vielversprechenden Kontern gekommen war, hatte es bis dato im zweiten Spielabschnitt – von Minute 73 abgesehen (s.o.) – zu keinen wirklich für das FCO-Tor gefährlichen Aktionen gereicht. Demgegenüber besaß unsere Elf in der 85. Minute die nächste gute Einschussmöglichkeit: Wadi hatte die überragende Vorarbeit entlang der rechten Toraußenlinie geleistet und den Ball vors Tor gechipt. Iqtifan versuchte mit einer artistischen Flugeinlage fünf Meter vor dem Tor in dieses zu vollenden, kam aber leider doch nicht richtig heran. Unsere Mannschaft musste immer mehr aufmachen und damit weitere Konter der Gäste einkalkulieren. Ein solcher führte in der 87. Minute zur in Hälfte 2 zweiten gefährlichen Aktion vor dem FCO-Tor, doch Becker fing die Hereingabe von rechts gekonnt ab. Zu allem Überfluß wurde dann auch noch unser Spieler Wagner in der 91ten Opfer eines Zweikampfes. Hier wohl selbst Urheber eines Fouls, stürzte sein Gegenspieler so unglücklich auf ihn, dass er im Gesicht stark blutend das Spielfeld verlassen musste. Auch wenn er ausgerechnet dieses Mal wohl entsprechend den Verbandsvorgaben handelte, so mögen es andere beurteilen, ob es vom Schiedsrichter taktvoll war, dem verletzten Spieler beim Weg in die Kabine noch den gelben Karton hinterherzuzeigen. Verhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen Aktionen sieht auf jeden Fall anders aus! Für den hoffentlich bald wieder zurückkehrenden Wagner (Gute Genesung!) kam noch Neuthardt ins Spiel und war damit Teil der elf Mann, die in insgesamt 7 Minuten Nachspielzeit nochmals alles versuchten, um doch noch zum verdienten Ausgleich zu kommen. Und tatsächlich kam man noch zu drei Chancen. Zunächst parierte Rajchel einen Schuss von J. Fersching sicher (90+4.), dann konnte Wadi einer Flanke von J. Fersching am langen Pfosten leider nicht den nötigen Druck verleihen (90+5.). Final landete dann auch noch eine Flanke von Chatziemmanouil nur an der Torlatte (90+6.).

Es hatte heute einfach nicht sein sollen … Rein gemessen an den Torchancen hätte unser Team unstrittig einen Punkt verdient gehabt. Auf jeden Fall kann man allen Mann Willen, Einsatz und Einstellung nicht absprechen. Fußballfachleute mögen entgegenhalten, dass Hambrücken die clevere Mannschaft war und damit nicht ganz unverdient gewonnen habe. Ganz widersprechen kann man dieser Sichtweise nicht, hätte das Schiedsrichtergespann jedoch die vielen kleinen oder auch größeren taktischen Vergehen angemessen und überhaupt geahndet, wäre diese Cleverness schnell verflogen. Letztendlich wurden diese aber nicht unterbunden und dem Gast kann damit kein Vorwurf gemacht werden, diesen Vorteil für sich auszunutzen. Der FVH hat auf seiner Facebookseite ein Foto mit einer Rohrzange veröffentlicht, mit dem Zusatz, „dass man dem Gegner den Zahn gezogen hat“ – richtig: es war heute ein Zahnziehen auf die harte aber eben vom Schiedsrichtergespann noch als zulässig akzeptierte Tour.

Einen im Hinblick auf dieses Spiel letzten ungläubigen Blick gab es am Montagmorgen, als man in den BNN lesen musste, dass „sich der FV Hambrücken die drei Zähler am Ende redlich verdient hatte“. Naja, jedem steht es zu, seine eigene Sicht der Dinge zu haben.

Für unser Team gilt es, das Positive aus dem Spiel mitzunehmen. Stimmen auch weiterhin Einstellung und Leidenschaft wie an diesem Tage, dann wird man sich die heute verlorenen Punkte anderweitig wieder zurückholen. Die erste Chance dazu bietet sich am kommenden Sonntag, den 09.09. um 15.00 Uhr beim stark einzuschätzenden Aufsteiger SV Menzingen. (E.W.)