HERREN I – 10. SPIELTAG KREISLIGA 2021/22
Sonntag, 31.10.2021:
FV Neuthard - FCO I 1:0 (1:0)
FCO: Andre Just, Marcel Goldschmidt (78. Niclas Müller), Marvin Kracker, Manuel Deponte, Andre Silva, Luca Hodecker, Nico Sinibaldi, Nahed J.Y. Iqtifan, Sandro Böser, Mehmet Güzel (61. Nicolai Manz), Adrian Neuberger. Ersatz: Dennis Braun (ETW).
Torschütze: 1:0 (37.) Bindschädel.
Das Ergebnis lässt sich heute schwer bewerten. Aus Odenheimer Sicht war der entscheidende Gegentreffer sehr bitter, da er nach einer Zweikampffehlbewertung des Schiedsrichters entstand. Aus Sicht der gastgebenden Neutharder war der Sieg wohl durchaus verdient, hatten sie in Summe letztlich doch mehr Torchancen besessen. Hätte die Begegnung jedoch einen torlosen Ausgang gefunden, hätte sich keiner beschweren dürfen. Wille und Einsatz unserer Elf haben auf jeden Fall gestimmt.
Die schon seit Wochen prekäre Personallage fand am Sonntagnachmittag einen neuen Negativhöhepunkt. Neben den Langzeitverletzten Julian Beer, Maximilian Leist, Mohammed Wadi und Lennard Zimmermann mussten Spielertrainer Luca Hodecker und Co-Spielertrainer Adrian Neuberger auch noch auf Edison Buzhala (berufliche Gründe), Marvin Wagner und Felix Schmidt (beide private Termine) verzichten. So sah es auf der Ersatzbank mehr als dünn aus: Mit Nicolai Manz (der so auf das Spiel der Zweiten in Weiher verzichten musste) und Niclas Müller, konnten dort nur zwei Ersatzfeldspieler Platz nehmen. Auf dem Feld mussten sich zudem zwei grippegeschwächte Spieler durchschleppen.
Nach den Ausfällen von Beer, Wadi und Buzhala lief unser FCO quasi ohne nominellen Stürmer auf. Flügelspieler/Zehner Neuberger musste in vorderster Front agieren. All den Nachteilen zum Trotz, war unsere Mannschaft im von Beginn an so erwarteten zweikampfintensiven Spiel richtig gut drin. Die erste gute Chance dann auch für unseren FCO in Minute 9. Nahed J.Y. Iqtifan hatte auf der linken Außenbahn seinen Gegenspieler schwindelig gespielt. Seine Hereingabe Richtung kurzen Pfosten bereitete dem FV-Keeper Probleme, sodass die Kugel heiss blieb. Neuberger legte für Hodecker auf, dessen Schuss jedoch geblockt werden konnte. Der Ball kam unmittelbar danach nochmals in den Strafraum, wo Mehmet Güzel in zentraler Position aber nicht an diesen herankam. In der 11. Minute klatschte ein/e halb Schuss, halb Flanke von Nico Sinibaldi von außen ans rechte Lattenkreuz. Eine weitere gute Möglichkeit in Minute 22. Sandro Böser hatte das Leder durchs Mittelfeld getrieben und auf links Iqtifan eingesetzt. In dessen starke Flanke lief Güzel ein, traf den Ball aber nur mit dem Haaransatz, sodass dieser zwei bis drei Meter rechts am Tor vorbeiging. Neuthard hatte bis dato seine Qualitäten (Kompaktheit, Zweikampfstärke) durchaus angedeutet, war aber nur zu zwei, drei Bällen Richtung FCO-Tor gekommen, die unser Schlussmann Andre Just jeweils leicht abfangen konnte. In der 33. Minute die erste Fast-Chance für die Gastgeber, eine Hereingabe von links fand in der Box jedoch keinen Abnehmer. Zwei Minuten später konnte sich Just gleich zweimal mit einer Faustabwehr auszeichnen. In Minute 37 dann Höhe der Mittellinie eine vom Schiedsrichter klare Fehlbewertung eines Zweikampfs. Unser Kapitän und ein Gegenspieler hatten sich im fairen Pressschlag duelliert, der Spielleiter erkannte jedoch auf Freistoss gegen unseren FCO. Dieser Standard führte unmittelbar zum Eckball für den FVN. Dieser von links getreten, wurde von einem Neutharder verlängert und Bindschädel hatte am langen Pfosten keine Mühe, um zur Heimführung einzunicken. Dieses Tor in der Entstehung unstrittig unglücklich für unseren FCO, leider aber auch schlecht verteidigt, denn durch den Fünfmeterraum darf die Eckballflanke einfach nicht ungehindert ihren Weg finden. Und ausgerechnet Bindschädel, hat dieser doch damit alle zuletzt sechs Neutharder Treffer gegen unseren FCO seit November 2018 erzielt. Nur eine Minute nach dem 0:1 die erste echte Chance für Neuthard aus dem Spiel heraus, Stürmer Eberhard schoss jedoch freistehend aus ca. 15 Metern Torentfernung weit übers FCO-Gehäuse. Gerade in dieser Phase und später noch bis ca. Mitte der 2. Hälfte, hatte unser Team das Schiedsrichterglück nicht auf seiner Seite. Der Unparteiische bewertete hier nahezu jeden Fifty-fifty- oder aus FCO-Sicht gar 60zu40-Zweikampf zugunsten der Gastgeber. Der anwesende Schiedsrichterbeobachter ließ bereits während des Spiels und erst recht nach diesem im Gespräch durchblicken, dass unser FCO mit seiner Ansicht des Geschehenes nicht falsch lag. Kurz vor der Pause noch eine dicke Möglichkeit für die Heimmannschaft, als nach einer Flanke von links Driouich aus ca. 15 Metern volley abgebzogen hatte. Unser Zerberus Just packte einen Zauberreflex aus und lenkte die Kugel gegen den Pfosten. Mit einem aus FCO-Sicht 0:1-Rückstand wurden die Seiten gewechselt.
In Minute 49 entsprang die nächste Neuthard-Chance einmal mehr einer Schiri-Bewertung zum Nachteil unseres FCO. Ein klares Handspiel der Gastgeber im Mittelfeld blieb ungeahndet und in Folge daraus konnte Kaiser auf halblinks freigespielt werden. Just verkürzte geschickt den Winkel und blieb Sieger im Eins-gegen-Eins-Duell. In der 60sten eine Doppelmöglichkeit für den FVN: Zunächst parierte Just einen Schuss von links mit gutem Reflex, dann wurde ein Freistoss von links für den im Rückraum lauernden Kaiser aufgelegt. Dessen Abschluss strich knapp rechts am FCO-Tor vorbei. In Minute 61 FCO-Wechsel #1: Manz für Güzel. Die nächste nennenswerte Offensivaktion besaßen nochmals die Gastgeber, als ein Stürmer an eine Hereingabe von links zwar noch leicht mit der Fußspitze herankam, dem Spielgerät aber nicht den entscheidenden Tick Richtung FCO-Tor verleihen konnte. So strich dieses am langen Torpfosten vorbei. Unser Team gab kämpferisch alles und versuchte immer wieder das eigene Offensivspiel anzukurbeln. Man spielte auch einen durchaus sauberen Fußball, spätestens im letzten Drittel war jedoch jeweils Endstation. Es fehlte absolut die Durchschlagskraft, der Mangel an Stürmern war insoweit nicht zu kompensieren. In der 64sten versuchte es mal Böser mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der ca. zwei, drei Meter am Tor vorbeiflog. In der 78. Minute der zweite FCO-Wechsel: Müller ersetzte den angeschlagenen Marcel Goldschmidt. Neuthard agierte sehr kompakt und konnte die Offensivansätze der tapferen Odenheimer relativ problemlos verteidigen. Peinlich war derweil nur der Auftritt eines FVN-Angreifers in Minute 88, als dieser mit unserem Manuel Deponte aneinandergeriet und plötzlich einen Salto rückwärts mit doppelter Rolle auspackte. Zum Glück fiel der Schiedsrichter nicht darauf hinein, so etwas muss aber nun auch wirklich nicht sein … In den letzten Minuten agierte unser Innenverteidiger und derzeit bester Torschütze Marvin Kracker in vorderster Front und unsere Elf kam nochmals zu zwei Standardmöglichkeiten. Einen Eckball von Sinibaldi köpfte der aufgerückte Torhüter Just übers Tor (89.) und einen Freistoss von ebenfalls Sinibaldi aus dem Halbfeld köpfte Kracker ca. einen halben Meter übers Gehäuse. Unsere Mannschaft kam im zweiten Durchgang, eigentlich sogar ab Minute 22 zu keiner echten Torchance mehr. Alle Bemühungen waren zwar absolut löblich, aber ohne Durchschlagskraft im Angriff ist´s halt doppelt und dreifach schwer. Woran es hängt, zeigt allein schon der Blick auf das Torverhältnis: In 10 Spielen konnten unsere Mannen nur 9 Tore erzielen, der zweitschlechteste Ligawert nach Neudorf (8 Treffer). Neuthard feierte den knappen Sieg nach dem Schlusspfiff frenetisch und kann bei einem weiteren Sieg am kommenden Mittwoch im Nachholspiel gegen den SV Menzingen sogar auf Tabellenplatz 1 vorrücken. Allein an dieser Tatsache lässt sich ermessen, wie knapp und ausgeglichen es in dieser Kreisligasaison zugeht. Unser Team, seinerseits nun Neunter, bewegte sich heute spielerisch, kämpferisch und läuferisch mit dem potentiell zukünftigen Spitzenreiter nämlich absolut auf Augenhöhe.
Spielertrainer Hodecker spendete seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff absolute Anerkennung und jedem Einzelnen seinen Respekt. Die heutige Niederlage, die zweite in Folge ohne eigenen Treffer, tut weh und doch kann das Team auf dieser Leistung aufbauen. (E.W.)