Samstag, 23.02.2019:

VfB Bretten - FCO I 2:1 (1:0)

FCO: Ricarda Weser, Rosi Weser, Laura Drexler, Annalena May, Emily Wagner, Jenny Wagner, Jacqueline Hertl, Aline Hertl, Anja Fielenbach, Laura Wetzel, Larissa Schöninger.

Torschützinnen: 1:0 (30.) Eraymaz (Elfmeter), 1:1 (72.) A. Hertl, 2:1 (89.) Svilic.

Erlaubt es mir mit dem Ärgernis der bisherigen Wintervorbereitung bzw. der sogar bisher ganzen Saison zu beginnen: auch vor dem letzten Vorbereitungsspiel war der Coach Joachim „Jo“ Reichert zur Verfügung stehende Kader immer weiter geschrumpft. Dieses Mal sogar auf das Minimum einer Mannschaftsstärke von nur elf Spielerinnen, von denen die eine oder andere auch noch mehr oder weniger angeschlagen war. Gleich acht bis neun Spielerinnen standen nicht zur Verfügung. FCO-Amazonen, eines ist klar: verbessern sich Spiel- und auch Trainings-/Laufbesuch nicht nachhaltig, dann wird es auch in der Verbandsligarückrunde wieder mehr als nur schwer werden! Einmal mehr deshalb der dringende Appell: bitte versucht unbedingt, euch die künftigen Termine (Spiele und Training) nicht nur vorzumerken, sondern versucht alles, aber auch wirklich alles, dass ihr künftig als TEAM nicht nur mit entsprechender Qualität sondern auch Quantität antreten könnt!!!

Auf diese Anfangskritik darf aber zugleich auch das Lob an die elf übrig gebliebenen tapferen Damen folgen: Gegen einen Gegner, der als einer der ganz heißen Favoriten auf den Meistertitel in der Landesliga Mittelbaden (derzeit Platz 2) und damit Verbandsligaaufstieg gilt und der im Gegensatz zu unserem FCO über gleich fünf Ersatzspielerinnen verfügte, hat man sich richtig gut verkauft und absolut auf Augenhöhe bewegt. Dass es letztendlich in der Offensive an Kraft gemangelt hat und man zudem kurz vor Schluss noch das 1:2 hinnehmen musste, war angesichts des Gangs aller über 90 Minuten verständlich und dann zwar schade, aber natürlich auch nicht wirklich schlimm.

Zum Spielverlauf: In der 15. Minute eröffnete ein Stockfehler im Odenheimer Mittelfeld den Bretterinnen die erste ganz dicke Möglichkeit. Deren Torjägerin steuerte frei aufs FCO-Tor zu, doch unsere waghalsige Keeperin Ricarda Weser antizipierte wieder einmal prächtig und angelte sich das Leder. Drei Minuten später auch die erste Chance auf der Gegenseite, als Aline Hertl ein gutes Auge verriet und mit einem listigen Lupfer aus der Drehung beinahe die VfB-Keeperin überlistet hätte. Die Gastgeberinnen hatten zwar die zumindest im Ansatz eine oder andere weitere gute Offensivaktion initiiert, sich aber jeweils an der gut verteidigenden FCO-Defensive festgelaufen. Umso ärgerlicher, dass in Minute 30 ein Foulelfmeter zu deren Führung herhalten musste. Aus Sicht von FCO-Trainer und -Fans zwar diskutabel, wollen wir dem Pfiff des Schiedsrichters Glauben schenken, da dieser auch sonst eine richtig gute Leistung bot. Eraymaz (mit 22 Treffern aktuelle Erste in der ligaübergreifenden Torschützenliste aller sechs Damenlandesligen) ließ Ricarda keine Chance = 1:0. Zwei Minuten später eine gefährliche Aktion unserer Damen, als Jacqueline einen Freistoß aus dem Halbfeld geschlagen und zwei Mitspielerinnen nur knapp verpasst hatten. Bei der 1:0-Führung der Heimmannschaft blieb es bis zur Pause.

Der zweite Durchgang spielte sich anfangs eher im Mittelfeld ab, ehe unsere Damen ab ca. Minute 60 besser aufkamen. Überraschend vor allem deshalb, da unserem Team bekanntlich die Wechselmöglichkeiten fehlten und z.B. unserer Stoßstürmerin Larissa Schöninger schon verletzt ins Spiel gegangen war und deshalb nun zusehend auf dem Zahnfleisch ging. Dennoch hielt sie durch, versuchte alles, um ihr Team weiterhin zu unterstützen, und besaß in den Minuten 61 und 65 gar gleich zwei Mal zumindest im Ansatz die Chance zum Ausgleich. Zum Ersten war der VfB-Keeperin ein Aufbaufehler unterlaufen, in dessen Folge Laura Wetzel auf Larissa durchsteckte, diese aber leider nicht ganz heran kam. Zum Zweiten versprang Larissa bei einer 3:2-Überzahlsitation leider der Ball. Es fehlte unserem Team in dieser Phase die letzte Entschlossenheit im Angriff und das notwendige Glück. Alle Bemühungen wurden in der 72. Minute dann aber doch mit dem verdienten 1:1-Ausgleich belohnt: nach einem Freistoß von Jacqueline brachten die VfB´lerinnen das Spielgerät nicht aus der Gefahrenzone und Jacquelines Drillingsschwester Aline schlug eiskalt zu. In den letzten zehn Minuten gelang es den Gastgeberinnen, wieder mehr zuzulegen, während unser Team dank guter Defensivleistung aller zwar zunächst nicht wirklich in Gefahr geriet aber auch selbst für keine Entlastung mehr sorgen konnte. Schließlich musste man ganz spät, in der 89. Minute, doch noch den Gegentreffer zum 1:2 hinnehmen. Zwar vermeidbar, aber in der Vollendung sehenswert, köpfte die Brettenerin Svilic das Leder nach einem Eckball mit Vehemenz ins Tor. Schade, ein 1:1 wäre gerade auch angesichts des Odenheimer Rumpfkaders sicherlich verdient gewesen.

Dem VfB Bretten wünschen wir einen weiterhin guten Saisonverlauf! (E.W.)