Sonntag, 14.04.2019:

SV Zeutern - FCO I 2:3 (0:1)

FCO: Tim Becker, Maximilian Leist, Marvin Kracker, Dragan Novakovic, Nico Sinibaldi (86. Fabian Fersching), Marvin Wagner (61. Georgios Chatziemmanouil), Kilian Lamsfuß, Andre Silva, Nahed J. Y. Iqtifan (90. Marco Mangang), Mohammed R. S. Wadi, Julian Fersching. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Jan Bayer, Luis Neuthardt.

Torschützen: 0:1 (45+3.) Leist, 1:1 (52.) Fell, 1:2 (67.) Krajewski (Eigentor), 2:2 (72.) Wäckerle, 2:3 (90+2.) Wadi.

Dieses abwechslungsreiche und intensive Nachbarschaftsduell zog die zahlreich anwesenden Zuschauer in seinen Bann. Beiden Lagern wurde anschaulich vor Augen geführt, was Derbys und damit der Fußball auf Kreisebene ausmachen. In den mit Unterbrechungen insgesamt über 100 Spielminuten war alles drin, was das Fußballherz begehrt: 5 Tore, zahlreiche weitere Chancen auf beiden Seiten, Derbystimmung, außen feuchtfröhlich feierende Spieler der gemeinsamen „Zweiten“, Emotionen – eben Abwechslung und Intensität pur! Dass die Begegnung dann am Ende nicht unverdient, aber durchaus glücklich, auch noch mit einem Last-Minute-Sieg für unseren FCO endete, machte den Sonntagnachmittag für unsere Mannen und ihre mitgreisten Fans umso schöner.

FCO-Spielertrainer Fabian Fersching konnte gegenüber der unglücklichen 1:2-Heimniederlage gegen den TSV Stettfeld wieder auf Torjäger Mohammed R. S. Wadi zurückgreifen. Dieser kehrte in die Anfangself zurück, während Georgios Chatziemmanouil zunächst auf der Bank Platz nahm.

Nach vier Spielen ohne Sieg, dabei nur zwei Last-Minute-Punkten und zuletzt gar zwei Niederlagen in Folge, war es für unsere Mannschaft höchste Zeit, wieder den Turnoaround zu schaffen, um nicht evtl. doch noch in Abstiegsbedrängnis zu geraten. Dementsprechend motiviert und zugleich spielfreudig, zeigte man sich in den Anfangsminuten, die eindeutig unserem FCO gehörten. Kapitän Julian „Jule“ Fersching war es dann auch, der in Minute 2 für das erste Raunen auf den Zuschauerrängen sorgte, als er fulminant Richtung Tor abgezogen hatte, das Leder aber knapp über das selbige flog. Trotz der ganz guten Performance zu Beginn, dann in der 5ten Minute aber ein erster Fingerzeig der Gastgeber, auf was diese an diesem Tag zu setzen gedachten: nach einem Ballverlust auf der linken Außenbahn schalteten die Zeuterner blitzschnell um und setzten ihren Stossstürmer Michenfelder ein. Dessen Lupfer aus halbrechter Position aus ca. 20 Metern Torentfernung ging knapp links am FCO-Tor vorbei. Zwei Minuten später eine gute Kombinantion unserer Viktorianer über Marvin Wagner, Wadi und J. Fersching mit final dessen guter Flanke auf den mittig eingelaufenen Nahed J. Y. Iqtifan. Nahed setzte zum spektakulären Flugkopfball an, konnte diesem aber nicht den nötigen Druck verleihen, sodass SVZ-Keeper Dreher die Kugel aufnehmen konnte. Trotz oder gerade auch ob des zu Anfang Odenheimer Übergewichts, dann in der 9. Minute ein zweiter Konter der Hausherren, der den Charakter „dicke Chance“ erfüllte. Der früher auch in unserer Kooperationsjugend aktive M. Fürbaß steuerte auf das Odenheimer Tor zu, legte sich das Spielgerät dann aber einen Tick zu weit vor und der gut antizipierende FCO-Schlussmann Tim Becker war zur Stelle und konnte die Gefahr bereinigen. Tim war von Beginn an gut im Spiel und sollte seinem Team auch im weiteren Verlauf noch wiederholt eine große Stütze sein. In Minute 10 auf der Gegenseite die nächste Möglichkeit für unsere Blau-Weißen: einen Freistoss von Killian Lamsfuß beförderte der am langen Pfosten positionierte Marvin Kracker in die Zentrale, wo Zeutern Schwierigkeiten hatte, die Situation zu bereinigen. Nutznießer wäre beinahe Dragan Novakovic gewesen, der Ball ging aber abgefälscht knapp am Tor vorbei. Die Begegnung war sehr kampfbetont aber niemals unfair – alle Mann beider Teams investierten viel. Spätestens nach 15 Minuten kamen die Gastgeber ihrerseits zu mehr Spielanteilen und besaßen zeitweise sogar ein Übergewicht an Ballbesitz, gepaart mit guten Kombinationen. In der 21ten führte eine unfreiwillige Kopfballverlängerung eines Odenheimers dazu, dass am langen Pfosten ein Zeuterner freistehend zum Kopfball kam, diesen aber glücklicherweise übers Gehäuse setzte. Drei Minuten später die nächste Fastmöglichkeit für den SVZ: durch eine Unkonzentriertheit hatte der FCO den Ball in der Offensive zu schnell verloren, ein Zeuterner setzte sich über rechts durch und flankte scharf in die Mitte. Wichtig, dass Novakovic das Leder zur Ecke abfälschen konnte, wäre doch sonst ein weiterer Heimakteur wieder am langen Pfosten frei an selbiges gekommen. Eine halbe Stunde war gespielt, als sich beide Teams nun absolut auf Augenhöhe präsentierten. Die Begegnung war sehr abwechslungsreich und jederzeit hätten Team A oder Team B in Führung gehen können. Die nächste Möglichkeit besaß unsere Elf, als Krackers Kopfballvorlage J. Fersching ca. 7, 8 Meter vor dem Tor fand, Zeuterns Schlussmann Dreher aber Kopf und Kragen riskierte und dadurch einen Tick eher am Ball war. Wiederum auf der anderen Seite verlor man bei einer Ecke wieder einen Zeuterner am langen Pfosten aus den Augen. Zum FCO-Glück traf dieser das Spielgerät nicht richtig, sodass es aus Zeuterner Sicht nur Ecke gab (36.). 180 Sekunden danach dann aber die Großchance für unser Team: Wadi konnte bei seinem Antritt auf der Außenbahn auch nicht durch ein Foulspiel gestoppt werden und legte für Kumpel Iqtifan auf, der von der Strafraumgrenze aus den Ball nur um Haaresbreite am linken Torpfosten vorbeischlenzte. Nach einem weiteren Angriff der Zeuterner über die rechte Angriffseite war es Becker, der das Leder mit einer Hand zur Ecke lenkte. Als viele bereits mit einem torlosen Pausenremis rechneten, dann doch noch die Odenheimer Führung, entsprungen aus einem dieses Mal seitens unseres Teams schnell vorgetragenen Konter: J. Fersching setzte Wadi auf der linken Außenbahn ein. An dessen Hereingabe kam Iqtifan nicht ganz heran, doch der mitgelaufene Außenverteidiger Maximilian Leist war zur Stelle und netzte überlegt ins lange Toreck ein. „Maxis“ überhaupt erster Treffer im 79. Herrenspiel, für welchen er von seinen Freunden zurecht geherzt und beglückwünscht wurde. Zum aus Odenheimer Sicht idealen Zeitpunkt also die Führung, die die Gäste zuversichtlich und die Gastgeber geschockt Richtung Kabinentrakt gehen ließ.

Der zweite Durchgang startet mit einer aussichtsreichen FCO-Möglichkeit, als der Ball im Strafraum J. Fersching vor die Füße fiel. Leider traf er diesen nicht voll, wodurch er rund zwei Meter links am Tor vorbeiflog. Unsere Elf hatte das Geschehen in den Startminuten wieder ganz gut im Griff, sah sich dann aber in Minute 52 plötzlich wieder einem Konter ausgesetzt. Mit vereinten Kräften konnte dieser abgewehrt werden und die Gefahr schien damit gebannt. Das Spielgerät rollte auf den über 30 Meter vom FCO-Tor entfernten Linksverteidiger Fell zu. Mit vollem Risiko hielt dieser drauf und Marke Sonntagsschuss landete die Kugel unhaltbar für Becker im rechten Tordreieck: 1:1. Unser Team schüttelte sich kurz und kam bereits drei Minuten später zur nächsten gefährlichen Offensivaktion. Nach Flanke von Andre Silva fand Wadis Kopfball jedoch genau den Zeuterner Torhüter, der so sicher aufnehmen konnte. Sechzig Sekunden danach ein Zeuterner Torabschluss, doch Becker war mit zwei Fäusten zur Stelle. Die nächsten Minuten gehörten eindeutig unseren Viktorianern, die in einer Art Drangphase binnen fünf Minuten zu gleich vier guten bis sehr guten Möglichkeiten kamen. Zunächst zwang Silva den SVZ-Keeper zu einer Glanzparade. Wäre er erfolgreich gewesen, hätte der Treffer aber leider doch nicht gezählt, wähnte der Schiedrichterassistent Silva doch fälschlicherwiese im Abseits (57.). Keine zwei Minuten später ein Hochkaräter für unsere Elf: J. Fersching hatte sich ganz stark über außen durchgesetzt, drang von links in den Strafraum ein und bediente mittig mustergültig seinen Angriffspartner Wadi. In Rückenlage bugiserte dieser das Leder aber knapp übers Tor – das hätte das 2:1 sein müssen … Unser Team blieb am Drücker und Iqtifan tanzte nur sechzig Sekunden später einen Gegenspieler am rechten Strafraumeck aus und schloss Richtung kurzes Toreck ab. Dreher drehte den Ball mit einer Glanzparade um den Pfosten und damit zur Ecke. Nach dieser die nächste ganz dicke Möglichkeit, als der Ball über Umwege vor Krackers Füße sprang und dieser diesen etwas überrascht nur um Zentimeter rechts am Torpfosten vorbeispitzelte. Kurz darauf FCO-Wechsel Nummer 1: mit Chatziemmanouil für Wagner wählte man nun die offensiver ausgerichtete Variante. Chatziemmanouil war es dann auch, der Wadi an der Strafraumgrenze mit einem guten Zuspiel einsetzte, leider schlug dieser eigentlich aussichtsreich über den Ball (63.). In der Folge fehlte jedoch häufig die Grundordnung im Odenheimer Defensivspiel bzw. gerade im Spiel gegen den Ball, wodurch man zunehmend den Zugriff auf die mit Kontern stets gefährlichen Zeuterner verlor. So kamen diese unmittelbar nach der vorgenannten FCO-Offenisvaktion zu ihrer ganz dicken Möglichkeit zur eigenen Führung: in Überzahl spielte man es am Odenheimer Strafraum richtig gut aus und so einen Angreifer halblinks frei. Becker stach die Eins-gegen-Eins-Situation erstklassig und bewahrte sein Team damit vor einem drohenden Rückstand. Nur eine Minute später die nächste Überzahlsituation für die Heimmannschaft mit dieses Mal einem Torabschluss nur ganz knapp am langen Eck vorbei. Durchatmen auf FCO-Seite und dies gleich in doppelter Hinsicht … Auf der Gegenseite war zwar ein Zuspiel von Wadi in den Strafraum verpufft und die für das Zeuterner Tor aufkommende Gefahr eigentlich verflogen. Doch was geschah nun? Ohne Bedrängnis bekam Zeuterns Krajewski seine Beine nicht sortiert, schlug auch noch in den Boden und bugsierte so das Leder an seinem verplüfften Torsteher Dreher vorbei ins Tor. Das Zustandekommen dieses Treffers darf für unseren FCO unstrittig als glücklich bezeichnet werden. Zwei Minuten später die große Chance zum Ausbau der Führung, als Wadi gut freigespielt wurde und allein aufs Tor zusteuern konnte, d.h. hätte zusteuern können … Ein Pfiff des Schiedsrichters stoppte ihn aus – zum zumindest zweiten Mal hatte der Mann an der Außenlinie zuunrecht seine Fahne gehoben. Berechtigte Proteste seitens der Odenheimer Bank und von deren Zuschauern – alles, was dies einbrachte, war eine Standpauke des Schiedsrichters. Es wurde auf dem Feld und außen nun zunehmend hektischer. Umso wichtiger, dass unsere Mannschaft nun versucht, Ruhe ins eigene Spiel zu bringen und gerade Fehler zu minimieren. Leider war in Minute 72 das Gegenteil der Fall. Ein unsauberes Zuspiel aus der Viererkette heraus führte zum Ballverlust. In der Folge wurden gleich zwei entscheidende Zweikämpfe verloren und der SVZ konnte so in 4:1-Überzahl auf das FCO-Tor zusteuern. Der 20 Minuten zuvor für den Ex-Odenheimer Haugk eingewechselte Wäckerle vollendete schließlich zum 2:2-Ausgleich. Unsere Mannen schienen nun kurzzeitig völlig die Linie zu verlieren und machten sich durch eklatante Schwächen in der Rückwärtsbewegung alles noch schwerer als es ohnehin schon war. Zeutern besaß dadurch Oberwasser und in der 75sten die ganz dicke Möglichkeit zur Führung: deren 5:2-Überzahlsituation entschärfte jedoch der starke Becker. Unser FCO zwar mit leichtem Plus an Ballbesitz und in der Vorwärtsbewegung, doch auch die nächsten beiden guten Möglichkeiten gehörten der Heimelf. Zunächst wehrte Becker einen Freistoss zur Ecke ab und nach dieser flog ein Kopfball eines freistehenden Zeuterners knapp übers FCO-Tor. In der regulären Spielzeit folgten zwei weitere FCO-Wechsel: Spielertrainer F. Fersching ersetzte Nico Sininaldi und rückte auf die Sechs; Silva wechselte von dort auf die Linksverteidigerposition (86.). Marco Mangang kam für Iqtifan ins Spiel (90.). Beide Mannschaften wollten den Sieg, saubere Angriffe wollten aber keinem der beiden mehr gelingen. Der dann doch noch erlösende Siegtreffer für unseren FCO in der 90+2. Minute war dann der individuellen Stärke von Kapitän J. Fersching und Torjäger Wadi zu verdanken. Ein eigentlich nicht unbedingt sauberes Zuspiel erlief „Jule“ noch kurz vor Überschreiten der linken Außenlinie und nahm die Kugel gleich sensationell stark in die Vorwärtsbewegung mit. Hinzu kam eine ebsonso gute Flanke in den Strafraum. Eng bedrängt von seinem Gegenspieler war „Mo“ zur Stelle und bugsierte das Leder artistisch zum umjubelden Siegtreffer über die Torlinie. Bei seinem Abwehrversuch verletzte sich der Zeuterner leider an der Schulter und musste minutenlang behandelt werden, insbesondere auch von unserem Physio Tzino „Kosta“ Mezini, der ebenso wie Sandro Böser verletzungsbedingt heute als Spieler nicht zur Verfügung stand. Der Schiedsrichter ließ dann noch weitere rund eineinhalb Minuten laufen, in denen das FCO-Tor jedoch nicht mehr in Gefahr geriet und damit unterm Strich zwar ein nicht unverdienter aber angesichts zweier Tore in der Nachspielzeit, einem Zeuterner Eigentor und ebenso zahlreichen SVZ-Chancen auch unstrittig glücklicher FCO-Sieg stand.

Ein Kompliment an beide Teams: dem SV Zeutern für ein leidenschaftliches Spiel, das aus dessen Sicht mit der Fußballweisheit „Wenn du unten drin stehst …“ treffend umschrieben werden kann. Unserem Team für dessen nimmermüdes Anrennen, das einmal mehr – wie schon so oft in dieser Saison – mit einem Last-Minute-Treffer belohnt wurde. Gewinnt man noch solche Spiele, dann stellt dies nachdrücklich unter Beweis, dass das Mannschaftsgefüge absolut intakt ist und hier elf Freunde und mehr bereit sind, alles für den gemeinsamen Erfolg zu tun. Seinen wichtigen Teil dazu beigetragen hat auch der/das am/in der Freitagabend/-nacht zusammen mit der 2. Herrenmannschaft und dem Damenteam zelebrierte Mannschaftsabend/Kabinenfest 

Dem verletzten Zeuterner Spieler, der im Anschluss an das Spiel noch im gerufenen Krankenwagen behandelt werden musste, wünschen wir gute Besserung und alles Gute! Unserem Nachbarn und bei der „Zweiten“ SpG-Partner SV Zeutern drücken wir die Daumen, dass der Klassenerhalt doch noch gelingen mag. Bestätigt man weiterhin die im bisherigen Jahr gezeigten Leistungen, dann wird man mit Sicherheit auch zeitnah dafür belohnt werden. Uns würde es sehr freuen, wären dann doch in der nächsten Saison zwei weitere klassische Derbys gesichert. Bei aller Rivalität auf und neben dem Platz war es heute nach Spielende übrigens schön zu beobachten, wie sich die Spieler beider Teams, darunter einige frühere gemeinsame Teamkameraden, nicht nur fair abklatschten, sondern auch noch lange in guter Freundschaft unterhielten und austauschten (siehe hierzu auch angehängtes Beispielfoto – sorry für die unscharfe Aufnahme).

Die aktuelle Tabellensituation: da die auf den bis zu drei potentiellen Abstiegsrängen postierten Vereine an diesem Wochenende allesamt punktlos blieben, beträgt der Vorsprung unserer Mansnchaft auf diese bei noch acht ausstehenden Begegnungen nun satte 14 bis 21 Punkte. Mit selbst 28 Zählern auf Platz 8 liegend, darf nun das Ziel ausgerufen werden, um den Erhalt dieses Tabellenrangs zu kämpfen. Insoweit hat man sich mit gleich mindestens vier Kontrahenten auseinanderzusetzen: 9ter Mingolsheim ebenfalls 28 Punkte (zuletzt 19 von 24 möglichen Zählern), 10ter Wiesental ebenfalls 28 Punkte, Karlsdorf bei einem Spiel weniger 26 Punkte, Menzingen 25 Punkte.

Die nächste Kreisligabegegnung unseres FCO findet erst am Mittwoch nach Ostern statt (24.04., 18.30 Uhr), da Gegner Flehingen (letzte 8 Spiele gewonnen!) am Ostersamstag zunächst sein Pokalfinale in Östringen gegen Wiesental bestreiten wird. (E.W.)