11. SPIELTAG LANDESLIGA RHEIN-NECKAR/ODENWALD 2019/20:

Sonntag, 24.11.2019:

Heidelberger SC - FCO 3:2 (2:1)

FCO: Ricarda Weser, Annalena May, Nathalie Lehner, Laura Drexler, Jacqueline Hertl, Jenny Wagner, Elena Schanzenbach (77. Clarissa Magel), Clarissa Magel (46. Emily Wagner), Aline Hertl, Steffi Schleweis (84. Carolin Andrashazi), Larissa Schöninger (68. Rosi Weser).

Torschützinnen: 1:0 (2.) Schneider, 1:1 (22.) Schleweis (Elfmeter), 2:1 (30.) Berberich, 3:1 (55.) Heibel, 3:2 (68.) Schleweis (Elfmeter).

Rote Karte: - / Laura Drexler (89.)

Während unsere beiden Herrenteams bereits ihre Winterpause genießen, stehen für unsere FCO-Amazonen noch zwei Begegnungen auf dem Programm, zunächst am vergangenen späten Sonntagnachmittag in Heidelberg.

Hier setzte es für unser Team eine absolut vermeidbare, aber am Ende dann doch nicht gänzlich unverdiente 2:3-Niederlage. Unserem Team hatte Hälfte 1 gehört und dennoch lag es zur Pause mit 1:2 im Hintertreffen. In Durchgang 2 besaß die Heimmannschaft leichte Vorteile. Leider gelang es unserer Mannschaft nicht, ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen; zwei Elfmetertore waren so am Ende zu wenig. Eigentliches Ärgernis war jedoch eine kurz vor Spielschluss Rote Karte für eine FCO-Akteurin, die an Ungerechtigkeit und Unverhältnismäßigkeit nicht zu überbieten war.

Personell gab es wieder einmal einige Absagen zu verkraften, dennoch standen drei Auswechselspielerinnen zur Verfügung und Kapitänin Annalena May kehrte nach überstandener Verletzung in die Anfangsformation zurück. Die Coaches Joachim Reichert und Nico Sinibaldi entschieden sich dabei für eine Neuformation der Abwehrviererkette. Leider ließ sich diese bereits in Minute 2 vom Gegner zum 0:1 überrumpeln. Auf dem neuwertigen Kunstrasen und unter Flutlicht schien unsere Elf dabei noch gedanklich in der Kabine gewesen zu sein. Ein früher Rückstand war gerade das, was man eigentlich hätte vermeiden wollen und sollen. Schnell schüttelte man diesen ungünstigen Auftakt jedoch ab und bestimmte im weiteren Verlauf der 1. Hälfte klar das Geschehen. In der 9. Minute nach einem Eckball erste Gefahr für das Heimtor, doch der Schuss von Aline Hertl konnte im letzten Moment noch geblockt werden. Drei Minuten später prüfte Annalena die Torhüterin mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, mit Mühe lenkte diese das Spielgerät zur nächsten Ecke. Weitere drei Zeigerumdrehungen später verpassten gleich zwei FCO´lerinnen nur knapp einen Flankenball von Jacqueline Hertl. Kurze Zeit später die nächste gute Ballstaffete, Angreiferin Larissa Schöninger kam aber im Strafraum nur knapp an das Zuspiel nicht heran. In der 22. Spielminute dann nach einem weiteren Eckstoß Foulspiel an Steffi Schleweis. Die aktuelle beste FCO-Torschützin verwandelte selbst eiskalt zum längst verdienten Ausgleich. In der 29sten der erste Vorstoß der Heidelbergerinnen seit längerer Zeit. Eine Flanke von Linksaußen senkte sich hier fast noch gefährlich neben das FCO-Tor. In Minute 30 dann aber doch der nächste Rückschlag für unsere Mannschaft in Form des eigentlich einfachst zu verteidigenden 1:2. Ein Freistoß aus dem Halbfeld flog hier eine gefühlte Ewigkeit in den Strafraum und dort in den Rücken der unaufmerksamen FCO-Defensive. Keine Spielerin zeigte sich verantwortlich und so konnte eine HSC-Angreiferin mühelos einschieben. Nur kurze Zeit später aber schon wieder die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Steffis Schuss von der Strafraumgrenze war gleich zweimal abgefälscht worden und flog Richtung langen Torpfosten. Hier verpasste Clarissa Magel das Leder nur hauchdünn und dieses flog so um Zentimeter am HSC-Tor vorbei. Kurz vor der Pause noch zwei weitere gute bis sehr gute Möglichkeiten. Zunächst durch einen Kopfball von Steffi aus der Kurzdistanz, wobei der Schiedsrichter unsere Angreiferin hier auch im Abseits wägte (45.). In der Nachspielzeit dann noch ein Abschluss von Larissa, den die Torhüterin jedoch mit einem Reflex zur Ecke abwehrte, die dann nichts einbrachte. Trotz überlegen gestaltetem Spiel und geschätzten 70 % Ballbesitz ging´s mit einem unnötigen 1:2-Rückstand in die Pause. Hier kam es zum FCO-Wechsel Nr. 1: Emily Wagner rückte für Clarissa in die Elf, Jacqueline agierte nun offensiver ausgerichtet.

In Hälfte 2 wurde man Zeuge einer gemessen an den Spielanteilen ausgeglichenen Begegnung, in der nun aber die Heidelbergerinnen etwas mehr Torgefahr ausstrahlten. Der erste Torabschluss jedoch für unser Team durch Jenny Wagner. Die Torhüterin zeigte sich jedoch erneut auf ihrem Posten. Mit der ihrerseits ersten Möglichkeit in Durchgang 2 legte die Heimmannschaft dann in Minute 55 per Freistoß zum 3:1 nach. Torschützin war Heidelbergs Innenverteidigerin, die wahrlich über ein feines Füßchen verfügt – Kompliment! Die Heimmannschaft nun mit Oberwasser und zehn Minuten später mit der nächsten Möglichkeit, als der Ball auf dem Tornetz des FCO-Gehäuses landete. Zwei Minuten darauf jedoch wieder Strafstoß für unsere Mannschaft nach Check gegen Larissa. Steffi trat wieder vom Punkt aus an und verwandelte erneut unhaltbar – nur noch 2:3, unsere Mannschaft war wieder dran. Die gerade gefoulte Larissa wurde unmittelbar danach durch Rosi Weser ersetzt. Das Spiel war hartumkämpft, auch garniert mit dem einen oder anderen Foulspiel, nahm jedoch bis dato zu keiner Zeit unfaire Züge an. Die Ballbesitzanteile waren ausgeglichen gestaltet, dem Spiel unseres FCO fehlte jedoch zunehmend die Tiefe, sodass man keine richtig gefährlichen Angriffe inszenieren konnte. Die besseren Chancen besaßen so die auf Konter ausgerichteten Gastgeberinnen, die in Minute 76 knapp am Tor vorbeizielten und in der 81sten per Kopf aus der Kurzdistanz an der gut reagierenden Ricarda Weser scheiterten. Dazwischen FCO-Wechsel Nr. 3: für Elena Schanzenbach kam Clarissa in die Begegnung zurück (77.). In Minute 83 endlich mal wieder Gefahr durch unsere FCO-Amazonen, als ein Freistoß von Laura Drexler gefährlich in den gegnerischen Strafraum flog, dort aber keine Abnehmerin fand. Auch die anschließende Ecke brachte nichts ein. Eine Minute später dann ein weiterer Freistoß aus vielversprechender Position, Jacqueline verfehlte das Tor jedoch um rund zwei Meter. In der 84. Minute dann auch Wechsel Nr. 3: Carolin Andrashazi für Steffi. Unser Team war nicht gewillt aufzugeben und kam in Minute 87 zur zumindest im Ansatz nächsten Möglichkeit. Nach gutem Zusammenspiel von Aline und Annalena kam die Erstgenannte jedoch nur um Bruchteile nicht zum Torabschluss, weil die gegnerische Torhüterin im entscheidenden Moment gut aus ihrem Tor geeilt war.

Zum unrühmlichen Höhepunkt sollte es dann noch in der 89. Minute kommen: Laura hatte den Ball in der eigenen Hälfte nach vorne geschlagen und erntete dabei ein übles Nachtreten ihrer Gegenspielerin. Da sich dies auf Höhe der FCO-Bank abspielte, war es von dort gut einsehbar, spielte sich aber wohl im Rücken des Schiedsrichters ab. Insoweit kein Vorwurf an ihn … Anschließend kam es zu einem Wortgefecht beider Spielerinnen und zu gegenseitigem Schupsen. Dies hatte nun auch die Aufmerksamkeit des Schiedsrichters hervorgerufen, der zum Tatort schritt und zur Fassungslosigkeit unserer Spielerinnen, Trainer und Zuschauer ausschließlich Laura bestrafte und dies auch noch mit glatt Rot. Es gebührt unsere Höflichkeit, es hier auszusparen, welche nicht Damen-liken Worte die gegnerische Spielerin gegenüber der unseren gewählt hat, gerade auch weil wir nach einem Testspiel vor zweieinhalb Jahren ein gutes Verhältnis zum Heidelberger SC pflegen. Äußerst schade, dass ein von beiden Seiten intensiv aber zuvor nicht unfair geführtes Spiel ein solches Ende nehmen musste. Bei unserem FCO herrschte so schlussendlich noch mehr Ärger über die Rote Karte als über die unnötigen Punktverluste. Die Tatsache, dass der Schiedsrichter trotz zuvor wiederholten Unterbrechungen nun nicht einmal mehr nachspielen ließ, rückte ob der Aufregung über den Platzverweis in den Hintergrund.

In eigener Sache nochmals Dank an eine Heidelbergerin für die Regelaufklärung in der Halbzeit. Wettschulden sind Ehrenschulden ;-)

In der nun abgelaufenen Vorrunde war unserer Mannschaft wahrlich gleich mehrfach das Spiel- und auch das Schiedsrichterglück abgegangen. Auch deshalb liest sich die Ausbeute nach 11 Spielen bescheiden: 4 Siege, 7 Niederlagen, 31:34 Tore. Da hatte man sich mehr ausgerechnet und wäre unstrittig auch weitaus mehr drin gewesen.

Auf ein Neues und Besseres mit Hoffnung auf ausgleichendes Glück nun in der Rückrunde, die am kommenden Samstag, den 30.11., um 14.00 Uhr ihren Auftakt haben wird. Es ist dies das zugleich letzte Spiel des Jahres. Gast im Odenheimer Siegfriedstadion ist der verlustpunktfreie Tabellenführer SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim, der u.a. eine ehemalige Bundesligaspielerin und -torschützin in seinen Reihen hat und bisher alle 11 Saisonspiele gewinnen konnte (u.a. das Hinspiel mit 4:1). Wer unsere FCO-Amazonen kennt, weiß, dass diese trotz ihrer krassen Außenseiterposition wieder alles geben werden. Kommt vorbei und unterstützt unsere Damen! Vorschau folgt … (E.W.)