HERREN I – 18. SPIELTAG KREISLIGA 2021/22

Sonntag, 03.04.2022:

FCO I - FV 1912 Wiesental 2:0 (0:0)

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi, Andre Silva, Marvin Kracker, Manuel Deponte, Marvin Wagner (65. Luca Hodecker), Ivan Greguric (77. Niclas Müller), Sandro Böser, Mohammed R.S. Wadi, Nahed J.Y. Iqtifan (82. Lennard Zimmermann), Adrian Neuberger (73. Julian Beer). Ersatz: Dennis Braun (ETW), Nicolai Manz.

Torschützen: 1:0 (56.) Wadi, 2:0 (60.) Neuberger.

Zu Beginn ihrer „Englischen Woche“ (drei Spiele binnen sieben Tagen) schlug unsere Mannschaft den bis dato Tabellendritten, Aufstiegsanwärter und nur einen Punkt hinter der Spitze liegenden FV Wiesental hochverdient mit 2:0. Die Gäste waren damit noch gut bedient. Mit diesem dritten Heimsieg in Folge hat sich unser Team auf Platz 9 hochgehievt.

Zur personellen Situation: Wie bereits berichtet, hat unsere Mannschaft nach Maximilian Leist (Kreuzbandriss im August im Pokal gegen den heutigen Gegner FV Wiesental) mit Marcel Goldschmidt (Kreuz- und Innenbandriss am vergangenen Sonntag gegen Karlsdorf) einen zweiten Langzeitverletzten zu beklagen. Beiden wünschen wir weiterhin alles Gute! Bitter auch der krankheitsbedingte Ausfall von Edison Buzhala, der drei der vor der heutigen Begegnung letzten sechs FCO-Tore erzielt hatte. Gegenüber der Vorwoche kehrten dafür Spielertrainer Luca Hodecker und Kapitän Andre Silva ins Aufgebot zurück. In der Startformation kam es im Vergleich zum Sieg über Karlsdorf zu drei Änderungen: Silva rückte für Goldschmidt ins Team. Wadi ersetzte Buzhala und kam damit zum ersten Mal seit dem 05.09. des Vorjahres von Beginn an zum Einsatz. Nahed J.Y. Iqtifan lief anstelle von Lennard Zimmermann auf.

Die Wiesentaler Gäste hatten auf ihrem Instagram-Kanal die Vorschau auf die heutige Begegnung mit dem Song „Tick, Tick…Boom!“ hinterlegt, in dessen Lyrics aus dem Englischen übersetzte Textpassagen wie „Du machst niemandem Angst!“ oder „Du kannst mich nicht aufhalten!“ vorkommen. Sollten dies versteckte Hinweise für das Wiesentaler Selbstbewusstsein sein? Ob ihrer eigenen Stärke (Platz 3 mit nur einem Punkt Rückstand auf Rang 1, zuletzt 2:0-Sieg über Tabellenführer Neuthard, in dieser Saison gegen unser Team bereits im Pokal und in der Vorrunde siegreich) durchaus vertretbar. Hatten sie beim FVW dabei aber möglicherweise die zuletzt beiden Heimsiege unseres FCO gegen Flehingen und Karlsdorf außer Acht gelassen? Die folgenden 90 Minuten sollten es zeigen …

Diese begannen damit, dass die offensivstärkste Mannschaft der Liga in den ersten zehn Minuten mehr Ballbesitz besaß. Unsere Mannschaft war jedoch vom Anpfiff weg gut im Spiel und ließ nullkommanull zu. Der Anbruch der zweistelligen Minutenmarke war dann auch der Startschuss für Odenheimer Offensivaktionen, beginnend mit einer ersten gefährlichen Aktion in Minute 11. Wadi hatte Co-Spielertrainer Adrian Neuberger eingesetzt. Dieser drang halblinks in den Strafraum ein und befand sich in vielversprechender Position zum Torabschluss. Neuberger wählte einen Mix aus Abschluss und Pass, sodass diese erste Möglichkeit verpuffte bzw. von den Gästen geklärt werden konnte. Nur sechzig Sekunden später Zuspiel Sandro Böser auf Wadi. Dieser drang von rechts in den Strafraum ein, traf aber nur das Außennetz. In der 16. Minute Freistoß Nico Sinibaldi auf Marvin Kracker, ca. einen Meter übers Tor. Wieder nur eine Zeigerumdrehung später lag den FCO-Fans und der Trainerbank schon der Torschrei auf den Lippen. Nach Vorlage von Neuberger kam Marvin Wagner aus ca. 12 Metern Torentfernung zum Abschluss. Eigentlich alles richtig gemacht, flog der Ball Richtung rechtes Tordreieck. Wiesentals Schlussmann Malorgio packte jedoch eine Zauberparade aus und lenkte den Ball noch um den Torpfosten. Unser FCO setzte nach und kam in Minute 18 zur nächsten Torannäherung, als nach einem Freistoß von Manuel Deponte der Kopfball von Kracker neben das Tor abgefälscht wurde. Mit Glück und Geschick hatte der nicht nur offensivstärkste Verein der Liga, sondern zugleich auch der mit den zweitmeisten Gegentreffern, diese erste Drangphase unserer Viktorianer überstanden. In den nächsten fünf bis sieben Minuten sollten es dann die Zwölfer sein, die etwas mehr vom Spiel hatten. Ihre erste Möglichkeit war in Minute 21 zu notieren, als ein abgefälschter Schuss von der Strafraumgrenze länger und länger wurde und unseren Keeper Andre Just zu einer ersten Parade zwang. Von ihm ausgesehen im linken unteren Toreck, lenkte er das Spielgerät um den Pfosten. Der folgende Eckball fand den Kopf eines am langen Pfosten lauernden Wiesentalers, der das Leder zum zentral relativ freistehenden Karamanli beförderte. Zum Glück köpfte dieser hoch anstelle aufs Tor – Gefahr damit gebannt. In Minute 24 ein langer Ball der Wiesentaler auf deren Sturmspitze. Lupfer über den herausgeeilten Just, Deponte war jedoch zur Stelle und klärte zwei Meter vor dem eigenen Tor. In Minute 26 dann eine tolle Balleroberung von Ivan Greguric mit Weiterleitung der Kugel zu Iqtifan. Dieser passte quer vors Tor. Der FV-Keeper war auffangbereit, wurde aber von einem eigenen Mitspieler düpiert, der den Ball mehr oder weniger unbedrängt ins eigene Tor bugsierte. 1:0! Jubel! … Doch plötzlich ein Pfiff! Hä, was nun? Rätselraten auf der FCO-Bank und unter den Zuschauern … Wie kann dieses aus Sicht aller reguläre Tor keine Anerkennung finden? Torwarttrainer Dennis Braun rief dem Schiri zu: „Was war?“ und bekam die Antwort: „Auflösung später in der Halbzeitpause!“ Wollen wir den interessierten Leser nicht genauso auf die Folter spannen, wie dies uns vor Ort ergangen ist … In der Pause „erklärte“ es der Unparteiische so, dass ein im Abseits stehender Odenheimer den Eigentorschütze unter Druck gesetzt habe. Auf Nachfrage soll dieser FCO´ler laut Schiri etwa drei, vier Meter vom Wiesentaler „Pechvogel“ entfernt gewesen sein. Die Aberkennung dieses Treffers wird wohl ewig unerklärlich bleiben. So ging es mit einem 0:0 weiter … Die nächste rund Viertelstunde sah man eine offene Begegnung, in der einzig die Gäste einmal gefährlich wurden. Dies in Minute 30, als sich ein Freistoß von Torjäger Noureddine aus 17 Metern noch aufs FCO-Tor senkte. Unsere Elf bot dem Favoriten mehr als nur Paroli, alle Mann zeigten sich sehr zweikampfstark und passsicher. Man sah eine sich gegenüber der Vorrunde um 180 Grad gewandelt habende FCO-Mannschaft, der es richtig Spaß macht, zuzuschauen. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs zog unsere Offensivabteilung nochmals die Zügel an. In der 43sten ein schneller Angriff über die rechte Seite. Wadi drang in den Strafraum ein, sein Abschluss geriet aber zu schwach, sodass der Gästekeeper das Leder sicher aufnehmen konnte. Es folgte eine Eckballserie. Vor dem davon dritten in Minute 45+1 machte unter den Zuschauern der Spruch „Drei Ecken, ein Tor!“ die Runde. Und fast wäre es soweit gekommen. Die Wiesentaler hatten nämlich ihre liebe Mühe, gleich drei Abschlüsse des FCO hintereinander gerade noch so blocken zu können. Anhand der besseren Chancen und vor allem angesichts des nicht gegebenen Eigentores wäre eine Führung für unser Team absolut verdient gewesen; noch musste man sich jedoch mit einem 0:0-Halbzeitstand begnügen.

Es sollte eine 2. Halbzeit folgen, in der unser FCO den Gegner klar beherrschte und von Chance zu Chance eilte. Erste Gefahr für das Gästetor in Minute 52 nach einer Deponte-Ecke. Kracker kam zum Kopfball, konnte das Leder in der Rückwärtsbewegung aber nicht ganz drücken, sodass dieses knapp über die Torlatte zischte. In der 54sten probierte es Greguric mit einem Schuss aus der 2. Reihe, der ca. zwei Meter übers Gehäuse der Zwölfer ging. In Minute 56 dann endlich der hochverdiente Führungstreffer. Einen Flugball behauptete Neuberger im Strafraum unter Bedrängnis bärenstark und ließ auch noch einen Zuckerpass auf Wadi folgen. Dieser umkurvte den Gästekeeper, der aber doch noch mit einer Hand an das Spielgerät kam. Wadi ließ sich davon nicht beirren, blieb ganz cool und vollendete aus spitzem Winkel zum umjubelten 1:0. Ehe sich die Wiesentaler versahen, stand es nur vier Minuten später sogar 2:0. Die Protagonisten des 1:0 dieses Mal in umgekehrter Rolle: Wadi mit tollem Pass in den Lauf von Neuberger. Der blieb vor dem Tor kalt wie eine Hundeschnauze und schloss aus ebenso spitzem Winkel unhaltbar ins lange Toreck ein. Die Gäste intensivierten ihr Offensivspiel, um vielleicht doch noch irgendwie ins Spiel zurückfinden zu können. In der 62sten versuchten sie es mit einem Freistoß aus rund 30 Metern Torentfernung, den unser gewohnt starker Keeper Just jedoch um den aus Stürmersicht rechten Torpfosten lenkte. Eine Minute später eine weitere Standardsituation für die Zwölfer, die Just zur Sicherheit mit einer Hand über die Torlatte lenkte. Es darf vorweggenommen werden: Trotz noch verbleibenden 27 Minuten und diverser Ansätze sollten dies die beiden letzten Möglichkeiten für Wiesental bleiben. In Minute 65 wurde Wagner mit Applaus verabschiedet und durch Spielertrainer Hodecker ersetzt. In den Minuten 67 und 70 hätte unser FCO bereits für die Entscheidung sorgen können. Zunächst setzte Greguric Wadi ein. Der mit einer butterweichen Flanke in die Box, wo Neuberger und Böser 6, 7 Meter vor dem Tor freistanden und jeweils zum Kopfball ansetzten. Leider behinderten sich beide gegenseitig – Glück für die Gäste. Drei Minuten später wäre Wadi über rechts auf und davon gewesen, ein nicht geahndetes Handspiel seines Gegenspielers bremste ihn zunächst aber aus. Jedoch nur kurz, Wadi ließ sich auch so nicht aufhalten und drang zum Strafraum vor, verpasste dann aber leider den richtigen Moment, um den in der Mitte völlig freistehenden Neuberger einzusetzen. In der 73sten Wechsel Nr. 2 Julian Beer für Neuberger und in der 77sten #3 Niclas Müller für Greguric. Auch Neuberger und Greguric wurden mit jeweils großem Applaus durch ihre Fans verabschiedet. In der 78. Minute dann die Riesenmöglichkeit, um einmal mehr alles klar zu machen. Mit einem tollen Doppelpass setzte Beer Wadi ein, der frei aufs gegnerische Tor zusteuerte. Zwei Wiesentaler hechelten hinterher und konnten nur hoffen, dass Wadi nicht treffen möge. Wieder Glück für den FV, denn der Schlenzer von Wadi zischte knapp am linken Pfosten vorbei. Zwei Minuten später das nächste Riesending: Wadi über rechts mit Flanke zu Beer. Der legte sich das Leder zurecht, traf es dann aber leider nicht voll. Umgehend bot sich ihm jedoch die zweite Möglichkeit: Abnahme aus der Luft, aber leider flog das Leder schon wieder nur knapp am Pfosten vorbei, dieses Mal am rechten. In der 82sten der 4. Wechsel: Zimmermann für Iqtifan, der ebenso mit vielen Klatschern bedacht wurde. In der 84. Minuten nochmals unser Team mit einer großen Möglichkeit. Von Böser Höhe der Mittellinie mit Pass zu Wadi selbst eingeleitet, bekam er im Strafraum den Ball von diesem wieder perfekt zugespielt, traf die Kugel aber leider nicht voll. Chance um Chance hatte unser FCO liegen lassen – bestand etwa doch noch Gefahr, dass sich dies rächen könnte? Zu keiner Zeit, denn so stark unsere Offensive spielte, so stark auch alle anderen Mannschaftsteile. Unsere Defensive stand bombensicher und ließ rein gar nichts mehr zu. Wiesental kam nur noch zu ein, zwei Verzweiflungsschüssen, die weit am FCO-Tor vorbeigingen. Pünktlich pfiff der Schiedsrichter ab und unser FCO hatte damit seinen dritten Sieg in Folge unter Dach und Fach, alle zuhause im Siegfriedstadion.

Es war dies heute auch der geforderte Sieg für die verletzten bzw. erkrankten Kameraden, insbesondere auch für den zuletzt gegen Karlsdorf schwer verletzten Marcel „Goldi“ Goldschmidt, der von außen mitfieberte. Spielertrainer Hodecker zeigte sich bei seiner anschließenden Ansprache im Spielerkreis dann auch zurecht richtig stolz auf alle Mann!

Noch ein paar statistische Eckpfeiler: Nach 14 Spielen hatte unser FCO nur 12 Punkte auf seinem Konto, jetzt hat man alleine aus den letzten 3 Begegnungen deren 9 Zähler geholt. Aus den ersten 6 Heimspielen standen nur 4 Zähler und 2:10 Tore zu Buche, jetzt holte man in deren 3 alleine 9 Punkte und 9:1 Tore. Nach 14 Partien hatte unser Team nur 9 Treffer erzielt, in den vergangenen drei Partien hat man diese Anzahl verdoppelt. Gratulation und weiter so!

Ein „Weiter so!“ ist auch dringend notwendig!!! Denn auch die sich mit uns um den Klassenerhalt streitende Konkurrenz punktet regelmäßig. Der Abstiegskampf (voraussichtlich zwei Absteiger) sieht nach Spieltag 18 wie folgt aus:

8. FC Karlsdorf 18 Spiele, 21 Punkte, Torverhältnis plus/minus 0
9. Unser FCO 17 Spiele, 21 Punkte, minus 6
10. TSV Stettfeld 18 Spiele, 20 Punkte, minus 5
11. SV Menzingen 17 Spiele, 19 Punkte, minus 5
12. FVgg Neudorf 18 Spiele, 18 Punkte, minus 16
13. FV Ubstadt 18 Spiele, 17 Punkte, minus 6
14. VfR Kronau 18 Spiele, 14 Punkte, minus 21

Es folgt am kommenden Mittwoch mit dem Nachholspiel beim SV Menzingen eine wichtige Begegnung. Der Sieger dieser Partie könnte auf Platz 8 vorrücken und sich fürs Erste mal etwas Luft verschaffen. Unser FCO käme im Erfolgsfall auf 7 Punkte Vorsprung gegenüber Platz 13.

Abschließend noch ein kurzer Blick auf die Situation des heutigen Gegners. Der FVW kam zum erst zweiten Mal in dieser Saison zu keinem Treffer. Vor zwei Wochen war dies das erste Mal beim in dieser Höhe äußerst überraschenden 0:5 im Derby gegen den TSV Wiesental der Fall gewesen. Trotz des dazwischen 2:0-Sieges über den FV Neuthard ist dieser nach seinem heutigen Sieg beim FC Forst nun vier Punkte vor den Zwölfern, die auf Platz 4 zurückgefallen sind und erstmals in dieser Runde mit dem Ortsrivalen „TuS“ (5ter) punktgleich sind (beide trennt nur noch 1 Tor).

Männer, genießt den Siegesabend und pflegt euch oder lasst euch pflegen! Ab morgen dann volle Konzentration auf Mittwoch, wenn sich mit dem SV Menzingen (zuletzt 2 Siege bzw. 7 Punkte aus 3 Spielen) und unserem FCO (zuletzt 3 Siege) dann die „Mannschaften der Stunde bzw. der letzten drei Spieltage“ gegenüberstehen werden.

P.S.: Vielen Dank fürs kurzfristige Platzabstreuen an Roman Spitzer. Unserem dies sonst vorbildlich machenden Acacio "Katz" da Silva war dies gestern wegen schneebedecktem Spielfeld nicht möglich gewesen. Vielen Dank auch dir "Katz" für deinen regelmäßigen Einsatz! Übrigens: Hatte es tags zuvor nicht gut ausgesehen, war der Rasen heute doch gut bespielbar! (E.W.)