HERREN I – 17. SPIELTAG KREISLIGA 2021/22

Sonntag, 27.03.2022:

FCO I - FC Karlsdorf II 4:1 (2:0)

FCO: Andre Just, Marcel Goldschmidt (46. Niclas Müller), Marvin Kracker, Manuel Deponte, Marvin Wagner, Ivan Greguric (71. Julian Beer), Nico Sinibaldi, Lennard Zimmermann (60. Nahed J.Y. Iqtifan), Sandro Böser, Adrian Neuberger (53. Mohammed R.S. Wadi), Edison Buzhala. Ersatz: Dennis Braun (ETW).

Torschützen: 1:0 (33.) Buzhala, 2:0 (45.) Neuberger (Foulelfmeter), 2:1 (68.) Ruppert, 3:1 (90+1.) Buzhala, 4:1 (90+4.) Böser.

Verschossener Elfmeter: - / Brunner (85.)

Gelb-Rote Karte: - / S. Löchner (90.)

Nach in der Vorwoche Corona-bedingter Zwangspause aufgrund von Corona-Fällen beim Gegner Menzingen, gelang unserer Mannschaft gegen sich auf einem Hoch befindende Karlsdörfer Gäste ein 4:1-Sieg. Man muss ehrlich sein, dass das klare Ergebnis den Spielverlauf nicht wiederspiegelt, denn die Gäste waren spielbestimmend und besaßen gleich mehrere gute Chancen. Was unsere Mannschaft jedoch kämpferisch geleistet hat, war absolut überragend. Jeder stand über 90+5 Minuten für den anderen ein und dank großem Willen aller Mann sowie einem herausragenden Andre Just im FCO-Tor, verdiente sich unser Team den Sieg redlich. Das war UNSER FCO, mit ihrer Mentalität begeisterten unsere Jungs heute ihre Fans – vielen Dank dafür!

Die Hoffnung, dass auch dieses Mal nur der langzeitverletzte Maximilian Leist fehlen würde, erfüllte sich leider nicht und unser FCO musste auf gleich zwei weitere wichtige Akteure verzichten. Kapitän Andre Silva war berufsbedingt unabkömmlich und nur wenige Stunden vor der Begegnung erwischte es ausgerechnet auch noch unseren Spielertrainer Luca Hodecker. Krankheitsbedingt musste er passen und ging zuhause sinnbildlich „am Stock“. Nervöse Stunden für unseren Übungsleiter und Spieler, weiß man doch, wie sehr Luca den Fußball, sein Team und den FCO lebt. Neben dem Fehlen Hodeckers und Silvas kam es zu einer weiteren Änderung und damit zu deren drei in der Startelf. Auf der Bank gegenüber der Vorwoche Nahed J.Y. Iqtifan. In die Anfangsformation rotierten Marcel Goldschmidt, Nico Sinibaldi und Marvin Wagner.

Mit der Empfehlung von 7 Punkten aus den letzten 3 Spielen im neuen Jahr (darunter Siege gegen die Spitzenteams Flehingen und FV Wiesental), spielte der mit der zweitbesten Ligaoffensive gesegnete Gast von Beginn an groß auf. Unser Team hatte alle „Hände voll zu tun“ und sah sich in der Grundformation 3-2-3-2 immer wieder gefährlichen Angriffen der Karlsdörfer über die Außen ausgesetzt. In der 6. Minute führte ein solcher zur ersten Riesenchance für den FCK. Im Mittelfeld nahm ein aufgerückter Verteidiger ein Kopfballduell nicht an. Daraus resultierte eine 2:1-Überzahl, welche Karlsdorfs überragender Außenspieler Schmitt stark ausspielte. Sein Pass auf Sturmkollege Brunner kam zentimetergenau und dieser stand 7, 8 Meter frei vor Just. Unser Zerberus im Tor stach die Eins-gegen-Eins-Situation jedoch ganz stark und bewahrte sein Team damit vor einem frühen Rückstand. Zwischen der 8. und 18. Minute kam auch unser FCO zu 3, 4 Offensivaktionen. Die beste davon in Minute 11, als sich der 20jähringe Lennard Zimmermann stark über links durchgetankt und eine gute Flanke in den Strafraum geschlagen hatte. Der sogar noch ein Jahr jüngere Edison Buzhala schraubte sich in die Höhe, kam aber nicht ganz ans Leder heran. Zwei weitere Male (8te, 16te) war der FCK-Keeper jeweils einen Tick eher als Buzhala am Ball. Minute 18: Nach einem Schnittstellenpass kam der außerhalb des Strafraums mit dem Rücken zum Tor stehende Sandro Böser noch irgendwie an das Spielgerät heran, welches in der Folge knapp links nebens Karlsdörfer Tor trudelte. Dazwischen, in Minute 12, besaßen aber die Gäste eine weitere zumindest im Ansatz sehr gute Möglichkeit. Ein Flugball von rechts hatte hier erneut Brunner erreicht, der den Ball über den herausgeeilten Just lupfte, dann aber im letzten Moment doch noch von Marvin Kracker abgelaufen werden konnte. In der 21. Minute ein guter Diagonalpass von Kracker auf die linke Außenbahn zu Zimmermann. Dessen gute Hereingabe fand jedoch in der Box leider keinen Abnehmer. In der 24. Minute die nächste Top-Möglichkeit für den Gast. Wiederum war es ein aufgerückter Abwehrmann, der im Mittelfeld nicht entschlossen genug angriff. Es folgte eine Flanke auf einen Karlsdörfer Angreifer, der erneut frei vor Just stand. Zum Glück lupfte dieser die Kugel nebens FCO-Gehäuse. In der 30sten einmal mehr ein schneller Angriff der Gastmannschaft. Unsere Defensive zeigte sich jedoch aufmerksam und konnte zur Ecke klären, die nichts einbrachte. Gerade im Aufbauspiel hatte unsere Elf bis dato viel zu nervös agiert. Anstelle mal den Ball mal durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, um dadurch Ruhe und Sicherheit zu gewinnen, versuchte man sein Glück zu häufig mit langen Bällen, die dann abgefangen wurden und es dem Gast so ermöglichten, über seine schnellen Außenspieler, vornehmlich Schmitt, Angriffe zu starten. Hatte man unter den Zuschauern gerade den Satz „Wir retten uns hoffentlich mit einem 0:0 in die Pause“ vernommen, stand es plötzlich wie aus dem Nichts 1:0 für unsere Viktorianer. Manuel Deponte hatte aus der eigenen Hälfte einen Freistoß weit nach vorne geschlagen. Ob noch ein FCO´ler oder gar Gästespieler am Ball war und diesen verlängerte, war nicht ersichtlich. Auf jeden Fall kam das Leder zum am langen Fünfmetereck lauernden Buzhala. Dieser nahm dieses kurz an und bugsierte es ins gegenübergelegene Toreck: 1:0. Diese Führung beflügelte unsere Mannschaft, die nun auf allen Positionen viel besser stand und den Gästen zwar mehr Ballbesitz, aber keine weiteren Chancen gewährte. Bis zur 45. Minute waren auf beiden Seiten keine weiteren Strafraumszenen zu verzeichnen. Dann jedoch unser FCO wieder einmal im 16er und sogleich besaß die Gästehintermannschaft Probleme, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Kracker holte sich diesen ab, zog auf und kam aus der Drehung zum Abschluss. Der Torhüter wäre sicherlich geschlagen gewesen und den FCO-Fans lag bereits der Torschrei auf den Lippen. Im allerletzten Moment konnte ein Karlsdörfer aber doch noch zur Ecke blocken. Diese wurde in die Zentrale geschlagen, wo Kracker das Kopfballduell gewann. Das Spielgerät flog in Richtung des halbrechts postierten Buzhala. Eigentlich schein keine große Gefahr für das Gästetor zu bestehen. Aus Gästesicht umso unverständlicher, dass deren Torhüter in übermotivierter Art und Weise und unübersehbar Buzhala umstieß. Folge natürlich Elfmeter, den Co-Spielertrainer Adrian Neuberger souverän zum 2:0 verwandelte. Wer hätte nach den ersten rund 25 richtig starken Minuten der Gäste gedacht, dass unser FCO zur Pause 2:0 führen würde? Grad egal, diese Führung nahmen unsere Mannen natürlich liebend gerne zum Pausentee mit.

Allen Beteiligten war aber klar, dass Karlsdorf in der 2. Hälfte noch mehr in die Offensive investieren würde und unserem Team noch harte, anspruchsvolle mindestens 45 Minuten bevorstehen werden. Diese Herausforderung mussten unsere Blau-Weißen mit einem Wechsel in der defensiven Dreierkette angehen. Marcel Goldschmidt musste ausgerechnet an seinem Geburtstag verletzungsbedingt passen und wurde durch den nächsten 19jährigen Niclas Müller ersetzt. Unser FCO fortan einmal mehr mit einer völlig neuen Defensivkette, die nun aus Müller, Kracker und Deponte bestand. Die erste gute Offensivaktion in Durchgang 2 besaß unsere Mannschaft: Zimmermann und Böser mit gutem Zusammenspiel. Die Flanke des Letztgenannten von links fand mittig aber leider keinen Abnehmer. Die Gäste drängten auf den Anschlusstreffer, unser Team besaß seinerseits 2, 3 Kontermöglichkeiten, die aber nicht gut genug ausgespielt wurden. In der 53. Minute dann FCO-Wechsel Nr. 2, Mohammed R.S. Wadi kam für Neuberger in die Begegnung. Eine Minute später ließ Karlsdorfs Schmitt einmal mehr seine unglaubliche Dynamik und Schnelligkeit aufblitzen. Deponte hielt jedoch Stand und hätte den Zweikampf beinahe gewonnen, rutschte dann aber im eigenen Strafraum doch noch aus. In kollektiver Stärke konnte unsere Defensive aber doch noch einen Abschluss Schmitts verhindern. „Kollektiv“ war in Hälfte 2 überhaupt DAS Zauberwort schlechthin. Unsere Mannschaft stemmte sich nämlich im Ganzen vorbildlich gegen die zahlreichen Angriffe der Gastmannschaft – jeder gab alles! Zunächst ein weiterer Wechsel: Iqtifan für Zimmermann (60.). Bei allem Einsatz und Willen konnte man doch nicht alle Angriffe der offensivstarken Gäste verhindern. So in Minute 63 eine weitere gute Möglichkeit für den FCK. Mit einem dieses Mal anderen Stilmittel, einem weiten Flugball, wurde der eingewechselte Ruppert eingesetzt. Dieser wollte den ihm entgegenkommenden Just überlupfen, der Ball rutschte ihm jedoch übers Schuhwerk. Eine Minute danach unser Team mit einem guten Konterangriff. Wadi setzte auf halblinks Iqtifan ein, der an der Strafraumgrenze nochmals zu seinem Zulieferer zurückpassen wollte. Die Kugel wurde abgewehrt, in dieser Szene wäre ein eigener Torschuss wohl die bessere Wahl gewesen. Immerhin sprang dabei ein Eckball heraus. Kracker und sein Gegenspieler kamen beide per Kopf an das Leder, wodurch dieses dem ca. 20 Meter vor dem Tor lauernden Ivan Greguric vor die Füße fiel. Mit vollem Risiko wählte er den Abschluss, leider weit übers Tor. In der 68sten ließ ein Gästeakteur einen richtigen Kracher aus rund 25 Metern Torentfernung vom Stapel. Die Kugel flog Richtung rechtes Tordreieck. Den Fans stockte der Atem … Just packte aber einmal mehr eine Riesenparade aus und fischte das Spielgerät aus dem Dreieck. Ganz stark! Das Lob von der Trainerbank und den Fans an die Adresse von Just war gerade verstummt, als unsere Elf den Ball im Offensivansatz viel zu schnell wieder verlor und Karlsdorf so gegen die aufgerückte FCO-Defensive einen Angriff über links initiieren konnte. Querpass in die Mitte, wo Ruppert ungehindert zum Anschlusstreffer einnetzen konnte, nur noch 2:1. Ohje, das wird jetzt noch schwerer … Karlsdorf wollte schnell den Ausgleich und probierte es in der 70. Minute mit einem weiteren Schuss aus der zweiten Reihe. Wieder war Just zur Stelle. In der 71sten dann der vierte und letzte FCO-Wechsel: Julian Beer für Greguric. In Minute 84 plötzlich zwei Gästespieler halblinks mit Freiräumen und einem Abschlussversuch. Unsere vielbeinige FCO-Defensive war aber doch noch zur Stelle und konnte zur Ecke abfälschen. Der Eckball flog in den Strafraum, in dem sich ein FCO-Offensivspieler leider zu ungeschickt anstellte und ein Foulspiel beging. Der insgesamt sehr besonnen und gut pfeifende Schiedsrichter entschied zurecht auf Elfmeter für den FCK. Mist, sollte jetzt aller Aufwand doch noch unbelohnt bleiben? Duell Brunner gegen unseren Keeper Just. Der Karlsdörfer schoss eigentlich richtig gut, flach und mit Schmackes ins linke untere Eck. Und doch fand er in Just seinen Meister. Schlichtweg sensationell kam unser Schlussmann noch mit den Fingerspitzen an den Ball und lenkte diesen so an den Innenpfosten. Von dort sprang das Spielgerät ins Feld zurück. Magier Just, ganz ganz stark! So eine Megaparade sieht man selten … und wenn, dann eben von Andre 😉 Das Pikante an der Sache: Just war ausgerechnet im Sommer 2020 von Karlsdorf zu unserem FCO gewechselt. Diese Rettungstat unserer Nummer 1 setzte bei seinen Vorderleuten weitere Kräfte frei. In der 87. Minute tankte sich Wadi über rechts unwiderstehlich durch und passte in die Zentrale. Hier schlug Beer in aussichtsreicher Position zunächst über den Ball und Bösers Schuss wurde anschließend geblockt. Drei Minuten später eroberten Beer und Buzhala Höhe der Mittellinie das Spielgerät. Beer wollte den gestarteten Wadi in Szene setzen, Karlsdorfs S. Löchner verhinderte dies mit einem absichtlichen Handspiel. Dem Schiedsrichter blieb keine andere Wahl als den bereits Gelb vorbestraften Karlsdörfer mit Gelb-Rot vom Platz zu schicken. In der ersten Minute der Nachspielzeit setzte Iqtifan auf links Beer ein. Der mit starkem Lauf und tollem Pass auf den mitgelaufenen Buzhala. Unser junger Mann vollendete entschlossen von der Strafraumgrenze zum 3:1. Der zuhause mitzitternde Spielertrainer Hodecker kommentierte dies nach der ihm zugeschickten erlösenden Sprachmitteilung mit einem „Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!“ Es waren exakt 26 a´s 😉 In der 90+4ten sogar noch der vierte FCO-Treffer: Der Pass von Sinibaldi hebelte die ausgedünnte Gästedefensive aus und unser Duo Böser/Beer lief frei aufs Tor zu. Böser umkurvte noch den Torhüter und schob aus leicht spitzem Winkel mit rechts ins leere Tor ein: der 4:1-Endstand!

Was war das heute für ein Kampf, was für eine Willensleistung. „Männer, wir sind stolz auf euch!“

Hatte unser Team bis vor 2 Wochen aus 6 Heimspielen nur 4 Punkte und 2:10 Tore geholt, hat man nun 2 Heimsiege in Folge mit 7:1 Toren landen können und die Heimbilanz so auf 10 Punkte und 9:11 Tore aus 8 Spielen aufgebessert.

Aufgrund den Ergebnissen auf den anderen Sportplätzen, war der heutige Sieg doppelt wichtig. Von der ebenfalls abstiegsbedrohten Konkurrenz holten nämlich auch Stettfeld (1:0 in der 86. Minute per Elfmeter gegen Mingolsheim), Neudorf (2:1 in der 93. Minute in Ubstadt) und Menzingen (2:0 in Kronau) jeweils drei Punkte. Die gefährdete Zone (voraussichtlich 2 Absteiger) stellt sich nun wie folgt dar:

8. FC Karlsdorf 17 Spiele, 21 Punkte, Torverhältnis plus 1
9. TSV Stettfeld 17 Spiele, 19 Punkte, minus 5
10. Unser FCO 16 Spiele, 18 Punkte, minus 8
11. FVgg Neudorf 16 Spiele, 18 Punkte, minus 12
12. FV Ubstadt 17 Spiele, 17 Punkte, minus 5
13. SV Menzingen 16 Spiele, 16 Punkte, minus 7
14. VfR Kronau 17 Spiele, 11 Punkte, minus 22

Sichtlich erschöpft, aber immer noch für ein paar Bier gut, feierten unsere Jungs anschließend den verdienten Sieg und den Geburtstag von Goldi. Mit dabei auch der verletzte Leist, dem hier mal ein Sonderlob gebührt. Trotz weiter Anfahrtsstrecke war er auch heute wieder vor Ort, um seine Kameraden zu unterstützen. Klasse Maxi! Mit diesem Zusammenhalt, welchen auch er vorlebt, sowie dem heutigen Willen … „Männer, damit werden wir das große Ziel schaffen!“ Zum Schärfen der Sinne aber auch gleich eine Warnung hinterher: Noch ist nichts erreicht. Schaut auf die Tabelle und zieht aus dieser sowie dem heutigen Auftritt weitere Kraft! (E.W.)