Samstag, 04.05.2019:

Karlsruher SC II - FCO 3:0 (2:0)

FCO: Ricarda Weser, Laura Drexler (45+1. Rosi Weser), Annalena May, Nathalie Lehner, Emily Wagner, Jenny Wagner, Jacqueline Hertl, Svenja Kühner (46. Steffi Schleweis), Julia Pois, Aline Hertl, Anja Fielenbach. Ersatz: Laura Wetzel.

Torschützinnen: 1:0 (12.) Diefenbacher, 2:0 (31.) Prgomet, 3:0 (67.) Prgomet.

Hätten unsere Damen am späten Samstagnachmittag im in KA-Grünwinkel ausgetragenen viertletzten Verbandsligasaisonspiel auch nur annähernd ihr bestes Leistungsvermögen abgerufen, so wäre beim keineswegs als Übermannschaft aufgetretenen KSC absolut etwas drin gewesen und man hätte nochmals ganz fett in den Nichtabstiegskampf eingreifen können. So aber konnte man leider nicht an die Leistungen wie zuletzt in Büchenau (3:2) und zu Hause gegen Seckach (2:2) anknüpfen und musste sich durch drei auch noch wahrlich unnötige Gegentreffer geschlagen geben. Angesichts des Restprogramms wird es nun ganz schwer.

Coach Joachim Reichert musste gegen die Reserve des an die Regionalliga anklopfenden Oberligisten KSC I auf Elena Schanzenbach verzichten, die mit den Nachwehen einer gegen Seckach erlittenen Kopfverletzung zu kämpfen hat. Svenja Kühner kehrte ins Aufgebot zurück und rückte anstelle von Elena gleich ins Team.

Auf dem durch den Ganztagesregen aufgeweichten Platz hatten es alle Protagonisten schwer, Halt zu finden. Den Gastgeberinnen gelang dies gleich zu Beginn besser und unsere Mannschaft sich in Minute 3 gleich einer hundertprozentigen Torchance ausgesetzt: nach einem guten Ball in den Rücken der FCO-Abwehr passte die KSC-Rechtsaußen parallel vors Tor, die hochaufgeschossene Mitangreiferin überschlug vor dem leeren FCO-Gehäuse jedoch den Ball. Hier hatte unser Team dann doch auch vom eben erwähnten holprigen Geläuf profitiert. Unsere Elf setzte ihrerseits offensive Akzente, kam aber (noch) nicht zielgerichtet vor das gegnerische Tor. Dies gelang den KSC´lerinnen besser und diese kamen in der 8. Minute zu ihrer nächsten sehr guten Möglichkeit. Halbrechts war eine Heimakteurin in den Strafraum eingedrungen und schloss aus spitzem Winkel fulminant ab. Unsere Keeperin Ricarda Weser bestätigte ihre zuletzt gezeigte Topform und rettete zur Ecke. In der 11. Minute ein erster zielgerichteter Angriff unserer Damen über rechts mit Flanke an bzw. sogar in den Strafraum. War es aus Sicht des Berichterstatters nicht zu erkennen, ob es drin oder draußen war, so roch es aber stark nach einem KSC-Handspiel. In der Bundesliga wurde so etwas zuletzt immer wieder gepfiffen … Der sonst für beide Seiten sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Eine Minute später ein eigentlich in der Entstehung nicht sonderlich gefährlicher Angriff der Gastgeberinnen. Plötzlich schloss eine dieser jedoch aus ca. 18 Metern ab und überlistete damit Ricarda, über deren Hände der Ball ins Tor zischte. Ob dieses vermeidbaren Rückstands aber nicht geschockt, bauten sich unsere Damen schnell wieder gegenseitig auf und boten dem KSC vorerst ein Spiel auf Augenhöhe. Es war zwar kein gutes Verbandsligaspiel, dafür aber in dieser Phase ein eben absolut ausgeglichenes. In der 20. Minute dann eine gute Offensivaktion unseres Teams, als Anja Fielenbach einen Ball kurz vor Überschreiten der Toraußenlinie noch erlaufen konnte und in die Box flankte. Mit Mühe konnten die Karlsruherinnen vor Juia Pois retten. Nach etwa 25 Minuten dann wieder unverkennbare Vorteile für die Heimmannschaft, gerade auch weil unsere Damen nun immer wieder mal einen Schritt zu spät kamen. Daraus resultierend nach einer Ecke eine Möglichkeit für den KSC, das Leder flog aber übers FCO-Tor (28.). Drei Minuten später sah sich Karlsruhes beste Angreiferin mit der 11, die trotz erst Jahrgang 2002 alle anderen Spielerinnen um mindestens einen Kopf überragte, drei Odenheimer Gegenspielerinnen gegenüber. Robust und auch mit etwas Glück tankte sie sich durch und vollendete zum 2:0. Auch dieses Tor hätte man verteidigen können, müssen … In der 33. Minute prüfte Aline Hertl die KSC-Torhüterin, die jedoch sicher zupackte. Zwei Minuten danach ließ sich eine FCO-Verteidigerin im eigenen Strafraum den Ball abluchsen, doch #11 zielte dieses Mal übers Tor. Kurz vor der Pause dann wieder einmal Pech für unsere Laura Drexler, die schon die ganze Zeit über immer wieder vom Verletzungspech gebeutelt ist: nach einem gegnerischen Foulspiel erwischte es sie dieses Mal an der Schulter, was ein Weiterspielen unmöglich machte. So musste Coach Reichert noch vor dem Pausenpfiff das erste Mal wechseln – für Laura kam Rosi Weser in die Begegnung.

In der Halbzeitpause erinnerte Reichert seine Amazonen an das in ihnen schlummernde Leistungspotential sowie die zuletzt bewiesenen Comebackqualitäten und rief dazu auf, nun noch mutiger nach vorne zu spielen. Verbunden war dies mit einer weiteren personellen Veränderung: Steffi Schleweis kam für Svenja ins Spiel. Und tatsächlich: Reicherts Worte schienen Früchte zu tragen und unser Team setzte den KSC unter Druck. Bei einer undurchsichtigen Aktion im KSC-Strafraum erschallte in der 47. Minute der Pfiff des Unparteiischen: Handelfmeter. Julia übernahm die Verantwortung, drosch das Leder in Rückenlage aber leider übers Tor. Mist – wer weiß, welchen Verlauf die Begegnung bei einem Anschlusstreffer genommen hätte? Aber auch jetzt war noch nichts verloren. Die nächste FCO-Chance ließ nämlich nicht lange auf sich warten, in das finale Zuspiel von Jacqueline Hertl auf Steffi spritzte jedoch eine Gegenspielerin dazwischen und rettete zur Ecke. Unser Team weiterhin in der Vorwärtsbewegung, der KSC mit seiner ersten Offensivaktion im zweiten Durchgang aber beinahe mit dem 3:0: ein Freistoß klatschte an die Latte des FCO-Tores (55.). Auf der Gegenseite bot sich Jacqueline in zentraler Position plötzlich die nächste Chance zum Anschlusstreffer, ihr Abschluss ging jedoch übers KSC-Gehäuse (60.). Obwohl sich unser Team ein gutes Stück weit weg von den in den beiden letzten Spielen guten Leistungen präsentierte, war dennoch noch immer alles drin … In der 66sten dann aber zunächst Eckball für den KSC: das Spielgerät wurde an die Fünfmeterraumgrenze geschlagen, flog über Ricarda hinweg und am langen Pfosten hatte Karlsruhes beste Spielerin mit der Nr. 11 keine Mühe, zu ihrem zweiten Tagestreffer einzunicken. Vom Spielverlauf her kam einem dieses klare 3:0 irgendwie unwirklich vor, es war aufgrund quasi 2 ½ FCO-Geschenken aber eben doch bittere Tatsache. Und es bedeutete die Entscheidung. Obwohl unser Team nicht aufgab, fehlte nun nämlich erst Recht die Leichtigkeit, um noch etwas bewirken zu können. Ricarda verhinderte mit einer Doppelparade sogar noch das 0:4 (75.). Bis zur 85. Minute spielte sich das Match fast ausschließlich im Mittelfeld ab, ehe unser Team in den letzten Minuten nochmals versuchte, wenigstens zum Anschlusstreffer zu kommen. Außer einem geblockten Schuss von Aline (90+2.) kam man aber zu keinem weiteren Torabschluss.

Ohne zu brillieren, feierte der Tabellenvierte KSC einen verdienten Heimsieg. Unsere Mannschaft schaffte es heute leider kollektiv nicht, das eigentliche Leistungsvermögen abzurufen. Schade, aber weiter geht´s … (E.W.)