2. SPIELTAG LANDESLIGA RHEIN-NECKAR/ODENWALD 2019/20:

Samstag, 21.09.2019:

FCO - SpG Mückenloch/Neckargemünd 3:4 (3:4)

FCO: Ricarda Weser, Rosi Weser (83. Katharina Kühn), Annalena May, Nathalie Lehner (59. Laura Drexler), Emily Wagner, Jenny Wagner, Elena Schanzenbach (72. Larissa Magel), Jacqueline Hertl, Anja Fielenbach (39. Steffi Schleweis, 86. Larissa Schöninger), Aline Hertl, Larissa Schöninger (31. Larissa Magel, 61. Anja Fielenbach). Ersatz: Laura Wetzel.

Torschützinnen: 0:1 (15.) Exner, 1:1 (18.) A. Hertl, 2:1 (19.) A. Hertl, 3:1 (30.) J. Wagner, 3:2 (32.) Exner, 3:3 (33.) Riegel, 3:4 (42.) Hartmann.

Als Verbandsligaabsteiger und Neuling in der uns neu zugeteilten Landesliga Rhein-Neckar/Odenwald ist unser Team mit zwei Auftaktniederlagen gestartet. An den schwachen Auftritt beim 1:4 bei der SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim schloss sich nun trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung eine 3:4-Heimniederlage gegen den Mitabsteiger SpG Mückenloch/Neckargemünd an. Verantwortlich dafür waren haarsträubende Fehler bei den vier Gegentoren, ein davon auch noch Abseitstor und eine schwache 2. Halbzeit.

Die Gäste erwischten den besseren Start und besaßen in den ersten zehn Minuten zwei gute Möglichkeiten. Einmal klatschte das Spielgerät nach einem Freistoß an unsere Torlatte (6te) und einmal verkürzte unsere Keeperin Ricarda Weser geschickt den Winkel (9te). Gerade als unsere Mannschaft besser in die Begegnung gefunden hatte, dann in Minute 15 das erste in Entstehung und Vollendung völlig unnötige Gegentor. Eine Gästeakteurin stand mehrere Meter im fiktiven Abseits, erhielt aber plötzlich wie aus dem Nichts die Kugel durch einen völlig missratenen Kopfball einer unserer Spielerin serviert. Damit regeltechnisch alles korrekt, steuerte sie aufs Tor zu, verstolperte dabei aber eigentlich den Ball. Jetzt rutschte auch noch unsere sonst so starke Torhüterin Ricarda am Leder vorbei = 0:1. Wieder einmal hatte man den Gegner zu einem Treffer eingeladen. Was unser Team danach aber zeigte, war richtig stark und stellte unter Beweis, was in ihm steckt. Es folgten Minuten mit Dauerdruck. Zunächst prüfte Jacqueline Hertl die Torhüterín (17te) und Larissa Schöninger schoss nach guter Vorarbeit von Elena Schanzenbach freistehend knapp übers Tor (18te). Binnen nur weiterer 60 Sekunden stellte dann aber Aline Hertl durch einen Doppelschlag auf eine 2:1-Führung um. Zunächst verwertete sie das Zuspiel von Jenny Wagner zum 1:1 (18te) und kurz darauf eines von Elena zum 2:1. Unsere Elf war nun am Drücker, stand aber in der 25. Minute zu offen und hätte dadurch beinahe das 2:2 kassiert – der Mückenlocher Abschluss ging knapp übers FCO-Tor. Auf der anderen Seite hätte Jacqueline beinahe ein Torhütermissgeschick genutzt, ihr Schuss aus rund 35 Metern flog aber ebenfalls übers Gehäuse (28.). In Minute 30 dann ein stark getretener Eckball von Jacqueline, welchen Jenny technisch gut ins Tor wuchtete = 3:1. Binnen weniger Minuten hatte man damit einen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung gedreht. Nun war Cleverness angesagt, eine Eigenschaft, die man in dem einen Jahr Verbandsliga eigentlich hätte gelernt haben sollen. Leider trat jedoch das totale Gegenteil ein und unser Team handelte sich binnen nur sechzig Sekunden regelrecht naiv zwei weitere Gegentore zum schnellen Wiederausgleich ein. Zunächst konnte man trotz wiederholter Klärungsmöglichkeit eine hochaufgeschossene Angreiferin einfach nicht aufhalten. Die traf vor dem Tor den Ball nicht richtig, sodass dieser Richtung dieses und dort gegen den rechten Pfosten trudelte. Eigentlich waren gleich zwei FCO-Spielerinnen zur Stelle und hätten das Spielgerät aus der Gefahrenzone klären können. Spielerin A zögerte und prompt war die Kugel drin. Nur noch 2:3 … Wenige Sekunden später unsere FCO-Amazonen im Spielaufbau und mit massig Zeit, das Leder nach vorne zu spielen. Zögern, Ballverlust, Gegentor – es war zum Haare raufen. 3:3 in Minute 33, eine Schnapszahl, bei der nur den Gästen zum Feiern zumute war. Die Begegnung damit wieder völlig offen. Zunächst war es unser FCO, der in Person von Jacqueline die Torhüterin per Freistoß prüfte. Auf der Gegenseite dann aber in Minute 42 auch noch das 3:4, welches wiederum völlig aus dem Nichts fiel. Erstens war auch dieses vermeidbar (Abwehrspielerin verfehlte den Ball), zweitens fiel es aber aus klarster Abseitsstellung. Satte drei Meter stand die Gästeangreiferin im Abseits, wurde aber nicht zurückgepfiffen und konnte so ungestört vollenden. Kurz vor der Pause (45te) dann noch die Riesenmöglichkeit zum zumindest wieder Ausgleich. Aline hatte sich stark über rechts durchgesetzt, eine Mitspielerin verfehlte aber freistehend den Ball. So ging es für unsere Mannschaft mit einem ernüchternden 3:4-Rückstand in die Halbzeitpause, trotz 3:1-Führung und bedingt durch vier absolute Torgeschenke.

Angesichts den Spielanteilen und gerade der ganz starken Phase zwischen den Minuten 15 und 30 war jedoch längst nichts verloren und man konnte doch noch recht zuversichtlich sein, dass es unserem Team gelingen möge, die Begegnung wieder zu den eigenen Gunsten zu drehen. Leider blieb dies ein frommer Wunsch, denn in Durchgang 2 lief trotz aller nicht zu bestreitenden Bemühungen nicht mehr wirklich viel zusammen. Einzig Aline kam noch zweimal zum Torabschluss (75te, 85te). Mückenloch/Neckargemünd nutzte seine körperlichen Vorteile, setzte sich eins ums andere Mal robust durch und besaß nun klare Vorteile in der Zweikampfführung. Unsere FCO-Amazonen präsentierten sich stellenweise kraft- und saftlos, ihr Spiel war zu fehlerbehaftet, es fehlte an Durchschlagskraft und gleich in mehreren Szenen machte man sich das Fußballleben unnötig schwer. Irgendwie schien der Glaube an die eigenen Fähigkeiten abhandengekommen zu sein. Gerade dies war völlig unverständlich, hatte man es doch in Hälfte 1 wiederholt bewiesen, wie man diesem Gegner beikommen kann. Die Gäste hatten so die Begegnung in den zweiten 45 Minuten im Griff und besaßen ihrerseits gleich mehrmals die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Nur dank deren Versäumnis blieb unsere Elf bis zum Schluss im Rennen um zumindest einen Punkt. Da man jedoch selbst zu kaum einmal Chancen kam, war auch dieser nicht mehr drin.

Dank Hälfte 2 verdiente sich der Gast den Sieg. Dieser wurde diesem schließlich aber nur durch die vier haarsträubenden Fehler in Durchgang 1, das davon Abseitstor zum 3:4 und das unclevere Verhalten nach eigener 3:1-Führung ermöglicht.

Was bleibt nach dieser zweiten Niederlage? Natürlich viel Arbeit gerade in Punkto Konzentration, Fehlervermeidung, Zweikampfstärke/Robustheit und Cleverness. Trotz dieser Baustellen darf man sich aber auch Mut machen. Nicht alles war schlecht, sondern gerade in Hälfte 1 auch vieles gut! So hatte man gegen einen der Topfavoriten der Liga eine zwischenzeitliche 3:1-Führung herausgeschossen. Aus diesem Positiven muss man nun weitere Stärke ziehen, dann kann man sich in den nächsten Spielen auch mal wieder belohnen. (E.W.)