HERREN I – 11. SPIELTAG KREISLIGA 2021/22

Sonntag, 07.11.2021:

FCO I - FC Germania Forst 0:1 (0:0)

FCO: Andre Just, Marcel Goldschmidt, Marvin Kracker, Manuel Deponte, Andre Silva (87. Niclas Müller), Luca Hodecker, Nico Sinibaldi (63. Nicolai Manz), Nahed J.Y. Iqtifan, Sandro Böser, Adrian Neuberger, Edison Buzhala. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Felix Schmidt, Marvin Wagner.

Torschützen: 0:1 (67.) Staub.

In einer wenig ansehnlichen Kreisligabegegnung waren die Gäste aus Forst insgesamt, aber vor allem in Hälfte 2 das agilere Team und entführten damit verdient alle drei Punkte aus dem Odenheimer Siegfriedstadion. Unser Team musste damit die 3. Niederlage in Folge ohne eigenen Treffer einstecken.

Es ist müßig zu Beginn an auf die sehr angespannte Personallage eingehen zu müssen und doch muss dies sein: Neben den Langzeitverletzten Julian Beer, Maximilian Leist, Mohammed Wadi und Lennard Zimmermann fehlte auch Mehmet Güzel und der angeschlagene Marvin Wagner konnte nur für den Notfall auf der Bank Platz nehmen.

Ein Blick auf das Aufwärmprogramm der beiden Mannschaften ließ aus FCO-Sicht für das heutige Spiel hoffen. Während die Gäste beim Torschusstraining mehrere Fahrkarten schossen und auch der wegen Verletzung des Stammkeepers heute aufgebotene Forster Ersatztorhüter noch nicht richtig drin zu sein schien, schossen unsere Mannen unserem Keeper Andre Just die Bälle nur so um die Ohren. Nach 90 plus drei Minuten musste man zur Erkenntnis kommen, dass unsere FCO-Akteure ihr Pulver wohl schon vor dem Spiel verschossen hatten. Aber der Reihe nach:

Forst besaß in den ersten 10 Minuten ein Plus an Ballbesitz. Unser Team stemmte sich erfolgreich dagegen und suchte die Zweikämpfe, fand aber offensiv nur schwer ins Spiel, welches in der Vorwärtsbewegung von zu vielen Odenheimer Ungenauigkeiten geprägt war. Die erste gute Chance besaß jedoch unser FCO in Minute 16 nach einer Ecke von Manuel Deponte. Auf den Kopfball unseres 19jährigen Stürmers Edison Buzhala reagierte der Forster Ersatzkeeper mit einem starken Reflex. Der Ball blieb heiß, es gelang jedoch keinem FCO´ler entscheidend nachzusetzen. Wir müssen es zu einem so frühen Zeitpunkt bereits vorwegnehmen: Es sollte dies die beste Chance für unseren FCO in der gesamten Begegnung bleiben. Es folge eine Phase, in der es mehr Gelbe Karten als nennenswerte Spielszenen gab: zunächst eine für Forst, dann deren drei für unseren FCO. Unfair war die Begegnung derweil nicht, aber umkämpft, was zu den durchaus berechtigten Verwarnungen führte. Forst weiterhin mit einem Tick mehr Ballbesitz und mehr Offensivansätzen, den nächsten Hauch einer Chance gab es jedoch wieder für unseren FCO. In Minute 32 war´s, als nach einem zwischen dem herausgeeilten FCF-Torhüter und Buzhala gekommenen Pressschlag der Ball zum an der Außenlinie lauernden Nahed J.Y. Iqtifan kam. Dieser versuchte das Leder direkt Richtung verwaistes Tor zu bringen. Es trudelte tatsächlich auf dieses zu und ging schließlich ans Außennetz, wäre aber von der Forster Hintermannschaft wohl auch sonst zu klären gewesen. Trotz offensiv mehr Präsenz dauerte es bis zur 34. Minute, ehe die Gäste zu ihrer ersten Torchance kamen. Nach Hereingabe von der linken Außenbahn fand die Kugel am langen Pfosten einen Forster Angreifer. Deponte konnte unter größtem Einsatz jedoch noch blocken und sogar einen Abstoß herausholen. Das Spiel war auf beiden Seiten weiterhin von mehr Arbeit als Kunst geprägt und für die Zuschauer eine eher zähe Angelegenheit. Der Funken schlug aufs Publikum zu keiner Phase über, sodass es als Geräuschkulisse nur das laute Rattern eines Mähdreschers gab, der oberhalb des Siegfriedstadions seine Arbeit verrichtete. Auf dem Platz kam es vor der Pause nur noch zu einer Offensivaktion unseres FCO, als nach einem Einwurf von Nico Sinibaldi das Spielgerät plötzlich frei im Forster Strafraum lag, aber kein FCO´ler die Lunte gerochen hatte. Nach enttäuschenden 45 Minuten ging es mit einem dem Spiel angemessenen torlosen Remis in die Halbzeitpause.

Forst kam mit mehr Elan aus der selbigen und in Minute 48 zu einem Torschuss aus halblinker Position, den Just jedoch mit gutem Reflex parierte. Der FCF setzte nach, Deponte konnte jedoch fair zur Ecke klären. In der 56sten die nächste Gästechance. Von rechts in den Odenheimer Strafraum eingedrungen, fand die Kugel im Ping-Pong-Verfahren plötzlich einen Forster Angreifer, der aus der Drehung abschloss und Just zur nächsten starken Parade zwang. Unsere Mannschaft stand in dieser Phase durchaus unter gewissem Offensivdruck der Gäste und konnte selten bis gar nicht für Entlastung sorgen. Erst nach rund einer Stunde wurde es wieder leicht besser und unser FCO kam seinerseits zu zwei Offensivansätzen, zu jedoch keinem Torabschluss. In der 63. Minute der erste FCO-Wechsel: Nicolai Manz ersetzte den gesundheitlich geschwächten Sinibaldi. In einer nach wie vor wenig anschaulichen Begegnung war es dann irgendwie auch noch typisch, dass der entscheidende Treffer der Forster in Minute 67 aus einer Unaufmerksamkeit der Odenheimer Hintermannschaft resultierte. Ein einfacher Freistoß aus dem Halbfeld auf die halblinke Außenbahn hätte durchaus verteidigt werden können, gleich zwei FCO-Mann schienen die Flugbahn des Balles aber als ungefährlich einzuschätzen und ließen diesen so passieren. Es folgte eine Hereingabe von Linksaußen, in die Staub mittig entschlossen einlief und Just aus der Kurzdistanz keine Abwehrchance ließ. Im 2. Durchgang dauerte es bis zur 69. Minute, ehe unsere Elf mal wieder aufs Tor abschließen konnte, es war nach einem Freistoß ein Kopfball des aufgerückten Innenverteidigers Marvin Kracker, den der Forst-Keeper jedoch ohne Mühe abfangen konnte. Im Spiel nach vorne wollte aus FCO-Sicht nichts Konstruktives gelingen, vieles blieb Stückwert mit viel zu vielen Ungenauigkeiten. Um Minute 75 herum die Gäste mit zwei, drei Vorstößen in den Strafraum, aber auch ihrerseits ohne Torabschluss. Unserem FCO fehlten Tempo und die Tiefe, sodass sich Forst bei eigenen Ballverlusten jeweils schnell wieder formatieren und die Odenheimer Angriffsversuche relativ einfach im bereits Keim ersticken konnte. In der 86. Minute die Chance für Forst zur Entscheidung, Deponte war jedoch zurückgeeilt und konnte in höchster Not einmal mehr klären. Eine Minute später hätte sich auf der anderen Seite fast urplötzlich eine Chance für unsere Viktorianer ergeben. Nach einem weiten Flugball war der FCF-Schlussmann etwas zu unentschlossen und zu spät aus seinem Tor geeilt, sodass Kracker, inzwischen in Mittelstürmerposition agierend, vor diesem an den Ball kam und diesen am Keeper vorbeispitzeln konnte. Erneut hatte jedoch kein FCO´ler die Lunte gerochen, sodass die Forster die aufkommende Gefahr schnell wieder bereinigen konnten. In Minute 87 der zweite und letzte FCO-Wechsel: Niclas Müller für Kapitän Andre Silva. Forst kam in der 90+1. Spielminute noch zum vermeintlichen 0:2, welches aber wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Für unseren FCO war nix mehr drin, ein Aufbäumen – wie in der Vergangenheit schon oft gelungen – war heute leider nicht erkennbar.

Ganz bitter lesen sich insbesondere zwei Statistiken, die betreffend der erzielten FCO-Tore und die der Heimbilanz. Unser FCO wartet nun seit 343 Minuten auf einen eigenen Treffer und seit gar 518 Minuten auf ein Stürmertor. In 11 Spielen gelangen bisher nur 9 Buden, der nach Neudorf (8) zweitschlechteste Ligawert. Zu Hause blieb man in fünf von sechs Spielen torlos, einzig gegen Stettfeld gelangen beim 2:1-Sieg zwei Treffer. Die Heimbilanz von nur einem Sieg, einem Remis, aber vier Niederlagen bei 2:10 Toren ist wahrlich alles andere als erfreulich.

Kritik ist daher angebracht und doch ist die aktuelle Negativserie irgendwie auch erklärbar und nicht gänzlich überraschend. Aufgrund des Personalengpasses müssen 11, 12 Mann nun schon fast die ganze Vorrunde über jeweils über die Volldistanz gehen. Da wird irgendwann nicht nur das Fleisch, sondern auch der Kopf schwach. Mehreren Akteuren täte mal eine Pause dringend gut. Und dennoch: Jetzt sind es zum Jahresende noch zwei Auswärtsspiele, zunächst ein ganz wichtiges kommenden Sonntag beim Vorletzten FVgg Neudorf. Hier gilt es allen Unwägbarkeiten zu trotzen und nochmals alles aus sich herauszuholen. (E.W.)