Dienstag, 19.02.2019:

VfB Bretten - FCO I 6:0 (2:0)

FCO: Tim Becker, Maximiian Leist, Dragan Novakovic, Marvin Kracker (71. Jan Bayer), Nico Sinibaldi (46. Luis Neuthard), Marvin Wagner (71. Alexander Zimmermann), Andre Silva (46. Fabian Fersching), Nahed J.Y. Iqtifan (35. Tzino Mezini), Georgios Chatziemmanouil (71. Nico Sinibaldi), Mohammed R.S. Wadi (71. Julian Fersching), Julian Fersching (46. Nahed J.Y. Iqtifan, 71. Andre Silva).

Torschützen: 1:0 (15.) Albrecht, 2:0 (32.) Albrecht, 3:0 (49.) Dorwarth, 4:0 (56.) Albrecht, 5:0 (69.) Dorwarth, 6:0 (86.) Pascher.

Nach den beiden 3:2-Testspielsiegen gegen die SG Kirchardt/Grombach (2ter A-Klasse Sinsheim) und bei der SpVgg Baiertal (11ter Kreisliga Heidelberg), empfing uns am Dienstagabend mit dem Landesligisten VfB Bretten der höchstspielende Gegner in dieser Wintervorbereitung und damit ein richtiger Gradmesser. Obwohl unser Team über Teilstrecken gar nicht mal so schlecht aussah, entpuppte sich der VfB in Sachen Zweikampfverhalten, besonders aber in Sachen Effektivität als eine Nummer zu groß. Unsere Elf wurde schließlich mit 0:6 „rasiert“ und ihr damit fürs Erste die Grenzen aufgezeigt.

Im Hause Fersching hatte es doppelten Grund zum Feiern gegeben, feierte Spielertrainer Fabian doch tags zuvor seinen Geburtstag und sein Bruder und FCO-Kapitän Julian am Spieltag (beiden nochmals herzlichen Glückwunsch!). Nach den Eindrücken der ersten zehn Spielminuten hätte man denken können, dass sich die Feierlaune durchaus fortsetzen könnte. Unser FCO fand nämlich gut in die Begegnung und kam hier zu zwei, drei ganz guten Torannäherungen. U.a. hatte sich für Mohammed R.S. Wadi nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nach bereits 120 Sekunden die erste Torschussmöglichkeit ergeben. Nach diesen zehn Minuten konnte sich Bretten über mehr Ballbesitz zunehmend Sicherheit verschaffen, während unserer Mannschaft fortan zu viele leichtfertige Ballverluste unterliefen. Dass der VfB dann in Minute 15 gleich seine erste Tormöglichkeit zur Führung nutzen konnte, hätte vermieden werden sollen. Über außen wurde ein entscheidender Zweikampf gewonnen und wohl Albrecht drückte mittig das Leder über die Torlinie. Nach einer überlegenen Brettener Phase zwischen den Minuten 10 und 20 fand unser Team wieder besser in die Begegnung und besaß durch J. Fersching die nächste Möglichkeit. Eingesetzt von Nahed J.Y. Iqtifan zwang er den VfB-Schlussmann aus halblinker Position zu einer Glanzparade (20.). In der Defensive stand der FCO nun zumindest zunächst wieder recht stabil. In der 32. Minute versäumte man es jedoch gleich drei Mal, den Ball entschlossener aus der Gefahrenzone zu befördern. Die Hausherren setzten nach und wiederum Albrecht köpfte aus aber auch abseitsverdächtiger Position zum 2:0 ein. VfB-Torchance Nr. 2 gleich Tor Nr. 2. Vor der Pause besaß unser FCO gar noch zwei weitere gute bis gar sehr gute Möglichkeiten zum zumindest Anschlusstreffer. Zunächst hatte Wadi den kurz zuvor eingewechselten „Kosta“ Mezini eingesetzt, der abzog, doch Brettens Keeper lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Torlatte (42.). Den Status „Hundertprozentige“ erfüllte gar Torchance Nr. 4 in der 44. Minute. Unser FCO steuerte plötzlich in 3:1-Überzahl und anschließend Georgios „Gio“ Chatziemmanouil frei aufs Tor zu. Den zurückgeeilten VfB-Abwehrspieler ließ Gio gar noch aussteigen, zielte dann aber leider zentral auf den Torhüter; Großchance damit vertan.

Als Pausenzwischenfazit konnte man feststellen, dass unser Team gar die besseren Chancen besessen hatte, Bretten aber die seinigen eiskalt verwertet hatte – jeweils unter tatkräftiger Mithilfe unserer Mannen. Obwohl das Spiel unserer Viktorianer optisch gar nicht einmal schlecht anzuschauen war und man „wie gesagt“ gute Torhancen besaß, wirkte Bretten reifer, war körperlich überlegen und schien zudem jederzeit in der Möglichkeit, bei Bedarf noch eine Schippe drauflegen zu können.

Zur Pause kam es auf Seiten unseres FCO, der auf die Spieler Lamsfuß (Urlaub), Böser (verletzt), Mangang und Braun verzichten musste, aber dennoch 16 Spieler zur Verfügung hatte, zu drei Wechseln, verbunden mit der zumindest vorübergehenden Umstellung auf eine Fünferkette. Dennoch musste man schnell, in Minute 49, das 0:3 hinnehmen. Dieses Mal jedoch nur begrenzt durch eigenes Verschulden, entsprang dieser Gegentreffer doch einem Elfmeter, auf den der Schiedsrichter zur Überraschung aller entschieden hatte. Nicht nur unsere Cracks, auch der Linienrichter und sichtlich mehrere Brettener selbst, zeigten sich davon überrascht. VfB-Neuzugang Dorwarth nutzte das Geschenk zur Dreitoreführung. In der 56. Minute musste sich unser Team gar noch zum 0:4 auskontern lassen. Es folgte darauf wieder eine Phase, in der sich unser FC durchaus gut im Spiel befand und hierbei zu gleich drei weiteren guten Möglichkeiten kam. Zunächst flog der Seitfallzieher von Iqtifan ca. ein bis zwei Meter links am VfB-Gehäuse vorbei (58.), dann verfehlte Wadi aus der Kurzdistanz selbiges nur ganz knapp (63.) und schließlich steckte in Chatziemmanouils Abschluss zu wenig Schmackes, um den gegnerischen Torhüter zu überwinden (68.). Bretten kam dazwischen, in dem jederzeit sehr fairen Spiel, zu einer Gelben Karte, die sich ein von Beginn an mit dem Mundwerk übermotivierter Spieler folgerichtig einhandelte und nur zu einem Torschuss, den FCO-Keeper Tim Becker jedoch ohne Pobleme aufnehmen konnte (66.). Dennoch gab es gerade in Sachen Effektivität und Entschlossenheit im Torabschluss grasse Unterschiede zwischen beiden Teams. So nutzten die Gastgeber nämlich ihre (nicht nur) gefühlt fünfte bzw. sechste Torchance zum 5:0. Wiederum hatte man in Reihen unserer Elf nur unzureichend klären können und Dorwarth verwandelte den Nachschuss von der Strafraumgrenze aus. Es folgten fünf weitere FCO-Wechsel, davon drei „Rückwechsel“. In den letzten 20 Minuten hatte Bretten leichtes Spiel und bestimmte die Begegnung klar. Unser FCO kam eigentlich zu keiner Offensivaktion mehr. Richtige Chancen blieben derweil aber zunächst auch für den VfB Mangelware, der seinerseits auch nicht alles aus sich herauszuholen schien. In den letzten Minuten küsste ein Brettener Schuss aus halbrechter Position trotzdem noch die Torlatte (84.) und Pascher erhöhte in der 86sten gar noch auf das halbe Toreduzent. Dieser Gegentreffer war das i-Tüpfelchen auf ein unzureichendes Abwehrverhalten, da sich Pascher mit dem Rücken zum Tor stehend, gleich gegen drei viel zu zaghaft angreifende FCO-Verteidiger drehen und wenden und zum eben 6:0 einschießen konnte.

Bretten ist unstrittig eine Spielklasse stärker, allein dadurch kam der klare Sieg jedoch nicht zustande. Unser Team zeigte sich vielmehr durch Fehler im Defensivverhalten und Uneffektivität im Torabschluss kollektiv stark mitverantwortlich für die höchste (Testspiel-)Niederlage seit Februar 2017 (0:7 beim pfälzischen Club SV Morlautern).

Bis zum nächsten Testspiel am kommenden Samstag, 23.02., 17.00 Uhr, beim FC Badenia Rohrbach a.G. (Kreisliga Sinsheim), sollte unsere Mannschaft die richtigen

Schlüsse aus der deftigen Niederlage gezogen haben, um dann wieder in die Vorbereitungsspur zurückzufinden. (E.W.)