präsentiert FC Odenheim die "Erste":

+++ Versicherungsbüro Kraichgau präsentiert FC Odenheim die „Erste“ +++

HERREN I – NACHHOLBEGEGNUNG 23. SPIELTAG KREISLIGA 2022/23

Mittwoch, 17.05.2023:

SV Menzingen - FCO I 2:0 (0:0)

FCO: Andre Just, Maximilian Leist (76. Felix Schmidt), Luca Hodecker, Andre Silva, Nico Sinibaldi (67. Mehmet Güzel), Lennard Zimmermann, Marvin Wagner, Ivan Greguric, Sandro Böser, Manaf Safan, Simon Deuchler. Ersatz: Christopher Kessler (ETW), Dennis Braun (ETW), Marcel Goldschmidt, Nicolai Manz.

Torschützen: 1:0 (57.) Richter, 2:0 (64.) Kaiser.

Gelb-Rote Karten: Bortnikov (35.), Kaier (90+4) / -

Im so wichtigen Derby und Abstiegsduell, schlug sich unser FCO bei der Wiederansetzung des 10 Tage zuvor wetterbedingt abgebrochenen Spiels einfach selbst. In einer richtig starken 1. Spielhälfte versäumte man es, mit mindestens einem Tor in Führung zu gehen, um dann in Hälfte 2 völlig naiv ins Verderben zu rennen, anstelle vielleicht zunächst erst einmal ein Remis abzusichern, welchem unserem FCO mehr eingebracht hätte als den Hausherren. So muss man trotz fußballerischer Überlegenheit und einer auch noch einstündigen Überzahl, ob dem, auf was es im Fußball ankommt, nämlich auf die Tore, sogar noch von einer am Ende verdienten und eben halt selbstverschuldeten Niederlage sprechen. Matchwinner der Gastgeber war Ersatztorhüter Meerwarth, Respekt vor dessen starker Leistung!

Zur Personalsituation (diesmal ohne 6): Neben den Langzeitausfällen Julian Beer, Manuel Deponte, Niclas Müller und Orkun Sen, musste man leider auf zwei weitere wichtige Spieler verzichten. Kevin Schneider stand wie bereits am Sonntag krankheitsbedingt leider nicht zur Verfügung und zudem muss nun auch noch Dominic Ferreira da Fonseca passen, der sich im letzten Spiel verletzt hat. Dafür erstmals seit dem 21.11.2021 wieder im Team der von der 2. Mannschaft aufgerückte Mehmet Güzel, der berufsbedingt aber erst zur 2. Halbzeit hinzustoßen konnte. Spielertrainer Luca Hodecker und Co-Trainer Torsten Witte setzten auf die gleiche Startformation wie zuletzt, stellten aber taktisch um: Von der rechten Außenbahn rückte Maximilian Leist in eine Dreierkette und Nico Sinibaldi übernahm den Platz auf rechts.

Etwas ungewöhnlich, möchte der FCO-"Schreiberling" heute zunächst ausnahmsweise mal zwei Personen persönlich begrüßen. Zum Einen unseren treuen Leser D.K., dem es wenigstens vergönnt ist, Berichte der Gegner übers eigene Spiel und zudem die unseren, lesen zu dürfen. Ich musste einer Zuschauerin auf dreifache Bitte hin, ausdrücklich versprechen, sie hier wie folgt zu zitieren: "Anstelle nach einem Sieg auch noch zu provozieren, sollte doch vielmehr jeder jeden, der sich ehrenamtlich für einen Verein einsetzt, so wie du mit deiner Pressearbeit, respektieren und nicht auch noch verhöhnen. Und dies vor allem dich nicht, der du dies trotz deiner schweren Krankheit regelmäßig tust. Schade auch, dass sich derjenige, auf deinen Hinweis hin, dir nicht wenigstens gestellt hat, sondern stattdessen auch noch feige davongelaufen ist." Ich selbst möchte vielmehr Worte an meinen geschätzten Freund „Eugen“ Bortnikov richten: Es war schön, dich nach dem Spiel dann doch noch getroffen zu haben. Wie gesagt, tut es mir leid, dass ausgerechnet du so früh Gelb-Rot bekommen hast. Wir waren uns zwar einig, dass berechtigt, aber wie gesagt: Führen nicht verletzungsgefährdete Fouls zu Platzverweisen, dann gehört dies im Fußball halt auch dazu und dies kann dann passieren. Dies sind dann Karten, die richtige Männer kassieren, im Gegensatz zu welchen wegen Unsportlichkeit. Eugen, ich wünsche dir weiterhin alles Gute!

Genug der Vorrede, jetzt zum eigentlichen Spielbericht:

Das Geläuf war diesmal vorbildlich gemäht und ein doch noch sonniger Abend sowie zahlreiche Zuschauer/innen, darunter wieder viele aus Odenheim, bildeten den angemessenen Rahmen für ein Derby, welches aber aufgrund seiner Tabellenkonstellation (FCO auf dem rettenden 10. Platz, einen Punkt vor Menzingen) auch eine Nervenschlacht sein würde, was alle Beteiligten bereits vor dem Spiel sichtlich einnahm. Vom Anpfiff weg schüttelte unsere Mannschaft jedoch jegliche Art von Druck ab und entfachte sogleich selbigen in Richtung Menzinger Tor. Erst 61 Sekunden waren gespielt, als eine erste gefährliche Flanke von Lennard Zimmermann in den Strafraum flog, zwei Menzinger aber vor Manaf Safan zur ersten Odenheimer Ecke klären konnten. Nach einem weiteren guten Angriff in der 6. Minute dann auch die erste gute Möglichkeit, als Sandro Böser halblinks aus ca. 18 Metern abgezogen hatte und die Kugel etwa einen halben Meter übers linke Tordreieck zischte. Unser Team war dran, war sehr gut in den Zweikämpfen und eroberte sich immer wieder Bälle. Menzingen war einzig damit beschäftigt, diese Drangphase irgendwie unbeschadet zu überstehen. War nach 8 Minuten eine weitere Flanke von Zimmermann aus der Gefahrenzone bereinigt worden, dann in Minute 10 die erste ganz dicke Möglichkeit zur Gästeführung: Maximilian Leist leitete mit einem öffnenden Pass ins Mittelfeld ein und nun ging es ganz schnell, Böser mit punktgenauem Pass in den Lauf von Simon Deuchler. Unser Stürmer behauptete sich gut gegen seinen ihn stark bedrängenden Gegenspieler und kam aus ca. 12 Metern zum Torabschluss. Menzingens Meerwarth, der für den verhinderten Stammkeeper im Tor stand, packte aber seine erste Glanzparade aus. Menzingen war zumeist einen Schritt zu spät und so häuften sich schon früh Fouls, die zur ersten erste Gelbe Karte für Bortnikov in Minute 14 führten. In der 15ten dann aber auch der allererste Vorstoß der Gastgeber, zunächst mit einem plötzlichen Schuss von Spielertrainer Kaiser aus rund 25 Metern, den unser Keeper Andre Just kurz abprallen lassen musste, aber dann doch wie gewohnt sichern konnte. Kurz darauf sogar ein weiterer Abschluss der Menzinger, diesmal aus rund 20 Metern. Marvin Wagner warf sich in die Schussbahn und konnte den Ball entscheidend entschleunigen, sodass Just diesen sicher aufnehmen konnte. In der 17. Spielminute wieder unser FCO mit einer vielversprechenden Offensivaktion. Hier Böser im Doppelpass mit Deuchler und daraufhin halblinks im Strafraum. Sein an sich guter Abschluss zischte nur knapp links am Menzinger Tor vorbei. Die Heimmannschaft konnte sich inzwischen hin und wieder auch mal befreien und kam in der 18sten selbst zu einer nicht ungefährlichen Strafraumaktion. Eine gute Flanke von links vermochte ein Angreifer aber am langen Pfosten nicht zu verwerten. In der 21. Minute dann die beste Chance für den SVM in Hälfte 1. Nach einem auf Linksaußen zu kurz geratenem Abspiel schalteten die Gastgeber schnell um und gewannen auf ihrer rechten Außenseite ein Dribbling. Die folgende gute Hereingabe in den Rücken der FCO-Abwehr fand Kaiser, der jedoch, noch wichtig bedrängt von Wagner, das Spielgerät übers FCO-Tor setzte. Am Ende des unmittelbar folgenden Gegenangriffs zog Safan aus der Drehung ab und nur hauchdünn strich das Leder übers Tor. Manche meinten, dass der Ball sogar noch die Latte touchiert hatte. In der 23sten ein gut getretener Eckstoß von Sinibaldi, leider konnte ein Menzinger aber gerade noch so vor unserem einköpfbereiten Spielertrainer Hodecker klären. In der 24. Minute die erste Gelbe Karte für einen Odenheimer, für Leist, der in dieser Szene jedoch schuldlos war, sprang ihm doch Höhe der Mittellinie der Ball bei einer Grätsche unbeabsichtigt vom Oberschenkel an die Hand. Nach einer etwas ruhigeren Zwischenphase in Minute 34 dann die ausdrücklich „letzte Verwarnung“ des Schiedsrichters gegenüber Bortnikov, die diesen nun „auf dünnes Eis führte“. Den hierbei aus guter Position zugesprochenen Freistoß führten unsere Odenheimer viel zu leichtfertig aus, gute Chance damit vertan. Mensch, im Training „wäscht“ man solche Situation als in die Maschen!? In der gleichen Minute missglückte ein Abwurf unseres Keepers und dies eröffnete den Menzingern eine Möglichkeit, Just parierte dann jedoch per Fußabwehr. In der 35sten dann ein weiteres Foul von Bortnikov und nun in der Summe unstrittig Gelb-Rot. Unser FCO fortan in Überzahl. Zunächst bot sich Böser die nächste sehr gute Chance, doch sein Schuss aus rund 20 Metern wurde einmal mehr stark vom Menzinger Torsteher pariert. Wie hieß es doch nun richtig im FuPa-Liveticker: „Das Spiel gerät langsam aus den Fugen.“ Konkret sammelten die Hausherren weitere Gelbe Karten hinzu. Die Begegnung war dadurch in den Schlussminuten der 1. Hälfte eher etwas zerfahren, ehe sich unserem FCO in der 45sten doch noch eine sehr gute Möglichkeit eröffnete. Sinibaldi war von rechts ins Zentrum eingelaufen und drang sogar in den Strafraum ein. Die Schussbahn war frei, nun einfach mal mit der Picke draufhalten! Ein Tor muss doch nicht schön sein, sondern einfach mal drin! Leider aber entscheid sich Sinibaldi für ein Zuspiel auf Safan, welches dann verpuffte. Unser Team hatte eine richtig gute 1. Spielhälfte abgeliefert, war den Hausherren in vielen Belangen überlegen gewesen, besaß deutlich mehr Ballbesitz und mindestens drei sehr gute Chancen, leider haperte es aber mal wieder am Abschluss, an der Chancenverwertung. Das 0:0 war aus FCO-Sicht einfach zu wenig.

Den wohl letzten Satz im Hinterkopf habend, versuchte unser FCO nach dem Wiederanpfiff möglichst bald einen Treffer zu erzielen. Menzingen verbarrikadierte sich in der eigenen Hälfte, stand sehr tief und ließ unser Team kommen. Sprach man unter den Zuschauern/innen zunächst noch davon, dass das Ganze wohl ein Geduldsspiel für unsere Blau-Weißen werden würde, bis diese endlich das befreiende 1:0 erzielen, so sollte stattdessen wenig später die Begegnung eine gewisse Eigendynamik bekommen, die alles andere als förderlich für das Odenheimer Nervenkostüm war. Unser Team schaffte es zunächst einzig durch Ivan Greguric mal wenigstens in Richtung Tor abzuziehen, wenn hier auch weit drüber (50.). Dann eine eigentlich erste Warnung, als ein Menzinger plötzlich bei einem Konter viel zu viel Platz hatte und es mal vormachte, wie es auch gehen kann, nämlich mit einem Torabschluss mit der Picke. Gefährlich, aber Just war zur Stelle. Unsere Viktorianer mit viel Ballbesitz, sie taten sich aber richtig schwer, die zündenden Ideen fehlten. In der 57sten eine gute Aktion von Böser, der dann aber an der Strafraumgrenze einmal zu viel aufzog, anstelle den Abschluss früher zu suchen. Der dann doch Schuss konnte von der vielbeinigen Hintermannschaft problemlos geblockt werden und gleich wieder setzte Menzingen zum Konter an. Erneut hatte der schnelle, dribbelstarke Angreifer über rechts viel zu viel Freiraum. Stark setzte er sich rechts im Strafraum durch und passte in die Box, wo der mitgelaufene, früher auch in unserer Jugendkooperation ausgebildete Richter, den Ball nur noch über die Torlinie drücken musste. Mann oh Mann, da hatte sich unser Team aber mal richtig naiv angestellt, wie „Schulbuben“! Viel zu offen und ohne echte Absicherung schein es, als denke man nur an das irgendwie mögliche 1:0. Man vergaß völlig die Absicherung! Die FCO-Fans, die ihr Team immer wieder angefeuert hatten, von denen manche in ihrem jugendlichen Leichtsinn zuvor aber auch schon mal „brotlose Kunst“ wie Tore gefeiert hatten, mussten nun auch noch eine Provokation eines Menzingers über sich ergehen lassen, der schon Gelb vorbestraft war. Schade, dass dies dem Schiedsrichtergespann entgangen war. Unser FCO kam nur zu Ansätzen an Torchancen, so als Wagner an der Strafraumgrenze einen Pressschlag gewann, Meerwarth den so auf sein Tor kommenden Ball aber im Nachfassen letztendlich problemlos sichern konnte. Auch weil wieder einmal kein Odenheimer nachgerückt war (63.). Eine Zeigerumdrehung später ein weiterer Konter der Menzinger. Aus leider nicht geahndeter knapper Abseitsstellung überlief ein Heimakteur unseren weit aus seinem Tor geeilten Torhüter Just und hatte freie Schussbahn aufs Tor. Abgefälscht trudelte der Ball links nebens Tor. Damit Eckball. Dieser flog in den Odenheimer Strafraum und über drei Stationen hinweg war die Kugel letztlich durch Kaiser im Tor. Unsere komplette Mannschaft hatte nur zugeschaut. 2:0! In der Zwischenbetrachtung war schon jetzt klar, dass es besser gewesen wäre, wenn unser FCO zunächst mal selbst auf Sicherheit bedacht gewesen wäre und damit den taktischen Menzinger Zug des Verriegelns in der Abwehr und des auf Konter setzen, ausgehebelt hätte … war doch diese Herangehensweise der Menzinger in Hälfte 2 vorhersehbar. Zumal unser Team mit einem Remis noch besser hätte leben können als die Heimherren! Jetzt hatte man halt den Salat und das Ansinnen, wenigstens einen Punkt, besser sogar deren drei zu holen, war nun natürlich noch viel viel schwerer und angesichts der bisherigen Odenheimer Abschlussschwäche fehlte so manchem der Glaube an eine doch noch Wende. Unsere Mannen waren sichtlich gewillt, der Geist war ob diesen Rückschlägen jedoch sichtlich schwach, fast jeder Odenheimer war völlig durch den Wind. Bezeichnend dafür, als nur eine Minute nach dem 2:0 zunächst ein ohne Not Rückpass auf Just zu kurz geriet. Gefahr zunächst bereinigt, dann aber sogar noch ein Missverständnis Leist/Just und dadurch der Freilauf eines Menzingers in Richtung FCO-Tor. Just blieb im Eins-gegen-Eins-Sieger und verhinderte damit den nächsten Einschlag. Unser FCO warf alles nach vorne, etwas anders blieb ja nun auch nicht mehr übrig. Der SVM setzte seinerseits weiterhin auf Konter. Mit der Einwechslung von Güzel besetzte man die Box zweifach, Sinibaldi ging dafür vom Platz (67.). Unsere FCO-Cracks zeigten deutlich Nerven, viel zu viele Ungenauigkeiten und auch technische Fehler prägten das eigene Spiel. Und vor allem fehlte es an Ideen, den Abwehrriegel der Gastgeber zu knacken. Für Menzingens war es ein Leichtes, zu verteidigen und vor allem auch Kapitän Heidrich, unbestritten einer der besten Defensivkünstler in der Liga, war Turm in der „Schlacht“. In der 75. Minute immerhin mal ein Torschuss durch Deuchler von halblinks. Meerwarth verreit dabei eine seltene Unsicherheit, aber wieder einmal setzte kein FCO´ler nach, um für einen Abstauber zur Stelle zu sein. Unsere Elf traf irgendwie immer die falsche Entscheidung, leistete sich zu viele Unzulänglichkeiten und die Abspiele waren viel zu ungenau oder mit zu wenig Dampf. Wohl nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich, ging zudem jeder sogenannte „zweite Ball“ an die Hausherren. Eine Tatsache, die gerade bei einem Mann mehr, eigentlich nicht hätte sein dürfen! Es fehlte überdeutlich an einem Führungsspieler, der nun mal das Heft in die Hand nimmt und die Mannschaft aufrüttelt. Jeder schien viel zu viel mit sich selbst beschäftigt zu sein. Hierzu auch nochmals eine passende Aussage aus dem FuPa-Liveticker: „Die Odenheimer versuchen alles, aber irgendwie scheint die Überzahl sie zu lähmen.“ Ein weiterer Versuch war es auch, mit Felix Schmidt einen weiteren Angreifer aus Feld zu schicken, dafür verließ Abwehrspieler Leist das Feld (76.). In der 83. Minute dann endlich mal wieder eine gute Aktion. Böser mit gutem Dribbling durchs Mittelfeld und einem zwar fulminanten Abschluss, dieser aber genau auf Meerwarth, der so einmal mehr Sieger blieb. Eine Minute später Greguric nach Doppelpass mit Deuchler aus guter Schussposition zwei Meter drüber. Die Zeit verrann … In der 89sten dann ein leider grobes Foul eines eingewechselten Ex-Odenheimers gegenüber Schmidt auf der rechten Außenbahn; wir hoffen, dass Felix hinsichtlich dem wichtigen Freitag-Spiel der Zweiten keine Nachwehen davongetragen hat. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, auf die heutige Kartenverteilung einzugehen. Achtmal Gelb gab es insgesamt für Menzingen, dagegen nur dreimal den gelben Karton für unseren FCO, davon mindestens einmal auch noch unberechtigt. Wer nun erwartet, dass der Schreiberling Angriffsfläche bietet, indem er von Unfairness schreibt, der möge enttäuscht sein. Bis auf die vorgenannte Szene bewegten sich die Fouls nämlich im absoluten Rahmen, hin und wieder natürlich Gelbwürdig, aber sonst nie die Grenzen überschreitend. Eine zwar kompromisslose Herangehensweise der Gastgeber, eine von vielleicht von zwei, drei Ausnahmen abgesehen, aber im Großen und Ganzen faire Menzinger Mannschaft! Dies sollte sich später auch nach Spielende verdeutlichte, wo sich bis auf eine Ausnahme alle als faire Sportsmänner bewiesen. Einmal mehr wurde heute deutlich, dass es in einer solchen Spielklasse weniger um das individuelle fußballerische Leistungsvermögen geht, sondern hier (auch) andere Eigenschaften wie eben Kompromisslosigkeit, auch mal das „Dreckige“ und eben Cleverness zum Erfolg führen. Wieder einmal machte unsere Elf der diese anführenden Fairnesstabelle „alle Ehre“. In den letzten Minuten ging wenigstens mal Kapitän Andre Silva voran, unter dem Deckmantel der letzten Verzweiflung. So holte er sich in der 90. Minute den Ball und feuerte diesen aus rund 18 Metern knapp drüber. Bei fünf Minuten angezeigter Nachspielzeit war noch nicht alles verloren, aber wenn man dann auch noch allerbeste Chancen wie in der 90+2 Minute liegenlässt, dann wird´s halt nix mehr. Hier hatte Safan im Strafraum gut auf Güzel durchgesteckt. Dessen freier Torabschluss bereinigte jedoch einmal mehr Matchwinner Meerwarth mit einem Zauberreflex. Auch eine gute Kopfballchance von Silva führte nicht zum Erfolg (90+3.). In der 90+4. Minute dann noch eine weitere Gelbe-Rote Karte, diesmal für den bereits ausgewechselten und zuvor auf dem Feld vorbestraften Menzinger Spielertrainer Kaiser, der sein Adrenalin auch auf der Bank nicht in den Griff zu bekommen schien. Dieser erwies damit seinem Team einen Bärendienst, wird der wichtigste Angreifer doch damit im nächsten Spiel fehlen. Bezeichnend auch die letzte Szene im Spiel: Meerwarth ließ das eigentlich bereits gesicherte Spielgerät fallen, Safan hatte aus der Kurzdistanz freie Schussbahn, zielte aber exakt auf den auf der Linie stehenden Abwehrspieler. Wie hieß es wiederholt auf den Zuschauerrängen: „Heute könnten wir noch den ganzen Tag spielen und würden nix reinkriegen!“

So steht am Ende eine ganz bittere Niederlage, die die Ausgangsposition unseres FCO im Abstiegskampf verschlechtert hat. Man kann den sichernden 10. Platz nun nicht mehr aus eigener Kraft erreichen und ist stattdessen fortan auf Ausrutscher Menzingens angewiesen. Zudem versäumte man es, sich von den weiteren Verfolgern abzusetzen, sodass erst einmal auch der am Ende mit etwas Glück doch noch zielführende 11. Platz abgesichert werden muss.

Es wurde heute überdeutlich: Die Mannschaft war nach dem Rückstand auch vom Körper, vor allem aber vom Kopf her, einfach leer. Die meisten müssen Woche für Woche über die volle Distanz gehen, es fehlt einfach an weiteren Alternativen, gerade in der Offensive, was sich schon wie ein roter Faden durch die gesamte Saison zieht. Nicht von ungefähr hat unser FCO die wenigsten Tore aller Mannschaften erzielt, ganze 25 in 24 Spielen. Hinzu kam heute dann auch noch, dass man in Hälfte 2 regelrecht naiv ins eigene Verderben gerannt ist. Dies alles, natürlich in Kombination mit der Abstiegsgefahr, nagt sichtlich am Gemüt unserer Männern.

Vielleicht führt die Tatsache, jetzt nicht mehr verfolgt zu werden, sondern den Verfolgerstatus zu besitzen, wieder zu mehr Leichtigkeit. Eines ist unumwunden klar: Man darf nicht den Stab über diese Mannschaft brechen! Alle haben einen Topcharakter, haben in der Rückrunde bisher alles in ihrer Macht Stehende wenigstens versucht und oft auch geschafft, und dies unter den genannten Umständen und Voraussetzungen. Bei aller Enttäuschung sind deshalb auch laute Worte kein guter Wegbegleiter. Auch wenn die Luft verständlicherweise mal raus muss.

Unsere treuen FCO-Anhänger/innen waren auch heute vor Ort und haben wieder alles gegeben, um ihr Team zu unterstützen. Diese können am Allerwenigsten was dafür und bewiesen auch, was oft anderen abgeht. Die einmalig von einem jungen Fan unnötigen Worte Richtung eines verletzt am Boden liegenden Menzingers müssen und dürfen nicht sein. Sogleich wurde dieser jedoch von anderen zu Rede gestellt! Wir sind uns sicher, dass so etwas nicht mehr vorkommen wird.

KOPF HOCH MÄNNER UND AM SAMSTAG IN KARLSDORF AUF EIN NEUES! (E.W.)