HERREN I – 1. Spieltag Kreisliga 2020/21
Sonntag, 13.09.2020:
FC Germania Karlsdorf - FCO I 2:2 (1:1)
 
FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi, Kilian Lamsfuß, Marvin Kracker, Andre Silva, Marvin Wagner (60. Julian Beer), Luca Hodecker, Sandro Böser, Adrian Neuberger, Nahed J.Y.Iqtifan, Mohammed R.S. Wadi. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Tobias Drexler, Maximilian Leist, Felix Schmidt.
 
Torschützen: 0:1 (43.) Wadi, 1:1 (45+1.) Ruppert, 2:1 (52.) Ruppert, 2:2 (69.) Schilling (Eigentor).
 
Satte 301 Tage und damit knapp 10 Monate nach dem letzten Kreisligaspiel der abgebrochenen Saison 2019/20 startete unsere 1. Herrenmannschaft bei hochsommerlichen Temperaturen und vor den Augen zahlreicher Zuschauer (darunter auch ein Großteil unserer Damenmannschaft) im Karlsdörfer Kohlfahrtstadion in die neue Kreisligasaison. Unsere Elf tat sich dabei über weite Strecken mit dem schnürkellosen Spiel und dem kompromisslosen Zweikampfverhalten der Gastgeber sehr schwer. Hinzu kam fehlendes Schiedsrichterglück. Unabhängig davon trennten sich beide Mannschaften am Ende aber leistungsgerecht 2:2 unentschieden, auch weil sich unsere Elf eben zu viele Schwächephasen geleistet hatte und noch nicht die Leistung abrufen konnte, die ihn ihr steckt.
 
Luca Hodecker und Kilian Lamsfuß mussten bei ihrem Kreisligadebüt als Trainerduo auf den noch Rot-gesperrten Manuel Deponte verzichten, kommende Woche wird dieser wieder zur Verfügung stehen. Kurzfristig passsen musste Maximilan Leist, sodass Lamsfuß für diesen in die Innenverteidigung rückte.
 
Erstmals in den neuen Ausweichtrikots ganz in weiß antretend, agierte unsere Elf in den Anfangsminuten auch eher wie ein „weißes Ballett“. Karlsdorf nahm von Beginn an die Zweikämpfe besser an und spielte schnürkellos in die Spitze. Nach einer Art „Ping-Pong-Aktion“ dann auch die erste Chance für FCK-Neuzugang Ruppert. FCO-Keeper Andre Just, vergangene Saison noch in Diensten der Karlsdörfer, war an alter Wirkungsstelle jedoch zur Stelle und parierte per Fußabwehr (7. Minute). In Minute 10 ein erstes Offensivaufflackern unserer Viktorianer, als Mohammed R.S. Wadi einen Ball noch an der linken Strafraumecke erlief, der aus seinem Tor geeilte FCK-Keeper jedoch klären konnte. Fast im Gegenzug musste Just seinerseits aus dem Tor eilen, um drohende Gefahr zu vereiteln. Kurz darauf die nächste Schusschance für die wacheren Gastgeber, das Leder konnte zur Ecke abgefälscht werden. In Minute 13 war Just erneut gezwungen, sein Tor zu verlassen und sich einem Angreifer entgegenzustellen. Just war früher am Ball, bezahlte seine Rettungstat aber auch noch mit einer leichten Verletzung, die sein weiteres Wirken jedoch nicht beeinträchtigen sollte. In der 15. Minute endlich ein erster gut gelungener Vorstoß unserer Mannen, rechts über Wadi. Mit gutem Dribbling ließ er seinen Gegenspieler stehen und flankte auf den einköpfbereiten Nahed J.Y.Iqtifan. Im letzten Moment konnte ein Karlsdörfer Abwehrspieler zur Ecke klären. Fortan bekam unsere Elf die Begegnung etwas besser in den Griff und konnten sich zunächst ein leichtes Plus an Ballbesitz erspielen. Viele kleine Fouls ließen jedoch nur wenig Spielfluß zu und machten die Begegnung zur erwartet schweren Partie. In der 34. Minute dann eine Kopfballvorlage von Hodecker in den Lauf des frei aufs FCK-Tor zusteuerten Wadi. Leider pfiff der Schiedsrichter diese Großchance wegen angeblicher Abseitsstellung zurück. Auf der anderen Seite kam die Heimmannschaft nach einer gelungenen Eckballvariante zum Torschuss, welcher von der vielbeinigen FCO-Abwehr jedoch geblockt werden konnte. In Minute 42 dann die bisher beste Torchance des Spiels – für unseren FCO: Nach Freistoß von Kapitän Andre Silva kam Hüne Marvin Kracker zum Kopfball, der FCK-Schlussmann war jedoch mit der Torlatte und dem Glück im Bunde und konnte mit Mühe parieren. Nur sechzig Sekunden später dann aber doch die Odenheimer Führung: Sandro Böser hatte schnell und geschickt einen Freistoß ausgeführt und den Ball zum im Strafraum lauernden Wadi gechippt. Dieser nahm das Spielgerät geschickt an, behauptete sich gegen seinen Gegenspieler und drosch die Kugel aus 7, 8 Metern unhaltbar ins kurze Toreck (43.). Zur nahezu idealen Zeit, kurz vor der Pause, die Gästeführung, die es nun sicher in die Pause zu bringen galt. In der Nachspielzeit dann aber ein Stellungsfehler auf der linken FCO-Abwehrseite, wo sich dann auch noch gleich zwei Mann düpieren ließen. Der starke Ruppert zog sehenswert aus halbrechter Position ab und der Ball landete verdeckt und damit für Just unhaltbar im langen Toreck – damit 1:1.
 
Auch zu Beginn der 2. Hälfte die Gastgeber engagierter und vor allem schnörkelloser. Und dementsprechend auch mit guten Chancen. So zunächst in Minute 51, als ein Karlsdörfer nach einem Eckball freistehend am langen Torpfosten zum FCO-Glück sein Schussvisier falsch eingestellt hatte und anstatt aufs Tor so in die entgegengesetzte Richtung abschloss. Nur eine Zeigerumdrehung später dann aber doch das 2:1 für die Gastgeber. In der Verteidigung agierte man viel zu unentschlossen und behäbig und ernete damit eine 2:1-Unterzahlsituation. Der Passgeber legte für Doppeltorschütze Ruppert auf, der einnetzte (52.). Beharrlich beteuerten einige auf Ballhöhe stehenden Odenheimer Fans auch noch nach Spielende, dass Ruppert beim finalen Zuspiel knapp im Abseits gestanden hatte. Vier Minuten danach das ganz dicke Ding für die Heimmannschaft zu einer Art kleinen Vorentscheidung. Einen katastrophalen Fehlpass eines Odenheimers in den Lauf eines Karlsdörfers konnte dieser glücklicherweise nicht nutzen und traf vor Just das Leder nicht richtig, sodass dieses am Tor vorbeiging. Nur eine Minute später der nächste Freilauf der Heimmannschaft, der aber einem knapp hinter der Mittellinie Foul an Kracker geschuldet war. Den gegen diesen „Gestreckten“ ließ der Spielleiter laufen und Just war es zu verdanken, dass dieser die Eins-gegen-Eins-Situation stach. In dieser Phase hatte unser Team Glück, dass die Felle nicht vorzeitig davonschwammen. Die Coaches stärkten im Verbund mit dem Sportlichen Leiter Marvin Keller und Torwarttrainer Dennis Braun an der Seitenlinie die Offensive und brachten in der 60. Minute Julian Beer für Marvin Wagner. Langsam erarbeitete sich unsere Elf mehr Ballbesitz. Die Odenheimer Bemühungen wurden jedoch immer wieder durch kleine Foulspiele unterbunden; gerade der agile Wadi wurde wiederholt unsanft ausgebremst. In der Fülle der Vergehen wäre mal Gelb angezeigt gewesen, der Schiri ließ hier jedoch recht großzügig walten. Unser Team agierte demgegenüber zu zaghaft und nahm die Zweikämpfe nur unzureichend, teilweise fast schon schüchtern an. In der 67. Minute dann Eckball für unsere Farben duch Nico Sinibaldi. Der Ball flog in den Fünfmeterraum, wo Karlsdorfs Schilling diesen ins eigene Tornetz bugsierte. Ein zu diesem Zeitpunkt sicherlich eher glücklicher Ausgleich. Die nächste Chance lag wieder auf Seiten der Heimmannschaft, als Iqtifan in Minute 73 nach einem Eckball am kurzen Pfosten klären musste. In der 76sten dann auf der Gegenseite die gute Möglichkeit für Neuzugang Adrian Neuberger. Nach butterweicher Flanke des besten Odenheimers Wadi, kam Neuberger ca. acht Meter vor dem Tor an den Ball, traf diesen aber nicht voll, sodass der FCK-Schlussmann parieren konnte. Fast im Gegenzug zielte ein Karlsdörfer übers FCO-Tor. Es sollte dies die letzte Chance für die Gastgeber gewesen sein, die sich in den letzten etwas mehr als 10 Minuten nun aktiveren, aber auch glücklosen Odenheimern ausgesetzt sahen. Zunächst Zuspiel Wadi auf Beer im Strafraum. Technisch stark nahm dieser den Ball an und mit, verzog dann aber aus durchaus vielversprechender Position (79.). In der 81sten lag manchen Odenheimern bereits der Torjubel auf den Lippen. Sinibaldi hatte nach einer zuvor Ecke zur zweiten Flanke angesetzt und am langen Pfosten den einspringenden Hodecker gefunden. Dessen Flugkopfball klatschte ans Außennetz. In der Schlussphase dann auch noch doppeltes „Schiedsrichter-Pech“, zumindest in einer, eher sogar in zwei Situationen. Sowohl der hauptleitende Mann in schwarz als auch sein in beiden Szenen eigentlich auf Ballhöhe agierender Linienrichter übersahen leider zwei durchaus spielentscheidende Szenen. Völlig unstrittig eigentlich das unübersehbare Foulspiel an Wadi im Strafraum, als dieser dort klar umgesenst wurde (87. Minute). Da konnte es keine zwei Meinungen geben und doch winkten die Unparteiischen großzügig ab. In der 90+1. Min. versuchte dann Beer im Laufduell mit dem aus seinem Tor herausgeeilten Torhüter den Ball an diesem vorbeizuspitzeln. Zumindest der Odenheimer Anhang war sich sicher, dass der Keeper hierbei mit beiden Armen außerhalb seines Strafraums am Ball gewesen war, die Pfeife blieb jedoch auch hier stumm. So blieb es am Ende beim 2:2.
 
Zumindest in zwei, drei Szenen, vor allem aber beim nicht gegebenen Strafstoß in Minute 87, fehlte unserem Team an diesem Tag das Schiedsrichterglück. Unabhängig davon trennten sich beide Mannschaften aber leistungsgerecht 2:2-Unentschieden, auch weil sich unsere Elf zu viele Schwächephasen geleistet hatte und insgesamt noch nicht die Leistung abrufen konnte, die ihn ihr steckt.
Ein kurzer Blick auf das sonstige Geschehen am 1. Kreisligaspieltag: Während die Begegnung TSV Wiesental gegen FC Forst wegen des am Samstag gleichlautenden Kreispokalfinale 2019/20 (Glückwunsch an den FC Forst zum Pokalsieg!) verschoben wurde, setzten sich zwei Favoriten für die Meisterschaft bzw. den Landesligaaufstieg souverän durch: Mingolsheim schickte den FV Ubstadt mit einem 5:1, der FC Flehingen (unser übernächster Gegner) den FV Wiesental mit 4:0 nach Hause. Spektakulär ging es bei den übrigen drei Begegnungen zu. Neudorf drehte einen 0:2-Rückstand gegen Menzingen in einen 3:2-Sieg und Aufsteiger Rheinhausen einen 0:1-Rückstand gegen Neuthard in einen 2:1-Sieg um. Unser kommender Gegner und von der Mehrheit als größter Ligafavorit bezeichneter TSV Stettfeld (Sonntag, 20.09., 16.00 Uhr im Odenheimer Siegfriedstadion) lag zur Pause gegen Kronau gar mit 3:0 in Front, um dann beim 3:3 doch noch zwei Punkte einzubüßen. Insgesamt gab es keinen Auswärtserfolg und stattdessen vier Heimsiege und zwei Unentschieden. (E.W.)