HERREN I – 22. SPIELTAG KREISLIGA 2021/22

Sonntag, 08.05.2022:

FCO I - FV Ubstadt 0:5 (0:2)

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi (63. Niclas Müller), Marvin Kracker (79.Nicolai Manz), Manuel Deponte, Andre Silva, Luca Hodecker, Ivan Greguric (79. Marvin Wagner), Sandro Böser, Nahed J.Y. Iqtifan (51. Julian Beer), Mohammed R.S. Wadi, Edison Buzhala. Ersatz: Dennis Braun (ETW).

Torschützen: 0:1 (7.) Schadt, 0:2 (19.) N. Matic, 0:3 (50.) N. Matic, 0:4 (77.) Krajewski, 0.5 (83.) Fetaji.

Unser FCO besaß die große Chance, mit einem Heimsieg den Klassenerhalt zu 99 % fix zu machen. Ging durch die 0:5-Niederlage dieses Vorhaben total in die Hose, so endeten in dieser so verrückten Kreisliga zu allem Elend auch noch die Spiele auf den anderen Plätzen nicht gerade pro Odenheim und der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist somit von 8 bzw. 10 auf 6 bzw. 7 Punkte geschmolzen. Mehr als die halbe Liga befindet sich im Abstiegskampf – leider wieder dick mit dabei unser FCO.

Der Blick auf die Personalsituation, die Startaufstellung und die taktische Ausrichtung: Zunächst zu unseren Langzeitverletzten Maximilian Leist und Marcel Goldschmidt. „Maxi“ arbeitet nach seinem am 25. August erlittenen Kreuzbandriss individuell an seinem Comeback. „Goldi“ wurde am 27. März ebenfalls von einem Kreuzbandriss heimgesucht und im Laufe der vergangenen Woche erfolgreich operiert. Beiden weiterhin alles Gute und weitere Fortschritte! Neben diesen beiden Langzeitverletzten fehlte u.a. auch Co-Spielertrainer Adrian Neuberger, den dieses Mal ein Virus außer Kraft setzte (Gute Besserung!). Verzichten musste man auch auf Lennard Zimmermann, dem wir für sein morgiges Sport-Abi viel Erfolg wünschen! Felix Schmidt spielte unmittelbar zuvor für die 2. Mannschaft. Gegenüber dem 2:1-Sieg in Stettfeld kam es in der Startelf zu einer nominellen Änderung: Ivan Greguric übernahm anstelle von Marvin Wagner eine der nominellen 6er-Positionen. Taktisch setzte man im FCO-Lager auf eine Viererkette, um den schnellen Außen der Gäste möglichst wenig Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten.

Vom Anpfiff weg unsere Mannschaft mit dem Versuch, nach vorne zu spielen. Sicherlich ein kluger Ansatz, durfte man doch davon ausgehen, dass die Ubstädter nach 6 Niederlagen in 7 Rückrundenspielen (davon 5 mal mit einem Tor Unterschied) an einem Rückstand zu knappern gehabt hätten. Wichtig war es jedoch, den richtigen Ausgleich zwischen Offensiv- und Defensivspiel zu finden. Dass letzteres dringend geboten war, bekam man gleich in Minute 3 vor Augen geführt: Ein guter Diagonalball der Gastmannschaft von der rechten auf die linke Angriffseite mit anschließender scharfer Flanke Richtung 2. Pfosten. Schadt war gut eingelaufen und nahm das Leder direkt aus der Luft. FCO-Keeper Andre Just bewahrte seine Elf mit einem starken Reflex vor einem Rückstand. Unser Team in der 6. Minute mit einer Möglichkeit, als der Kopfball von Edison Buzhala nach einer Ecke von Nico Sinibaldi auf dem Tornetz landete. Auf der Gegenseite in Minute 7 dann das 0:1. Dieses zum Einen richtig stark gemacht von Ubstadts Schadt, zum anderen aber auch von unserem FCO leider mal so richtig naiv verteidigt. Zunächst leistete man auf der linken Defensivseite viel zu wenig Gegenwehr und ließ Schadt von dort mit Tempo in die Zentrale einlaufen. Der hier postierte Luca Hodecker hatte ob dem mit Geschwindigkeit kommenden Ubstädter das Nachsehen, mit großen Schritten und sich weit den Ball vorlegend, überlief dieser unseren Spielertrainer. Wo war nun unser zweiter Sechser? Meilenweit war keiner zu sehen, sodass Schadt Platz ohne Ende hatte und mit einem sehenswerten Schuss aus 18 Metern ins rechte untere Eck, unserem Torsteher Just keinerlei Abwehrchance ließ. Ein Rückstand gegen die schnellen Ubstädter Jungs war genau das, was man eigentlich hatte vermeiden wollen. Noch war aber nichts verloren, hatte der FVU doch auch bei seinen beiden letzten Niederlagen jeweils geführt. Allein das Wissen darüber, macht aber „noch keinen Sommer“. Vielmehr zeigte sich unsere Mannschaft in allen Mannschaftsteilen indisponiert und jeder einzelne mit wenig bis gar keiner Körperspannung. Hinzu kamen Ungenauigkeiten im Abspiel und von Einzelnen unnötige Scharmützel in einem unstrittig fairen Spiel. Die Gegner waren viel spritziger und hatten durch die frühe Führung doppelten Rückenwind. In der 10. Minute ein guter Abschluss von Ubstadt, den Just mit den Fingerspitzen über das Torgebälk lenkte. Unser FCO hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber nur zu Halbchancen. So als Buzhala (12.) und Mohammed R.S. Wadi (14.) an eine Flanke und an einen Freistoß von jeweils Nahed J.Y. Iqtifan nur knapp nicht heran kamen. Gefährlicher blieben die Gäste, die in der 16ten nach einem Konter rund 2 bis 3 Meter übers Tor abschlossen. Nur eine Minute später wieder die Ubstädter, die das Mittelfeld schnell überbrückten und hier am Außennetz scheiterten. In der 19. Minute dann ein weiter Schlag des FVU aus der eigenen Defensive heraus, entlang der linken Außenbahn. Von unserer hochstehenden Abwehrkette zeigte sich der hier auf links postierte Abwehrmann indisponiert. Der schnelle N. Matic war auf und davon, steuerte von halbrechts in den Strafraum und verwandelte ins lange Eck zum 0:2. „Na toll …“ Die nächsten rund 15 Minuten lassen sich in Bezug auf unsere Mannschaft am besten mit Worten umschreiben, die sonst auch in einem Zeugnis nicht gerne gelesen werden: Unsere Mannen „waren stets bemüht.“ Sie taten sich unendlich schwer, fanden überhaupt nicht zu ihrem Spiel und für Ubstadt war es so ein Leichtes, defensiv kompakt zu stehen. In der 36. Minute dann endlich einmal drei in Folge gewonnene Zweikämpfe unserer FCO-Spieler – und gleich wurde es zumindest einmal gefährlich. Wadi drang halblinks in den Strafraum ein und suchte in der Box einen Mitspieler. Ein fleißig zurückgeeilter Ubstädter konnte die Hereingabe jedoch ins Seitenaus klären. Eine Zeigerumdrehung später war der Ball dann doch im gegnerischen Tor, der Schiedsrichter pfiff Buzhalas „Treffer“ nach Flugball von Kapitän Andre Silva, jedoch wegen einer Abseitsstellung zurück. Weitere 60 Sekunden danach wieder einmal die Gäste im Angriff und gleich x-mal gefährlicher als unser Team. Wieder ging es schnell über die Außen, dieses Mal über links. Die von dort Flanke nahm ein Angreifer aus der Luft und verfehlte das FCO-Gehäuse um 2, 3 Meter. Kurz darauf wieder Ubstadt über links durch und mit dem Abschluss aus leicht spitzem Winkel. Just parierte mit guter Fußabwehr. Mit einer für die Gäste hochverdienten 2-Tore-Führung ging es in die Pause. Unser FCO hatte in den ersten 45 Minuten keine richtig gefährliche Aktion vorzuweisen, sieht man vielleicht von Buzhalas Kopfball in Minute 6 ab. In vielem erinnerte der Auftritt an die Leistung vom ersten Rückrundenspiel in Mingolsheim. Sehr viele Parallelen zu damals waren unverkennbar.

Erhoffte man sich für den 2. Durchgang eine nun völlig anders auftretende FCO-Mannschaft, so war dieser kühne Wunsch schnell Makulatur. In Minute 50 waren es nämlich die Gäste, die mit ihrem ersten Angriff in Hälfte 2 gleich auf 3:0 erhöhten. Ein Gegentreffer, der nie und nimmer passieren darf! Obwohl unsere Elf klare Größenvorteile besaß, konnte ein nicht einmal sonderlich präzise geschlagener Flugball aus dem Halbfeld in der Luft nicht verteidigt werden. Das Leder fiel so in Richtung eines von links ans linke Fünfmetereck eingelaufenen Ubstädter, der direkt in die Mitte weiterleitete, wo N. Matic ebenfalls aus der Luft zu seinem 2. Tagestreffer einschoss. Schon jetzt musste man von einer Vorentscheidung sprechen. Der Glaube, dass man heute noch das Ding wird drehen können, war bei kaum einem/r Zuschauer/in vorhanden. Mit der Einwechslung von Julian Beer für Iqtifan versuchte man, das Offensivspiel neu bzw. überhaupt zu beleben. Unsere Mannschaft tat sich aber auch danach weiterhin immens schwer, Ubstadt war in der Defensive eigentlich überhaupt nicht gefordert. In Minute 63 Wechsel #2: Niclas Müller für Sinibaldi. In der 66sten beinahe das 0:4. Ein einfacher Steckball an der Mittellinie (!) ermöglichte einem Ubstädter den Freilauf aufs FCO-Tor. Just stach die Eins-gegen-Eins-Situation und war bis dato der einzige Odenheimer in Normalform. Ein Ärgernis dann in Minute 67, welches wohlgemerkt null komma null mit dem Spielstand und späteren Ergebnis zutun hatte, das aber dennoch nicht unerwähnt blieben darf. In einem absolut fairen Spiel spielte sich hier plötzlich völlig aus dem Nichts der eine Schiedsrichterassistent auf. Vor der Odenheimer Trainerbank ging der Ball nach einem Zweikampf ins Aus. Unser Spieler Beer griff reflexartig nach dem Ball, erkannte aber umgehend, dass es Einwurf für die Gäste gibt. Schnell ließ er das Spielgerät wieder fallen. Alles kein Problem, schon gar nicht für die Ubstädter. Nun schritt aber plötzlich der Linienrichter mit großen Schritten heran und verwarnte Beer mit eindringlichen Worten. FCO-Torwarttrainer Dennis Braun, neben dem Sportlichen Leiter Marvin Keller außen verantwortlich, sagte in normalem Ton: „Er hat ihn (den Ball) doch gleich fallen lassen!“ Der Linienrichter beorderte daraufhin den die Begegnung gut leitenden Hauptschiedsrichter heran, flüsterte diesem unter vor den Mund gehaltener Hand etwas zu … und … Braun bekam Gelb! Ein Witz, diese überhaupt allererste Gelbe Karte für einen FCO-Verantwortlichen in der gesamten bisherigen Saison. Völlig unnötig brachte der Mann an der Außenlinie so die Zuschauer/innen gegen sich auf. Anstelle sich wieder aufs Spiel zu konzentrieren, trug er in der Folge durch Gesten nach außen nicht gerade dazu bei, die Situation zu beruhigen. Klar: Zum einen sieht man an der detaillierten Schilderung dieser Situation, dass es aus FCO-Sicht sonst kaum etwas Nennenswertes zu berichten gab, zum anderen aber war diese Aktion des Mannes an der Außenlinie aber auch mal so etwas von unnötig. Auch ein anwesender neutraler Schiedsrichterroutinier konnte dieses Verhalten nur mit einem Kopfschütteln quittieren. Zurück zum eigentlichen Geschehen: Unserem Team durfte man den Willen nicht unbedingt absprechen, das Fleisch und auch der Geist waren aber an diesem Tag einfach nicht willig. Nichts, aber rein gar nichts lief zusammen … Stattdessen in Minute 77 dann sogar das 0:4. In dieser Szene passte sich nun auch noch unser Keeper dem „Spiel“ seiner Vorderleute an. Einen Freistoß aus 40 Metern konnte er nur in die Mitte abklatschten. Der Ball flog genau vor die Beine des eingelaufenen Krajewski, der direkt ins lange linke Toreck verwandelte. Kein Vorwurf an unseren Andre, der unserem FCO in Hälfte 1 wiederholt den A…. gerettet hatte … Es war dies im Übrigen der 2. Torschuss des FVU in Durchgang 2, und zum 2. Mal war die Kugel drin. Aber immerhin waren es von diesem deren zwei gewesen, während unser FCO im 2. Spielabschnitt zu bis dato keinem einzigen gekommen war und in der Folge auch zu keinem mehr kommen sollte. Die aus FCO-Sicht bemerkenswerteste Szene war da noch in Minute 81 zu notieren, als Beer bei einem schon verloren gedachten Ball vorbildlich nachsetzte und diesen einem Gegenspieler an der Eckballfahne noch abluchste. Daraus wurde nichts, aber es war dies die wohl beste Szene eines Odenheimers Feldspielers am heutigen Tage! Und es sollte sogar noch einen weiteren Gegentreffer geben. Der in Durchgang 2 dritte Abschluss der Gäste sollte zu deren hier drittem und insgesamt fünftem Tor führen. An der Strafraumgrenze wurde das Leder durchgesteckt und kam, auch begünstigt dadurch, dass ein Odenheimer noch im Rasen hängen blieb, zu Fetaji. Dieser stellte die Effektivität seiner Mannschaft unter Beweis und ließ Just mit einem Schuss ins lange Toreck keine Chance. Exakt zu diesem Zeitpunkt liefen im Übrigen unsere AH´ler nach ihrem Wochenendausflug ins Siegfriedstadion ein. Sie dürften ihren Ohren nicht getraut haben, als ihnen das Ergebnis zugerufen wurde … Bei einem absichtlichen Handspiel im gegnerischen Strafraum hatte ein bereits vorbestrafter Odenheimer dann in der 90. Minute sogar noch Glück, nicht zu allem Überfluss auch noch Gelb-Rot zu bekommen.

Was darf man heute als Fazit ziehen? Will man es positiv formulieren, dann die Tatsache, dass es besser ist, einmal mit einem 0:5 so richtig auf die Mütze zu kriegen, als fünfmal mit einem Tor Unterschied zu verlieren!

Ausgerechnet gegen den Verein, der unserem FCO in den letzten Jahren so gut gelegen war, wie kaum ein anderer (in den letzten 6 Spielen zuvor 5 Siege und ein Unentschieden), gab es nun heute diese Schlappe. Zudem punkteten die letzten Fünf der Tabelle. Siege gab´s für Ubstadt gegen uns, für Schlusslicht Neudorf mit dessem 2:1 in Mingolsheim und für den bis dato Vorletzten Menzingen mit 5:0 gegen den gerade erst von Platz 1 gestürzten FV Neuthard. Kronau und Stettfeld trennten sich 2:2-Unentschieden. Der Blick auf die gefährdete Tabellenregion:

7.) TSV Rheinhausen 28 Punkte, Torverhältnis minus 6
8.) Unser FCO 28 Punkte, Torverhältnis minus 9
9.) FC Karlsdorf 27 Punkte, plus 1
10.) TSV Stettfeld 27 Punkte, minus 4
11.) FV Ubstadt 23 Punkte, minus 1
12.) SV Menzingen 23 Punkte, minus 5
13.) VfR Kronau 22 Punkte, minus 18
14.) FVgg Neudorf 21 Punkte, minus 25
(bis zu 2 Absteiger)

Nun sind es noch 4 Spiele, für die unsere Spieler jetzt wieder mal so richtig die Arschbacken zusammenpfetzen müssen. Die Erinnerung an die Vorrunde ist noch allgegenwärtig, als es plötzlich mit dem Punkten aus und vorbei war. Unser Team ist zwar unstrittig viel gewappneter als damals und vor allem personell wieder um einiges besser aufgestellt. Von alleine wird es aber nicht gehen und der derzeitige Punktevorsprung wird auch nicht ausreichen! Hinzu kommen nun weitere schwere Gegner, beginnend mit dem Tabellenvierten TSV Wiesental, der unser Team am kommenden Sonntag empfangen wird. Dort muss unsere Mannschaft eine um ein Vielfaches, eine eigentlich in allen Belangen bessere Leistung abrufen! Packt es an Männer! (E.W.)