HERREN I - 2. RUNDE KREISPOKAL:

Sonntag, 30.08.2020:

FzG Münzesheim - FCO I 3:1 n.V. (0:0/1:1/2:1)

FCO: Andre Just, Marvin Wagner (74. Tobias Drexler), Maximilian Leist, Marvin Kracker, Nico Sinibaldi, Luca Hodecker, Sandro Böser, Nahed J.Y.Iqtifan, Mohammed R.S. Wadi (89. Jan Bayer), Kilian Lamsfuß, Julian Beer (46. Andre Silva). Ersatz: Dennis Braun (ETW), Kevin Schneider.

Torschützen: 0:1 (83.) Wadi, 1:1 (90+1.) Pastuovic, 2:1 (105.) Neu, 3:1 (119.) Kaiser.

FCO SCHON WIEDER FRÜH AUS DEM POKAL AUSGESCHIEDEN!

Das frühe Ausscheiden unseres FCO aus dem Kreipokal nimmt so langsam schon chronische Züge an. So ist man nun bereits zum 4. Mal in Folge nach jeweils nur zwei Pokalspielen an einem klassentieferen Verein geschietert: aktuell (2. Runde) beim A-Ligisten FzG Münzesheim, 2019/20 (3. Runde, Runde 1 spielfrei) beim A-Ligisten FC Weiher, 2018/19 (2. Runde) beim damaligen B-Ligisten TSV Oberöwisheim und 2017/18 (2. Runde) beim damaligen A-Ligisten SV Menzingen. Besonders bitter, da es dieses Mal komplett unnötig war!

Unser Trainerduo Luca Hodecker und Kilian Lamsfuß musste gänzlich auf Adrian Neuberger, Felix Schmidt (beide Urlaub) sowie Manuel Deponte (gesperrt) verzichten. Zudem konnte Andre Silva urlaubsbedingt erst kurz vor dem Spiel anreisen. Für die Bank rückten Jan Bayer und Kevin Schneider von der „Zweiten“ auf. Unser im letzten November mit einem Kreuzbandriss gebeutelter Julian Beer spielte erstmals wieder von Beginn an.

Auf regennassem Boden ging es mit einem Schreckmoment für unser Team los. Maximilian Leist rutschte aus und einem FzG-Angreifer eröffnete sich so der Freilauf aufs Tor von Andre Just. Zum Glück verzog der Münzesheimer komplett und unser Team war so vor einem frühen Rückstand gefeilt. In der Folge bekam unser FCO das Spiel in den Griff und bot in den ersten 45 Minuten eine absolut ansprechende Leistung. Die erste gute Möglichkeit bot sich in Minute 11 Nahed J.Y.Iqtifan, als er sich im Strafraum durch eine Körpertäuschung in gute Schussposition brachte, dann aber direkt auf den Torhüter zielte, der so per Fußabwehr parieren konnte. In der 17ten prüfte Nico Sinibaldi den FzG-Keeper, der im Nachfassen das Leder sicherte. Unser Team mit viel Ballbesitz und guten Kombinationen und in der 22. Minute mit dem nächsten guten Angriff. Die Heimabwehr hatte Mühe einen Flankenwechsel auf rechts zu Mohammed R.S. Wadi zu verteidigen, konnte dessen Schussversuch von halbrechts dann aber doch blocken. Das Spielgerät flog zentral außerhalb des Strafraums zu Hodecker, wo dieser dieses dropkick nahm und es dann ein, zwei Meter übers FzG-Tor zischte. Unsere Mannschaft blieb am Drücker und kam zur nächsten guten bis sehr guten Möglichkeit (24.): Wadi auf Hodecker. Dieser schob den Ball clever in Richtung eines der Torecken. Leider abgefälscht, sodass der Torhüter mit einem Reflex per Fußabwehr doch noch retten konnte. Ein leichtes Offensivaufflacken der Münzesheimer dann in Minute 28 als ein Heimakteur nach einem Einwurf aus der Drehung abschloss. Der Ball folg weit übers FCO-Tor, gänzlich ungefährlich war dieses Szene aber nicht. Auf der anderen Seite in der 31sten die nächste gute, ja fast schon Großchance: Nach einem guten Spielzug war Wadi im Fünfmeterraum mit dem Rücken zum Tor angespielt worden. Anstelle für einen der Mitspieler aufzulegen, versuchte er sich an einem Hackentrick, welcher geblockt wurde. Weiter unser FCO in der Vorwärtsbewegung, mit guter Zweikampfführung, guter Spielanlage und weiteren Chancen. So auch in Minute 37, als Marvin Wagner den Ball eroberte, Wadi einsetzte und dieser Beer bediente. Beer drehte sich geschickt und kam frei zum Abschluss, leider wieder genau auf den Torhüter. In der 39sten der nächste Hochkaräter: Sandro Böser drang parallel zur Toraußenlinie in den Strafraum ein und schlug den Ball stramm vors Tor. Iqtifan rutschte in den Pass, erwischte diesen auch ein, zwei meter vor dem Tor, bekam aber nicht richtig Druck in seine Bewegung, sodass diese Chance zum Münzesheimer Glück verpuffte. Unser Team hatte in den ersten 45 Minuten eine gute, routinierte und unaufgeregte Partie abgeliefert, es aber leider verpasst, aus einer Vielzahl von Chancen zumindest einmal einzunetzen. Positiv zu erachten war, dass mit Beer eine Anspielstation in der Spitze vorhanden war, auch wenn dieser nach seiner Verletzung natürlich noch nicht wieder bei 100 % ist. So musste Beer dann zur Pause auch raus und wurde durch Silva ersetzt, der sich auch die Spielführerbinde überstreifte.

Der 2. Durchgang begann prompt mit der nächsten sehr guten Möglichkeit für unsere Viktorianer. Marvin Kracker hatte Wadi mit einem tollen Flugball eingesetzt, der Ball zischte nur um Millimeter am langen rechten Torpfosten vorbei (46.). In der 53. Minute dann nach einem Eckball plötzlich die Chance für die Heimmannschaft: Gleich zwei FzG-Angreifer verpassten knapp vor dem Tor den Ball, der schließlich abgefälscht am Odenheimer Tor vorbeitrudelte. Unser Team zwar weiterhin mit mehr Ballbesitz, nun aber auch vermehrt mit der einen oder anderen Ungenauigkeit. Erwähneswert eine faire Geste eines Münzesheimer, als er dem auf Eckball für die Heimmannschaft votierenden Schiedsrichter mitteilte, dass er doch zuletzt am Ball gewesen war. Danke! Die Begegnung nun eher zerfahren, aber mit der nächsten guten Möglichkeit wieder für unsere Odenheimer: Sinibaldi hatte eine Ecke geschlagen und Kracker knapp rechts vorbeigeköpft (69.). In der 74sten dann FCO-Wechsel Nr. 2. Der angeschlagene Wagner machte Platz für Tobias Drexler. Chancen für unser Team gab es in Durchgang 2 nicht so zu hauf wie in Hälfte 1, aber in Minute 83 konnte man nun endlich eine davon nutzen. Lamsfuß hatte Wadi auf rechts auf die Reise geschickt, dieser sich gegen zwei Gegenspieler behauptet und aus spitzem Winkel zur 1:0-Führung ins lange Toreck eingenetzt. Unser FCO hielt nun alle Trümpfe in Händen und kam nur zwei Minuten später zur nächsten guten Möglichkeit. Wieder Lamsfuß auf Wadi, dieser zu Silva. Selbiger zog ab und das Leder klatschte abgefälscht an die linke Toraußenstange. In der 87. Minute ein Konter der Münzesheimer, der Torabschluss konnte aber geblockt werden und der bis dato (87. Minute!) nicht wirklich geprüfte Just so sicher aufnehmen. Ein Konter bei 1:0-Führung und kurz vor Schluss, dies hätte eine Lehre sein müssen, nun möglichst kompakter zu stehen und seinerseits auf Konter zu lauern … Kurz darauf aber die nächste Möglichkeit der nun alles nach vorne werfenden Gastgeber, Sinibaldi konnte am Fünfmeterraum gerade noch blocken. In Minute 89 dann ein in dieser Phase eher überraschender Wechsel: Der prädistinierte Konterspieler Wadi ging vom Feld und wurde durch Bayer ersetzt. In der 90. Minute dann das ganz dicke Ding für unsere Elf zur Entscheidung. Bilderbuchmäßig hatte man einen Konter ausgespielt und Hodecker umsichtig auf den mitgelaufenen Silva gepasst. Zentral an der Strafraumgrenze in eigentlich bester Position stoppte dieser nicht den Ball, sondern wollte direkt aufs Tor abschließen. Leider misslang dies und Andre traf den Ball nicht richtig – Chance somit vertan. Wenige Sekunden später unsere Elf wieder unverständlicherweise zu weit aufgerückt und mit folgenschwerem Ballverlust. Münzesheim mit dem Konter und unsere Defensive völlig ungeordet. Innenverteidiger Leist war gezwungen, auf der rechten Außenbahn einen Zweikampf zu führen. Linksverteidiger Sinibaldi musste mittig einrücken. Es folgte der weite Flankenball auf den halbrechts im Strafraum völlig freistehenden, erst in Minute 86 eingewechselten Hünen Pastuovic. Der hatte Zeit, das Leder anzunehmen und volley in die Maschen zu schmettern. Es war dies der allererste echte Torschuss der Münzesheimer auf das Odenheimer Tor, in Minute 90+1! Bitter, aber ob in dieser Szene taktisch falschem Verhalten dann eben auch selbstverschuldet.

So hatte man einen schon fast sicher geglaubten Sieg (zunächst) noch hergeschenkt und musste nun in der Verlängerung nachsitzen. Diese musste man aufgrund der vorzeitigen Auswechslung von Wadi nun auch noch ohne nominellen Angreifer bestreiten. Münzesheim dagegen nun mit dem Momentum des späten Ausgleichs, natürlich doppelt motiviert und um jeden Grashalm kämpfend.

Die erste Möglichkeit in der Overtime gehörte aber wiederum unserem FCO, als der notgedrungen nun teilweise in vorderer Front agierende Böser nach einem guten Angriff am Münzesheimer Keeper scheiterte. Drei Minuten später drang erneut Böser in den Gastgeberstrafraum ein und kam halbrechts in deisem zu Fall. Leider blieb der Elfmeterpfiff aus. In der Folge nun erstmals Münzesheim am Drücker und mit gleich drei guten bis sehr guten Chancen: 102.) Angriff „Minzer“ über links mit Torabschluss, Just fing das Leder aber sicher ab. 103.) Nach Freistoß der Heimmannschaft Monsterparade von Just, der das Spielgerät aus dem rechten Tordreieck fischte. 104.) Nach einer weiteren Ecke Abschluss eines Münzesheimers knapp übers FCO-Tor. Als alle mit der Verlängerungspause rechneten, dann ein Missgeschick des zuvor so souverän auftretenden FCO-Keepers Just, ein sogenannter „Unforced Error“. Just misslang ein Abschlag und der 18jährige Neu musste nur noch ins leere Tor einschieben – die umjubelte 2:1-Führung für die Gastgeber. Zunächst der Ausgleich in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit, nun der Rückstand kurz vor der Verlängerungspause, zu der der Schiedsrichter dann auch sogleich pfiff – doofer kann es wahrlich nicht laufen ... Unser FCO nun sichtlich angeschlagen und die ausgegebene Parole „Jetzt erst Recht“ musste nun möglichst auch in Taten „umgemünzt“ werden. Eine erste Möglichkeit bot sich hierzu in Minute 107, doch ein Fallrückzieher von Hodecker flog einen Meter übers Heimtor. In der 112. Minute die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch ein Kopfball von Kracker zischte um Millimeter am langen Torpfosten vorbei. Glück für Münzesheim. In der 117. Minute konnte Münzesheims Torhüter zudem gerade noch vor Böser klären. Innenverteidiger Kracker war längst in die Spitze beordert worden und lieferte sich dort umkämpfte (Luft)zweikämpfe gegen Pastuovic, die zumeist der Letztgenannte gewann und damit insgesamt zu Münzesheims Matchwinner wurde. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatte er den Ausgleich erzielt, nun stand der „Brocken“ wie ein Turm in der Abwehrschlacht. In der 119. Minute, wie typisch wieder kurz vor Ende, dann der endgültige Knockout. Gegen die aufgerückte FCO-Defenisve setzte Kasier unwiderstehlich zum Solo an und überwand auch noch den chancenlosen Just: 3:1. Die Messe war damit gelesen, auch wenn Kracker es in der 120+1sten dem Münzesheimer 3:1-Torschützen gleichtat und sich ebenso per starkem Solo bis vors Tor durchkämpfte. Wie so oft in diesem Spiel erfolgte der Abschluss dann aber genau auf den Torhüter. Dieser war an diesem Tag einer der Stützen der Heimmannschaft, war aber wahrlich auch nahezu jedes Mal angeschossen worden. Richtig strecken musste er sich auch bei besten Odenheimer Torchancen nicht, zielten die FCO´ler doch eben in der Regel direkt auf ihn oder eben knapp an seinem Tor vorbei. Beim Schlusspfiff kannte der Jubel auf Seiten der Heimmannschaft keine Grenzen, während unser Team dagegen bedröppelt vom Feld schlich.

Münzesheim hatte schlussendlich mehr Leidenschaft gezeigt und die Begegnung damit unterm Strich zwar glücklich aber am Ende noch nicht einmal unverdient gewonnen. Dabei war die Niederlage aus Odenheimer Sicht selbstgemacht. Man hatte zu viel Chancenwucher betrieben und sich beim späten 1:1-Ausgleich taktisch unklug verhalten. Zudem musste man die Verlängerung dann auch noch ohne nominellen Stürmer bestreiten. Summa summarum kommt dann am Ende eine völlig unnötige Niederlage heraus.

Wie gratulieren unserem Ex-Coach Fabian Fersching und seinem Team zum Pokalsieg. Die weiteren Pokalaussichten der Münzesheimer sind nun wahrlich gut: Am kommenden Wochenende geht´s zum Achtelfinale zum A-Klassenaufsteiger FC Heidelsheim II, der dann ob des zeitgleichen Landesligamatches seiner „Ersten“ wohl kaum Spieler von oben einsetzen kann. Im Viertelfinale würde dann der Sieger der Begegnung FV Ubstadt II vs. TSV Rheinhausen warten. Wir wünschen Fabian und seinen „Minzern“ dazu viel Erfolg! (E.W.)