HERREN I – 10. SPIELTAG KREISLIGA 2022/23

Sonntag, 22.10.2022:

FCO I - FC Forst 0:3 (0:2)

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi (50. Niclas Müller), Luca Hodecker, Manuel Deponte, Lennard Zimmermann (84. Marvin Wagner), Andre Silva, Ivan Greguric, Sandro Böser, Felix Schmidt (75. Marvin Kracker), Dominic Ferreira da Fonseca (64. Kevin Schneider), Elias Vincon. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Christopher Kessler (ETW).

Torschützen: 0:1 (1.) Staub, 0:2 (34.) Burger (Foulelfmeter), 0:3 (65.) Simunovic.

Unsere Mannschaft war einer wahrlich alles anderen als Übermannschaft aus Forst gnadenlos unterlegen, in allen Belangen. Die 0:3-Niederlage geht mehr als nur in Ordnung. Es war heute eine über 90+3 Minuten hinweg herz- und leidenschaftslose Leistung!

Spielertrainer Luca Hodecker musste auf fünf Mann verzichten: Julian Beer (Kreuzbandriss), Maximilian Leist und Marcel Goldschmidt (jeweils Aufbautraining nach Kreuzbandrissen), Orkun Sen (verletzt) und Nicolai Manz (2. Mannschaft). Dafür gegenüber zuletzt zumindest wieder auf der Bank Marvin Wagner (nach Urlaub) und erstmals überhaupt bei einem Herren-Pflichtspiel der 18jährige Neuzugang Kevin Schneider. Dieser hatte sich im ersten Vorbereitungsspiel verletzt und war damit über drei Monate ausgefallen. Der Startformation widerfuhren gegenüber der 0:5-Niederlage in Mingolsheim zwei personelle Veränderungen: Anstelle der Innenverteidiger Marvin Kracker und Niclas Müller begannen Dominic Ferreira da Fonseca und Felix Schmidt. Beide positionierten sich auf den offensiven Außenbahnen. In der Defensive setzte man dieses Mal auf eine Viererkette, Nico Sinibaldi und Lennard Zimmermann übernahmen die Außenverteidigerrollen und Hodecker (zuletzt Sechser) nahm neben Manuel Deponte eine von zwei Innenverteidigerpositionen ein. Ivan Greguric rückte im Mittelfeld eine Position nach hinten. Vorne setzte man quasi auf drei Offensivkräfte mit Elias Vincon als Zielspieler.

Wie immer man heute auch aufstellen würde, eines war klar: Gegenüber der Niederlage in Mingolsheim hatte jeder einzelne eine Reaktion zu zeigen! Ob die Körpersprache der FCO-Spieler dies zu Beginn überhaupt hergab, darauf gab es keine Antwort, denn nach nur knapp 45 Sekunden stand es bereits 0:1 und jegliche Vorgabe war damit bereits über den Haufen geworfen. Wie kam es dazu? Nach Anspiel für unseren FCO, kam Forst in Ballbesitz und ein einfacher Flugball reichte aus, um die Defensive der Heimmannschaft auszuhebeln. Freilauf von Staub Richtung Tor, Abschluss, 0:1. Kommen wir zurück zum Thema Körpersprache: Diese war fortan, man muss es leider so knallhart schreiben, gleich Null! Forst konnte ohne Mühe, mit einfachsten Bällen aus dem Mittelfeld heraus, seine Angreifer einsetzen. Diese versuchten es in den Minuten 9 und 12 mit Abschlüssen aus der 2. Reihe. Den ersten konnte Just im Nachfassen sichern, der zweite, abgefeuert aus halbrechter Position, ging knapp übers Gehäuse. Was kam von unserem FCO? Zwischen den beiden vorgenannten Versuchen der Gäste, in Minute 11 immerhin mal eine gute Ballstafette mit einem ebenso guten Abschluss von Böser aus etwas mehr als 20 Metern, der nur ca. einen Meter übers FCF-Tor flog. Ansonsten? Quasi nichts! Man agierte viel zu behäbig und ideenlos im Aufbauspiel, das Spiel ohne Ball war kaum existent. Es fehlte offensichtlich am Glauben an die eigenen Stärken, die doch unstrittig in jedem einzelnen schlummern. Für die Gäste war es ein Leichtes, die Angriffsversuche der Odenheimer abzufangen und selbst – dank unbegrenzter Freiheiten im Mittelfeld – Bälle in die Spitze zu spielen. Dennoch ging auch von der Gastmannschaft nicht wirklich Gefahr aus. Umso ärgerlicher, dass unser Team gegen diese keine Mittel fand. In der 32. Minute dann doch Ecke für Forst und dabei fast ein Eigentor, Just fischte das Leder aus dem von ihm ausgesehenen linken unteren Eck. Zwei Minuten später Einwurf für die Germanen. Allein ein solche Aktion reichte aus, dass ein Forster links in den Strafraum eindringen konnte. Wirkliche Gefahr bestand dadurch (noch) nicht … Umso unnötiger ein Kontakt von hinten, den der Gästespieler dankend annahm und zu Boden sank. Burger verwandelte den unstrittigen Elfmeter trocken zum 0:2. Wenn schon nichts geht, dann musste in so einem Spiel halt auch mal irgendwie mit nur einem 0:1-Rückstrand in die Pause gehen, um dich dann neu ausrichten zu können. So aber wurde es nun noch schwieriger. In der 40. Minute nochmals ein Eckball für die Gäste. Gleich dreimal war unsere Hintermannschaft nicht in der Lage, den Ball entschlossen aus dem Strafraum zu befördern. Schließlich kam ein Förster auch noch zentral zum Abschluss. Zum Glück traf er das Spielgerät aber nicht voll und beförderte es zudem auch noch genau in Richtung Just, der dadurch keine Mühe hatte, die Kugel aufzunehmen. Unser Team war völlig von der Rolle, so auch in Minute 42, als es für die Gäste erstens ein Leichtes war, den Ball von der rechten Außenbahn nach innen zu passen und zweitens diesen dort auch noch unbedrängt anzunehmen. Mit Mühe konnte man die aufkommende Gefahr bereinigen. In der 42. Minute endlich mal zumindest ein Ansatz. Felix Schmidt, in seinem 14. Kreisligaeinsatz erstmals von Beginn an, hatte sich über rechts durchgesetzt, seine Hereingabe konnte aber von der Förster Defensive abgefangen werden. Bezeichnend für den bisherigen Auftritt auch eine Szene kurz vor der Pause. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld besaß unsere Elf im eigenen Strafraum eine vierköpfige Überzahl und doch kam ein Gästespieler frei zum Kopfball. Just lenkte das Leder mit einem Reflex um den Pfosten. Wenig später der Halbzeitpfiff. Wo man sich unter den Zuschauern/innen auch umschaute: überall Enttäuschung und fragende Blicke.

Die Vorgabe für Hälfte 2 war klar: Jetzt muss aber mal ein so etwas von Zeichen kommen!!! In der 49. Minute aber beinahe sogar das 0:3. 20, 25 Meter vor dem eigenen Tor wurde ein Zweikampf nicht angenommen, es folgte ein einfacher Ball in die Schnittstelle und ein Förster tauchte frei vor Just auf. Unser Keeper blieb im Eins-gegen-Eins Sieger. Zwar war es auch Abseits, der Linienrichter hatte aber leider nichts dergleichen angezeigt. In der 51sten Freistoß im Mittelfeld für die Gäste. Der Versuch, diesen schnell auszuführen, schlug fehl, ein Odenheimer fing den Ball ab und leitete den Konter ein. Ferreira da Fonseca steckte auf links weiter zu Vincon, der zwei Gegenspielern davonlief und auch noch den Torhüter umkurvte. Nun erschallte der Pfiff = Abseits. Kann gut sein, warum aber so spät, beim bereits dritten Kontakt von Vincon, dies sollte ein Rätsel bleiben. In der 54. Minute dann Forst seinerseits mit einem Konter und einer gefährlichen Hereingabe entlang der Fünfmeterraumlinie. Im allerletzten Moment konnte Zimmermann gerade noch vor zwei einschussbereiten Gästestürmern klären. Obwohl die Gäste weiterhin mehr Gefahr ausstrahlten, war unser Team jetzt wenigstens einen Tick besser im Spiel. In Minute 56 Vincon in den Lauf von Greguric. Dieser über links und mit der Hereingabe in den Strafraum Richtung Schmidt. Leider kam dieser an das Zuspiel nicht heran. Drei Minuten später war Vincon „durch“ und hätte frei aufs Gästetor zusteuern können. Es folgte das Tackling. Legt man die sonstigen Bewertungen des Schiris zugrunde, dann hätte er hier auf Foulspiel erkennen müssen und es wäre dann sogar folgerichtig eine Notbremse im Raum gestanden. Der Pfiff blieb jedoch aus. Wie es so oft ist: Haste die Sch… am Hals, dann kommt auch noch Pech dazu. In der 64sten dann das Herrenpflichtspieldebüt von Schneider, der Ferreira da Fonseca ersetzte. Sollte dieser Wechsel neue Flügel verleihen? Die Chance dazu war da, hatte doch Forst in den letzten zehn Minute nicht wirklich viel gewollt. Dann aber in Minute 65 ein Foulspiel an der eigenen Strafraumgrenze und Freistoß für die Gastmannschaft. Simunovic verwandelte ins lange Toreck. Dieses 0:3 zu diesem Zeitpunkt eher aus dem Nichts! Man musste eingestehen: Damit war die Messe gelesen, denn im heutigen Zustand der FCO-Mannschaft hätte nun schon ein Wunder geschehen müssen, dass diese nochmals zurückkommt. Nicht, dass unsere Jungs nicht gewollt hätten, der Geist und das Fleisch waren aber einfach schwach. Bis auf einige Ansätze hatte sich auch in Hälfte 2 nicht wirklich etwas zum Besseren gedreht. Bezeichnend vielmehr eine Szene in Minute 68. Der Förster Torhüter, der im Übrigen im gesamten Spiel kein einziges Mal ernsthaft eingreifen musste, hielt hier ausnahmsweise mal den Ball in Händen und ließ sich Zeit, eine Anspielstation zu finden. Genügend Zeit damit auch für unsere Mannschaft, sich zu stellen, die Räume zu besetzen und die Gegenspieler im Auge zu haben. Aber nichts dergleichen, stattdessen hatte der Gästekeeper keine Mühe, den Ball einem völlig dreistehenden Mittelfeldspieler in Höhe der Mittellinie zuzuwerfen. Dieser trieb den Ball zwei, drei Meter vor sich hin und fast wäre es wieder gefährlich geworden. In diesem Fall zwar nicht, aber soweit hätte es erst gar nicht kommen dürfen. In der 70. Minute dann eine richtig gute Möglichkeit für unseren FCO. Kapitän Andre Silva hatte einen guten Flankenball von links geschlagen. Am langen Pfosten kam Schmidt frei zum Kopfball, setzte diesen aber etwas zu unentschlossen über die Torlatte. Fünf Minuten später kam anstelle von Schmidt der gelernte Innenverteidiger Kracker, der aber in die Sturmspitze vorrückte. In der 81. Minute dann die beste FCO-Chance im Spiel, als Hodecker nach einer Ecke für Böser aufgelegt hatte und dieser zentral ca. 15 Meter vor dem Tor abzog. Leider zischte der Versuch knapp am rechten Torpfosten vorbei und zudem verpassten dort auch noch zwei FCO´ler nur denkbar knapp. In der 84sten der vierte Wechsel: Wagner für Zimmermann. Die letzte Chance gehörte schließlich noch unserem FCO, als Silva von links nach halbrechts im Strafraum zu Vincon verlagert hatte und dieser dort die Kugel mit Risiko direktnahm. Leider knapp drüber und damit wieder kein Tor. Dies nun spielübergreifend seit rund 200 Minuten, denn wenig später pfiff der Schiedsrichter die Begegnung ab.

Nach Spielende brachte es ein Förster Spieler auf den Punkt, als er auf die Frage, ob er denn schon einmal mit so wenig Aufwand ein Spiel gewonnen habe, Folgendes antwortete: „Vielleicht einmal nach unserem Abstieg in der A-Klasse, in der Kreisliga aber noch nicht.“ Ganz klar, die vor allem auch durch die kurzfristigen Sommerabgänge missliche Personallage wirkt natürlich nach und man darf deshalb nicht alles allein auf der Mannschaft abladen. Was aber heute jeder einzelne an Nichtleistung aufs Feld gebracht hat, kann wohl nicht der eigene Anspruch sein! Wenn es nicht läuft, dann muss man wenigstens bereit sein, um jeden Meter Boden zu kämpfen, die Zweikämpfe gerade auch im Mittelfeld anzunehmen, vorne auch mal etwas zu versuchen und hinten einfach konzentrierter zu agieren. Schon in dem einen oder anderen Spiel zuvor, lief es natürlich nicht gerade gut, heute aber war dies in allen Belangen viel, viel zu wenig! Hoffentlich war dies nun der Tiefpunkt und es geht in der Folge wieder aufwärts! Vor eineinhalb Wochen in Rheinhausen hatte man unter Beweis gestellt, was mit Willen und Leidenschaft erreicht werden kann. Allein durch die zwischenzeitliche Niederlage in Mingolsheim kann diese Kraft doch nicht einfach wieder verflogen sein. Mensch Männer! Jetzt aber bitte erst Recht! Reißt euch im nächsten Spiel bitte den Allerwertesten auf! (E.W.)