HERREN I – 12. SPIELTAG KREISLIGA 2022/23

Sonntag, 06.11.2022:

FCO I - SV Menzingen 0:0

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi, Marvin Kracker, Manuel Deponte, Marvin Wagner (66. Dominic Ferreira da Fonseca), Luca Hodecker, Orkun Sen (89. Niclas Müller), Lennard Zimmermann, Ivan Greguric, Felix Schmidt (60. Kevin Schneider), Elias Vincon (90+2. Maximilian Leist). Ersatz: Dennis Braun (ETW), Christopher Kessler (ETW).

Unsere Mannschaft blieb im 4. Spiel in Folge ohne eigenen Treffer und kam so leider auch gegen den Tabellennachbarn/-vorletzten nicht zum 3. Saisonsieg. Man besaß im Derby zwar ein Plus an Spielanteilen sowie die besseren und in der Summe zahlreicheren Einschussmöglichkeiten, an Topchancen gab es aber nur deren 2, 3, und auch diese wurden halt leider nicht genutzt. Ausdrücklich positiv hervorzuheben sind die Einstellung aller Spieler (die Mannschaft ist absolut intakt!) und das Kurzcomeback von Maximilian Leist nach über 14monatiger Verletzungszwangspause.

Da sind wir auch gleich bei der Personalsituation.  Kehrte Leist nach seiner im Verbandspokal gegen den FV Wiesental am 25.08.2021 erlittenen Kreuzbandverletzung erfreulicherweise endlich wieder zurück, so fehlten doch 5 Mann. Neben Julian Beer (Kreuzbandriss), Marcel Goldschmidt (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Nicolai Manz (2. Mannschaft), dieses Mal zusätzlich auch noch Kapitän Andre Silva (beruflich im Ausland) und Sandro Böser (Gelb-Rot-Sperre). Der Startformation widerfuhren gegenüber der Vorwoche drei Veränderungen: Nico Sinibaldi für Silva, Marvin Wagner für Böser und Orkun Sen für den gesundheitlich noch angeschlagenen Dominic Ferreira da Fonseca. Nicht vergessen darf man, hier zudem davon zu berichten, dass auch die Menzinger große Personalprobleme besaßen. Nur zwei Feldspieler hatten diese in der Hinterhand man spielte letztendlich sogar mit 11 Mann durch.

Für's Kellerduell Letzter gegen Vorletzter setzte Spielertrainer Luca Hodecker dieses Mal auf ein 3-4-3-System mit Ivan Greguric als quasi "Falsche Neun". Ein Beweis dafür, wie akribisch sich unser Coach jeweils vorbereitet, und ein solcher auch für die Flexibilität der Mannschaft.

Munter ging es los. Unser Team war von Beginn an gut im Spiel, betrieb ein gutes Forechecking und schaffte es so, Druck auf den Gegner auszuüben, der sich dadurch mit langen Bällen behelfen musste. Unsere Viktorianer in den ersten 10 bis 15 Minuten bereits mit dem einen oder anderen vielversprechenden  Torabschluss, darunter 2, 3 durchaus gute Einschussmöglichkeiten. Nicht zu verschweigen ist es jedoch, dass auch die Menzinger Gäste hier bereits zu zwei ebenso nicht ganz ungefährlichen Verstößen kamen. Das Engagement unserer Mannen stimmte absolut und die Begegnung spielte sich in Durchgang 1 überwiegend in der Spielhälfte der Menzinger ab. Zu den FCO-Chancen in Hälfte 1: Es waren dies zwar nicht unbedingt 100%ige, aber durchaus gute Möglichkeiten. So einmal nach Pass von Hodecker auf Vincon, Dieser zog von außen in die Mitte, brachte aber trotz Abschluss mit seinem stärkeren Fuß leider nur einen Kullerball zustande, sodass der Gästekeeper das Leder aufnehmen konnte. Ein anderes Mal hatte Felix Schmidt auf rechts gut nachgesetzt und in der Folge auch geflankt. Leider kam kein Abnehmer an die Hereingabe heran. Von schon größerer Chancenwertigkeit war die folgende Szene: Diagonalball Sinibaldi in den Lauf von Lennard Zimmermann bzw. in die Tiefe, wo Menzingen hin und wieder Lücken anbot. Zimmermann mit einem guten Sprint und damit zunächst Sieger im Duell mit seinem Gegenspieler. Dieser blieb jedoch hartnäckig dran. Damit nun Körper an Körper, sodass Zimmermann in seinen Schuss nicht die erforderliche Kraft legen konnte. Der Ball rollte am Tor vorbei. Zudem ein Sinibaldi-Freistoß in den Strafraum. Leider etwas in den Rücken des eingelaufenen Hodecker. In Rückenlehne versuchte es dieser mit einer Art Dropkick, leider ein bis eineinhalb Meter übers Tor. Außerdem war Zimmermann wieder auf Linksaußen durchgebrochen. In seinen Querpass in den Strafraum gätschte Vinvon am langen Pfosten Richtung Ball. Er erwischte diesen auch tatsächlich, brachte ihn aber leider nicht aufs Tor, der Ball zischte am rechten Torpfosten vorbei. Menzingens in den ersten 45 Minuten eher seltenen Verstöße folgten stets nach folgendem Muster: Zuspiel zentral auf Spielertrainer Kaiser. Dieser dann in der Regel Höhe der Mittellinie mit dem Versuch, auf die Außen zu spielen. Wenn, dann wurde es einzig auf diese Weise im zumindest Ansatz für das Odenheimer Tor etwas brenzlig. Aus einem solchen Angriff resultierte Menzingens beste Chance in Hälfte 1, als eine Hereingabe von Hodecker noch unglücklich abgefälscht wurde und es erst dadurch heiß im FCO-Strafraum herging. Trotz ungünstigem Blick Richtung eigenen Torwart, gelang es Manuel Deponte, vor einem hinter ihm lauernden SVM-Angreifer neben das eigene Tor zu klären. Dies war alles andere als einfach und damit richtig gekonnt.

Noch eine Randnotiz: Nach knapp 25 Minuten hatte der Schiedsrichter einen - sagen wir mal - etwas eigenartigen Auftritt vor unserer FCO-Bank. Dies möchten wir wahrlich nicht weiter kommentieren.

Mit einem 0:0 war man in die Pause gegangen. In Hälfte 2 wollte man an die erste anknüpfen, vor allem vor dem gegnerischen Tor aber entschlossener agieren. Leider gelang dies jedoch nicht wie gewünscht. Unsere Elf war nicht mehr so sehr am Drücker wie zuvor, besaß nicht mehr die klare Kontrolle und war insgesamt nicht mehr so präsent. Vorne agierte man weniger aggressiv gegen den Ball und von hinten heraus verlief der Spielaufbau nicht mehr so gut wie in den ersten 45 Minuten, als man spielerisch noch bessere Lösungen gefunden hatte. Es folgten nun zu viele lange Bälle, die auch noch ungenau und nicht mehr mit der notwendigen Tiefe gespielt wurden. Hatte man in Hälfte 1 noch 65 % oder mehr Spielanteile gehabt, so waren es jetzt etwa nur noch deren 55 %.

Bevor wir zu den weiteren Offensivaktionen beider Teams kommen, noch ein Blick auf die heutigen Wechsel: In der 60sten kam der 18jährige Kevin Schneider für Schmidt ins Spiel, man wollte damit in für frischen Wind in der Offensive sorgen. In der 66. Minute nahm man den Sechser Wagner sicherheitshalber vom Feld, war dieser doch bereits seit Mitte der 1. Halbzeit mit Gelb vorbestraft. Für ihn kam Ferreira da Fonseca, der auf Rechtsaußen rückte und Sen wechselte von dort auf eine der beiden Sechserpositionen. In der 89. Minute noch Niclas Müller für Sen und in der Nachspielzeit unter großem Applaus Comebacker Leist für den angeschlagenen Vincon.

Der Gast aus Menzingen kam in Hälfte 2 zu seinerseits 2, 3 gefährlichen Angriffen, aus denen er durchaus mehr hätte machen können. Hinzu kam eine etwa zehnminütige Phase mit Vorteilen für den Gast und dabei dem einen oder anderen Eckball. Unsere Elf agierte hier etwas zu hektisch. Richtig brenzlig hätte es werden können, als sich ein Menzinger über außen durchgesetzt hatte. Zum Glück versäumte es dieser, das Spielgerät querzulegen, mittig wäre ein Mitspieler nämlich völlig blank gestanden.

Die gefährlicheren Aktionen besaßen weiterhin unsere FCO-Cracks. So als Hodecker nach einem Sinibaldi-Freistoß knapp am Tor vorbeizielte. Die allergrößte Chance des Spiels besaß Schmidt. Einen Abschluss von links hatte der Gästetorhüter gut pariert, konnte den Ball aber nicht weit genug wegbefördern, sodass dieser einschussbereit ca. eineinhalb Meter vor den linken Torpfosten rollte. Schmidt wollte mit der Innenseite einschieben, traf den Ball aber leider nicht, sodass dieser durch seine eigenen Beine kullerte und dann von der Menzinger Hintermannschaft aus der Gefahrenzone befördert werden konnte. Das Runde wollte einfach nicht ins Eckige und so lag die Befürchtung nahe, dass heute auch das Quäntchen Glück fehlen könnte. Die FCO-Fans munteren ihre wacker kämpfenden Jungs aber immer wieder von außen auf. Der Berichterstatter war diesmal nicht mit dabei, aber oft live oder per Sprachnotiz zugeschaltet und konnte dabei wiederholt Zurufe wie "Weiter so!" o.ä. vernehmen. Eine weitere Möglichkeit besaß der in dieser Szene nahezu frei vor dem Tor aufgetauchte Vincon, leider wieder nix. Hinzu kamen zunächst noch 2, 3 Kopfbälle nach Standards, die aber nicht besonders gefährlich waren. In der Nachspielzeit dann fast aber doch noch das sportliche Happyend. In der letzten nennenswerten Aktion nach einer Rechtsflanke ein Kopfballduell zwischen Schneider und einem Gegenspieler. Der Menzinger köpfte den Ball senkrecht in die Luft. 10, 11 Meter vor dem Tor kam dieser wieder runter, genau da, wo Hodecker stand. Unser Spielertrainer wählte anstelle eines Risikovolleyschusses, die Innenseite und trat das Leder so aus der Luft Richtung Tor. Es fehlte leider an Schmackes im Schuss, sodass der Gästetorhüter parieren konnte. Im Nachhinein betrachtet, wäre wohl sogar genügend Zeit gewesen, um die Kugel herunter- und anzunehmen und den Keeper "zu fragen", in welche Ecke er diese denn gerne haben würde. Leider eine vergebene Riesenchance. Es sollte heute einfach nicht sein.

Unsere Männer haben gekämpft, wurden aber leider nicht belohnt. In der Offensive, sprich vor dem Tor, agierte man leider nicht zwingend genug und in Hälfte 2 konnte man nicht mehr ganz an den guten Auftritt von Durchgang 1 anknüpfen. Hier traf man in Fifty-Fifty-Entscheidungen leider zu oft die falsche Wahl. Sei es im Torabschluss oder bereits in der Entstehung. Dementsprechend war man auch enttäuscht. Dies aber nur über das Ergebnis und die damit verbundene unzureichende Punkteausbeute, nicht aber über das Engagement jedes einzelnen.

Zum Glück konnte auch die Abstiegskonkurrenz kaum bis gar nicht punkten, sodass unseren FCO als weiterhin Tabellenletzten (Rang 14) nur 3 Punkte vom Tabellen10ten Philippsburg trennen. Alle Vereine ab Platz 8 aufwärts können bei 17+ Punkten schon jetzt den Klassenerhalt feiern bzw. sich höhere Ziele setzen. Die sechs unteren Mannschaften (1 x 10 Punkte, 2 x 9, 2 x 8, unser FCO 7) werden - je nach Landesligakonstellation - wohl drei bis vielleicht sogar nur zwei Plätze unter sich ausmachen, die am Ende zum Klassenerhalt reichen werden.

Ein Punkt war dafür heute zu wenig, umso mehr gilt es, am kommenden abschließenden Vorrunden- und Jahresspiel, dann bei Mitkonkurrent Philippsburg, nochmals alles Verbliebene aus dem Tank zu holen. (E.W./L.H./T.S.)