FCO-DAMEN - SAISONRÜCKBLICK SAISON 2018/19:

 

Nach dem sensationellen Aufstieg gestaltete sich das Abenteuer Verbandsliga für unser junges Team erwartet schwer. Obwohl das kühne Ziel Klassenerhalt durchaus sogar erreichbar gewesen wäre, blieb dieses Happy-End unseren FCO-Amazonen schließlich doch verwehrt, sodass es nach einem Jahr in der höchsten Spielklasse Nordbadens nun wieder zurück in eine der Landesligen gehen wird.

 

Unser Damenteam schloss die Verbandsligasaison 2018/19 mit 2 Siegen und 4 Unentschieden bei 16 Niederlagen ab. Mit am Ende 10 Punkten und 25:100 Toren belegte man den letzten Tabellenplatz.

 

Als „nur“ Drittplatzierter der Landesliga Rhein-Neckar – weil die Nummern 1 und 2 nicht aufsteigen konnten – war man aufgestiegen und ging ohne Neuzugänge und mit einem Altersdurchschnitt von zu Saisonbeginn unter 19 Jahren, mit einem also engen und unerfahrenen Kader die schwere Aufgabe Verbandsliga an.

Allen Beteiligten war bereits im Vorfeld klar, dass die Saison in dieser starken Spielklasse alles andere als leicht werden würde. Und tatsächlich: zwischen August 2018 und Anfang Juni 2019 hat unser Team alle möglichen Facetten durchlaufen, die der Fußball so mit sich bringen kann … Ergebnistechnisch natürlich überwiegend in negativer Hinsicht, mit teilweise hohen Niederlagen. Zudem war man von Verletzungspech, Krankheiten oder beruflicher Abwesenheit gebeutelt, konnte deshalb einmal zu einem Spiel erst gar nicht antreten und musste ein weiteres Mal einen Spielabbruch hinnehmen, da sich eine unserer Spielerinnen schwer verletzte. Sportlich konnte man aber auch oft die Verbandsligatauglichkeit unter Beweis stellen und vor allem moralisch und in Sachen Fairplay hat man absolut überzeugt – gerade auch nach Rückschlägen oder bei/nach hohen Rückständen/Niederlagen.

 

Gerade in den ersten vier Verbandsligaspielen war die fehlende Verbandsligaerfahrung unübersehbar; an gerade Tempo und Zweikampfverhalten musste man sich erst einmal gewöhnen. So war man zum Auftakt im Kreisderby beim FC Weiher ohne Chance und verlor verdient mit 1:4. Es folgten zwei weitere Niederlagen gegen die SG HD-Kirchheim (1:5) und den Karlsruher FV (1:4), gegen zwei Mitaufsteiger, die jedoch auf mehrere Spielerinnen mit höherklassiger Erfahrung zurückgreifen konnten. Anschließend setzte es gegen den übermächtigen und zu Saisonbeginn die Liga fast nach Belieben dominierenden KIT Sport-Club gar eine satte 0:10-Niederlage. Es sei hier schon einmal vorweggenommen: in der Rückrunde sollte man sich gegen die gleichen Gegner dann schon weitaus besser präsentieren – dazu später mehr …

 

In der Vorrunde ging es aber zunächst mit negativen Erlebnissen weiter. So schied man nach schwacher Leistung zunächst beim klassentieferen Gegner Post Südstadt Karlsruhe im Verbandspokal aus (0:3) und verlor danach auch das 5. Verbandsligaspiel gegen den BSC Mückenloch mit 2:3. In dieser Begegnung konnte man jedoch erstmals so richtig unter Beweis stellen, dass man so langsam in der Verbandsliga anzukommen schien. Andererseits war diese Niederlage in gleich doppelter Hinsicht besonders ärgerlich. Erstens weil man sich in Hälfte 1 in den entscheidenden Situationen zu naiv angestellt hatte und den daraus resultierenden unnötigen 0:3-Pausenrückstand am Ende nicht mehr ganz wettmachen konnte. Zweitens aber vor allem deswegen, weil sich später herausstellen sollte, dass gerade die beiden Duelle gegen Mückenloch hauptverantwortlich für den Abstieg gewesen waren. Auch hierzu später mehr …

 

Nach 5 Spielen stand man somit mit 5:26 Toren als einzige noch punktlose Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz. Nun kam mit dem FSV Büchenau eine Mannschaft zum nächsten Kreisderby ins heimische Siegfriedstadion, die bis dato immerhin schon 6 Punkte hatte sammeln können. Es war klar, dass man hier tunlichst was reißen sollte, will man nicht schon frühzeitig weit abgeschlagen dastehen. Zumal zu diesem Zeitpunkt noch vier mögliche Absteiger im Raum standen und der Rückstand auf das insoweit rettende Ufer bereits sechs Zähler betrug. Die Sterne für ein erstes Erfolgserlebnis standen dabei leider alles andere als gut: man konnte nur 12 Spielerinnen nominieren, u.a. fehlten unsere Stammtorhüterin Ricarda und unsere bis dato beste Torschützin Anja, die zuvor 4 der 5 Saisontore hatte erzielen können. Trotz dieses Rückschlags bot unsere Elf eine begeisterte Leistung und rang die Büchenauerinnen mit einem deutlichen 5:1 nieder (gleich drei Treffer von Larissa!). Dieser Gegner sollte uns auch in der Rückrunde gut liegen … Der erste Verbandsligasieg bzw. die überhaupt ersten Punkten taten gut und man schloss damit punktemäßig zum Nachbarn SV Zeutern auf.

 

Mit erneut nur 12 Spielerinnen ging es anschließend zur weitesten Dienstreise der Saison, in den Odenwald zum früheren Bundesligisten SC Klinge Seckach. Zwar gewannen die Gastgeber verdient mit 3:1, mit etwas Matchglück hätte unser Team aber durchaus auch einen Punkt mitnehmen können. „Immerhin“ 13 Spielerinnen standen anschließend im Aufgebot gegen die Oberligareserve des KSC. Ausgerechnet gegen den zu diesem Zeitpunkt und auch am Saisonende Tabellenvierten (!) schaffte man es, erstmals einen Rückstand in eine zwischenzeitliche 2:1-Führung zu drehen. Am Ende sprang ein mehr als hochverdientes 2:2-Remis heraus.

 

Gestärkt durch 4 Punkte aus den letzten 3 Spielen und den trotz den Niederlagen davor gegen Mückenloch und zwischendurch in Seckach guten Leistungen, fuhr man nun zum Prestigeduell zum SV Zeutern. Hier sollte der frische Aufschwung unseres Teams auf äußerst bittere Weise leider schon wieder enden. Zwar konnte man endlich mal wieder eine stattliche Spielerinnenanzahl benennen, verlor aber dafür verletzungsbedingt früh die wichtige Abwehrspielerin Laura D., die an den Nachwehen noch die ganze Saison über zu leiden hatte. Dennoch bestimmten unsere FCO-Amazonen die Begegnung über lange Zeit und führten zwischenzeitlich auch mit 1:0. Eine Viertelstunde vor Spielende sollte dann aber doch noch das Unheil über unser Team hereinfallen; mit hier noch drei Gegentoren musste man sich vom Spielverlauf her noch unerwartet deutlich mit 1:4 geschlagen geben.

 

In der Vorrunde, im „alten Jahr“, standen nun noch drei Spiele und zwei davon ausgerechnet gegen die beiden absoluten Spitzenteams und Oberligaabsteiger TSV Amicitia Viernheim und TSV Neckarau auf dem Programm, dazu das Auswärtsspiel beim Odenwald-Club VfK Diedesheim. Waren dies nicht schon an sich Herausforderungen genug, so sollte die Personalsituation für den Rest des Fußballjahres 2018 nun sogar noch richtig dramatische Züge annehmen. 13 Damen konnte man gegen Viernheim nominieren, von denen aber gleich mehrere gesundheitlich mehr als nur angeschlagen waren. Hinzu gesellte sich auch noch weiterer Ärger, da der eingeteilte Schiedsrichter einfach nicht erschien. Diskussionen, Überlegungen und bei nasskalten Begleitumständen eine Spielverzögerung um fast eine Stunde = Gift für unserer ohnehin schon kranken Spielerinnen. Obwohl eine Spielabsage vertretbar gewesen wäre, stimmte man in Rücksicht auf die weit angereisten Gegnerinnen deren Vorschlag zu, dass ein Gästebetreuer die Begegnung leitet. Ein starkes Fairplay unserer Mannschaft, welches diese aber bitter bezahlten musste. Nicht nur dass man zum 2. Mal in dieser Saison mit 0:10 verlor, viel schlimmer war noch die Konsequenz, dass in der Woche darauf nun gleich mehrere Spielerinnen flachlagen und so für die kommende Begegnung in Diedesheim nur noch sage und schreibe sechs (!) Spielerinnen zur Verfügung standen. Allen Verlegungsbemühungen wurde eine Absage erteilt, sodass man schweren Herzens nicht antreten konnte. Folgen waren eine 0:3-Niederlage sowie eine Geldstrafe. Jahresabschließend galt es, sich gegen Neckarau irgendwie in die dringend benötigte Winterpause zu retten. Mit einem einmal mehr letzten Aufgebot musste man ein 1:11-Debakel einstecken, die höchste Niederlage, die unsere Spielerinnen in ihrer Karriere jemals haben hinnehmen müssen. Besonders bitter, da der Spielverlauf zumindest gefühlt eigentlich ein maximal nur 1:5 hergegeben hatte.

 

Die erste Halbserie des Abenteuers Verbandsliga musste unsere Damenmannschaft so mit nur 4 Punkten (1 Sieg, 1 Remis, 10 Niederlagen) und 15:60 Toren auf dem letzten Tabellenplatz abschließen. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze betrug zu diesem Zeitpunkt bereits acht Zähler.

 

In der Winterpause und besonders in der Wintervorbereitung galt es, die richtigen Lehren aus den bisherigen Spielen zu ziehen und im neuen Jahr unter Beweis zu stellen, dass man vor allem in Sachen Cleverness dazugelernt hat. Das fußballerische Leistungsvermögen unserer Amazonen stand außer Frage, nun musste man auch insoweit den nächsten Schritt gehen. Es war aber auch klar, dass eine Verbesserung der Personalsituation hierzu Grundvoraussetzung sein wird. Den Beweis in Sachen Cleverness und gestärktem Zweikampfverhalten sollte man in der Rückrunde antreten können, die Personalsituation sollte sich aber nur unwesentlich verbessern. Immerhin gesellte sich mit Svenja ein Neuzugang hinzu.

 

Die Ausgangslage zur Verwirklichung des gesetzten Ziels, das weiterhin Klassenerhalt hieß, hatte sich inzwischen etwas zum Positiven gewandelt, da der SV Zeutern seine Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzog, damit als erster Absteiger feststand und unsere Konkurrenz, die allesamt gegen Zeutern gewonnen hatten, jeweils drei Punkte abgezogen bekamen. Vor unserem FCO (4 Punkte) rangierten der BSC Mückenloch (nun 8), der FC Weiher und der FSV Büchenau (nun je 9). Die Vereine davor waren zu der Zeit mit 14 Punkten und mehr schon frei von jeglichen Abstiegssorgen. Zwei bis drei weitere Teams konnten noch absteigen, abhängig davon wie sich der SSV Waghäusel oben in der Oberliga noch schlagen sollte. Ein Quartett von 4 Vereinen (Weiher, Büchenau, Mückenloch und wir) sollte also fortan einen bis zwei Rettungsplätze ausspielen. Unser FCO besaß dabei mit 5 Punkten Rückstand und dem schlechteren Torverhältnis die dafür natürlich schlechtesten Voraussetzungen.

 

Neben der Teilnahme an zwei Hallenturnieren (darunter Platz 2 in Durmersheim) nutzte man die Wintervorbereitung zu drei Testspielen gegen Landesligamannschaften: in Mutschelbach gelang ein 2:0-Sieg, in Gartenstadt ein 5:1-Erfolg und beim späteren souveränen Verbandsligaaufsteiger VfB Bretten musste man sich erst kurz vor Schluss unglücklich mit 1:2 geschlagen geben. Unser Team präsentierte sich dabei jeweils gut, auch wenn es einmal mehr schade war, dass gegen Gartenstadt nur zwei, gegen Mutschelbach nur eine und gegen Bretten gar keine Ersatzspielerin zur Verfügung stand.

 

Zum Rückrundenauftakt gastierte dann Anfang März der FC Weiher zum Kreisderby im Siegfriedstadion. Unser Team, dieses Mal erfreulicherweise mit 4 Ersatzspielerinnen bestückt, zeigte sich gegenüber der Vorrundenniederlage klar verbessert und besaß über weite Strecken der Begegnung Vorteile. Dennoch musste man lange Zeit einem frühen Rückstand hinterherrennen. Der verdiente 1:1-Ausgleich gelang rund 20 Minuten vor Spielende. Danach hatte man mit gemischten Gefühlen zu kämpfen: zum Einen war es ein guter Wiederauftakt, zum anderen wären ein Sieg und damit drei wichtige Punkte aber eindeutig möglich gewesen. Der Punkterückstand auf Weiher blieb damit beim Alten (minus 5), den auf Mückenloch (nun 3) und auf Büchenau (nun 4) konnte man dagegen verringern.

 

Anschließend ging es mit 14 Damen zum Gastspiel bei der zu diesem Zeitpunkt fünftplatzierten SG HD-Kirchheim. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Kirchheim gewann die Begegnung verdient, mit 7:2 aber nicht nur viel zu hoch, sondern auch begünstigt durch 4 (!) absolut irreguläre Treffer. Zur indiskutablen Schiedsrichterleistung merkten die Gastgeberinnen während der Begegnung gar an: „Komm, wir stellen uns ins Abseits, der pfeift es eh net!“ Unsere über weite Strecken ganz gut spielende und immer aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft war um den verdienten Lohn eines besseren Ergebnisses gebracht worden. Anschließend reiste man leider nur zu zwölft zum Tabellensechsten Karlsruher FV und sollte dort nur 7 Tage nach dem Kirchheim-Spiel ein wahres Schiedsrichter-Déjàvu erleben, eines mit noch unglaublicheren Vorgängen und vor allem eines von spielentscheidender Natur. Unter dubiosen Umständen, die später auch große Wellen auf Verbandsebene schlugen, kam es zu einer vom Gegner eigenmächtigen Umbesetzung des Schiedsrichters, dessen Leistung in der Nachspielzeit in einem befangenen (!) und völlig unberechtigten Elfmeterpfiff zugunsten des KFV gipfelte. Der „Unparteiische“ zerstörte damit einen aufopferungsvollen Kampf unserer FCO-Amazonen mit einem entscheidenden Pfiff, der den Charakter der himmelschreienden Ungerechtigkeit erfüllte und noch zum glücklichen Last-Minute-Ausgleich für den Favoriten führte. Unsere moralisch so intakte Mannschaft war damit zum zweiten Mal in Folge wahrlich „beschissen“ worden. Die Begegnung endete 1:1 und unser Team wurde um den Sieg und um damit zwei weitere wichtige Punkte betrogen. Da die Konkurrenz jeweils verlor, konnte man den Rückstand dennoch auf nun 2 bis 4 Zähler reduzieren. Angesichts der Vorfälle fiel die Freude hierüber aber nur gering aus, hätte man bei einem regulären Sieg doch zu Mückenloch punktemäßig aufgeschlossen und gegenüber Büchenau auf 2 und Weiher auf einen Punkt verkürzt. Damit wäre man wieder voll im Rennen gewesen …

 

Positiv war die aktuelle Form des Teams, welches nun aber in Form vom Tabellenzweiten KIT Sport-Club ein richtiges Pfund vor die Nase gehalten bekam. Der haushohe Favorit, der das Hinspiel mit 10:0 gewonnen hatte, staunte aber nicht schlecht, als es zur Pause 2:2 stand; ein Zwischenergebnis, das sich unsere forsch auftretenden FCO-Amazonen redlich verdient hatten. Es war klar, dass im 2. Durchgang mit wütenden Gästeangriffen zu rechnen war und dass schon viele glückliche Umstände zusammenkommen mussten, um den einen Punkt festzuhalten. Dass es dann aber in Durchgang 2 sieben Gegentreffer setzen sollte und das Spiel damit noch mit einem 2:9 endete (wenn auch um 2, 3 Tore zu hoch), war dann doch bitter. Nicht unwesentlich zum Einbruch beigetragen hatte einmal mehr der an diesem Tag leider wieder dünne Kader (nur 2 Ersatzspielerinnen und davon eine, die ohne mehrmonatige Wettkampfpraxis einfach ins kalte Wasser geworfen werden musste). Weiher war mit einem zeitgleichen Sieg auf 7 Punkte davongezogen, der Rückstand gegenüber Mückenloch und Büchenau blieb dagegen gleich.

 

Nun sollte das vorentscheidende und damit ganz wichtige Gastspiel in Mückenloch folgen. Trotz der schwachen 2. Hälfte gegen KIT fuhr man zuversichtlich zum Tabellennachbarn, mit dem Ziel Auswärtssieg, welcher ein Überholen des Gegners in der Tabelle bedeutet hätte. Doch ausgerechnet im wohl mit wichtigsten Spiel der Saison riefen die 13 nominierten Damen leider ihre mit schlechteste Saisonleistung ab. Auch wenn mal wieder das Schiedsrichterglück fehlte (beim Stande von 0:1 wäre Rot wegen einer Notbremse für Mückenloch ein Muss gewesen und das 0:2 entsprang einer Abseitsstellung), so war das kollektive Auftreten viel zu wenig, um gegen biedere aber kämpferisch überzeugende Gastgeberinnen bestehen zu können. So setzte es eine verdiente 0:3-Niederlage, die einen eklatanten Rückschlag bedeutete. Gerade auch deshalb, weil unsere Mannschaft in der Woche drauf auch noch spielfrei war und hier 2 der 3 Konkurrenten punkten konnten. Bei nur noch 6 ausstehenden Saisonspielen war nun eine Vorentscheidung im Abstiegskampf gegen unser Team gefallen. Weiher war jetzt satte 10 Punkte voraus und damit für uns fast schon unerreichbar. Mückenloch hatte 6 Punkte mehr auf dem Konto und Büchenau weiterhin deren 4. Es bestand fortan nur noch eine klitzekleine Chance: zum Einen musste man darauf hoffen, dass Waghäusel eine Klasse höher die Oberliga hält – dann gäbe es nur zwei Absteiger. Vor allem aber musste man irgendwie eine Serie starten und viel viel Glück haben, um doch noch zwei Teams, vorrangig natürlich Mückenloch und Büchenau hinter sich zu lassen. „Aufgeben“ war für unsere Amazonen aber auch jetzt ein Fremdwort. Eine große Stärke unseres Teams, welches die ganze Saison über, bei auch noch so großen Rückschlägen, immer wieder große Moral gezeigt hat.

 

Mit immerhin drei Ersatzspielerinnen reiste man nach Büchenau und unser FCO stellte dort tatsächlich seine „Stehaufqualitäten“ unter Beweis. Trotz zweimaligem Rückstand gelang noch ein umjubelter 3:2-Sieg. Damit hatte man gegen Büchenau beide Saisonspiele gewinnen können (5:1/3:2) und den Vorsprung auf diesen Verein auf einen und auf Mückenloch wieder auf 3 Punkte verkürzt. Sollte nun etwa doch noch was gehen?

 

Es folgte das vorletzte Heimspiel gegen Klinge Seckach (13 Damen im FCO-Aufgebot), in dem man einmal mehr seine Verbandsligatauglichkeit unter Beweis stellte. Im 1. Durchgang hatte man bereits gute Chancen zu Toren besessen und nicht schlecht gespielt, musste aber doch mit einem 2-Tore-Rückstand in die Pause. Im 2. Spielabschnitt holte man sich aber doch noch ein verdientes 2:2-Remis und hatte damit zum 2. Mal in Folge ein Spielcomeback gefeiert. Gegenüber Mückenloch verkürzte man damit wieder auf 2 Punkte, gegenüber dem überraschend beim KFV siegreichen FSV Büchenau fiel man aber auf wieder 3 Punkte Rückstand zurück. Nun war ein Sieg beim KSC II Pflicht! Leider zeigte unser Team hier wieder sein anderes Gesicht: beim keineswegs als Übermannschaft aufgetretenen KSC setzte es eine 0:3-Niederlage. Konkurrent Büchenau war inzwischen wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden und schlug nun auch noch den Tabellenzweiten KIT. In der Woche darauf war unsere Elf zudem erneut spielfrei, während die Konkurrenten Büchenau und Mückenloch gegeneinander unentschieden spielten. Büchenau war somit bei nur noch 3 ausstehenden Begegnungen um 7 Punkte plus dem besseren Torverhältnis enteilt, Weiher lag 6 und Mückenloch 3 Zähler vor uns. Damit war unser Abstieg zwar noch nicht theoretisch besiegelt, faktisch aber schon, zumal unser Team zum Schluss auch noch drei absolute Hochkaräter vor der Flinte hatte: den Tabellenfünften VfK Diedesheim und vor allem die beiden besten Ligamannschaften TSV Viernheim und TSV Neckarau.

 

Zunächst ging es zur Ligaübermannschaft überhaupt nach Viernheim. Ein Duell der krassen Gegensätze. Auf der einen Seite der 16 Spiele in Folge siegreiche TSV, der sich mit nur einem Punkt den souveränen Wiederaufstieg in die Oberliga sichern konnte, auf der anderen Seite unser Team als Tabellenletzter. Sollte dies nicht schon genug an Nachteil sein, so kam durch diese Begegnung eine weitere Facette im Verbandsligaabenteuer hinzu. Beim Stande von 0:3 und dem damit bereits sicheren Sieg und Aufstieg der Viernheimerinnen kam es zu einem harten Zusammenstoß mit unserer Torhüterin Ricarda, den diese mit einer schweren Gesichtsverletzung bezahlen und ins Krankenhaus musste. Folge war ein Spielabbruch und eine nachträgliche 3:0-Wertung pro Viernheim. Angesichts Ricardas Verletzung war uns dies „piepegal“.

 

Damit fiel nun auch noch Ricarda fiel für den Rest der Runde aus und im letzten Heimspiel gegen Diedesheim standen damit nur 12 Spielerinnen gegenüber, die eine 0:7-Heimniederlage nicht verhindern konnten. Auch ein Sieg hätte nicht mehr geholfen, da Büchenau erneut gewann (nach der Niederlage gegen uns 2 Siege und 2 Unentschieden) und nun 18 Punkte inne hatte, Weiher bei weiterhin 16 stand und Mückenloch aktuell deren 14 vorzuweisen hatte. Unser Team war damit mit seinerseits 10 Punkten endgültig abgestiegen und besaß auch keine Chance mehr, die Rote Laterne noch abzugeben.

 

Abschließend reiste man mit erneut nur 12 einsatzfähigen Spielerinnen zum Tabellenzweiten TSV Neckarau. Ziel war es, sich hier nochmals gut zu verkaufen und möglichst nicht mehr als 5 Gegentore zu kassieren um unter der magischen Grenze von 100 Saisongegentreffer zu bleiben. Ziel 1, das „gut Verkaufen“, wurde absolut erreicht, unsere personell geschwächte Mannschaft trotzte dem heißen Wetter und verdiente sich nochmals unseren absoluten Respekt. Ziel 2 schlug leider knapp fehl, gegen die treffsicherste Ligamannschaft (84 Tore!) musste man am Ende doch noch Tor Nr. 6 und den damit 100. Saisongegentreffer hinnehmen.

Schließlich stieg im Übrigen Waghäusel auch noch aus der Oberliga ab, sodass es zu drei Verbandsligaabsteigern kam. Neben unserem FCO waren dies zunächst rein auf dem Papier der BSV Mückenloch und doch noch der FSV Büchenau, der am letzten Spieltag zum ersten Mal seit 4 Spielen doch nochmals verlor, während Weiher nach zuvor 5 Niederlagen in Folge ein abschließender Sieg gelang und Büchenau damit doch nochmals überrundete. Inzwischen wurde bekannt, dass der FC Weiher seine Mannschaft aus der Verbandsliga zurückgezogen hat und dafür Büchenau doch in dieser Liga bleibt. Für uns spielte diese Konstallation keine Rolle mehr, wenngleich angesichts von zwei Niederlagen ausgerechnet gegen Mückenloch und den z.B. beim KFV unglücklich verlorengegangenen 2 Punkten durchaus sogar mehr drin gewesen wäre.

 

Die Verbandsliga hat sich aber dennoch als die erwartet schwere Spielklasse erwiesen und es hat zum leise angestrebten Klassenerhalt letztlich doch nicht gereicht. Eines ist aber so oder so sicher: in Sachen Charakter ist unsere Mannschaft auf keinen Fall abgestiegen, insoweit rangiert sie sogar ganz weit oben. Unsere Amazonen haben sich niemals aufgegeben und sich mit großem Zusammenhalt und unbändigem Willen bei auch noch so aussichtslosen Rückständen oder Rückschlägen immer wieder reingekniet. Andererseits darf man es aber natürlich auch nicht verhehlen, dass die Verfügbarkeit von Spielerinnen nicht zufriedenstellend war. Oft konnte man nur mit einem knappen Aufgebot zu Spielen anreisen. Dies muss in Zukunft unumwunden besser werden!

 

Abschließend darf ein letzter Blick auf die reinen Zahlen nicht fehlen:

 

Unsere FCO-Amazonen bestritten inklusive der aus der Wertung genommenen VL-Vorrundenbegegnung in Zeutern 22 Verbandsligaspiele, ein Pokalspiel und sechs Testspiele. Hinzu kamen drei (Hallen)turniere. Bei diesen insgesamt 32 Auftritten war Kapitänin Annalena May 31 Mal mit dabei, fehlte also insgesamt nur ein einziges Mal Platz 2 belegt Jacqueline Hertl, die auf 30 Einsätze kommt, dabei aber als einzige Spielerin alle 22 Verbandsligaspiele bestritt. Vier Spielerinnen kommen wettbewerbsübergreifend auf je 27 Einsätze (Aline Hert, Anja Fielenbach, Laura Drexler und Emily Wagner), drei auf deren 26 (Jenny Wagner, Ricarda Weser, Nathalie Lehner).

 

Nur bezogen auf die Verbandsliga kamen nach Jacqueline folgende Spielerinnen auf mindestens eine zweistellige Einsatzzahl: Annalena (21), Aline, Nathalie und Steffi Schleweis (20), Laura D., Emily und Elena Schanzenbach (19), Anja und Jenny (18), Ricarda Weser (16), Rosi Weser (15), Julia Pois (13) sowie Larissa Schöninger (10). Immerhin 13 Spielerinnen haben mehr als die Hälfte der möglichen Verbandsligaspiele bestritten, natürlich ist dies unter dem Strich aber zu wenig. Zurückgreifen konnte man insgesamt immerhin auf 22 Spielerinnen, die zwischen 2 und eben 31 Spielen bestritten.

 

In der Verbandsliga gelangen 2 Siege gegen den FSV Büchenau (5:1/3:2), eine Mannschaft, die uns also sichtlich lag. Vier Mal spielten wir dort Unentschieden: 2:2 gegen KSC II, 1:1 gegen Weiher, 1:1 beim KFV, 2:2 gegen Seckach. Hinzu kamen in der Endabrechnung und damit ohne die Zeutern-Begegnung 15 Niederlagen. Dies macht die bereits erwähnten 10 Verbandsligapunkte. Inklusive Pokal- und Testspielen gab´s 4 Siege, 5 Remis und 19 Niederlagen.

Mit 25 erzielten wir in der Verbandsliga die vor Weiher zeitwenigsten Ligatreffer. Mückenloch kam auf 27, Büchenau auf 29. Wettbewerbsübergreifend stehen 51 erzielte Treffer zu Buche.

 

Beste Torschützin war Aline mit insgesamt 16 Treffern, davon stattlichen 9 in der Verbandsliga, womit sie in der dortigen Torjägerliste immerhin Platz 12 belegt. In der Verbandsliga erzielte sie 36 % unserer Treffer, insgesamt 31 %. Platz 2 insoweit belegt Anja mit insgesamt 12 Toren, davon 7 in der Verbandsliga. Zusammen schossen die beiden mehr als die Hälfte unserer Tore (55 %), in der Verbandsliga sogar 62 %. Elena kam insgesamt auf 5 Tore, davon 2 in der Verbandsliga. Ihre jeweils 3 Treffer erzielten Larissa Schöninger und Julia allesamt in der Verbandsliga, Jacqueline 2 ihrer 3 ebenfalls in dieser Spielklasse. Fünf weitere Spielerinnen erzielten im Saisonverlauf einen bis zwei Treffer, davon jedoch keine weitere mehr eines in der Verbandsliga. Hier trafen damit insgesamt nur sechs unserer Spielerinnen.

 

An Gegentoren mussten wir in der Verbandsliga besagte 100 hinnehmen, während im Vergleich Mückenloch auf 71, Weiher auf 68 und Büchenau auf 59 kamen.

 

Zu Hause kamen wir in der Verbandsliga auf einen Sieg und drei Unentschieden bei 7 Niederlagen und 17:55 Toren. Auswärts gelangen ein Sieg und ein Unentschieden bei 8:45 Toren.

 

In der Fairnesstabelle belegten unsere Amazonen einen verdienten dritten Platz (nur 10 Gelbe Karten).

 

Statistiken hin und her – unser Team hat in diesem Jahr viel dazugelernt und wird in Zukunft davon profitieren. Der Abstieg in eine der Landesligen ist kein Beinbruch - in der nächsten Saison dort auf ein Neues!

 

Wir freuen uns, dass unsere Mannschaft bis auf eine Ausnahme zusammenbleibt, diese Kontinuität spricht für den guten Mannschaftsgeist. Svenja Kühner wird aus insbesondere beruflichen Gründen zu ihrem Heimatverein TSV Waldangelloch zurückkehren. Neu begrüßen wir dafür Clarissa Magel. Über unseren Neuzugang werden wir noch gesondert berichten, genauso als Vorschau über die künftige Spielzeit, für die in den nächsten Tagen der Vorbereitungsplan herauskommen wird.

 

Nachfolgend „Alle Ergebnisse“, „Eingesetzte Spielerinnen“ sowie „Abschlusstabelle Verbandsliga“. (E.W.)