Sonntag, 20.10.2019
10. Spieltag Kreisliga Bruchsal 2019/20:
FCO I - FV Wiesental 1:2 (0:1)
FCO: Dennis Braun, Nico Sinibaldi (80. Daniel-Marius Bora), Maximilian Leist, Kilian Lamsfuß, Manuel Deponte (56. Marvin Wagner), Luca Hodecker (67. Tzino Mezini), Andre Silva, Sandro Böser, Nahed J.Y. Iqtifan, Mohammed R.S. Wadi, Julian Fersching. Ersatz: Matthias Holler (ETW), Fabian Fersching, Marco Mangang.
Torschützen: 0:1 (31.) Drexler, 1:1 (62.) Eigentor, 1:2 (67.) Bartolovic.
Aufgrund des erst 4. Heimspiels am bereits 10. Kreisligaspieltag hatte man das heutige Spiel getreu eines wieder auflebenden Hits aus den 70ern unter das Motto "The boys are back in Town“ stellen können. Leider waren unsere Spieler zwar körperlich, aber dafür geistig nicht anwesend. Auch wenn es in Hälfte 2 etwas besser wurde, fanden sie nie die richtige Einstellung zum Gegner und verloren damit diese richtungsweisende Begegnung verdient mit 1:2. Immer wenn sich in dieser Saison bisher die Chance geboten hatte, oben mit anzuklopfen, ging´s schief …
Das Trainerteam änderte die in Stettfeld erfolgreiche Formation auf drei Positionen, davon gezwungenermaßen zweimal: den gelb-Rot-gesperrten Keeper Tim Becker vertrat Dennis Braun und für den privat verhinderten besten FCO-Torschützen Julian Beer rückte erstmals von Beginn an der lange Zeit verletzte Spieler-Co-Trainer Luca Hodecker in die Startelf. Zudem begann Manuel Deponte für Marvin Wagner. Darüber hinaus kam es zu zwei Umstellungen: Nico Sinibaldi wechselte von der linken auf die rechte Abwehrseite und Sandro Böser agierte im Mittelfeld etwas offensiver ausgerichtet.
Die Gäste aus Wiesental, mit einem Punkt mehr als Tabellendritter angereist, besaßen in Hälfte 1 von Beginn an mehr Ballbesitz; wohlgemerkt aber nicht aufgrund eigener Stärke sondern vielmehr ob dem introvertierten Gegenpart unseres Teams. Nach einer ersten gefährlichen Hereingabe der Gäste von rechts war Kilian Lamsfuß gezwungen, zu klären, wobei seine Rettungstat fast noch zum nicht ungefährlichen Querschläger geriet (13.). Bei den nächsten beiden Wiesentaler Vorstößen musste jeweils unser Keeper Braun eingreifen. In Minute 17 immerhin mal ein Abschluss von Geburtstags“kind“ Andre Silva, der ca. zwei Meter übers Gästetor flog. In der 21ten eine sehr gute Freistosschance für die Zwölfer, zentral ca. 18 Meter vor dem FCO-Tor. Die Ausführung ging jedoch flach klar am Tor vorbei. Unsere Mannschaft weiterhin viel zu uninspiriert und gerade auch im zögerlich antizipierenden Mittelfeld mit schwachen Werten. Die Gäste zeigten sich viel wacher und ahnten so manche Flugbahn des Balles voraus, während unsere Cracks eher reagierten anstelle selbst zu agieren, dies dann aber häufig auch noch zu spät. In der 24. Minute die erste richtig gute Möglichkeit für die besseren Wiesentaler: Einen Stockfehler eines Odenheimers kurz vor dem eigenen Tor wusste der überraschte Gästeangreifer jedoch nicht zu nutzen und setzte das Leder knapp am FCO-Gehäuse vorbei. Einen im Ansatz Hauch von Möglichkeit besaßen unsere Viktorianer in Minute 26, als Böser nach einem Silva-Eckball gegen das geballte „Wiesentaler Pink“ wohl frei zum Kopfball gekommen wäre, Mitspieler Wadi ihm den Ball aber kurz davor wegschnappte und diese Aktion so nichts verpuffte. Unser FCO in dieser Phase kurzzeitig mit etwas mehr Ballbesitz und in der Vorwärtsbewegung, wurde anschließend klassisch ausgekontert und konnte es Keeper Braun verdanken, dass dieser die 1-gegen-1-Situation gegen einen durchgebrochenen FV-Stürmer stach. In der 31. Minute erstmals Aufregung, als unser Spieler Nahed J.Y. Iqtifan Gelb gezeigt bekam, während zwei ihn angegangene Gästespieler straffrei ausgingen. Der hier auch noch fällige Freistoß weit vom FCO-Tor entfernt, an der rechten Außenlinie beinahe Höhe der Mittellinie, flog eine gefühlte Ewigkeit durch die Luft und konnte dann auch noch völlig ungehindert vom stabilen Drexler eingeköpft werden – 0:1. Unsere Mannschaft kam weiterhin über Ansätze nicht hinaus, wie z.B. als Böser exakt auf den Torwart abschloss (34. – immerhin der einzige Odenheimer Torschuss in Hälfte 1) oder als Wadi an eine Iqtifan-Flanke nicht herankam (37.). Ohne selbst Angst zu verbreiten, hatten es die Gäste richtig leicht, zu weiteren Chancen zu kommen, vornehmlich dank Odenheimer Unzulänglichkeiten. So als unsere Mannen wieder einmal viel zu schnell den Ball verloren und an eine gefährliche Hereingabe von rechts beinahe noch ein FV-Angreifer herangekommen wäre (38.). Oder in Minute 40, als ein Wiesentaler ohne jegliche Gegenwehr durchs FCO-Mittelfeld spazieren und ein weiterer FV´ler dann auch noch problemlos in den Strafraum eindringen konnte. Zum FCO-Glück vergaben die Gäste leichtfertig diese Großchance. In der 44. Minute dann auch noch ein Blackout eines Odenheimers, dessen Rückpass einen Gegenspieler fand, der so frei aufs Gastgebertor hätte zusteuern können. Zum Glück agierte dieser etwas zu unentschlossen und ein Odenheimer Defensivduo konnte gerade noch retten. In der Nachspielzeit nur noch ein weiterer Offensivansatz, als das Zuspiel von Kapitän Julian Fersching im Strafraum auf Wadi etwas zu lang geriet. Nach einer absolut indiskutablen Leistung ging es für unsere FCO-Mannen mit einem nur 0:1-Rückstand in die Pause. Ein gewiefterer Gegner hätte uns bis dato schon uneinholbar abgeschossen.
Zum Auftakt der 2. Hälfte immerhin eine gute Wadi-Flanke, der folgende Kopfball von Iqtifan war jedoch zu ungefährlich (48.). Sechzig Sekunden später drang Wadi rechts in den Strafraum ein und stürzte zu Boden. Wütende Proteste der Heimmannschaft und -fans. Die Aktion des Wiesentalers rein gegen den Mann war dem Schiedsrichter aber zu wenig für einen Elfmeter. In Minute 56 FCO-Wechsel Nr. 1: Wagner für Deponte, Sinibaldi rückte dafür wieder auf links. Erst in Minute 58 die erste einigermaßen gefährliche Odenheimer Offensivaktion, als Wadi nach einer zuvor etwas zu lang geratenen Ecke aufzog, das Spielgerät aber rund zwei Meter übers Gästetor setzte. Unser Team nun mit mehr Ballbesitz, während von den Gästen in dieser Phase offensiv nicht mehr viel zu sehen war. Hinzu gesellte sich in Minute 62 das Glück für unsere Elf, als sich nach einem Silva-Freistoss von rechts gleich zwei Wiesentaler gegenseitig behinderten und nahezu gemeinsam den Ball unhaltbar ins eigene Tor köpften = ein 1:1 wie aus dem Nichts. Dieses Geschenk sollte unseren Mannen doch Auftrieb geben, fünf Minuten später ließen sich diese aber über rechts düpieren und die Gäste kamen mit ihrem überhaupt ersten Angriff in Durchgang 2 zur erneuten Führung. Kompliment aber auch an Wiesental für dieses zwar vermeidbare aber dennoch gut herausgespielte Tor, an dem deren bester Akteur Köse maßgeblichen Anteil hatte. Torschütze war der bis dato beste FV-Torjäger Bartolovic (6. Saisontreffer). Unmittelbar danach musste Hodecker verletzt das Spielfeld verlassen. Ursache war ein wenige Minuten zuvor hartes Tackling Höhe der Mittellinie gewesen. Mit Tzino Mezini betrat dafür ein weiterer Angreifer das Spielfeld. Bereits 74 Minuten waren gespielt, als unser FCO durch Wadi zu seinem erst zweiten Abschluss aufs gegnerische Tor kam. Der kaum geprüfte Gästekeeper war jedoch zur Stelle. Unser FCO im zweiten Durchgang ein gutes Stück besser als in Abschnitt 1 und mit mehr Ballbesitz, aber weiterhin ohne Ideen und Durchschlagskraft. In Minute 80 ein weiterer offensiv ausgerichteter Wechsel: für Sinibaldi kam zum ersten Mal Rumänien-Zugang Daniel-Marius Bora, zuvor noch bei der Zweiten im Einsatz und dort zweifacher Torschütze. In der 84. Minute ein überhartes Einsteigen eines in vielfältiger Weise auffälligen Gästeakteurs gegen unseren Keeper Braun, welches dieser mit einer schmerzhaften Verletzung bezahlte aber weiterhin durchhielt. In Minute 87 nochmals einer der wiederholt erwähnten „nur“ Ansätze, als Wadi eine Lamsfuß-Flanke zwei, drei Meter am Tor vorbeiköpfte. Der Abschluss aus der Ferne von Mezini in Minute 90+1 war noch einer der gefährlicheren Sorte, wenngleich auch dieser ca. zwei Meter am FV-Gehäuse vorbeizischte. In Minute 90+3 dann nochmals Freistoß für unser Team aus eigentlich bester Lage, zentral ca. 18 Meter vom Tor entfernt. Bezeichnend an diesem Tage, dass auch dieser harmlos ausgeführt wurde und in der Mauer hängenblieb. Nach 94 Minuten pfiff der Schiri zum verdienten Sieg der Gäste ab, deren erstem in Odenheim seit mindestens 17 Jahren, eher schon länger (weitergehende Recherche war nicht möglich). Die letzten bekannten 15 Heimbegegnungen hatte unser FCO mit einer Statistik von 10 Siegen und 5 Remis abgeschlossen, wenngleich der FV am letzten Spieltag der Vorsaison schon knapp vor einem Erfolg im Siegfriedstadion gestanden hatte. Damals war unserem FCO kurz vor Spielende noch der damals verdiente 2:2-Ausgleich gelungen. Ein solcher war der Heimmannschaft dieses Mal zurecht nicht vergönnt.
Unsere Elf hat heute kollektiv auch nicht annähernd das auf den Platz gebracht, was sie in den letzten beiden erfolgreichen Begegnungen, vor allem in Stettfeld noch ausgezeichnet hat. Und dies bei allem Respekt vor dem verdienten Sieger auch noch gegen eine Mannschaft, die mit Sicherheit nicht besser als z.B. Stettfeld gespielt hat. Die Leistung in Hälfte 1 war mal gar nichts gewesen, die in Hälfte 2 allenfalls „o.k.“. An vielem hat es heute gemangelt. Bei aller Fragwürdigkeit des Auftretens eines FV-Spielers brachten vor allem auch dessen Tugenden zum Ausdruck, an was es bei unserer überwiegend jungen Mannschaft insbesondere fehlt: an Cleverness, Und bis dato unstrittig an der Konstanz, um sich in der Tabelle drei, vier Plätze weiter oben einreihen zu können.
FV-Trainer Christian Rohr gratulieren wir zum Auswärtserfolg mit seinem Team, durch welchen sich dieses nun wieder vier Punkte gegenüber unserem FCO hat absetzen können. Unser FCO fiel auf Position 7 zurück.
Wir hoffen auf Wiedergutmachung am kommenden Sonntag, 27.10., 15.00 Uhr, in Rheinsheim. Der kommende Gegner ist zwar seit sechs Spielen sieglos (nur ein Punkt), gerade aber auch die Ergebnisse an diesem Wochenende haben mal wieder gezeigt, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Unsere Mannschaft muss sich daher gewaltig steigern, um in Rheinsheim wieder in die Erfolgsspur zurückkehren zu können.
E.W.