HALBJAHRESRÜCKBLICK SAISON 2018/19 - DAMEN FCO:

Aufstieg „nur“ als Drittplatzierter, weil die Nummern 1 und 2 nicht aufsteigen konnten – Altersdurchschnitt zu Saisonbeginn unter 19 Jahren – enger, unerfahrener Kader … Befürchtete manch einer, dass dies nicht gutgehen mag, so stand es für Trainer, Team und Gefolge schnell fest, dass man das Abenteuer Verbandsliga wagen will und wird. Dass dieses natürlich alles andere als leicht werden würde, war allen Beteiligten klar. Und tatsächlich: im ersten Halbjahr hat unser Team bereits alle möglichen Facetten durchlaufen, die der Fußball so mit sich bringen kann – in positiver, leider häufig aber auch negativer Hinsicht. Und dennoch: zu bereuen gibt es nichts, denn jedes Spiel – auch bei teilweise hohen Niederlagen – hat unsere FCO-Amazonen weitergebracht und gerade auch charakterlich weiter gestärkt. Letzteres macht uns alle unglaublich stolz. Gerade wenn man bedenkt, wie wohlgemerkt nur einige wenige andere Mannschaften in sogar deren Erfolgsfall gegen uns aufgetreten sind, so hat unser Team demgegenüber stets das Fairplay gewahrt und vor allem auch bei teilweise deftigen Rückständen niemals aufgegeben und jede einzelne Spielerin damit immer ihr Gesicht gewahrt!

Immer wieder wurde unsere Mannschaft von Verletzungspech, Krankheiten etc. zurückgeworfen. Dies war bereits in der Vorbereitung so, in der man in zwei von drei Testspielen mit nur 12 bzw. 13 Spielerinnen, darunter der einen oder anderen „Angeschlagenen“, antreten konnte. Nicht verwunderlich, dass man diese deutlich verlor. Zufrieden konnte man sich dagegen mit den Auftritten beim Kleinfeldturnier in Weiher (1 Sieg, 2 Unentschieden, 2 knappe Niederlagen) und mit dem Test gegen die ambitionierten Oberliga-B-Juniorinnen des TuS Mingolsheim (3:3) zeigen, wenngleich man Letzteres mit der Verletzung einer weiteren wichtigen Spielerin bezahlen musste.

Der Verbandsligastart konnte Anfang September mit dem Gastspiel in Weiher nicht ungünstiger ausfallen. Gerade ein Derby hätte man lieber erst etwas später bestritten. Dann, wenn man schon etwas Verbandligaerfahrung gesammelt hätte. So war man trotz des zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffers (für die Geschichtsbücher: das erste FCO-Verbandsligator erzielte Aline Hertl!) in Punkto Tempo und vor allem Zweikampfverhalten sowie Cleverness unterlegen und kassierte eine verdiente 1:4-Auftaktniederlage. Die gleichen Nachteile führten anschließend zu zwei Heimniederlagen gegen die SG HD-Kirchheim (1:5) und den Karlsruher FV (1:4), beides Mitaufsteiger, die jedoch über mehrere Spielerinnen mit höherklassiger Erfahrung verfügen. Es folgte das Auswärtsspiel beim KIT Sport-Club, der zu dieser Zeit die Liga fast nach Belieben beherrschte. Gegen diesen übermächtigen Gegner war zwar kein Kraut gewachsen, trotz der satten 0:10-Niederlage (der ersten zweistelligen Niederlage in der Karriere unserer Fußballdamen) war jedoch zumindest in diversen Spielabschnitten erstmals ein richtiger Fortschritt erkennbar.

Leider konnte man diesen nur drei Tage später im Verbandspokal beim Landesligaspitzenteam Post Südstadt Karlsruhe nicht bestätigen. Verdientermaßen ging diese Begegnung mit 0:3 verloren, sodass bereits nach dem ersten Pokalauftritt Endstation war.

Den im vorletzten Verbandsligaspiel beim KIT gezeigten Fortschritt konnte man dann aber im nächsten Verbandsliga-Heimduell gegen den BSC Mückenloch endlich einmal auch ergebnistechnisch bestätigen. Erstmals verlor die Reichert-Elf mit 2:3 nur denkbar knapp. Von leichter Zufriedenheit darüber jedoch keine Spur, hätte unser Team dieses Spiel nämlich niemals verlieren dürfen. So hatte man nämlich nach dem 0:1-Rückstand unnötigerweise die Ordnung aufgegeben und sich dadurch schnell einen 0:3-Pausenrückstand eingehandelt. Im 2. Durchgang kam man noch auf 2:3 heran und bei etwas längerer Spielzeit wäre wohl auch noch der Ausgleich drin gewesen. So aber hatte man wegen einer schlechten Phase in Hälfte 1 den zumindest ersten Verbandsligapunkt unnötigerweise hergeschenkt. Noch heute schmunzeln wir über eine Nachricht, die uns in Reaktion auf unseren damaligen Spielbericht aus Mückenloch erreichte. Diesen legte man dort sehr eigenwillig aus, schrieb davon „unser Team an die Wand gespielt zu haben“ und „drohte“ mit dem Rückspiel. Schon eigenartig, zu was sich mancher „Sportsmann“ als hinreißen lässt. Sei´s drum, wir für unseren Teil konnten aus dem Spiel zumindest die Erkenntnis mitnehmen, dass zu den ersten Punkten in der Verbandsliga nicht mehr viel fehlt. Und tatsächlich: bereits im nächsten Spiel, wieder im heimischen Siegfriedstadion, war es soweit: unser junges Team holte sich die ersten drei Verbandsligapunkte. Und wie! Obwohl personell einmal mehr sehr angekratzt (nur 12 Spielerinnen konnten nominiert werden, u.a. fehlten unsere Stammtorhüterin und unsere beste Torschützin Anja Fielenbach, die bis dato 4 der 5 VL-Tore geschossen hatte), bot unsere Elf eine begeisterte Leistung und gewann das Saisonderby Nr. 2 gegen den FSV Büchenau mit 5:1. Man spielte sich teilweise in einen Rausch; vor allem Larissa Schöninger, die erstmals von Beginn an spielte und gleich drei traumhafte Treffer erzielte. Aline Hertl steuerte zwei weitere Tore bei. Man spürte, wie gut es unseren Amazonen tat, endlich einmal zu führen, prompt ging vieles viel leichter vom Fuß. Anschließend ging es zur weitesten Dienstreise der Saison, in den Odenwald zum früheren Bundesligisten SC Klinge Seckach, leider wieder mit gerade mal 12 Spielerinnen. Zwar gewannen die Gastgeber verdient, mit etwas Matchglück hätte unser Team aber durchaus auch einen Punkt mit heimnehmen können. Chancen zum zweiten Treffer waren da, ehe man in der Schlussminute das entscheidende 1:3 hinnehmen musste. Trotz des Personalengpasses setzte sich die beste Saisonphase fort: zu dreizehnt trat man gegen die Oberligareserve des KSC an und schaffte es nun auch erstmals einen Rückstand in eine zwischenzeitliche 2:1-Führung zu drehen. Am Ende sprang gegen den aktuellen Tabellenvierten (!) ein mehr als hochverdientes 2:2-Remis heraus. Es folgte das Prestigeduell beim Nachbarn SV Zeutern, das den Aufschwung unseres Teams leider auf bitterste Weise wieder beendete. Endlich konnte man mal wieder eine stattliche Spielerinnenzahl benennen und die Begegnung trotz des frühen Verlusts einer wichtigen Abwehrspielerin durch ein gegnerisches Foulspiel über lange Zeit auch bestimmen. Trotz früher 1:0-Führung, starker 1. Halbzeit (1:1) und einer auch über weite Strecken des 2. Durchgangs ansprechenden Leistung, brach eine Viertelstunde vor Spielende aber doch noch das Unheil über unsere FCO-Amazonen herein, die sich hier durch drei weitere Gegentore noch unerwartet deutlich mit 1:4 geschlagen geben mussten. Diese bittere Niederlage bezahlte man nun auch noch mit dem Ausfall von Laura Drexler bis zum Jahresende und weiteren neuerlichen personellen Rückschlägen, die für den Rest des Fußballjahres nun sogar noch dramatische Züge annehmen sollten. Wären es für das nächste Spiel gegen den Oberligaabsteiger und Meisterschaftsanwärter TSV Amicitia Viernheim nämlich nicht schon genug an negativen Begleitumständen gewesen, dass man hierfür wiederum nur 13 Damen nominieren konnte und davon gleich mehrere Akteurinnen gesundheitlich sehr angeschlagen waren, so gesellte sich nun auch noch weiterer Ärger hinzu: der eingeteilte Schiedsrichter erschien einfach nicht. Über eine Dreiviertelstunde hinweg Bemühungen um einen Ersatzschiri, Diskussionen, Überlegungen und und und = Gift für manche unserer ohnehin schon gesundheitlich angeschlagenen Damen! Eine Absage des Spiels wäre vertretbar gewesen, in Rücksicht auf die weit angereisten Gegnerinnen stimmte man jedoch dem dortigen Vorschlag zu, dass ein Gästebetreuer die Begegnung leitet. Einmal mehr ein starkes Fairplay unserer Mannschaft, welches diese aber bitter bezahlten musste. Nicht nur dass man zum zweiten Mal in dieser Saison mit 0:10 verlor, viel schlimmer war noch die Konsequenz, dass in der Woche darauf nun gleich mehrere Spielerinnen flach lagen und so für die kommende Begegnung in Diedesheim nur noch sechs (!) Spielerinnen zur Verfügung standen. Alle Verlegungsbemühungen scheiterten, sodass man zu diesem Spiel schweren Herzens nicht antreten konnte. Folgen waren eine 0:3-Niederlage sowie eine Geldstrafe. Im Hinblick auf das letzte Spiel des Jahres gegen den Oberligaabsteiger und Tabellendritten TSV Neckarau galt es, sich irgendwie in die dringend benötigte Winterpause zu retten. Erneut konnte Coach Joachim Reichert nur ganze 12 Spielerinnen aufbieten. Diese letzten wackeren FCO-Amazonen waren vom Ergebnis, aber nicht vom Spielverlauf her, so chancenlos wie es das am Ende reine 1:11-Debakel auszudrücken vermochte. Leider agierte man in den entscheidenden Spielphasen jedoch viel zu naiv und verteilte auch noch mindestens fünf großzügige Geschenke für die Gäste. In Summe mit auch noch zwei glasklaren Abseitsgegentoren führte dies zum Jahresabschluss zur höchsten Niederlage, die unsere Spielerinnen in ihrer Karriere jemals haben hinnehmen müssen, obwohl der Spielverlauf eher ein gefühltes 1:5 hergab.

Zwischenfazit:

Die erste Halbserie des Abenteuers Verbandsliga muss unsere Damenmannschaft mit 4 Punkten (1 Sieg, 1 Remis, 10 Niederlagen) und 15:60 Toren (durchschnittlich 1,25-5) auf dem letzten Tabellenplatz abschließen. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze beträgt bereits acht Zähler. Liest sich dies aufs Erste nicht wettbewerbsfähig, so muss man relativieren, dass gerade in den beiden Begegnungen gegen Mückenloch und in Zeutern mehr drin gewesen wäre, bis hin zum jeweils eigenen Sieg. Wären diese beiden gelungen, so hätte man nun 10 Zähler auf dem Konto und besäße gar Anschluss an die Nichtabstiegsränge. Ich weiß: „Hätte, hätte, Fahrradkette“ … Andererseits verlor man eben leider auch diese beiden Begegnungen. Neben diesen hielten sich auch die Niederlagen in Seckach (1:3) und in Weiher sowie gegen den KFV (beide 1:4) noch einigermaßen im Rahmen. Höher fielen da schon die Heimniederlage gegen HD-Kirchheim (1:5) und vor allem die drei zweistelligen Schlappen gegen die die Spitzenteams Viernheim, KIT (beide 0:10) und Neckarau (1:11) aus, wenngleich die Spiele gegen Viernheim und Neckarau zum Jahresschluss stattfanden und unser Team – wie erwähnt – hier personell besonders arg gebeutelt war.

In den 16 Saisonspielen kamen insgesamt 20 Spielerinnen zum Einsatz, in den 11 ausgetragenen Verbandsligabegegnungen deren 18. Davon steht uns Megan Macer leider nicht mehr zur Verfügung. Sie bestritt bereits am 15.09. ihr vorerst letztes Spiel, da sie seither in England studiert. Alle 16 Saisonspiele konnte nur Kapitänin Annalena May bestreiten. Jacqueline Hertl fehlte nur in einem Testspiel und kommt so auf 15 Einsätze. Immerhin 14 Mal konnten zwei sowie 13 und 12 Mal je vier weitere Spielerinnen auflaufen. 12 Spielerinnen mit mindestens 12 von 16 möglichen Einsätzen sind eigentlich ein noch ganz guter Wert. Leider fehlte aber die Breite an einsatzfähigen Spielerinnen, kamen doch die darauf folgenden Spielerinnen Nr. 13 ff. nur auf jeweils maximal acht Spiele. Wir hoffen, dass dies in der Rückrunde besser werden wird.

Auch bei den Torschützinnen fehlte es bisher in der Breite: nur acht Spielerinnen konnten sich überhaupt in die Torschützenliste eintragen, in der Verbandsliga sogar nur deren vier. Hier zeigten sich Anja Fielenbach (6, insgesamt 8) und Aline Hertl (4, insgesamt 5) recht treffsicher. Larissa Schöninger (3, allesamt in einem Spiel) und Julia Pois (2) kamen bei ihren jeweils nur acht Verbandsligaeinsätzen immerhin auf eben drei bzw. zwei Treffer.

Bei all dieser Statistik, die unumwunden insgesamt nicht zufriedenstellend ausgefallen ist, darf man aber als sehr positives Zwischenfazit festhalten, dass sich unsere Amazonen niemals aufgegeben und sich mit großem Zusammenhalt und unbändigem Willen bei auch noch so aussichtslosen Rückständen immer wieder reingekniet haben. Als verdienter Lohn konnte man in der guten Saisonphase zwischen Anfang Oktober und Mitte November immerhin einen Sieg und ein Remis einfahren.
Der größte Schatz unseres Teams ist und bleibt es, dass alle Spielerinnen immer und immer wieder Widrigkeiten getrotzt und somit die Odenheimer Vereinsfarben immer mehr als nur ehrenwert vertreten haben.

Ausblick:

Unsere FCO-Amazonen werden in der Winterpause wieder aufstehen und aus dieser gestärkt als Einheit zurückkehren! Los geht es in der Verbandsliga wieder am 10. März, dann mit dem Heimderby gegen den FC Weiher.

Wichtig wird es sein, dass man vor allem in Sachen Cleverness dazulernt. Aus nun immerhin einem halben Jahr Verbandsliga müsste man insoweit eigentlich die richtigen Lehren ziehen können. Das fußballerische Leistungsvermögen unserer Amazonen steht außer Frage, nun muss man auch insoweit den nächsten Schritt gehen.

Und besonders gilt es darauf zu hoffen, dass im neuen Jahr möglichst wieder alle Spielerinnen zur Verfügung stehen werden und bis dahin jede Verletzung auskuriert sein wird. Kann man in Spiele mit angemessener Kaderstärke gehen, dann sind die Erfolgsaussichten unstrittig um einiges besser als wenn immer ein kleiner Kern über Maßen gefordert ist. Dies ist enorm wichtig, gerade bei einem dünnen Kader wie wir ihn derzeit haben! In diesem Zusammenhang freuen wir uns übrigens über einen Spielerinnenneuzugang, über welchen wir in Bälde gesondert berichten werden.

Unabhängig davon würden wir uns sehr über weitere Spielerinnen freuen. Odenheim, im Speziellen unser FCO, stehen für ein intaktes Vereinsleben, wo man auch neben dem Platz viel Spaß haben kann. Werte wie Teamgeist, Fairplay, Geschlossenheit und Identifikation mit unserem Verein sind uns besonders wichtig. Kommt doch einfach mal zum Schnuppertraining vorbei oder meldet Euch bei Damentrainer Joachim Reichert, Tel. 07259/1442, Mobil: 0172/9146623, E-mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder dem 1. FCO-Vorsitzenden Herbert Staudacker, Tel. 07259/8439, Mobil: 0160/7410873, E-mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Für die Wintervorbereitung wurden bisher folgende Hallenturniere und Testspiele vereinbart:
Sa., 19.01.2019 ab 14.30 Uhr Vorrunde Bad. Futsalhallenmeisterschaften in Bad Rappenau (Teilnehmer nur aus Ober- und Verbandsliga)
Fr., 25.01.2019 ab 19.00 Uhr Hallenturnier in Durmersheim
So., 03.02.2019 ab 13.00 Uhr Testspiel in Mutschelbach (Landesliga Mittelbaden)
Sa., 23.02.2019 Testspiel beim VfB Bretten (Landesliga Mittelbaden)

An dieser Stelle vielen Dank an unseren Trainer Joachim Reichert, Co. Michael Reichert, Physiotherapeut Tzino „Kosta“ Mezini, alle die sonst zum Spielbetrieb und drumherum beitragen sowie natürlich an unser engagiertes Team. Allen schöne Feiertage und eine weiterhin erholsame Winterpause!

Fotos anbei siehe „Eingesetzte Spielerinnen“, „Bisherige Ergebnisse“ sowie „Aktuelle Tabelle Verbandsliga“. (E.W.)