1. SPIELTAG LANDESLIGA RHEIN-NECKAR/ODENWALD 2019/20:

Samstag, 14.09.2019:

SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim - FCO 4:1 (4:0)

FCO: Ricarda Weser, Rosi Weser, Nathalie Lehner, Annalena May, Emily Wagner, Jenny Wagner, Jacqueline Hertl, Steffi Schleweis, Clarissa Magel, Aline Hertl, Carolin Andrashazi, Elena Schanzenbach, Julia Pois, Laura Wetzel.

Torschützinnen: 1:0 (12.) Mayer, 2:0 (20.) Schneider, 3:0 (39.) Mifka, 4:0 (41.) Mifka, 4:1 (89.) Pois.

Das in der neuen Liga erste Spiel unserer FCO-Amazonen lief rein gar nicht nach Wunsch. Gerade in der 1. Halbzeit bot unser Team eine indiskutable Leistung und lag zur Pause bereits entscheidend mit 0:4 im Hintertreffen. Nach einer Steigerung konnte man in den zweiten 45 Minuten immerhin weitere Gegentreffer vermeiden und am Ende noch den Ehrentreffer erzielen.

Personell konnte das Trainerteam Joachim „Jo“ Reichert und Nico Sinibaldi 14 Spielerinnen nominieren. Aus beruflichen, privaten und Verletzungsgründen fehlten vom aktuellen Kader gleich neun Spielerinnen.

Auch wenn hier bereits die Entschlossenheit fehlte, war der Auftritt unserer FCO-Amazonen in den ersten 10 bis 15 Minuten noch ganz o.k. Man spielte relativ schön zusammen und besaß auch einen Tick mehr Ballbesitz. Umso ärgerlicher, dass in der 12. Minute relativ ungezwungen ein eigener Torabschlag bei einer Gegenspielerin landete und diesen das Leder so direkt in den Lauf einer Mitspielerin köpfen konnte. Unsere Defensive ließ sich übertölpeln und prompt stand es 0:1. Unser Team stand fortan total neben sich. Fehler, mangelnde Gegenwehr und Unentschlossenheit häuften sich. So auch in Minute 20, als unsere Elf nach einem Eckball nicht richtig klären konnte, die Gastgeberinnen hier aber das Tor noch verfehlten. Chance Nr. 3 der Heimmannschaft führte dann aber nur sechzig Sekunden später doch zum 2. Gegentreffer. Nach einem eigentlich falschen Einwurf (solche ließ der Schiedsrichter wiederholt laufen „um den Spielschluss nicht zu unterbrechen“) gingen unsere Damen nicht richtig ran und die Kugel landete nach einem „Sonntagsschuss“ am späten Samstagnachmittag im FCO-Tor. In Minute 22 der erste Wechsel: Elena Schanzenbach, die eigentlich krankheitsbedingt hatte geschont werden sollen, kam nun doch schon relativ früh ins Spiel. Später wurden auch noch Julia Pois und Laura Wetzel eingewechselt. Im Lauf der Begegnung kam es auch noch zu diversen Rückwechseln, die in dieser Spielklasse nun möglich sein werden. Es war nicht so, dass unser Team gar keine Offensivaktionen vorzuweisen gehabt hätte, es fehlte jedoch an Durchschlagskraft. So insbesondere in den Minuten 23 und 32, als die gegnerische Torhüterin bei Abschlüssen von zunächst Jacqueline Hertl und dann Jenny Wagner aber keine Probleme hatte. In der 39. Minute erhöhten die Gastgeberinnen mit ihrer vierten Möglichkeit auf 3:0. Jedes Tor ist vermeidbar, doch überwiegt dieses Mal die Anerkennung für die Wilhelmsfelderinnen, die diesen Treffer schön herausgespielt hatten. Was dann aber gar nicht akzeptabel war, war auch noch das schnellfolgende 4:0, bei dem sich unsere Mannschaft kollektiv im Schlafmodus befand. Dass man sich gleich nach Gegentoren weitere einfängt, zog sich letztes Jahr durch die ganze Saison. Hoffen wir, dass dies in Bezug auf die aktuelle Spielzeit eine Ausnahme war und man sich auch insoweit künftig gefestigter zeigen wird.

Die Coaches führten unseren Girls in der Pause schonungslos ihre viel zu vielen individuellen Fehler vor Augen und monierten zu Recht, dass ausgerechnet von dem, was zuvor noch angesprochen worden war, kaum bis gar nichts umgesetzt wurde. Ganz anders hatten es die Gastgeberinnen gemacht, die vier ihrer fünf Chancen zu Toren genutzt hatten. Einstellung und Einsatzbereitschaft, vor allem aber auch das Abstellen ungezwungener Fehler, mussten sich in Durchgang 2 unbedingt ändern, wollte man in Spiel 1 nicht ein absolutes Fiasko erleben.

Tatsächlich wurde es in den zweiten 45 Minuten dann auch besser, wenngleich unser Team auch hier nicht sein eigentliches Leistungsvermögen abrufen konnte. Immerhin löste man etwas die zuvor viel zu fest angezogene Handbremse. Während auch das Heimteam trotzdem noch zwei, drei weitere Chancen besaß, die unsere Keeperin Ricarda Weser jedoch stark parierte, kam unser nun offensiver ausgerichtetes und zumindest etwas entschlossener auftretendes Team seinerseits zu Chancen. Zwei Mal scheiterten unsere FCO-Damen am Aluminium (Pfosten und Latte). Immerhin zeigte man nun eine Reaktion und kam in der 89. Minute durch einen direkt verwandelten Eckball von Julia Pois noch zum Ehrentreffer.

Während nur zwei, drei Spielerinnen heute zumindest annähernd Normalform zeigten, war vor allem der kollektive Auftritt unserer Mannschaft nicht einmal ansatzweise das, was sie zu leisten imstande ist. In den kommenden Begegnungen muss man sich klar steigern, will man in dieser Liga einigermaßen eine Rolle spielen. Konzentration, Fehlerreduzierung, Kampf und Einsatzbereitschaft, vor allem aber der Glaube an sich selbst, müssen schnell zurückkehren. Gerade „nicht an sich zu glauben“ ist absolut keine Option, zumal man in der Vergangenheit schon häufig unter Beweis gestellt hat, dass man es zusammen kann, zusammen richtig gut kann! Also FCO-Amazonen, auf ein Neues am kommenden Samstag gegen den Mitabsteiger SpG Mückenloch/Neckargemünd. (E.W.)