Sonntag, 19.05.2019:
FC Karlsdorf - FCO I 3:0 (2:0)
FCO: Tim Becker, Nico Sinibaldi (70. Alexander Zimmermann), Maximilian Leist, Marvin Kracker, Luis Neuthard (62. Marvin Wagner, 82. Yankuba Sabolly), Kilian Lamsfuß, Andre Silva, Nahed J. Y. Iqtifan, Georgios Chatziemmanouil, Mohammed R. S. Wadi (62. Tzino Mezini), Julian Fersching. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Fabian Fersching.
Torschützen: 1:0 (13.) Rastetter, 2:0 (16.) Rastetter, 3:0 (85.) Becker.
Dem Motto #nochmaleinenraushauen konnten unsere Männer dieses Mal leider nicht treu bleiben. Es war irgendwie fast klar, dass mal der Tag kommen wird, an dem die zuletzt Erfolgsserie enden wird. Dass dann aber gleich so viel zusammenkommt, nämlich eine verschlafene Anfangsphase, in Hälfte 1 zahlreich vergebene Topchancen, eine unansehnliche zweite Spielhälfte und dann auch noch zwei Verletzungen (darunter ein Krankenhausbesuch), wäre nun wahrlich nicht nötig gewesen.
Gegenüber dem beeindruckenden 5:2-Sieg über den Tabellenzweiten SVK Büchig veränderte Spielertrainer Fabian Fersching seine Startformation auf einer Position. Für den dieses Mal nicht verfügbaren Marco Mangang rückte Georgios Chatziemmanouil unter die ersten Elf.
In den ersten rund acht Minuten wurde den Zuschauern von beiden Mannschaften eine äußerst zerfahrene Begegnung mit viel Ballverlusten auf beiden Seiten „geboten“. Lag es am Temperaturanstieg, dass man fast schon das Gefühl hatte, typischen Sommerfußball zu beobachten? Nach eben diesen rund acht Minuten fanden zumindest die Gastgeber langsam ins Spiel und kamen so gleich zu drei Torchancen. Zunächst ein Flugball zentral in den Rücken der FCO-Abwehr. FCO-Keeper Tim Becker stürzte sich dem Angreifer waghalsig entgegen und bekam einen Freistoß zugesprochen (8.). Wenngleich hier zum Vorteil für unseren FCÖ, konnte man hier erstmals feststellen, dass das Schiedsrichtergespann sehr kleinlich und oft erst auf Zuruf pfeifen wird. Dies sollte im Laufe des Spiels mit Auswirkungen für beide Seiten noch zunehmen. Zwei Minuten später ein Karlsdörfer Abschluss von halblinks Richtung kurzes Toreck, doch Becker konnte per Fußabwehr klären. In der 13. Minute dann wieder ein kleinlicher Pfiff und damit Freistoß für den FCK. Dieser wurde auf Höhe des kurzen Pfostens getreten. Rastetter war wacher als sein Gegenspieler, machte zum richtigen Zeitpunkt den Schritt gen Ball und verwandelte zum 1:0. Zwei Minuten nach diesem Rückstand die erste gute Offensivaktion unseres FCO: Kapitän Julian „Jule“ Fersching war gut in die Tiefe gestartet und wurde von „Jo“ Chatziemmanouil mustergültig bedient. Leider geriet Jules Abschluss zu schwach und ungenau, sprich genau auf Torhüter Just – die sehr gute Ausgleichschance war damit vertan. In Minute 16 dann Eckball für Karlsdorf, flach getreten. Bezeichnend für die zu Beginn Tiefschlafphase unserer Elf, dass der Ball an Freund und „Feind“ vorbei im langen Toreck landete. Fortan war weniger an die Fortsetzung der Erfolgsserie (zuletzt 5 Siege, 1 Unentschieden, Vorrücken auf Platz 7) zu denken, vielmehr waren nun wieder einmal die Comebackqualitäten unserer Mannen gefragt. Und tatsächlich kam man schnell zur nächsten guten Möglichkeit: nach einem starken Antritt durchs Mittelfeld setzte Mohammed R. S. „Mo“ Wadi seinen Sturmpartner Jule ein. Just verkürzte jedoch gut den kurzen Winkel und blieb zum bereits zweiten Mal Sieger. Trotz der genannten beiden Möglichkeiten war es fast eine halbe Spielstunde lang leider kein guter Auftritt unserer Mannschaft. Karlsdorf besaß ein Zweikampfplus und in Abwehr und Mittelfeld waren unsere Spieler meist zu weit vom Gegenspieler entfernt. Karlsdorf konnte dies jedoch zu keinen weiteren Offensivaktionen nutzen. Man erwischte sich dabei, dass man als FCO-Fan nicht einmal ansatzweise ans Motzen dachte. Zurecht, hatte uns das Team in den letzten Wochen doch mit richtig gutem Fußball verwöhnt. Und tatsächlich wurde es nach rund einer halben Stunde dann auch besser. Nicht dass man an die starken Leistungen der Vorwochen anknüpfen konnte, man stellte aber nun immerhin die klar aktivere Formation. Während Karlsdorf kaum mehr über die Mittellinie kam, folgten nun gute bis sehr gute FCO-Chancen im fast Minutentakt. Zunächst in Minute 29 die nächste Großchance für unseren Kapitän Jule. Stark nahm er einem Karlsdörfer in dessen Hälfte das Leder ab und stürmte flankiert von zwei Mitspielern in 3-zu-1-Überzahl auf das Heimtor zu. Jule wählte den eigenen Torabschluss und scheiterte erneut am glänzend aufgelegten Just. Nur sechzig Sekunden später drang Mo nach starker Einzelaktion in den Strafraum ein. Just war aber erneut zur Stelle. Warum der Schiedsrichter diese Szene im Übrigen auf Zuruf der Gegner dann auch noch zurückpfiff, bleibt wohl sein Geheimnis. In Minute 32 die dritte richtig gute FCO-Möglichkeit binnen nur vier Minuten: Jule war Nutznießer eines Karlsdörfer Stockfehlers und schloss gleich aufs Tor ab. Der beste Spieler auf dem Platz, Just, konnte jedoch den wohl als Lupfer gedachten Abschluss abfangen. Bis zur Pause unser Team mit geschätzten 75 bis 80 % Ballbesitz und mit in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel weiteren drei Chancen. Zunächst war Nico „Partybaldi“ ;-) Sinibaldi auf rechts gut freigespielt worden. Seine Flanke fand den Kopf von Jo. Nur knapp strich das Spielgerät über das Tor (41.). In der 45. Minute ein schmeichelhafter Freistoß für unseren FCO, den Andre Silva sehenswert aufs Gehäuse zirkelte. Für Just rettete dieses Mal die Torlatte. Zwei Minuten später lief Mo von rechts frei aufs Tor zu … und wurde zurückgepfiffen. Freistoß anstelle Vorteil – gibt´s des … Angesichts des klaren Chancenplus für unsere Elf war der 0:2-Pausenrückstand mal komplett unnötig, genauso aber auch wegen der absolut verschlafenen Anfangsphase.
Aufgrund des klaren Übergewichts im dritten Drittel der ersten Spielhälfte sowie der Tatsache, dass unser Team die bis dato viertmeisten Ligatreffer erzielt und in 22 von 28 Spielen immer getroffen hatte, konnte man sich jedoch optimistisch zeigen, dass heute vielleicht doch noch was gehen könnte. Zu anfällig hatte sich auch die FCK-Defensive gezeigt. Es sei jedoch vorweggenommen: die zweite Hälfte bot äußerst magere Kost und kaum Torchancen. In Minute 49 aber immerhin einer der seltenen Vorstöße der Gastgeber. Außerhalb des eigenen Strafraums war ein FCO-Bein noch dazwischen, wodurch der Ball mit Speed Richtung FCO-Tor rollte. Becker musste sich strecken, um diesen überhaupt aufnehmen zu können. Von einem kontrollierten Rückpass konnte noch nicht einmal annähernd die Rede sein. Angesichts den schon zuvor gemachten Schiedsrichterferfahrungen riefen die Gastgeber jedoch laut nach „Rückpass“ und bekam auch tatsächlich einen indirekten Freistoß im Strafraum zugesprochen. Dieser landete anschließend an der Torlatte. Ab ca. Minute 55 unser FCO wieder mit einem Plus an Ballbesitz, aber zunächst nur zwei Chancen im Ansatz: 59.) Jule erlief noch einen etwas zu steil geratenen Ball, konnte diesen von der Toraußenlinie aus aber nicht mehr vors Tor bringen. 63.) Starke Aktion von Mo über rechts aber Jo brachte keinen Druck gegen den Ball. Bei den Gastgebern noch weniger Offensivakzente, sie konzentrierten sich mehr auf das Verwalten ihres Zwei-Tore-Vorsprungs.Und hatten dabei eigentlich recht leichtes Spiel. Bei unseren Spielern war der Geist zwar willig, der Körper aber spätestens jetzt irgendwie schwach. Trotz allen Bemühungen wollten keine zielgerichteten Offensivaktionen mehr gelingen. In Minute 72 dann ein Odenheimer Doppelwechsel: Marvin Wagner kam für Luis Neuthard ins Spiel. Silva rückte dafür auf die Linksverteidigerposition und Marvin für ihn auf die Sechs. Tzino „Kosta“ Mezini ersetzte den geschwächten Mo. Wenige Sekunden danach tankte sich ein Karlsdörfer Angreifer von rechts in den Strafraum durch und stürzte theatralisch zu Boden. Eher Stürmerfoul, niemals jedoch Elfmeter, was dieses Mal auch der Meinung des Schiris entsprach. In dieser Szene trotzdem Pech für unseren FCO, verletzte sich doch Sinibaldi am Schienbein und musste fortan passen. Für ihn kam Alexander Zimmermann aufs Feld (75.). In der 78ten dann ein dieses Mal unstrittiger Rückpass der Karlsdörfer zum eigenen Torwart, den dieser aufnahm. Erst auf Zuruf der Odenheimer pfiff der Schiri indirekten Freistoß. Diesen führten unsere Mannen zu kompliziert und ungenau aus – letzte Chance damit vertan. Die Begegnung war nun noch zerfahrener als zuvor und gipfelte dann auch noch in einem hefigen Pressschlag auf Höhe der Mittellinie. Leidtragender war Wagner, der mit starken Schmerzen vom Feld geleitet werden musste und durch Yankuba Sabolly ersetzt wurde (82.). Die minutenlange Unterbrechung hatte endgültig für einen Bruch im Odenheimer Spiel gesorgt und Karlsdorf erhöhte in der 85. Minute aus abseitsverdächtiger Position noch auf 3:0.
Heute war einfach mal wieder ein Tag, an dem nichts zusammenlief. Solche Tage/Spiele kommen vor. Kommenden Sonntag in Neuthard werden es unsere Mannen bestimmt wieder besser machen.
Trotz der Niederlage steht unser FCO mit 41 Punkten (Torverhältnis plus 9) weiterhin auf Platz 7. Kronau (6ter) hat ebenfalls verloren und liegt weiterhin nur zwei Zähler vor unserem Team. Der VfR Rheinsheim (Torverhältnis plus 5) und der FV Wiesental (ausgeglichenes Torverhältnis) rangieren punktgleich mit unserem FCO auf den Plätzen 8 und 9. In Reichweite liegt auch noch der FC Karlsdorf als 10ter mit jetzt 39 Punkten (minus 4).
Bei Marvin Wagner gab es später aus dem Krankenhaus die Kunde, dass das ausgekugelte Zehengelenk glücklicherweise wieder eingerenkt werden konnte, der Fuß wegen einer Knochenabsplitterung aber per orthopädischem „Ski“schuh ruhiggstellt werden muss. Die Saison ist für ihn damit leider beendet. Hoffen wir, dass wenigstens Nico Sinibaldi nochmals eingreifen kann. Beiden wünschen wir gute Besserung! (E.W.)