präsentiert FC Odenheim die "Erste":

HERREN I – 24. SPIELTAG KREISLIGA 2022/23

Sonntag, 14.05.2023:

FCO I - SV Philippsburg 0:4 (0:1)

FCO: Andre Just, Nico Sinibaldi (87. Nicolai Manz), Luca Hodecker, Andre Silva, Lennard Zimmermann, Marvin Wagner (81. Felix Schmidt), Ivan Greguric, Maximilian Leist (73. Dominic Ferreira da Fonseca), Sandro Böser (87. Marcel Goldschmidt), Manaf Safan, Simon Deuchler. Ersatz: Christopher Kessler (ETW), Dennis Braun (ETW).

Torschützen: 0:1 (9.) Kalemba, 0:2 (60.) Bülbül, 0:3 (78.) Cakici, 0:4 (85.) Kurt (Foulelfmeter).

Rote Karte: - / I. Akdag (56.)

Am gestrigen Sonntag gab es im Odenheimer Siegfriedstadion einen Verlierer sowie einen Sieger und Verlierer zugleich. Unser FCO verlor gegen eine fußballerisch gute Philippsburger Mannschaft sportlich völlig zurecht. Eben diese Philippsburger dürfen sich dadurch einerseits Sieger im sportlichen Wettbewerb und zugleich Big-Points-Gewinner nennen, die laut Fairnesstabelle unfairste Ligamannschaft muss sich ob ihres wiederholten Verhaltens aber auch den Verliererstaus anheften lassen. Wer nämlich insbesondere in Richtung eines Zuschauers spuckt, der kann nur ein Verlierer sein. Als Zeuge der heutigen Vorfälle fragt man sich wirklich, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Vieles mag für den sportlichen Erfolg als legitimes Mittel gelten, Grenzen sollten dabei aber normalerweise nie überschreiten werden!

Zum Kader: Wie leider schon die Regel, gab es auch diesmal außer den fehlenden Langzeitausfällen Julian Beer, Manuel Deponte, Niclas Müller und Orkun Sen, eine weitere Hiobsbotschaft zu verkraften: Unser bis dato bester Torschütze Kevin Schneider musste krankheitsbedingt passen. Spielertrainer Luca Hodecker und Co-Trainer Torsten Witte ersetzten diesen durch Maximilian Leist, die Grundformation musste etwas verschoben werden.

Zu Ehren unseres leider zu früh verstorbenen Freundes und früheren langjährigen Vorstandsmitglieds Roland Hodecker, trugen unsere Spieler Trauerflor und man gedachte ihm vor Spielbeginn gemeinsam bei einer Gedenkminute.

Ob dieser Situation war der Anfang nicht einfach und die Gäste aus Philippsburg zu Beginn präsenter. Die erste Strafraumaktion war jedoch für unseren FCO zu verzeichnen, als Manaf Safan nach zuvor guter Verlagerung von Kapitän Andre Silva in die Box geflankt hatte. Simon Deuchler kam zwar zum Kopfball, es war jedoch schwierig, diesen aufs Tor zu bringen und so ging die Kugel rund zwei Meter links an diesem vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite eine ebenso nicht wirklich gefährliche Situation, der Adrenalinspiegel der treuen FCO-Zuschauer/innen schlug dabei aber erstmals nach oben. Vorausgegangen war ein Ausrutscher eines FCO-Abwehrmanns, in dessen Folge ein eigentlich wohl eher als Hereingabe gedachter Schuss abgefälscht am langen Pfosten vorbeirollte. In der 9. Minute dann mit deren ersten richtigen Chance aber doch das 0:1 für die Gastmannschaft. Der Lauf eines Gästeakteurs von rechts in Richtung Zentrum konnte nicht gestoppt werden und dieser steckte den Ball halbrechts in den Strafraum zu Kalemba durch. Wohl knapp nicht im Abseits stehend, verwandelte dieser cool ins lange Toreck. Die Gäste präsentierten sich auch in den nächsten rund 10 Minuten spiel- und laufstärker und „gewitzter“ in engen Situationen. Während unsere Cracks das eine oder andere Foul eher über sich ergehen ließen, nahm der SVP Zweikämpfe dergestalt an, sich theatralisch zu Boden zu stürzen. Und diese wurden dabei vom Schiedsrichtergespann oft auch noch belohnt. So z. B. in der 17. Minute, als ihnen aus rund 18 Metern Torentfernung ein schmeichelhafter Freistoß zugesprochen wurde. Dieser landete in der FCO-Mauer, der Abpraller wurde dann aber von einem weiteren Philippsburger technisch stark aus der Luft genommen. Der Ball senkte sich noch gefährlich aufs Tornetz. Ab etwa Minute 20, spätestens ab der 25sten, fand unser FCO endlich besser ins Spiel, sollte dieses rund 15 bis 20 Minuten lang bestimmen und kam dabei zu Chancen. So in der 20sten, als ein gutes Zuspiel von Nico Sinibaldi rechts im Strafraum Safan finden sollte, der gute Philippsburger Torhüter aber gut antizipierte und vorher am Ball war. Zunächst aber auch eine gute Möglichkeit für den SVP, als ein Pass durchgerutscht war und unser Torhüter Andre Just per Fußabwehr zur Stelle sein musste. (23.). Auf der anderen Seite Ivan Greguric mit einem Abschluss, der Gästeschlussmann aber sicher (24.). Dieser bereinigte vier Minuten später auch eine scharfe Hereingabe von Sinibaldi an der Fünfmeterraumgrenze. Sieger blieb der Philippsburger Torhüter auch in der 30. Minute, als Safan links entlang der Toraußenlinie in den Strafraum eingedrungen war. Der folgende Pressschlag endete zugunsten des Manns zwischen den Torpfosten. Auch diese Situation sollte bezeichnend für die in engen Situationen unterschiedliche Herangehensweise der beiden Mannschaften sein. Der mögliche Kontakt eines Gegenspielers wurde vom Odenheimer gemieden; wetten, dass ein Philippsburger hier zu Boden gestützt wäre?! Unser FCO blieb jedoch dran und kam nur sechzig Sekunden danach zu einer richtig guten Chance. Wieder hatte Sinibaldi einen Mitspieler freigespielt, diesmal Greguric an der Strafraumgrenze. Dieser verzog aus guter Schussposition rund eineinhalb Meter übers Tor. Eine ähnlich gute Chance drei Minuten später. Trotz zweimaligem Foul an ihm, setzte sich Deuchler auf der linken Außenbahn unwiderstehlich durch und seinen heutigen Sturmpartner Safan ein. Aus 18 Metern wieder eine richtig gute Schussposition, aber leider wieder rund zwei Meter übers Tor. Das 1:1 lag in der Luft. In der 36sten ein guter Spielzug unserer Viktorianer mit Eindringen von Sandro Böser in den Strafraum, leider konnte dieser dort noch abgedrängt werden. Eine ganz dicke Möglichkeit dann noch in der gleichen Minute. Hier Philippsburgs Torhüter mit einem missglückten Abschlag, den Safan aufnahm, dann aber zu ungenau, genau auf den Torhüter abschloss. In Summe nun deutlich mehr Chancen für unseren FCO, es führten aber weiterhin die Gäste aus Philippsburg. Und diese sollten in der Endphase der 1. Spielhälfte dann auch ihrerseits wieder gefährlicher werden. So ließ der Schiedsrichterassistent in der 39. Minute auf der Seite der Ersatzbänke eine Abseitsstellung laufen. Folge war eine sehr gute Möglichkeit für Philippsburg, als ein im Zentrum relativ unbehelligt stehender Angreifer die Kugel zugespielt bekam. Im Grätschen traf dieser diese zum Glück nicht richtig, damit links am FCO-Gehäuse vorbei. In der 41sten ein scharf getretener Eckball in den FCO-Strafraum. Unsere Mannen schauten nur zu und ein Gästeakteur setzte zum Flugkopfball an, kam aber knapp nicht ans Leder heran. Zwei Minuten danach ein Freistoß der Gäste, rund einen halben Meter übers Tor. In der 44. Minute dann auch nochmals unser FCO. Hier eine gute Aktion von Greguric mit Zuspiel auf Deuchler, leider versprang unserem Angreifer, beim Abschluss von der linken Strafraumecke aus, der Ball. Eine absolut unverständliche Schiedsrichterentscheidung dann noch in der Nachspielzeit. Gegen Philippsburgs Spielertrainer war der Abseitspfiff längst gefallen, als dieser den Freistoß ausführenden Just bedrängte und provozierte. Wahnsinn, dass dafür Just Gelb bekam und nicht der Gegenüber. Es war dies ein Fingerzeig, was unser Team und unsere Zuschauer/innen in Hälfte 2 noch so erwarten sollte.

Der Beginn des 2. Durchgangs sah wieder Philippsburg im Vorteil, mit nach einem Konter einer auch guten Möglichkeit zum 0:2, als ein Angreifer von der Strafraumgrenze aus abschloss, Just aber stark am Boden reagierte und Hoecker schließlich klärte (50.). Eine Zeigerumdrehung später ein weiterer Abschluss der Gäste, zwar durchaus knapp übers Tor, aber nicht wirklich gefährlich. Dann die 55. Minute: 5 Ersatzspieler der Gäste machten sich hinter dem Tor warm und einer davon begann ohne jeglichen Grund, einen FCO-Spieler zu beleidigen. Beleidigungen waren gegenüber unseren Akteuren auch schon auf dem Feld an der Tagesordnung gewesen, diese nun sprengten aber alle Grenzen – zudem auch noch unüberhörbar. Eigentlich unverschämt, dass es sich ein Spieler, der es beim Gegner nur auf die Bank schafft, anmaßt, ausgerechnet gegen einen der besten Odenheimer zu lästern. Fehlt es da schon an Selbsteinschätzung, so sollte das folgende Verhalten unfassbare Ausmaße annehmen. Auch einem als absoluten Sportsmann und jahrelangen Spieler bis zur Landesliga bekannten Odenheimer Zuschauer, waren die Pöbeleien des Philippsburger Ersatzspielers nicht entgangen und er ermahnte diesen zu mehr Anstand. Was tat dieser? Er verließ den Platz und spukte dem sich hinter der Bande befindlichen Zuschauer unverrichteter dinge vor die Füße. Wie abgrundtief kann man nur sinken? Dem Linienrichter war dies nicht entgangen und er alarmierte den Schiedsrichter, der dem Täter glatt Rot zeigte. Mit einer Personalreduzierung war dies selbstverständlich nicht verbunden, befand sich dieser Typ doch noch im Ersatzspielerstatus. Unglaublich zudem, wie es sich dann auch noch ein weiterer Philippsburger Ersatzspieler anmaßte, gegen die Entscheidung des Schiedsrichters zu rebellieren. Anstatt sich für seinen Mitspieler zu schämen, gab´s folgerichtig Gelb. Spätestens jetzt waren Grenzen überschritten und die Begegnung nahm sehr zerfahrene Züge an. Und davon profitierten schließlich auch noch die Gäste. Nach mehreren Minuten Unterbrechung stand es nämlich kurz nach Wiederanpfiff plötzlich 0:2. Ein Dribbling eines Philippsburgers in den Strafraum konnte nicht unterbunden werden und dieser schob schließlich auch noch sicher ein. Schon eigenartig, dass es einigen Gästespielern wohl wichtiger zu sein schien, diesen Treffer gegenüber den Gastgebern zu feiern, als unter sich selbst. Gerade nach dem Vorkommnis kurze Zeit zuvor, eine fragwürdige Charaktereigenschaft! Unser Team war sichtlich geschockt. Böser probierte es in der 63sten mit einer Volleyabnahme, leider mit zu wenig Druck und damit kein Problem für den Torhüter. Immer und immer wieder kam es zu Unterbrechungen, jeden Kontakt nutzten die Gäste zu Behandlungspausen. In der 68. Minute dann doch eine Großchance für unseren FCO. Dieser hatte sich über rechts durchkombiniert und am linken Fünfmeterraumeck kam schließlich Lennard Zimmermann zum Torabschluss. Mit einem starken Reflex bewahrte der Gästekeeper sein Team vor dem Anschlusstreffer. Es sei vorweggenommen: Es sollte dies an diesem Tage die letzte echte Torchance für unsere Mannschaft gewesen sein. Diese hatte mit den Umständen sichtlich zu kämpfen und fand nicht einmal mehr ansatzweise zu ihrem Spiel. In der 69sten fast sogar bereits das 0:3, doch nach einem Konter konnte zunächst Silva blocken und der vielversprechende Nachschuss fand im Abseitspfiff zurecht sein Ende. In Minute 72 bekam unsere Hintermannschaft den Ball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nicht richtig weg und eine Volleyabnahme zischte knapp übers FCO-Gehäuse. In der 73sten der 1. FCO-Wechsel: Dominic Ferreira da Fonseca für Leist und damit der Versuch einer nochmals offensiveren Ausrichtung. 75 Minuten waren gespielt, als ein Gästeangreifer an der Strafraumgrenze wiederholt aufzog, dann aber doch gut verteidigt werden konnte. Auf der Gegenseite nochmals unser FCO mit einem Kopfball von Hodecker nach einem Sinibaldi-Freistoß, aber auch dieser leider nicht wirklich gefährlich. Spätestens in der 78. Minute war dann die Entscheidung gefallen. In vorderster Front geriet ein Zuspiel auf die Außen zu kurz. Der Ball wurde abgefangen, schnell nach vorne getragen und schließlich kullerte dieser auch noch etwas glücklich über die Torlinie = 0:3. In Spielminute 80 nochmals ein Versuch unserer Blau-Weißen. Hier ein guter Doppelpass von Sinibaldi mit Ferreira da Fonseca und die Flanke in den Strafraum. Deuchler versuchte alles, um heranzukommen. Mit dem Schopf war unser Stürmer zwar auch noch dran, aber leider ohne Chance, das Spielgerät aufs Tor bringen zu können. In der 81. Minute auf FCO-Seite noch ein weiterer Offensivmann für einen defensiven Spieler: Felix Schmidt für Marvin Wagner. Ein Zeichen für Unkonzentriertheit und eher Hadern als Aufbäumen, dann in Minute 84. Höhe der Mittellinie sprang einem Odenheimer der Ball an die Hand. Die Gäste waren wacher und schalteten schnell um, während unser FCO leider nicht in der Lage war, sich zu stellen. Knapp im Strafraum angelangt, nahm dann ein Philippsburger auch noch den leichten Kontakt eines Odenheimers dankend an. Folge Elfmeter und 0:4. In der 86sten fast noch das 0:5, als der gleiche Philippsburger plötzlich frei auf Just zulief. Dieser mit zuviel Arroganz und unser Keeper ganz cool, Chance damit verpufft. Klar, dies tat der Siegeslaune des betreffenden Philippsburgers keinen Abbruch, der in der Folge dann auch noch wiederholt versuchte, unsere Mannen vorzuführen. Dessen für diese Spielklasse große technischen Fähigkeiten sind in der Tat unbestritten, nur schade, dass dann aber gerade ein Mann mit solchen Veranlagungen gewisse Sachen scheinbar nötig zu haben scheint. Naja, wie sagt eine Redewendung: „Hochmut kommt vor dem Fall!“ In der 87sten ergänzten noch zwei Odenheimer das Team, Marcel Goldschmidt für Sinibaldi und Nicolai Manz für Böser. Der letzte Abschluss gehörte unserem Safan, doch auch diesmal ging der Ball übers Tor (90.). Trotz mehrminütigen Unterbrechungen pfiff der Unparteiische schließlich sogar ein paar Sekunden früher ab. Dies war ob des Spielstands jedoch absolut vertretbar, von ihm nach dem 0:4 auch angekündigt worden und schließlich sogar eine Art von Erlösung für unsere Spieler.

Und auch für unsere Zuschauer/innen. Auch die darunter Ruhigsten der sonst Ruhigen, darunter zahlreiche Frauen, ausgerechnet an ihrem Mutter-Ehrentag, waren auch noch lange nach Spielende richtig sauer und vor allem geschockt, wie sich manch einer der gegnerischen Mannschaft heute benommen hatte. Hier ist es dem „Schreiberling“ aber auch ein Anliegen, zwei Philippsburger bewusst und ganz ausdrücklich positiv zu erwähnen: Torhüter Martin Bühler und Betreuer Marcel Brecht, die beide nach Spielende absolute Größe gezeigt haben. Wahre Sportsmänner, deren Verhalten auch manch anderem gut zu Gesicht gestanden hätte. Danke den beiden und alles Gute!

Unser Team war heute leider nicht in der Lage, dem Gegner dergestalt gegenüberzutreten, wie es gerade dieser erfordert und selbst vorlebt. So steht ohne Umschweife eine verdiente Niederlage zubuche. Positiv kann man diese nur dergestalt „bewerten“ als man sagt: „Lieber einmal 0:4, als viermal 0:1.“ Bereits drei Tage später beim Nachholspiel in Menzingen muss man dann aber auch einfach wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen. Hier eine gute Leistung und ein am Ende gutes Ergebnis, und das Philippsburg-Spiel ist ganz schnell wieder vergessen!

Abschließend der aktuelle Blick auf die Lage im Abstiegskampf:

Der FV Ubstadt (jetzt 31 Punkte) hat sich der Abstiegssorgen entledigt und auch der SV Philippsburg (28) besitzt nun allerbeste Karten auf den Klassenverbleib. Der TSV Rheinhausen (14) steht dagegen als 1. Absteiger fest.

Bei nach wie vor 3 bis 4 Absteigern (Tendenz zu 4), kämpfen folgende Teams noch um den einzig sicher den Klassenerhalt bringenden 10. Tabellenplatz:

10.) Unser FCO 23 Spiele, 24 Punkte, minus 25
11.) SV Menzingen 23 Spiele, 23 Punkte, minus 15
12.) TSV Stettfeld 24 Spiele, 21 Punkte, minus 25
13.) FC Weiher 23 Spiele, 20 Punkte, minus 18

Das Restprogramm:

FCO: Menzingen (A), Karlsdorf (A), Stettfeld (H)

SV Menzingen: FCO (H), Rheinhausen (H), Neuthard (A)

TSV Stettfeld: -, Weiher (H), FCO (A)

FC Weiher: Philippsburg (A), Stettfeld (A), FV Wiesental (H)

E.W.