HERREN I - 1. RUNDE KREISPOKAL:

Sonntag, 23.08.2020:

FV Bauerbach - FCO I 0:4 (0:2)

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi, Maximilian Leist, Andre Silva, Marvin Wagner (85. Jan Bayer), Luca Hodecker, Manuel Deponte, Sandro Böser, Nahed J.Y.Iqtifan (75. Tobias Drexler), Mohammed R.S. Wadi (70. Julian Beer), Kilian Lamsfuß. Ersatz: Dennis Braun (ETW).

Torschützen: 0:1 (25.) Lamsfuß, 0:2 (34.) Böser, 0:3 (83.) Lamsfuß (Foulelfmeter), 0:4 (84.) Sinibaldi.

Rote Karte: - / Deponte (67.)

In nagelneuen schicken Trikots (separater Bericht folgt demnächst) nahm unsere 1. Herrenmannschaft die erste Pokalhürde beim B-Ligisten Bauerbach souverän. Wermutstropfen in einer ansonsten fairen und von Schiedsrichter Sven Beisel gut geleiteten Begegnung war die Rote Karte für Manuel Deponte, der Mitte der 2. Hälfte bei einem Zweikampf zu spät kam. Unser Team hätte den Sieg noch höher gestalten können, gar müssen. Leider wurden zahlreiche Chance liegen gelassen, so hatte das Hodecker/Lamsfuß-Team u.a. vor dem 1:0 bereits drei Mal den linken Pfosten getroffen.

Bei ihrem ersten Pflichtspielauftritt als Trainerduo mussten Luca Hodecker und Kilian Lamsfuß auf drei Spieler verzichten. Adrian Neuberger und Felix Schmidt sind im Urlaub und Marvin Kracker verletzt. Gegenüber dem Test unter der Woche beim Rhein-Neckar-Landesligisten SG Horrenberg kehrte Maximilian Leist in die Innenverteidigung zurück und ersetzte damit nominell Neuberger. Verbunden war dies mit einigen Positionsverschiebungen.

Die laut Instagram selbsternannte „Red and White Army“ der Gastgeber hatte bis dato eine gute Vorbereitung gespielt (5 Siege in 6 Spielen, darunter 3 gegen höherklassige Vereine) und rechnete sich insgeheim sicherlich eine kleine Chance auf eine Überraschung aus, auch wenn bei diesen wohl der eine oder andere urlaubs- bzw. verletzungsbedingt fehlte. Unser Team ließ jedoch von Beginn an keine Zweifel aufkommen, ihrer aufgrund zwei Klassen höher unstrittigen Favoritenrolle gerecht zu werden. Im idyllisch gelegenen Waldstadion rollte ein Angriff nach dem anderen auf das FVB-Tor zu und es war nur eine Frage Zeit, bis es dort das erste Mal einschlagen würde. Einen ersten Hauch von Torchance gab´s erstmals in Minute 3, als Lamsfuß eine Hereingabe von Nahed J.Y.Iqtifan zentral nur knapp verpasste. In der 5ten nach Doppelpass mit Nico Sinibaldi eine starke Aktion von Mohammed R.S. Wadi auf dem rechten Flügel mit guter Flanke in die Box. Lamsfuß setzte zum Flugkopfball an, leider klatschte das Leder erstmals an den linken Torpfosten, der auch im weiteren Verlauf des ersten Spielviertels zum „12. Mann“ Bauerbachs wurde. So auch nur zwei weitere Minuten später (7.), als nach einer weiteren Flanke von Wadi dieses Mal Hodecker per Flugkopfball am linken Pfosten scheiterte. Beide Szenen waren wie eine Kopie, nur dass zuerst der eine Spielertrainer Lamsfuß und 120 Sekunden später der andere Spielertrainer Hodecker Pech mit dem Torgebälk hatten. Pech für Luca und den gegnerischen Keeper auch in der Hinsicht, dass beide nach Lucas Kopfball heftig zusammengestoßen waren und nun knappe drei Minuten lang behandelt werden mussten, dann aber glücklicherweise beide weiterspielen konnten. In der 14. Minute die nächste gute Möglichkeit als Lamsfuß in etwas abseitsverdächtigter Position an den Ball und auch zum Abschluss kam, Torhüter Segue aber gut antizipiert und Lamsfuß die Kugel zudem nicht voll getroffen hatte. Segue rettete zur Ecke. Ein weiterer Hochkaräter nur weitere zwei Minuten später (16.), als Hodecker Wadi eingesetzt hatte und dieser aus halbrechter Position aufs Tor zusteuerte. Sein freistehender Abschluss geriet zu schwach, sodass Segue ohne Probleme parieren konnte. In der 23. Minute wieder Flanke Wadi und erneut Kopfball Hodecker und wieder der linke Pfosten. Iqtifan staubte ab, stand dabei aber im Abseits, sodass der Treffer zurecht keine Anerkennung fand. In der 25sten war der Bann dann endlich gebrochen: Eckball Deponte, Kopfball von Lamsfuß = das längst überfällige 1:0 für unsere Viktorianer. In der 31. Minute die einzige Offensivaktion der Gastgeber in Durchgang 1, heraufbeschwört duch einen Abschlagfehler. Ein Bauerbacher Mittelfeldspieler zog sofort Richtung FCO-Tor ab, unser heute weitestgehend beschäftigungsloser Schlussmann Andre Just fing das Leder jedoch mühelos ab. In der 34. Minute setzte Wadi bei einem vermeintlich schon verlorengegeangen Ball mustergültig nach und erlief diesen noch vor zwei mit großem Vorsprung ins Duell gegangenen Bauerbachern, darunter auch Torhüter Segue. Rückpass auf Sinibaldi und mustergültige Flanke auf Böser, der per Kopf zum 2:0 traf. Unser verletzter Kopfballhüne merkte im Zuschauerbereich an, dass dies zumindest gefühlt Sandros erstes Kopfballtor in seiner bisherigen Spiel- und auch Trainingskarriere war. Marvin K. bestand drauf, dass ich dies hier auch schreibe ;-) Im Gefühl der sicheren und ungefährdeten Führung nahm unser Team in den letzten 10 bis 15 Minuten das Tempo heraus. So kam es nur noch in der Nachspielzeit zu zwei einigermaßen gefährlichen Situationen. Zunächst wurde ein Freistoss von Sinibaldi aus halblinker Position von der Mauer geblockt. Irgendwie rutschte das Spielgerät doch noch durch und vor die Füße des eingelaufenen Wadi. Dessen Schuss wurde zur Ecke geblockt. Diese, von Sinibaldi getreten, zischte nicht ungefährlich 20 bis 30 Zentimeter parallel am Tor vorbei. So blieb es zur Pause beim hochverdienten 2:0, welches gemessen an den Großchancen jedoch eindeutig zu wenig war. Ohne respektlos gegenüber den Bauerbachern sein zu wollen, die kämpften und stets fair dagegenhielten, hätte es mindestens 4:0 oder 5:0 heißen müssen. Eine solch klare Führung hätte dann auch manches in Bezug auf die 2. Spielhälfte erleichtert.

Hatte man gehofft, dass unsere Mannschaft den zahlreich mitgereisten FCO-Fans im 2. Durchgang wieder etwas mehr als in der Schlussphase von Hälfte 1 bietet und noch der eine oder andere Treffer mehr bejubelt werdem kann, ging es zunächst leider ähnlich unspektakulär weiter. Unser Team besaß zwar ein klares Übergewicht an Ballbesitz, zu viele Ungenauigkeiten und die fehlende Geilheit auf mehr führten jedoch zunächst zu keinen weiteren Möglichkeiten. In der 54. Minute dann endlich mal eine gelungene Kombination mit Zuspiel von Kapitän Andre Silva auf Hodecker. Der nahm das Leder gut an, welches ihm dann aber etwas versprang, sodass der aus seinem Tor geeilete Segue das Spielgerät abfangen konnte. Eine Minute später eine Hundertprozentige für unseren Spielertrainer. Nach Zusammenspiel Böser/Lamsfuß auf dem rechten Flügel, kam der Ball zum völlig freistehenden Hodecker, der jedoch direkt auf Torhüter Segue abschloss (55.). Weitere 120 Sekunden später ein guter Spielzug unseres Teams auf der rechten Seite mit Flanke von Sinibaldi in die Zentrale. Segue ließ den Ball fallen, Böser setzte nach, wurde aber doch noch abgedrängt. Eine Zeigerumdrehung danach ein schöner Doppelpass von Sinibaldi mit Wadi (per Hacke), den Sinibaldi mit seinem schwächeren linken Fuß links am Tor vorbeisetzte. Es war ein kurzes Aufflackern Odenheimer Stärke, ehe man sich wieder etwas zuviel in den Wohlfühlmodus zurückzog. Hätte man die sich bis dahin gebotenen Chancen genutzt, wäre dies auch durchaus legitim gewesen, so galt es, noch etwas zu tun. Bauerbach kam in dieser Phase auch zu seinem ersten Eckball (62.) und in der 65sten zu einem Drehschuss, der jedoch zwei bis drei Meter übers FCO-Tor flog. Echte Gefahr drohte unserem Team keine, umso mehr hätte man offensiv aber etwas mehr wagen können und sollen. Man ging etwas zu halbherzig in die Zweikämpfe und verwaltete mehr die Führung anstatt noch nachzulegen. Um die Minuten 65 bis 67 kam dann etwas Unzufriedenheit ob der eigenen Nachlässigkeit und irgendwie dadurch kurzzeitig auch leichte Hektik auf. Deponte verspürte den Drang im Mittelfeld ein Zweikampfzeichen setzen zu wollen, kam dabei aber leider zu spät und foulte damit seinen Gegenspieler. Der Schiedsrichter zeigte glatt Rot – eine harte aber absolut vertretbare Entscheidung. Es war dies Depontes überhaupt allererster Platzverweis in seiner Karriere, egal ob seinerzeit in der Jugend oder jetzt beiden Herren. Nach dieser Szene der erste Wechsel auf FCO-Seite: Der nach seinem Kreuzbandriss wiedergenesene Julian Beer wird weiter behutsam aufgebaut und kam zu weiteren Praxisminuten. Er ersetzte Wadi. Unser Team fortan in Unterzahl, auch in Kenntnis dessen nun aber wieder mit mehr Engagement. Nach Wechsel Nr. 2 in Minute 75 (Tobias Drexler für Iqtifan), dann in der 76sten auch die nächste Möglichkeit: Eckball Sinibaldi – Kopfball Beer in den Fünfmeterraum – hier klärte ein Bauerbach gerade noch vor dem einschussbreiten Hodecker zur nächsten Ecke. Nach dieser setzte Hodecker den Ball aus halblinker Position deutlich über das Heimgehäuse. Auf der Gegenseite in Minute 77 dann aber fast doch Gefahr, als wir auf der rechten Defensivseite über den Ball schlugen und der folgende Abschluss der Bauerbacher nicht ganz ungefährlich übers FCO-Tor strich. Es sollte dies Bauerbachs einzige Tormöglichkeit bleiben. In der 81. Minute von links Flanke Marvin Wagner auf Hodecker, der mit Auflage für Beer, welcher aus halblinker Position aber am Torhüter scheiterte. Eine Minute später Balleroberung Wagner mit sofortigem gutem Zuspiel in die Spitze auf den nun offensiver agierenden Sinibaldi. Im Eins-gegen-Eins blieb unser sonstiger Abwehrrecke zunächst hängen, in der Folge dann aber ein Kontakt an Hodecker im Strafraum. Der Schiri lag auch hier richtig und pfiff Elfmeter, welchen Lamsfuß souverän zum 3:0 verwandelte (83.). Kurz darauf drang Böser von links die Grundlinie entlang in den Strafraum ein und traf den linken Pfosten. Der Ball kam zu Sinibaldi, der seine gute Leistung mit dem 4:0 krönte (84.). Ab Minute 85 dann auch noch Einsatzzeit für unseren Spielausschuss Jan Bayer, der von der „Zweiten“ ins Aufgebot der Herren 1 gerutscht war. Dafür nahm Wagner vorzeitig auf der Bank Platz. Die stets fairen Gastgeber hatten lange Zeit gut dagegengehalten, waren aber in der letzten Viertelstunde dann doch etwas eingebrochen. Dies war aber auch ein Verdienst unserer Elf, die nach der Roten Karte wieder etwas die Zügel angezogen hatte. Zugleich ist dies aber auch ein Fingerzeig, dass man dahin kommen muss, eine gewisse Konstanz über die volle Spielzeit abrufen zu können. Hinzu kommt eine künftig bessere Chancenverwertung. Im Hinblick auf die kommenden Aufgaben wird beides Muss sein.

Am nächsten Sonntag, den 30.08. um 17.00 Uhr kommt es nun in der 2. Runde zum Pokalgastspiel beim A-Ligisten FzG Münzesheim und damit zu einem schnellen Wiedersehen mit Ex-Coach Fabian Fersching, der dort seit dem Sommer das Trainerzepter schwingt. Münzesheim hat sich in Pokalrunde 1 mit 2:0 beim B-Ligisten Dürrenbüchig durchgesetzt. Unter komplett anderen Vorzeichen hatten sich beide Teams erst vor wenigen Tagen zu einem Testspiel getroffen, nun wird es um den Einzug in die 3. Pokalrunde gehen. Trotz der höheren Klassenzugehörigkeit unseres FCO ist zum jetzigen Vorbereitungsstand und gemessen an dem Münzesheimer Heimvorteil dabei wohl kein Favorit auszumachen. Eine interessante Begegnung mit nur kurzer Anreise wird es auf jeden Fall geben. (E.W.)

Neues Trikot: