Der SSV Waghäusel II hat wenig später seine Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet, sodass dieses Ergebnis nicht in die Wertung eingeht.

NACHHOLBEGEGNUNG 9. SPIELTAG DAMEN-LANDESLIGA RHEIN-NECKAR:

Sonntag, 04.03.2018:

SSV Waghäusel II - FC Odenheim 5:1 (2:0)

FCO: Ricarda Weser, Roseanne Weser, Jacqueline Hertl, Nathalie Lehner, Emily Wagner, Jenny Wagner, Annalena May, Carolin Andrashazi (46. Stephanie Schleweis), Aline Hertl (78. Johanna Müller), Julia Pois, Anja Fielenbach.

Torschützinnen: 1:0 (20.) Vogel, 2:0 (38.) Heilig, 3:0 (55.) Köhler, 4:0 (59.) Vogel, 4:1 (65.) A. Hertl, 5:1 (75.) Heilig.

Urlaubsbedingt folgt dieser Bericht erst einige Tage später als sonst gewohnt. Seht es dem Berichterstatter bitte nach ;-)

Einmal mehr auf gleich mehrere Spielerinnen musste Damentrainer Joachim „Jo“ Reichert beim Pflichtspielauftakt 2018 verzichten. Neben den langzeitverletzten Kameradinnen fehlten dieses Mal zusätzlich Katharina Kühn, Neuzugang Laura Langer und kurzfristig auch noch Innenverteidigerin Laura Drexler. Stephanie Schleweis konnte zudem erst zur zweiten Spielhälfte anreisen. So schickte „Jo“ eine Mannschaft ins Rennen, die in dieser Saison so noch nicht zusammengespielt hatte.

War dieses Handicap noch nicht genug, so erwartete unser Team in Waghäusel eine weitere unerfreuliche Überraschung – in gleich doppelter Hinsicht:

a) Bei dem vor der Begegnung auf dem vorletzten Tabellenplatz angesiedelten SSV II hatte man in den bisherigen Saisonspielen bisher nur vereinzelt auf eine oder maximal zwei Spielerinnen aus der in der Verbandsliga (VL) sehr erfolgreich agierenden 1. Mannschaft (ungeschlagen Tabellenzweiter mit Aussichten auf den Durchmarsch in die Oberliga, zuletzt 6 VL-Kantersiege) zurückgegriffen. Nun gegen unseren FC Odenheim standen jedoch plötzlich gleich 10 Spielerinnen im Aufgebot und 9 in der Startelf, die ansonsten als Stamm- (6 bis 8 Spielerinnen) bzw. Ergänzungsspielerinnen (2 bis 4) in der „Ersten“ die Kickschuhe schnüren.

b) Der SSV Waghäusel hatte seinerzeit kurzfristig um Wegverlegung vom Ursprungstermin 12.11.2017 gebeten und dabei extra zugesagt, bei der Wiederansetzung keine Verbandsligaspielerinnen einzusetzen.

Wären nun aus z.B. Personalnöten doch ein, zwei, vielleicht auch noch maximal drei Akteurinnen „von oben“ zum Einsatz gekommen, hätte man dies noch runterschlucken können. So war dies aber für unsere Spielerinnen, Trainer und Fans mehr als bitter, gerade auch weil wir selbst zuvor in unserer Spielevorschau das Konzept Waghäusel dahingehend ausdrücklich gelobt hatten, dass der SSV in seiner „Zweiten“ vorbildlich vielen jungen Nachwuchsspielerinnen Spielpraxis ermöglicht.

Eine also schwere Bürde für unser ersatzgeschwächtes Team, das nach anfänglichem Respekt diesen jedoch zunehmend ablegte und anhand zweier Großchancen in den Minuten 16 und 17 sogar in Führung hätte gehen müssen. Zunächst steuerte Anja frei auf das gegnerische Tor zu, scheiterte jedoch an der VL-Torhüterin. 60 Sekunden später strich Jacquelines Schuss nach einer Ecke abgefälscht übers SSV-Gehäuse. Kurze Zeit danach das zu diesem Zeitpunkt eher überraschende 1:0 für die Gastgeberinnen: unsere Keeperin Ricarda hatte zunächst glänzend reagiert, war dann aber gegen den Nachschuss machtlos. Unser Team gab in der Gestalt eine gute Antwort, als es weiterhin gut mitspielte. Dennoch musste man in der 38. Minute einen weiteren Gegentreffer „aus dem Gewühl heraus“ hinnehmen. Der 2:0-Pausentrückstand war zumindest um einen Treffer zu hoch ausgefallen.

Unsere Elf startete auch gut in die zweite Spielhälfte und stellte zunächst die aktivere Mannschaft. Knackpunkt des durchaus guten Laufs war dann jedoch eine Aktion in Minute 50, als unsere Goalkeeperin Ricarda den Ball bereits sicher hatte, dann aber nach dem dennoch noch Hineingrätschen einer Gegenspielerin plötzlich angeschlagen liegen blieb. Schock für Mitspielerinnen, Trainer und Anhänger … Zwar konnte Ricarda nach intensiver Behandlung zum Glück weitermachen, doch der vorübergehende Bruch im Spiel unserer Amazonen war perfekt und so mussten sie in den Minuten 53 und 56 zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Dass beide Treffer auch noch aus eigentlichen Abseitspositionen erzielt wurden, passte ins Bild. Was nun? Würde sich unser Team nun dem Schicksal fügen und vom „höherklassigen“ Gegner vielleicht sogar abgeschossen werden? Pustekuchen! Nicht unsere Girls! Schon mehrfach hatten sie in der Vergangenheit bewiesen, dass sie bei auch noch so großen Unwägbarkeiten niemals aufgeben und neue Kraft aus ihrem sehr freundschaftlichen und damit tollen Mannschaftsverbund schöpfen … so auch an diesem Tag! Und prompt kamen sie zum hochverdienten Anschlusstreffer, den Aline per Kopf nach einem Freistoss von Julia erzielte (65te). Anja hätte etwas später beinahe sogar auf 4:2 verkürzt, doch strich ihr Abschluss aus spitzem Winkel abgefälscht knapp am langen Pfosten vorbei. Stattdessen legten die Gastgeberinnen eine Minute später zum 5:1 nach. Mit welchen Bandagen ansonsten eine Spielklasse höher agiert wird, bekam eine FCO-Spielerin dann noch in Minute 80 zu spüren, als sie im Mittelfeld überhart zu Boden gestreckt wurde. Anhand dieser Aktion rückte die Niederlage in den Hintergrund und man war froh, von diesem schon an sich ärgerlichen Spiel nicht auch noch mit einer weiteren Verletzten die Heimreise antreten zu müssen.

„FCO-Damen Kopf hoch und jetzt erst Recht!“ Schüttelt Euch und schöpft für das nächste Spiel in Ketsch neue Kraft und Zuversicht! Einfach wird es auch dort nicht werden (man erinnere sich an die letztjährige 0:2-Niederlage), aber wenn ihr alle eure Leistungskraft abruft und dann vielleicht mit drei Punkten wieder heimkehrt, dann ist der Ärger wegen dem Waghäusel-Spiel auch deshalb schnell wieder verflogen. (E.W.)