DAMEN FCO - LANDESLIGASAISONRÜCKBLICK SAISON 2017/18:

Wir haben kürzlich ausführlich darüber berichtet, dass unserem Damenteam sensationell der Aufstieg in die Verbandsliga gelungen ist. Heute möchten wir nun einen Rückblick auf den ganzen Saisonverlauf nachliefern.

Zunächst zur Vorgeschichte:

Der Großteil unserer Damenmannschaft spielt seit den B-Juniorinnen zusammen, sechs Spielerinnen sogar bereits seit den E-Juniorinnen, seit März 2009! In der vergangenen Saison rückten viele unserer Spielerinnen erstmals in den Damenbereich auf und belegten mit dem SV Zeutern II in der Landesliga auf Anhieb einen guten 7. Platz.

Vor dieser Saison suchten das Team, Coach Joachim „Jo“ Reichert und Co. Michael Reichert eine neue fußballerische Heimat und fanden diese beim FC Odenheim. Das ganze Team hat sich in Odenheim von Beginn an richtig wohlgefühlt, was sich nachhaltig auf die fußballerischen Leistungen auswirken sollte. Vielen Dank an Verein und Vorstandschaft für die tolle Aufnahme! Ein großes Dankeschön auch an Andreas May von der Versicherungsagentur May & Sohn OHG Odenheim – Alte Leipziger – Hallesche für dessen Unterstützung und Sponsoring, ohne die alles so gar nicht möglich gewesen wäre.

Somit ging zur Saison 2017/18 seit langer Zeit mal wieder eine Odenheimer Damenmannschaft an den Start. Diese bestand zu Beginn aus einem Kader von 21 jungen Frauen mit einem Altersdurchschnitt von nur 17,8 (!) Jahren. Drei Spielerinnen waren sogar erst 16 Jahre alt, acht 17, vier 18, drei 19, zwei 20 und eine 23. Bemerkenswert, was dieses blutjunge Team in den nächsten Monaten erreichen sollte.

Anzumerken ist es auch, dass von den 21 gleich drei Spielerinnen eigentlich die ganze Saison über wegen Verletzungen bzw. Auslandsjahr ausfielen und man von den verbliebenen 18 auch immer wieder auf welche aus beruflichen Gründen oder wegen Verletzungen etc. verzichten musste. So konnte das Team oft mit nur wenigen Auswechselspielerin antreten bzw. es musste vereinzelt sogar mit 11 Damen durchgespielt werden. Das Erreichte ist auch vor diesem Hintergrund noch mehr wertzuschätzen.

Wie in der Vorsaison als noch SV Zeutern II, wurde man wieder der Landesliga Rhein-Neckar zugeteilt, in der man auf Teams aus dem überwiegend Fußballkreis Mannheim plus anfangs zwei, am Ende leider nur noch einen weiteren Verein aus unserem Fußballkreis Bruchsal traf. Als Saisonziel gab man sehr optimistisch Platz 4 aus.

Zu den ersten 9 noch in 2017 ausgetragenen Saisonspielen (ausführlich hatten wir hierüber bereits im Halbjahresrückblick berichtet): Man startet mit zwei Zu-Null-Siegen gegen Ketsch und bei MA-Lindenhof in die Landesligasaison, ehe man am 3. Spieltag auf die ambitionierte Oberligareserve des TSV Amicitia Viernheim traf. Unglücklich unterlag man mit 0:1 und musste hier erstmals der Unerfahrenheit Tribut zollen. Zwei weitere Siege in Hohensachsen und gegen den ESC MA beförderten unsere Elf dennoch wieder auf Tabellenplatz 1, den man bereits nach dem ersten Spieltag inne gehabt hatte. Es folgte die nächste Herausforderung, die Heimbegegnung gegen die nächste Oberligareserve der Liga, gegen den TSV Neckarau II. Leider verlor man auch dieses zweite Spitzenspiel denkbar knapp mit 1:2, auch dieses Mal waren die Gegnerinnen einfach „ausgebuchster“. Die Serie mit abwechselnd zwei Siegen/einer Niederlage/zwei Siegen/einer Niederlage setzte sich dergestalt fort, als dass man zunächst einen Derbysieg über Hambrücken landete (vor einer stattlichen Zuschauerkulisse) und auch gegen die SpG PSV MA/Ladenburg die Oberhand behielt. Auf diese beiden Siege folgte getreu der Serie Saisonniederlage Nr. 3, erneut in einem Spitzenspiel, dieses Mal beim SSV Vogelstang und wiederum ganz knapp mit 1:2. Auch hier hatte vor allem wieder die Erfahrung zugunsten des Gegners den Ausschlag gegeben (Altersdurchschnitt Vogelstang 27,7 gegenüber Odenheim nun 18,3 Jahre). In der Vorrunde hatte man damit einzig gegen die Spitzenteams Viernheim II, Neckarau II und Vogelstang II Punkte eingebüßt. Da in diesen drei Begegnungen jeweils mehr drin gewesen wäre, war dies zwar ärgerlich, aber angesichts unseres so jungen Teams nicht weiter der Rede wert. Mit sechs Siegen bei drei Niederlagen, damit 18 Punkten und 17:7 Toren (die bis dato wenigsten Gegentreffer der Liga) durfte man sich nämlich absolut zufrieden zeigen.

Im Winter konnte sich unsere Mannschaft mit Laura Langer verstärken, dafür wechselte Elena Schanzenbach aus beruflichen Gründen ins Schwäbische. Die Anzahl von theoretisch 18 einsetzbaren Spielerinnen blieb damit gleich, leider aber auch das Pech, dass immer wieder welche davon wegen Verletzungen oder aus anderen Gründen passen mussten.

Zum Wiederauftakt der Landesligasaison kam es zur ärgerlichsten Erfahrung in der gesamten Saison: Gastgeber SSV Waghäusel II hatte 2017 um Verlegung der Partie nach 2018 gebeten. Insbesondere aufgrund der Zusage des SSV, in der damit Nachholbegegnung keine Spielerinnen aus seiner starken Verbandsligamannschaft einzusetzen, stimmte man der Neuansetzung für Anfang März 2018 zu. Dennoch liefen nun neun (!) Verbandsligaspielerinnen auf. Unsere Elf schlug sich besser als so mancher Verbandsligist, der gegen den späteren Oberligaaufsteiger Waghäusel I teilweise deftige Niederlagen hinnehmen musste, konnte aber eine um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallene 1:5-Niederlage nicht verhindern. Leider auch kein Wort der „Erklärung“ seitens der Gastgeber. Da gleich vier der neun genannten Spielerinnen nicht spielberechtigt waren, waren wir es unserem Team schuldig, beim Verband Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen. Obwohl die Sportrechtslage eindeutig ist, wurde hierüber bis heute noch kein abschließendes Urteil getroffen. Da Waghäusel kurz darauf seine 2. Mannschaft aus der Landesliga zurückzog, fiel aber immerhin unsere 1:5-Niederlage auch so aus der Wertung, wie im Übrigen alle Waghäuseler Spiele. Durch den Rückzug des SSV waren aus dem Fußballkreis Bruchsal fortan nur noch Hambrücken und unsere Mannschaft im Ligarennen. Leider führten der Ärger um das vorgenannte Spiel und vor allem das 1:5 irgendwie zu einem Knacks bei unserer Elf. So hatte sie anschließend in Ketsch große Mühe und konnte dieses Spiel durch einen späten Treffer gerade so mit 1:0 gewinnen. Anschließend war man beim inzwischen zum Tabellenführer aufgestiegenen und unaufhaltsam auf die Meisterschaft zusteuernden TSV Viernheim II beim 0:3 chancenlos. Zu Hause gegen Hohensachsen besaß man danach zwar Chancen für drei Spiele und noch mehr, kam aber über ein 2:2 nicht hinaus. Es war dies übrigens das einzige Heimspiel binnen fast einem halben Jahr (zwischen dem 19.11.2017 und 09.05.2018). Lief es seit der „Niederlage“ in Waghäusel nicht wirklich rund, so musste man nun beim ESC Mannheim auch noch stark ersatzgeschwächt antreten. Folge war eine so nicht einkalkulierte 2:3-Niederlage, die letztlich aber einzige ihrer Art in der gesamten Saison. Das nächste Spiel brachte nämlich die ersehnte Wende … und was für eine. Obwohl man personell weiter aus dem letzten Loch blies und in der Anfangsviertelstunde gar mit 10 gegen 11 agieren musste, brachte man der Oberligareserve auf deren Platz eine von nur zwei Saisonniederlagen und deren überhaupt einzige Saisonheimniederlage bei. Das was man hier auf den Platz zauberte, war ein Augenschmaus. Vor allem machte sich nun ein Lernprozess dergestalt bemerkbar, als dass man inzwischen selbst an Erfahrung hinzugewonnen hatte. Ein weiterer erfreulicher Aspekt war es, dass unser Team durch die gleichzeitige Niederlage des inzwischen schwächelnden SSV Vogelstang diesen auf Tabellenplatz 3 ablöste. Eine Woche später landeten unsere Girls mit einem 8:2-Derbysieg in Hambrücken dann auch den höchsten Saisonsieg und zogen angesichts einer weiteren Niederlage des SSV Vogelstang gegenüber diesem auf nun fünf Punkte davon. In der nächsten Begegnung gegen den MFC Lindenhof verlor man nie die Geduld und holte sich durch einen Treffer in der letzten Viertelstunde die nächsten drei Punkte. Überhaupt war dies der fünfte (!) 1:0-Sieg in der laufenden Saison. Sollte man nun auch das Match bei der SpG PSV Mannheim/Ladenburg gewinnen, wäre bereits am vorletzten Spieltag Tabellenplatz 3 sicher. Und tatsächlich: obwohl der Gegner stark Paroli bot und man eine späte 1:0-Führung (75. Minute) in der 80ten wieder einbüßte (1:1-Ausgleich), schlug man am Ende eindrucksvoll zurück und gewann noch mit 3:1. Auch dieses Mal hatte unsere junge Elf ihre neu hinzugewonnene Tugend „Niemals Aufgeben“ nachhaltig unter Beweis gestellt. Damit war bereits das eingetreten, an was vor Saisonbeginn niemand auch nur im Stillen zu träumen gewagt hätte: unsere Amazonen holten sich Tabellenplatz 3! Das abschließende Saisonspiel gegen den Vierten Vogelstang geriet dann zu einem wahren Schaulaufen. Vor zahlreichen Zuschauern, darunter fast die komplette 1. Herrenmannschaft, feuerte man vor allem im ersten Spielabschnitt ein wahres Offensivfeuerwerk ab und kam in 45 Minuten zu 21 (!) sehr guten bis erstklassigen Torchancen. Auch dass die Gäste zwischendurch wie aus dem Nichts mit 2:0 in Front lagen, brachte unsere Mannschaft nicht von ihrem Weg ab und sie glich bis zur Pause zum 2:2 aus. Auch wenn man mit vier, fünf Toren Unterschied hätte führen müssen, waren unsere Fans zur Pause vom Angriffsspektakel restlos begeistert. Mit einem frühen Tor in Hälfte 2 hatte man die Begegnung gedreht, musste aber schließlich doch noch das 3:3 hinnehmen. Das Ergebnis war an diesem Tag zweitrangig, viel bedeutender war es, dass unsere Amazonen mit diesem Spiel vorbildliche Werbung für den Damenfußball betrieben hatten.

Zum Saisonende belegte unsere Mannschaft nun also den 3. Tabellenplatz mit 35 Punkten (11 Siege, 2 Remis, 5 Niederlagen) und 38:21 Toren. Der Rückstand nach oben (1. Viernheim II 46 Punkte – herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! 2. Neckarau II 44 Punkte) als auch gegenüber Platz 4 (Vogelstang 30 Punkte) war jeweils deutlich.

Gegen die Vereine Ketsch (5ter), Lindenhof (8ter), Hambrücken (9ter) und PSV/Ladenburg (10ter) konnte man jeweils die volle Punkteausbeute einfahren. Kein Sieg gelang uns gegen den 4ten Vogelstang (ein Remis, eine knappe Niederlage) und gegen Meister Viernheim, gegen den man sogar zwei Niederlagen einstecken musste.

Mit 38 erzielte man zwar nach Viernheim (73), Neckarau (50) und Vogelstang (44) die viertmeisten Treffer, ließ aber weitere gefühlte 50 hochkarätige Torchancen ließen. Ligaunabhängig muss man hier im nächsten Jahr zulegen. Beste Odenheimer Torschützinnen waren Aline Hertl mit 10 (Platz 5 der Ligatorschützenliste) und Anja Fielenbach mit 9 (Platz 6). Ihnen folgen Julia Pois mit 4, Annalena May mit 3, Laura Drexler, Laura Langer, Steffi Schleweis und Jenny Wagner mit je 2 Treffern. Mit je einem Goal trugen sich auch Larissa Schöninger und Laura Wetzel in die Torschützenliste ein. Klare Ligatorschützenkönigin wurde Gamze Özkaya vom Meister Viernheim (23 Treffer).

Unsere die gesamte Saison über bärenstarke Keeperin Ricarda Weser musste insgesamt nur 21 Mal hinter sich greifen. Unser Team ließ damit die drittwenigsten Gegentreffer zu, nur Neckarau (15) und Viernheim (20) waren auch hier besser.

Am drittbesten lagen wir auch hinsichtlich der Tordifferenz von plus 17. Auch insoweit rangieren nur Viernheim (plus 53) und Neckarau (plus 35) vor uns, wenn auch deutlich.

In der Vorrundentabelle belegte unsere Elf Platz 4 (18 Punkte, 6 S, 4 N), im Rückrundenklassement dann Platz 3 (17 Punkte, 5 S, 2 U, 2 N). Zu Hause hat man fünf Siege und zwei Remis bei zwei Niederlagen erreicht. Dies macht 17 Punkte bei 20:10 Toren und bedeutet Platz 3 in der Heimtabelle. Den dritten Platz belegt man auch in der Auswärtsrangliste. Hier holte man sechs Siege bei vier Niederlagen (18 Punkte, 18:11 Tore). Unser Team war also durchweg konstant, die Vorrunden- und Rückrundenstatistik als auch die Heim- und Auswärtsstatistik geben sich nichts.

In der diesjährigen Landesligasaison kamen für unseren FCO insgesamt 20 Spielerinnen zum Einsatz. Alle 18 Landesligaspiele bestritten zwei Akteurinnen: unser Keeperin Ricarda Weser und unsere beste Torschützin Aline Hertl. Zum Saisonende beträgt der Altersdurchschnitt unserer Girls noch immer nur 18,9 Jahre.

Zum Schluss des Berichtes möchten wir natürlich auch nochmals darauf eingehen, für was im Endergebnis Platz 3 dann sogar noch gesorgt hat: den Aufstieg in die Verbandsliga!

Durch die unerwartete Konstellation in der Oberliga Baden-Württemberg (Abstieg Viernheim I und Neckarau I in die Verbandsliga) bleibt den beiden Landesligaersten Viernheim II und Neckarau II der Aufstieg in die Verbandsliga verwehrt und unser Team rückt als Drittplatzierter damit nach. Was sich hier fast etwas unspektakulär liest, war in Wirklichkeit ein Aufstiegskrimi in der „Nachsaison“. Ausführliches hierzu siehe im nachstehenden Bericht.

Die Fakten sind:
AUFSTIEG UNSERER FCO-DAMEN IN DIE VERBANDSLIGA!!!
WAS FÜR EINE SENSATION!!!
WAS FÜR EINE LEISTUNG UNSERER JUNGEN AMAZONEN!!!
UND DAS IM 1. JAHR DES WIEDERBESTEHENS EINER FCO-DAMENMANNSCHAFT!!!

Nochmals ein ganz ganz großer GLÜCKWUNSCH an unser Damenteam, Coach Joachim „Jo“ Reichert und Co. Michael Reichert!

Die gesamte Saison über haben unsere FCO-Amazonen auch ihre Qualitäten als „Feierbiester“ unter Beweis gestellt. Über die jüngsten beiden Festlichkeiten sowie als Vorschau über ein in Kürze steigendes weiteres Event werden wir in Kürze berichten.

Zu guter Letzt noch ein kleiner Ausblick auf die kommende Saison:

In der höchsten Spielklasse Nordbadens wird sich viel Qualität tummeln. Allen ist bewusst, dass dies gerade für unsere junge Mannschaft ein wahres Abenteuer werden wird. Bei all der Schwere, die dieses Abenteuer in sich birgt, freuen sich unsere Amazonen sehr darauf. Mit Euphorie, Leidenschaft und vor allem weiterhin vorbildlichem Zusammenhalt braucht ihnen davor nicht bange sein. Schauen wir mal, was am Ende daraus wird ;-)

Besondere Herausforderungen werden insbesondere die künftigen Duelle gegen die Oberligaasteiger sein. Spielte man bisher gegen deren zweite Vertretungen, wird man nun direkt auf den TSV Viernheim I und den TSV Neckarau I treffen. Besonders freuen darf man sich auch auf die Derbys gegen Zeutern, Weiher und Büchenau :)

Fotos anbei siehe „Eingesetzte Spielerinnen“, „Alle Ergebnisse“ sowie „Abschlusstabelle Landesliga“. (E.W.)