HERREN I – 13. UND LETZTER SPIELTAG KREISLIGA 2022/23

Sonntag, 13.11.2022:

SV Philippsburg - FCO I 3:1 (2:1)

FCO: Andre Just, Niclas Müller (73. Felix Schmidt), Marvin Kracker, Manuel Deponte, Luca Hodecker, Andre Silva, Orkun Sen (46. Nico Sinibaldi), Lennard Zimmermann, Sandro Böser, Ivan Greguric, Elias Vincon. Ersatz: Dennis Braun (ETW), Christopher Kessler (ETW), Kevin Schneider.

Torschützen: 1:0 (30.) E. Qollaku, 2:0 (37.) Sönmez, 2:1 (40.) Deponte (Foulelfmeter), 3:1 (90+1.) Kalemba.

13. Spieltag, 13. November – die Hoffnung, dass die „Unglückszahl“ 13 zur Odenheimer Glückszahl werden würde, blieb leider nur ein frommer Wunsch. Unter´m Strich verdient verlor unsere Elf ihr 10tes von 12 Vorrundenspielen. Zwar hätte es durchaus auch 3:3 oder vielleicht sogar 4:3 für unseren FCO ausgehen können, andersrum aber durchaus auch 5:1 oder 6:1. Unsere Mannschaft ist zum Vorrundenende seit nunmehr über 470 Minuten (Nachspielzeiten nicht eingerechnet) ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus. Auch deshalb steht man weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz; die Entscheidung über die Spielwertung des abgebrochenen Spiels gegen Neudorf steht leider noch immer aus.

Der obligatorische Blick auf die Personalsituation: Neben Julian Beer (Kreuzbandriss), Marcel Goldschmidt (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Nicolai Manz (2. Mannschaft) fehlten dieses Mal auch Marvin Wagner (privater Termin), Dominic Ferreira da Fonseca (krank) und Maximilian Leist, der sich nach seinem nach 14monatiger Verletzungspause Comeback am vergangenen Wochenende, während der Woche nun im Training die Bänder gerissen hat – wie bitter. Dafür gegenüber der Vorwoche wieder mit dabei: Kapitän Andre Silva (noch mit Jetleg nach einem beruflichen Auslandsaufenthalt) und Sandro Böser (nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre). Leider saßen dennoch nur drei Ersatzfeldspieler auf der Bank und später sollten davon sogar nur zwei einsatzfähig sein, da sich beim Aufwärmen auch noch Kevin Schneider verletzte. Damit unser FCO wieder ohne Sechs! Der Startformation widerfuhren gegenüber der Vorwoche drei Veränderungen: Niclas Müller (hinten rechts in der Dreierkette anstelle Nico Sinibaldi), Silva (Sechser anstelle Wagner) und Böser (offensiverer Mittelfeldpart, anstelle Felix Schmidt).

In der Anfangsphase entfachten die Heimherren Druck Richtung FCO-Tor und kamen in den ersten drei Minuten zu bereits drei Eckbällen sowie in Minute 4 auch zu ihrer ersten vagen Möglichkeit. Unser Keeper Andre Just war jedoch zur Stelle und konnte klären. Nach 6, 7 Minuten war das Drängen der Gastgeber verflogen und die Begegnung war auf dem tiefen Geläuf nun zunächst von vielen Zweikämpfen und Ballverlusten auf beiden Seiten geprägt. Es war unverkennbar, dass sich hier zwei Mannschaften gegenüberstehen, die im Tabellenkeller feststecken. Um die Minute 20 herum, war unser FCO besser im Spiel und kam in der 19sten zu seiner ersten richtig guten Chance, als Ivan Greguric an der Strafraumgrenze gleich zweimal aufgezogen und dann abgeschlossen hatte. Hauchdünn zischte das Leder rechts am Pfosten vorbei. Zwei Minuten später Kapitän Silva mit einem tollen Steckball, den Böser, vom Zentrum auf rechts ausgewichen, gut erlief. Seine Hereingabe wurde jedoch vom SVP-Torhüter entschlossen abgefangen. Philippsburg war nach seinem Anfangsdruck lange Zeit überhaupt nicht mehr in der Gegend des FCO-Strafraums aufgetaucht. Dann ließ sich unser Team in Minute 30 aber plötzlich klassisch auskontern. Ein Pass von halblinks durchs Zentrum auf rechts wäre zu klären gewesen, leider blieb jedoch ein FCO-Verteidiger im Rasen hängen und überschlug den Ball. Damit freie Bahn für E. Qollaku, der den chancenlosen Just zum 1:0 überlupfte. Wieder einmal ein unnötiger Gegentreffer und wieder einmal völlig aus dem Nichts! Bereits hier zahlte es sich aus, dass sich die Philippsburger vor der Saison mit dem Ex-Heidelsheimer Stürmer verstärkt hatten. Die Körpersprache unserer Elf ließ nicht Gutes erahnen. Die Gastgeber hatten keine Mühe, um die Begegnung in den nächsten Minuten zu kontrollieren. Und sie kamen in der 37. Minute auch noch wieder viel zu einfach zum nächsten Treffer. Diesen ermöglichte gleich eine doppelte Odenheimer Fehlerquelle. Zunächst ging ein FCO´ler an der Mittellinie zu halbherzig in den Luftkampf. Dank Größenvorteilen gewann er diesen dennoch. Es war aber vorhersehbar, dass er den Ball in Bedrängnis nicht weit genug wegköpfen wird können, dies muss man als Mitspieler einfach erahnen. Leider Pustekuchen, gleich mehrere unserer Spieler schauten nur zu und reagierten viel zu spät. Wacher und cleverer zeigte sich da ein Philippsburger, der den Ball sofort in den Lauf von wiederum E. Qollaku beförderte. Dessen Schussversuch von rechts konnte die zurückgeeilte FCO-Abwehr zunächst abwehren. Zum einen aber nicht weit genug und zum anderen genau auf den an der Strafraumgrenze recht unbehelligten Sönmez, der von dort durch „Freund und Feind“ hindurch und damit für Just verdeckt, den Ball flach ins untere rechte Toreck beförderte. 2:0 zurück und dies bei der schon die gesamte Saison über Torflaute unseres Teams, welches in den letzten vier Spielen sogar gar nicht hatte treffen können. Was konnte jetzt noch helfen? Vor allem zuerst einmal wieder ein ganz anderes Auftreten als in den vergangenen Minuten, es galt endlich mal Herz zu zeigen. Und tatsächlich: Gleich nach dem zweiten Gegentreffer eine Flanke von Lennard Zimmermann von Linksaußen auf den Kopf von Elias Vincon. Dessen Kopfball ging etwa einen Meter übers Heimtor. Zwei Minuten danach dieses Mal Vincon mit der Vorarbeit. Nach seiner Hereingabe von Rechtsaußen wurde der eingelaufene Greguric zu Boden gerissen. Dem Schiri blieb nichts anderes übrig, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Warum es nicht auch noch eine eigentlich zwingende Gelbe Karte gab, dürfte sein Geheimnis bleiben. Verteidiger Manuel Deponte übernahm die Verantwortung und verwandelte trocken und unhaltbar zum 2:1-Anschlusstreffer. Es war dies der erste FCO-Treffer seit über 380 Minuten Torflaute. Zwar wieder keiner aus dem Spiel heraus, aber immerhin wackelte mal wieder das gegnerische Netz. Unsere Elf vermochte es leider nicht, gleich nachzusetzen und konnte sich stattdessen bei Keeper Just bedanken, der gegen den nach einem einfachen Ball in die Spitze frei vor ihm auftauchenden SVP-Spielertrainer Kurt im Eins-gegen-Eins siegreich blieb (45.).

Zur Pause ein Wechsel auf Seiten der Gäste: Der gesundheitlich noch etwas angeschlagene Nico Sinibaldi kam für Orkun Sen aufs Feld. Zu Beginn der 2. Hälfte unser FCO mit viel Engagement, Elan und endlich auch Mut im Spiel nach vorne. Ganze 20 Sekunden waren gespielt, als unser Team zur dicken Ausgleichmöglichkeit kam. Zimmermann hatte im Mittelfeld einen wichtigen Kopfball gewonnen, Böser diesen aufgenommen und auf den halblinks gut einlaufenden Greguric gepasst. Dieser drang in den Strafraum ein, zog kurz vor dem Tor nochmals auf, umdribbelte seinen Gegenspieler und stand nun 6, 7 Meter frei vor Philippsburgs Schlussmann. Das lange Toreck völlig offen, entscheid sich unser Spieler für den Abschluss Richtung kurzes Eck und scheiterte so am Torhüter. So eine Chance muss einfach drin sein! Noch nicht einmal sechzig Sekunden später fast die nächste Möglichkeit, zwei Odenheimer konnten sich im letzten Drittel aber nicht darauf einigen, wer nun entschlossen zum Ball gehen mag. Chance damit verpufft. Unsere Mannschaft musste vor Kontern der Heimmannschaft gewappnet sein; unverkennbar, dass diese jetzt erst recht darauf setzen. So dann auch in Minute 50 ein erster schneller Gegenstoß über links, doch Just konnte den aus spitzem Winkel abgefeuerten Schuss zur Ecke abwehren. Nur eine Zeigerumdrehung später in der 51sten die nächste große Chance für unseren FCO: Greguric über rechts und mit einem Abschluss gen Tor. Der Torhüter parierte. Der Ball war im 16er frei, hier nun eine 2:1-Überzahl zugunsten unserer Viktorianer. Zimmermann nahm das Spielgerät auf, behielt aber leider nicht die Ruhe und setzte die Kugel überhastet knapp links nebens Tor. Wieder einmal zeigte sie sich, die fehlende Ruhe und damit leider auch mangelnde Qualität vor des Gegners Tor. Dies bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf unseren jungen Zimmermann, sondern zieht sich so durch die gesamte Mannschaft. Nach etwa 10 Minuten im 2. Durchgang war der Elan unseres Teams zunächst einmal verflogen und man machte es der Heimmannschaft sogar sichtlich leicht, ohne großen Aufwand zu Torchancen zu kommen. Dieser war es nämlich nicht entgangen, dass gerade unsere rechte Defensivseite am heutigen Tage besonders anfällig war. Prompt positionierte sich dort der erfahrene Kurt. In der 56sten dieser zum ersten Mal über eben Linksaußen. Die Folge war ein gefährlicher Torabschluss ca. einen halben Meter übers FCO-Gehäuse. Drei Minuten danach wieder Kurz über links. Seine Hereingabe konnte Deponte in höchster Not Höhe der Fünfmeterlinie weggrätschen, der Ball kam jedoch im Ping-Pong-Verfahren zurück und flog unkontrolliert von einem Philippsburger Körper knapp rechts am FCO-Tor vorbei. In der 67sten ein Flugball in den Rücken unserer Dreierkette, dieses Mal auf halbrechts. Die Gastgeber dadurch in 2-zu-1-Überzahl vor dem Tor, zum Glück spielten es diese aber denkbar schlecht aus und ein FCO´ler konnte so doch noch klären. Im direkten Gegenzug fand ein weiter Ball den fleißigen Greguric, der fast durchgebrochen wäre, aber im allerletzten Moment mit einer mutigen Luftgrätsche noch ausgebremst wurde. Hier zeigte sich auch die defensive Entschlossenheit der Gastgeber im Gegensatz zu der unseren. Wenig später wieder der SVP über links, Auflage für einen Mitspieler, aber knapp übers Tor unserer Blau-Weißen. Immer wieder das gleiche Muster, denn auch in Minute 70 ein Konter über … natürlich links. Die Hereingabe fand einen völlig freistehenden Mitspieler, der die 1000%ige Chance zum 3:1 liegenließ und neben das Tor zielte. Wenn ein Gegner eine solche Topchance auslässt, dann rächt sich dies in der Regel. Dafür galt es aber aus FCO-Sicht wieder mehr zu tun. Zunächst der zweite und wegen der neu aufgetretenen Verletzung von Schneider, letztmögliche Feldspielerwechsel: Schmidt für Müller (73.). Unser FCO bemüht, man kam aber maximal nur noch zu Halbchancen. So als Silva in Minute 74 den Torhüter prüfte oder als Greguric nach einer guten Ballstafette in den Strafraum eingedrungen war, es dort aber vorzog, gegen gleich vier Gegenspieler mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, anstelle zu einem Mitspieler abzuspielen. Dass Engagement stimmte und man wollte unbedingt noch zum Ausgleich kommen, zu häufig traf man aber die im Zweifel falsche Entscheidung. Zudem unterbrachen die Gastgeber durch immer wieder Fouls den Spielfluss und nutzen wiederholt auch die Nachsichtigkeit des Unparteiischen dergestalt aus, dass sie bei fast jeder Aktion den Ball wegkickten. Für diese Verfehlungen und auch für taktische Fouls gab es leider wiederholt keinen Karton. Stattdessen ging´s für den Schiedsrichter nach einem lauten aber völlig sachlichen Ruf eines Odenheimer Verantwortlichen mit großen Schritten raus Richtung Bank und es gab für diesen dort Gelb. Verhältnismäßigkeit sieht leider anders aus. Es war dies heute kein guter Auftritt des 23. Mannes, spielentscheidend war dieser aber auf gar keinen Fall. Zumal sich unsere Mannschaft von selbst schlug. So auch beim entscheidenden 3:1 in der 90+1. Minute. An der Strafraumgrenze zeigte man sich viel zu zurückhaltend, mit damit viel zu wenig Gegenwehr und ermöglichte so einem Heimakteur den einfachen Pass in den Strafraum auf Kalemba. Dieser konnte sich die Ecke aussuchen und schloss entschlossen in die lange ab. So agiert man vor dem gegnerischen Tor! Fünf Minuten Überzeit zeigte der Unparteiische an, diese war mindestens angemessen. Nun ein schneller Treffer unseres FCO und es könnte vielleicht doch noch was drin sein? In Minute 90+3 auch tatsächlich die Riesenmöglichkeit zum 3:2. Böser auf den inzwischen in vorderster Front agierenden Kracker. Der Torhüter stürzte etwas übermotiviert weit aus seinem Tor heraus. Jetzt ein Lupfer und das Ding ist drin. Kracker wählte auch diese Option, setzte den Ball aber knapp neben den linken Pfosten. Da war sie einmal mehr, unsere fehlende Qualität vor dem gegnerischen Tor! In der 90+5. Minute sogar noch Glück für unseren FCO, als die Gastgeber einen Angriff mit 3-zu-1-Überzahl vor dem Odenheimer Tor kläglich vergaben.

Eine kleine Anmerkung seitens des Berichterstatters sei erlaubt: Die Gründe für die Misere sind sicherlich vielschichtig, aber dennoch steht und fällt alles mit der Personallage, die man nicht auf das immer mal wieder Fehlen einzelner Spieler reduzieren sollte. Diese Probleme haben auch andere Vereine, diese können aber aus einem qualitativ breiteren Kader schöpfen und solche Ausfälle immer mal wieder kompensieren und vor allem auch während der Spiele nachlegen. Hierzu nur mal der Vergleich von heute: Obwohl auch die Philippsburger Ausfälle zu beklagen haben, saßen 8 (!) Feldspieler auf deren Ersatzbank und das Maximum von 4 konnte auch tatsächlich eingewechselt werden. Unser FCO verfügte dagegen nur über zwei einsatzfähige Ersatzleute. Dass es andererseits, trotz angespannter Personallage, aber auch anders geht und man sogar gegen Spitzenmannschaften punkten kann, stellte an diesem Sonntag z. B. unser letzter Gegner SV Menzingen unter Beweis, der die FVgg Neudorf mit 2:0 schlagen konnte.

Das Sechs-Punkte-Spiel gegen den SV Philippsburg ging für unsere Mannen verloren, sodass der Rückstand auf diesen von drei auf sechs Punkte angewachsen ist. Da sind wir dann auch abschließend beim Blick auf die Abstiegszone, die bei Rang 9 beginnt (der Achtplatzierte ist bereits um 7 Punkte enteilt):

9.) SV Philippsburg 13 Spiele, 13 Punkte, 18:29 Tore (minus 9)
10.) SV Menzingen 13 Spiele, 11 Punkte, 14:27 Tore (minus 13)
11.) FC Weiher 13 Spiele, 10 Punkte, 17:29 Tore (minus 12)
12.) TSV Stettfeld 13 Spiele, 8 Punkte, 18:34 Tore (minus 16)
13.) TSV Rheinhausen 13 Spiele, 8 Punkte, 19:43 Tore (minus 24)
14.) Unser FCO 12 Spiele, 7 Punkte, 12:32 Tore (minus 20)

Je nach Konstellation in der Landesliga werden wohl drei bis vier Mannschaften aus der Kreisliga absteigen. Der SVK Büchig und der FV Hambrücken sind dort mit 6 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer stark abstiegsgefährdet. Müssen die beiden runter und geht der Zweitplatzierte unserer Kreisliga nicht rauf, würde dies drei Kreisligaabsteiger bedeuten. In der Landesliga stark gefährdet ist zudem der FC Flehingen, der aktuell drei Zähler vor dem Relegationsplatz liegt. Muss auch dieser runter und steigt der KL-Zweite nicht auf, dann wären es sogar vier Absteiger. Mit Letzterem muss man erst einmal kalkulieren, dies bedeutet: Platz 10 muss am Ende her. Der Rückstand unseres FCO hierzu beträgt bei einem Spiel weniger aktuell 4 Punkte!

Einen ausführlichen Rückblick auf die Vorrunde gibt es demnächst. Hier jedoch schonmal allen Beteiligten eine erholsame Winterpause, die haben wir alle mal so etwas von nötig! (E.W.)