HERREN I – 1. RUNDE KREISPOKAL 2021/22

 

Sonntag, 08.08.2021:

 

TSV Dürrenbüchig - FCO I 0:3 (0:0)

 

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi, Marcel Goldschmidt (74. Niclas Müller), Maximilian Leist, Lennart Zimmermann, Manuel Deponte (74. Marvin Wagner), Sandro Böser, Julian Beer, Mohammed R.S. Wadi, Adrian Neuberger, Mehmet Güzel (57. Nahed J.Y. Iqtifan). Ersatz: Dennis Braun (ETW).

 

Torschützen: 0:1 (63.) Goldschmidt, 0:2 (68.) Iqtifan, 0:3 (71.) Wadi.

 

Was zählt ist das Weiterkommen. Gegen den B-Ligisten TSV Dürrenbüchig tat sich unsere Elf eine Stunde lang offensiv schwer, ehe Neuzugang Marcel Goldschmidt mit dem 1:0 den Bann brach. Am Ende stand jedoch ein jederzeit ungefährdeter 3:0-Sieg, auch deshalb, weil der Gegner offensiv überhaupt nicht in Erscheinung trat.

 

In urlaubsbedinger Abwesenheit von Spielertrainer Luca Hodecker leitete Co-Spielertrainer Adrian Neuberger das Team an. Neben seinem Trainerkollegen musste er auch auf Kapitän Andre Silva (beruflich verhindert), Marvin Kracker (Studium), Edison Buzhala (Urlaub) und Felix Schmidt (spielte zeitgleich bei der Zweiten) verzichten. Zudem waren einige der zur Verfügung stehenden Kaderspieler angeschlagen.

 

Am Spielort Wössingen (der neue Platz in Dürrenbüchig stand noch nicht zur Verfügung) setzte der TSVD erwartungsgemäß voll auf Defensive. Unser FCO damit von Beginn an mit viel Ballbesitz und in den Minuten 2 und 4 mit ersten Aluminium“treffern“. Zunächst Mohammed R.S. Wadi an den rechten Außenpfosten (2.), dann Mehmet Güzel nach Flanke von Lennart Zimmermann per Kopf an die Oberkante der Latte. Wäre hier ein schnelles 1:0 gefallen, wäre vieles sicherlich leichter vonstattengegangen. In der 6. Minute schien ein weiterer Offensivvorstoß bereits verpufft, nach einem Pressschlag von Nico Sinibaldi auf der rechten Außenbahn wurde es aber doch nochmal zumindest etwas gefährlich. Der TSV-Torhüter klärte schließlich eher unorthodox. Nach diesem leichten Anfangsschwung dann jedoch ein erste Dürrephase im FCO-Offensivspiel. Unsere Mannschaft operierte unverständlicherweise zu oft mit hohen Bällen in die Spitze, die dort von der vielbeinigen TSV-Abwehr leicht verteidigt werden konnten. Das Spiel gegen den Ball, gerade in vorderer Front, war unzureichend und es häuften sich kleinere und größere Missverständnisse. Erst in der 21. Minute die nächste Möglichkeit, als nach einem Eckball von Manuel Deponte zunächst der Schuss von Sinibaldi von außerhalb des Strafraums geblockt und dann der Versuch von Wadi vom Torhüter zur Ecke gelenkt wurde. Eine Minute später entging Zimmermann dank seiner Dynamik zwei Foulversuchen und schloss mal aus der zweiten Reihe ab. Der TSV-Goalkeeper war schnell am Boden und hielt sicher. Danach wieder einige Minuten schwere Kost, in denen unser Team nur zu einer Möglichkeit im Ansatz kam. Güzel verpasste hier eine Wadi-Hereingabe von rechts (26.). In der 29. Minute Vorarbeit Zimmermann, doch der Dürrenbüchiger Schlussmann war knapp vor Wadi am Ball. Güzels Nachschuss wurde geblockt. Unser Team weiterhin fast ausschließlich in Ballbesitz, aber mit viel zu wenig Bewegung mit und gegen den Ball. Den Gegner frühzeitig stören, wäre ein eigentlich leichtes Erfolgsmittel gewesen, leider versäumten unsere Spieler dieses. Zwischen der 30. und 40. Minute – und dies muss man so ehrlich berichten – ging kaum etwas, viel zu wenig Tempo und viel zu ungenaue Zuspiele. In der 40. Minute dann endlich der erste richtige Schuss auf des Gegners Tor. Wadi hatte für Sandro Böser aufgelegt und dieser abgezogen, der Torhüter rettete stark zur Ecke. Nach dieser zog Sinibaldi mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß aus ca. 18 Metern ab und das Spielgerät streifte den rechten Außenpfosten. In der 44. Minute forderte die Odenheimer Bank vehement Elfmeter, als Wadi im Strafraum strafstoßwürdig zu Fall gekommen war. Die Pfeife des sonst gut leitenden Schiedsrichters blieb leider stumm. Fast mit dem Pausenpfiff der eigentlich bis dato beste Spielzug unseres FCO mit folgender dicker Möglichkeit zur Führung. Beer mit gutem öffnenden Pass auf die rechte Außenbahn. Sinibaldi von dort mit scharfer Hereingabe, die zunächst Wadi verpasste, dann aber den freistehenden Güzel fand. Dessen Torabschluss geriet leider zu schwach und genau auf den Torhüter, sodass dieser das Leder aufnehmen konnte. Erst in den letzten Minuten des 1. Durchgangs hatte unser FCO wieder zugelegt – zu wenig, um sich gegen den tapferen B-Ligisten eine Führung zu verdienen.

 

Aus der Pause kamen unsere Viktorianer mit sichtlich neuer Motivation zurück und versuchten nun endlich den Gegner früher zu attackieren. Ein erster Freistoß von Neuberger von der Strafraumgrenze zischte nicht ungefährlich übers Tor (48.). In der 51. Minute war Wadi aus durchaus leicht abseitsverdächtiger Position auf dem Weg Richtung Tor, kam dann aber doch noch vom Weg ab. In der Folge spielte unsere Offensive die eigentlich vielversprechende Situation schlecht aus, sodass auch diese Chance verpuffte. Noch lief unsere Elf der begehrten 1:0-Führung hinterher. Bei diesem Bestreben besaß man jedoch zumindest die Sicherheit, vom Gegner defensiv nicht gefordert zu werden. Dieser hatte in der 54. Minute das erste zarte Offensivzeichen gesetzt, als er hier zu einem Eckball kam, der aber nicht gefährlich wurde. In Minute 57 dann ein erster FCO-Wechsel, natürlich in der Offensive: Der erst vor Kurzem soweit wieder genesene Nahed J.Y. Iqtifan kam für Güzel in die Begegnung. In der 60sten eine gute Flanke von Sinibaldi auf Wadi, der im Abschluss volles Risiko ging, aber verzog. In der 62. Minute dann die erste Gelbe Karte für einen Dürrenbüchiger und Freistoß von der rechten Flanke. Deponte zirkelte den Ball an die Grenze des Fünfmeterstrafraums, Abwehrrecke Goldschmidt kam angerauscht und drückte die Kugel zur Führung ins Tor. Ein Tor des Willens und Anschauungsunterricht für unsere Offensive, war es doch Goldschmidts überhaupt erster Offensivvorstoß gewesen. Dürrenbüchigs Gelbsünder versuchte anschließend, unser Team lauthals „als richtig schlechte Kreisligamannschaft“ zu verspotten. Sei es ihm verziehen, denn letztlich war es wohl nur der Versuch, von der eigenen Unzulänglichkeit abzulenken – war es doch er gewesen, der durch sein Foulspiel die Torchance und damit das 1:0 für unseren FCO erst ermöglicht hatte. Fortan ging vieles einfacher „von der Hand“ und unser FCO brillierte endlich auch mit einer sehenswerten Idee. Diese war Neuberger vorbehalten, der den Ball mit schönem Hackentrick auf Wadi weiterleitete. Der flankte von rechts vors Tor, wo Iqtifan zur Stelle war und zum 2:0 einnetzte (68.). In Minute 71 dann sogar Tor Nr. 3, der dritte Treffer binnen acht Minuten. Wadi fing hier einen Abstoß ab, spielte mit Neuberger Doppelpass und schoss überlegt zum 3:0 ein. In der 74. Minute zwei weitere FCO-Wechsel: Niclas Müller für Goldschmidt und Marvin Wagner für Deponte. Unser FCO am Drücker und mit weiteren Chancen, die Führung auszubauen. In der 78sten hatte Neuberger für Beer durchgesteckt, der frei auf den TSV-Schlussmann zusteuerte. Dieser bleib im Eins-gegen-Eins-Duell jedoch Sieger. Zwei Minuten später legte dieses Mal Iqtifan für Beer auf, doch wieder fand dieser im Torwart seinen Meister. In der 83. Minute dann das ganz dicke Ding: Iqtifan hatte durchgesteckt und Wadi das Laufduell gegen den herausstürmenden Torhüter gewonnen. Eigentlich das sichere 4:0, doch Wadi setzte den Ball über das leere Tor. War sicherlich ein Platzfehler (zwinker). In der 84ten dann nochmals Iqtifan mit einem Abschluss knapp übers Tor. Unmittelbar danach ging der das Team heute als Kapitän anführende Beer angeschlagen vom Platz. Unsere Verantwortlichen an der Seitenlinie, der Sportliche Leiter Marvin Keller und Torwarttrainer Dennis Braun, wollten in Absprache mit Beer nichts riskieren, die richtige Entscheidung. Beer dachte kurz darüber nach, wenigstens zur Weiterreichung der Spielführerbinde nochmals kurz zurückzukehren. Einige Kandidaten, die dann einen Kasten hätten spendieren müssen, hätte es sicherlich gegeben. Dieses Ansinnen zerschlug sich leider, unser Team fortan nur noch zu zehnt. Nicht vergessen möchten wir Dürrenbüchigs ersten und damit einzigen Torschuss in der 90. Minute. Dies war dann auch der Schlusspunkt.

 

Es war heute sicherlich keine Glanzleistung unserer Mannschaft, aber letztlich doch eine seriöse Darbietung mit einem jederzeit ungefährdeten Sieg. Als Positives darf man herausheben, dass nach dem erlösenden 1:0 dann auch die Laufwege besser wurden und der Ball zielgerichteter durch die eigenen Reihen lief. Andererseits hatte der B-Ligist in dieser Phase auch sichtlich körperlich abgebaut. Ein „nur“ 3:0-Erfolg bei einem B-Ligisten liest sich etwas bescheiden, aber z. B. auch unser kommender Pokalgegner FC Flehingen, der diesjährige klare Kreisligafavorit, siegte nur mit dem gleichen Ergebnis beim C-Ligisten FC Obergrombach II. Nichts desto trotz wird sich unsere Mannschaft gegenüber den bisherigen Vorbereitungsauftritten erheblich steigern müssen, will sie kommenden Sonntag in Flehingen bestehen. (E.W.)