Seit nunmehr zweieinhalb Jahren gehen beim FC Odenheim die von allen liebevoll „FCO-Amazonen“ genannten Damen auf Tore- Punktejagd. Und es waren dies bisher zwei absolut intensive Jahre mit Auf und Ab´s. So stieg man gleich nach der ersten Saison 2017/18 von der Landesliga Rhein-Neckar II sensationell in die Verbandsliga auf. Mit einem Altersdurchschnitt von zu Beginn der Saison 2018/19 noch unter 19 Jahren, mit einem engen und also unerfahrenen Kader, gestaltete sich das Abenteuer Verbandsliga für unser junges Team erwartet schwer. Obwohl das kühne Ziel Klassenerhalt durchaus sogar erreichbar gewesen wäre, blieb dieses Happy-End unseren FCO-Amazonen doch verwehrt, sodass es nach einem Jahr in der höchsten Spielklasse Nordbadens nun wieder zur Spielzeit 2019/20 zurück in eine der Landesligen ging. Überraschenderweise wurde unser Damenteam dabei vom Fußballverband der Landesligastaffel Rhein-Neckar II/Odenwald zugeteilt, in der es überwiegend auf zuvor unbekannte Gegner treffen sollte.

Vor dieser neuen Herausforderung stand zunächst die Sommervorbereitung auf dem Programm, die etwas später als in den Vorjahren üblich, dieses Mal erst Ende Juli, konkret am 30.07. aufgenommen wurde. Grund hierfür war es, der Mannschaft nach einer kräftezehrenden Verbandsligasaison etwas mehr Erholungszeit zu gönnen. Die Spielerinnen erschienen voller Vorfreude zum Wiederauftakt und gleich 19 (!) von zu diesem Zeitpunkt insgesamt 23 Kaderspielerinnen schnürten sich zum Auftakt die Kickschuhe. Darunter auch drei Neuzugänge: Clarissa Magel vom SV Zeutern sowie Laura Röderer und Jennifer Hubbuch, die zuletzt pausiert hatten. Neu auf dem Platz auch der neue Co-Trainer und Spieler unserer 1. Herrenmannschaft Nico Sinibaldi, der seither zusammen mit Trainer Joachim „Jo“ Reichert die Geschicke bei unserem Damenteam lenkt. Verlassen hatte uns hingegen mit Svenja Kühner (zurück zum TSV Waldangelloch) nur eine Spielerin, sodass der Verbandsligakader fast eins zu eins zusammengeblieben war und eben um die Neuen ergänzt werden konnte. Später teilte mit Laura Langer eine Spielerin mit, dass sie aus privaten Gründen vorerst leider nicht mehr zur Verfügung stehen wird (wir hoffen noch immer auf eine Rückkehr!). Dafür stießen im Lauf der Vorrunde mit Svenja Ehmann und Lea Speck (beide vom FSV Büchenau) noch zwei weitere Spielerinnen zu unserem Damenteam hinzu. Eine weitere wichtige Position konnte im frühen Saisonverlauf zudem durch Andreas Mikisek geschlossen werden, er zeigt sich seither für das Torwarttraining zuständig.

Damit stand ein eigentlich wahrlich gut bestückter Kader von 24 Spielerinnen zur Verfügung. Dies und der erwähnte Trainingsauftakt mit 19 anwesenden Spielerinnen weckte die große Hoffnung, dass man nicht – wie so oft in der Vorsaison – in die Verlegenheit kommen wird, bei Spielen nur mit einem Rumpfaufgebot antreten zu müssen und vor allem auch darauf, dass die Trainingseinheiten mit einer jeweils ansprechenden Spielerinnenzahl auch als solche richtig genutzt werden können. Leider hat sich beides im Laufe der bisherigen Runde relativiert: die Trainingsbeteiligung könnte bzw. muss besser sein und auch bei Spielen gab es vereinzelt personelle Engpässe zu beklagen.

Noch vor der Sommervorbereitung, drei Tage vor dem Trainingsauftakt, am 27.07., hatten neun Spielerinnen beim während des FCO-Sportfestes kurzfristig ausgerichteten „gemischten Kleinfeldturnier“ mitgewirkt, bei dem sie als Damenmannschaft auf die AH, die 2. Herrenmannschaft sowie das Team „Sporting Lissabon“ trafen. Unsere Damen schlugen sich wacker und trotzten vor allem der „Zweiten“ eine immerhin nur knappe 0:1-Niederlage ab. Wenige Tage nach dem eigentlichen Beginn der Sommervorbereitung ging es am 04.08. dann auch beim Kleinfeldturnier in Weiher vordergründig nicht um den Erfolg „um jeden Preis“, sondern um die Präsentation als Einheit. So konnten Reichert/Sinibaldi beim auch hier im 5+1-Modus ausgetragenen Turnier satte 13 Spielerinnen aufbieten. Jede kam zum Einsatz, darunter besonders erfreulich auch unsere drei Neuzugänge. So war die Ausbeute von einem Unentschieden und zwei Niederlagen zwar mäßig, aber absolut nachrangig. Es folgten drei Testspiele: Am 25.08. gegen den FV Fortuna Kirchfeld aus der Landesliga Mittelbaden (zum Zeitpunkt dieses Halbjahresrückblickes dort auf Platz 11), den man mit 1:0 besiegen konnte. Für´s Erste durfte man diesen Auftritt als gelungen bezeichnen. Zu Testspiel Nr. 2 reiste am 01.09. die SpG ESC Blau-Weiß Mannheim/Lindenhof an, die in unserer ehemaligen Landesliga Rhein-Neckar II spielt und dort aktuell einen guten 4. Platz belegt. Auch gegen diese hielt man sich mit einem 2:1-Sieg schadlos. Das abschließende 3. Testspiel am 08.09. stand unter einer – sagen wir mal – regeltechnisch sehr ungewöhnlichen Leitung und so mussten sich unsere Mannschaft und der Gegner FV Niefern II (Landesliga Mittelbaden, aktuell Platz 6) spätestens zur Pause notgedrungen auf einen „Nicht-Zweikampf-Pakt“ verständigen. So waren Spiel und Ergebnis (2:5) an diesem Tag ohne echten Wert und gerade der 2. Spielabschnitt lieferte nur bedingt Erkenntnisse.

Am 14.09. reisten unsere FCO-Amazonen dann zum ersten Spiel in der neuen Landesliga Rhein-Neckar/Odenwald zur SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim. Personell konnten Reichert/Sinibaldi zwar 14 Spielerinnen nominieren, von denen die eine oder andere aber mit Trainingsrückstand auflief. In Hälfte 1 bot das Team eine indiskutable Leistung und lag zur Pause bereits entscheidend mit 0:4 im Hintertreffen. Nach einer Steigerung konnte man in den zweiten 45 Minuten immerhin weitere Gegentreffer vermeiden und am Ende noch den Ehrentreffer zur aber dennoch bitteren 1:4-Auftaktniederlage erzielen. Das erste Saisonspiel war damit alles andere als nach Wunsch verlaufen. Darüber tröstet in der Nachbetrachtung auch die Tatsache nicht hinweg, dass die SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim auch im weiteren Saisonverlauf ohne jeglichen Punktverlust bleiben sollte. Heute grüßt diese mit bereits 9 Punkten Vorsprung auf die Verfolger von Tabellenplatz 1. Das schwere Auftaktprogramm fand seine Fortsetzung gegen den Mitabsteiger SpG Mückenloch/Neckargemünd. Aus aktueller Sicht kann dieser – einen Sieg Anfang kommenden März in einem Nachholspiel vorausgesetzt – noch zu Platz 2 aufschließen. An jenem 21.09. hatte unsere Mannschaft diese Spitzenmannschaft jedoch mehr als nur am Rande einer Niederlage. Unser Team drehte einen frühen 0:1-Rückstand binnen nur 12 Minuten in eine nach 30 Spielminuten gültige 3:1-Führung um und hatte hier eine wahrlich begeisternde Leistung auf den Platz gezaubert. Umso ärgerlicher, dass man sich nur zwei Minuten nach der Zwei-Tore-Führung durch einen Doppelschlag wieder die Butter vom Brot nehmen ließ. In Durchgang 2 lief leider nicht mehr viel zusammen und man musste der robusten Überlegenheit der Gäste Tribut zollen. Hinzu kam das Pech, dass der Gegentreffer zur 3:4-Niederlage aus klarer Abseitsposition erzielt wurde. Bereits nach den ersten beiden Spielen war absehbar, dass unser Team gerade in Punkto Konzentration, Fehlervermeidung, Zweikampfstärke/Robustheit und Cleverness Nachholbedarf besitzt. Dennoch fuhr man zuversichtlich zur SpG Untergimpern/Babstadt und ging dort auch mit 1:0 in Führung. Nach einem 1:1-Pausenstand kam es in Hälfte 2 jedoch zum Einbruch und man trat die Heimreise mit einer schmerzhaften 3:5-Niederlage an. Nach drei Spielen bedeutete dies mit null Punkten und den bis dato meisten Gegentreffern aller Ligavereine den ernüchternden drittletzten Tabellenplatz. Trotz der Unbekanntheit der neuen Liga hatte man in der Form damit nicht gerechnet.

Da kam die 2. Pokalrunde (in Runde 1 war man spielfrei gewesen) gegen den klassenhöheren Verbandsligisten SC Klinge Seckach am bereits darauffolgenden Donnerstag (03.10.) gerade Recht. Gegen diesen hatte man nichts zu verlieren. Trotz der bisher besten Saisonleistung musste man sich aber auch hier nach zwei Standardgegentreffern mit 0:2 geschlagen geben. Trotz der Niederlage machte der Auftritt Mut und es sollten nur zwei Tage später beim nächsten Landesligaspiel gegen die SpG Dittwar/ Tauberbischofsheim endlich die ersten Saisonpunkte eingefahren werden. Unsere Spielerinnen knieten sich richtig in diese Begegnung hinein und sicherten sich tatsächlich den ersten Saisonsieg. Auch die Tatsache, dass man durch einen Elfmeter den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich hinnehmen musste, warf das Team an diesem Tage nicht zurück und durch je einen Treffer vor und nach der Pause ging es mit 3:1 in Front. Wenige Minuten vor Schluss gelang den Gästen aus dem Odenwald der 3:2-Anschlusstreffer, wodurch es nochmals spannend wurde. Am verdienten Sieg änderte dies aber schließlich nichts mehr. Hatten die Coaches Reichert/Sinibaldi in den vier Landesligaspielen zuvor immerhin auf jeweils 14 bis 15 Spielerinnen zurückgreifen können, so standen für die nächste Begegnung am 13.10. bei der SpG Dielheim/Wiesloch über eine Halbzeit lang leider nur exakt 11 Spielerinnen zur Verfügung. Nach rund einer Stunde Spielzeit stoß immerhin noch Nr. 12 hinzu, die sich unmittelbar nach ihrem Dienstschluss in Karlsruhe noch auf den weiten Weg in den Rhein-Neckar-Kreis aufgemacht hatte, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Die Begegnung geriet zu einer Art Abnutzungskampf, den unser Rumpfteam am Ende aber mit einem 3:2-Sieg bestand. Auch bedingt durch die lange fehlende Auswechselmöglichkeit hatte die Leichtigkeit im FCO-Spiel gefehlt, dafür hatten bei den wackeren 12 Damen jedoch Einsatz und Kampfeswille gestimmt. Eine Woche später (19.10.) stand das nächste Heimspiel auf dem Programm, welches man mit immerhin wieder 15 Spielerinnen angehen konnte, auch wenn es anzumerken gilt, dass sich darunter auch Akteurinnen befanden, die eine nur geringe Trainingsbeteiligung nachzuweisen hatten. Bevor auf Verlauf und Ergebnis eingegangen wird, ist es dem Berichterstatter wichtig, ein paar lobende Worte über den hier Gegner ASV Eppelheim zu verlieren. Trainer und Spielerinnen des Gastes traten äußerst sympathisch auf, eine Tatsache, die deshalb besondere Erwähnung verdient, weil einem dies in manch anderer Begegnung leider nur selten so widerfuhr. Unsere Mannschaft besaß über 90 Minuten ein klares Übergewicht an Ballbesitz und bot gute Kombinationen dar. Am Ende stand ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter 4:0-Sieg und der nach drei Auftaktniederlagen damit nun auch dritte Dreier in Folge. War damit die Wende geschafft? Tabellarisch war man immerhin auf Platz 7 vorgerückt (9 Punkte, 17:17 Tore) mit sogar Anschluss an die sich davor befindlichen Teams (3 Punkte Rückstand auf Rang 3, 4 Punkte auf Position 2).

Leider wehrte die Hoffnung auf bessere Zeiten nur von kurzer Dauer, denn die nächsten drei Begegnungen gingen wiederum allesamt verloren. Zunächst das Gastspiel bei der SpG St. Leon/Mingolsheim mit 0:4. Von den hier zur Verfügung stehenden 15 Spielerinnen ging die eine oder andere angeschlagen in die Begegnung und die Höhe des 0:4 täuschte über das wahre Auftreten unserer Girls hinweg, deren Spiel gerade in Halbzeit 2 wahrlich ansehnlich war. Letztendlich fand man aber gegen das Stilmittel der Gastgeberinnen, Schnittstellenpässe auf deren schnellen Angreiferinnen zu spielen, kein Mittel. Ein unstrittig verdienter Sieg der aktuell auf Tabellenplatz 4 liegenden Gastgeberinnen, insgesamt war der Auftritt unserer FCO-Damen aber eben gar nicht mal schlecht gewesen. Auf der Leistung gerade in Hälfte 2 galt es im nächsten Spiel gegen den weitangereisten FC Wertheim-Eichel (2 Stunden Fahrzeit) weiter aufzubauen. In einer äußerst unterhaltsamen Begegnung wurde man Zeuge von sechs teilweise richtig sehenswerten Treffern, schönen Spielzügen, von um jeden Ball kämpfenden Spielerinnen und besonders auch viel Tragik in Form von auf beiden Seiten je einem vergebenen Elfmeter, Latten/Pfostentreffern und zahlreich vergebenen Torchancen. Dass diese Begegnung trotz zweimaligem Ausgleich am Ende zu Ungunsten unserer FCO-Amazonen mit 2:4 ausging, war insbesondere deren Abschlussschwäche vor allem in Durchgang 1 geschuldet, vor allem aber auch der Tatsache, dass unser Team an diesem Tag gerade einmal die Mindeststärke an nur elf Spielerinnen zusammenbekam. Auf dem tiefen Boden konnte man die fehlende Auswechselmöglichkeit am Ende nicht mehr kompensieren und musste so eine Niederlage verkraften, die bei vor allem quantitativ besserer Besetzung so sicherlich nicht zustande gekommen wäre. Unter schlechten Voraussetzungen fuhr man anschließend auch zum Auswärtsspiel zum Tabellenzweiten 1899 Hoffenheim III, hatte man doch auch hier zumindest zunächst keine Auswechselmöglichkeit. Wie bereits beim Duell in Dielheim (s.o.) stieß wenigstens eine Spielerin nach ihrer Arbeit noch hinzu und stand ab Minute 60 zur Verfügung. Danke für diesen Einsatz! Gegen die bis dato erst mit 6 Gegentreffern dekorierten Gastgeberinnen ging man sogar mit 1:0 in Front. Schnell drehten die Hoffenheimerinnen jedoch den Spieß um und gingen ihrerseits nach nur 17 Minuten mit 3:1 in Führung (darunter ein unberechtigter Elfmeter zum 3:1). Kaum geschockt durch die schnellen drei Gegentore versuchte unser personell dezimiertes Team das Heft wieder in die eigene Hand zu nehmen. So spielte man einmal mehr gegen eine Spitzenmannschaft gut mit, ließ aber den letzten Pass und die letzte Konsequenz bei der Chancenverwertung vermissen. Am Ende musste man bei der 2:6-Niederlage sogar die meisten Gegentreffer in der Vorrunde einstecken.

In der Woche darauf standen gegen den punktlosen Tabellenletzten FC Sandhausen endlich wieder angemessene 15 Spielerinnen zur Verfügung. Ausgerechnet nun vor Ort die Hiobsbotschaft, dass der vor Kurzem in den flexiblen Spielbetrieb gewechselte Gast seinerseits mit nur 10 Spielerinnen angereist war. Da man, wenn man schon endlich mal wieder auf mehr Spielerinnen zurückgreifen konnte, jeder davon dann natürlich auch möglichst viel Spielzeit einräumen wollte, musste der Gegner Verständnis zeigen, dass man der gegnerischen Bitte nach einem 9-gegen-9 nicht entsprechen konnte. So entwickelte sich von Beginn an ein selten erlebter Einbahnstraßenfußball mit auch noch einer schnellen 1:0-Führung unseres FCO nach der Rekordzeit von nur 22 Sekunden. Die Begegnung spielte sich die gesamte Zeit über in der gegnerischen Hälfte ab, zumeist im letzten Felddrittel, quasi ständig im und um den Strafraum herum. Der Sieg fiel mit 8:0 hoch aus und doch ließen unsere FCO-Amazonen mit deren weiteren 30 (!) guten bis sehr guten Möglichkeiten unfassbar viele Torchancen liegen. Hervorzuheben gilt es aber auch, dass sich die dezimierten Gäste jederzeit wehrten und nie aufgaben. Summa summarum musste und durfte man sich aber einfach mal zufrieden zeigen, acht erzielte Tore gibt´s ja nicht alle Tage. Zudem galt es zu hoffen, dass ein solcher Sieg auch den Glauben an die eigene Stärke zurückgebracht hat und man die beiden abschließenden Aufgaben im Jahr 2019 mit neu gewonnenem Selbstvertrauen angehen wird. Leider gab es zum Jahresausklang im letzten Hinrundenspiel beim Heidelberger SC und in der noch ersten Rückrundenbegegnung gegen den Klassenprimus SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim punktemäßig nichts Weiteres mehr zu ernten. In Heidelberg setzte es für unsere Elf eine absolut vermeidbare, am Ende aber doch nicht gänzlich unverdiente 2:3-Niederlage. Trotz spielbestimmender erster Hälfte lag man zur Pause mit 1:2 im Hintertreffen. In Durchgang 2 besaß die Heimmannschaft dann leichte Vorteile und unsere FCO-Amazonen mussten mit einem 2:3 die nächste Niederlage einstecken. Leider war es unserer Mannschaft nicht gelungen, in Heidelberg ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen; zwei Elfmetertore waren am Ende zu wenig. Eigentliches Ärgernis war jedoch eine kurz vor Spielschluss Rote Karte für eine FCO-Akteurin, die an Ungerechtigkeit und Unverhältnismäßigkeit nicht zu überbieten war. Einmal mehr in dieser bisherigen Spielzeit hatten auch Match- und Schiedsrichterglück gefehlt. Am letzten Spieltag des Jahres 2019 am 30.11. folgte dann noch die Heimaufgabe ausgerechnet gegen den verlustpunktfreien und unaufhaltsam auf die Verbandsliga zusteuernden klaren Tabellenführer SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim. Unser Team war gegen diesen beim 0:5 chancenlos und doch wurde man Zeuge einer Begegnung, in der rein gemessen an den Spielanteilen keine fünf Tore Unterschied zu erkennen waren. Die erfahrenen und körperlich bevorteilten Gäste ließen vor dem eigenen Tor aber rein gar nichts zu und warteten stattdessen auf Fehler unserer Elf, die sie dann durch schnörkelloses Spiel und eiskalte Chancenverwertung bestraften und unserem Team so die höchste Saisonniederlage zufügten. Ein Spiegelbild der bisherigen Saison auch hier: die Coaches Reichert und Sinibaldi hatten auch zum Jahresabschluss wieder einmal personell improvisieren müssen. Spielerinnen fehlten, sodass insbesondere die Defensive rundumerneuert werden musste. Weitere FCO-Amazonen trotzten diversen gesundheitlichen Problemen und liefen trotzdem auf. Die erfreulichste Feststellung gab es dann aber doch noch ausgerechnet in personeller Hinsicht: endlich hatte man erstmals auf die beiden Neuzugänge Lea Speck und Svenja Ehrmann zurückgreifen können. Und für ihre allerersten Auftritte im neuen Team ließ sich dies schon richtig gut an und beide machten sogleich Spaß auf mehr.

Zwei Wochen nach dem letzten Rundenspiel gab´s im Übrigen auch schon den ersten Aufgalopp in der Halle. Hier schlug man sich bei einem mit höherklassigen Mannschaften gut besetzten Turnier in Ludwigshafen gegen u.a. Mannschaften aus der Oberliga Baden-Württemberg und aus der Hessenliga gut (2 Siege, 3 knappe Niederlagen).

Die einzelnen Spielberichte sind auf unserer Homepage nachzulesen unter https://www.fcodenheim.de/index.php/damen/spielberichte/39-damen-spielberichte-2019-2020.

Unsere FCO-Amazonen schlossen die ersten 12 von insgesamt 22 Landesligaspieltagen mit der äußerst mäßigen Bilanz von nur 4 Siegen bei 8 Niederlagen ab und doch waren sie im bisherigen Saisonverlauf noch keiner Mannschaft gegenübergestanden, die diese spielerisch auseinandernahm. Auch bei klareren Niederlagen hatte man durchaus gut mitgehalten. Mehrere Begegnungen hatten aber gezeigt, dass man in dieser Liga nur begrenzt spielerisch vorankommt und es hier gerade auch auf andere Werte wie eine stabile Defensive, Kompakt- und körperliche Robustheit, Fehlerminimierung sowie vor allem das Besinnen auf einfache Dinge ankommt. Diese Attribute waren unserer Mannschaft leider viel zu oft abgegangen.

Als Zwischenergebnis steht von 12 Mannschaften damit nur Platz 9 zu Buche. Zwar beträgt bei 12 Punkten der Vorsprung auf die Ränge 10 (Eppelheim) und 11 (Dielheim-Wiesloch) fünf bzw. sechs Punkte und der auf Schlusslicht Sandhausen deren 12, der Rückstand auf die Positionen 7 (Untergimpern/Babstadt) und 8 (Heidelberg) aber auch bereits deren vier. Noch eklatanter der Abstand zur oberen Tabellenhälfte. Sieben Zähler weniger besitzt man gegenüber der besiegten SpG Dittwar/Tauberbischofsheim (6ter), zehn gegenüber dem Fünften Wertheim-Eichel und elf gegenüber der viertplatzierten SpG St. Leon/Mingolsheim mit deren 23 Punkten. Auf Platz 2 liegt die TSG Hoffenheim mit 27 Punkten, zu ihr kann – einen Sieg im Nachholspiel gegen Wertheim-Eichel vorausgesetzt – noch Mückenloch/Neckargemünd aufschließen. Die Auswirkung von 5 Niederlagen aus den letzten 6 Spielen zeigt sich besonders im Vergleich zu Wertheim-Eichel. Vor dem direkten Duell am 7. Spieltag lag unser Team bei gleicher Punktzahl (9) dank des besseren Torverhältnisses noch einen Platz vor und hätte sich mit einem durchaus möglichen Sieg sogar leicht absetzen können. Stattdessen landete der FC Wertheim-E. in der Folge 4 Siege und 1 Remis und hat bei einem Spiel weniger nun satte 10 Punkte mehr auf seinem Konto als unser FCO.

Gegen die ersten Fünf der Tabelle ging unsere Mannschaft leer aus (6 Spiele mit 8:27 Toren), den 6ten Dittar/Tauberbischofsheim konnte man besiegen (3:2), den 7ten und 8ten unterlag man wiederum (5:8 Tore) und gegen die drei Letztplatzierten konnte man jeweils Siege einfahren (15:2 Tore).

Heim- und Auswärtsspiele hielten sich mit jeweils deren 6 bisher die Waage. In der Heimtabelle liegt unser Team auf Rang 9 (3 Siege, 3 Niederlagen, 20:15 Tore), im Auswärtsklassement auf gar nur Position 10 (1 Sieg, 5 Niederlagen, 11:24 Tore). Gerade auch in der Ferne muss man sich unbedingt verbessern.

Mit Beteiligung unseres FCO fielen in der Liga die nach Schlusslicht Sandhausen (80) mit 70 (31:39) meisten Tore. Am wenigsten Treffer gab´s bei Spielen der SpG Dittwar/Tauberbischofsheim (43). Die torreichsten Begegnungen gab es mit Beteiligung der SpG St. Leon/Mingolsheim an den Spieltagen 3 (11:3 gegen Wertheim-Eichel) und 5 (14:0 gegen Sandhausen). Der Spieltag mit den meisten Toren war der 3te mit 47, der mit den wenigsten der 12te mit 17.

Der Blick auf das Torverhältnis lässt vermuten, dass die bisher mäßige Ausbeute größtenteils auf die anfällige Defensive unserer Mannschaft zurückzuführen war, musste unser Team doch mit deren 39 die fünftmeisten Gegentreffer aller Ligavereine hinnehmen. Dass dies ein großes Problem war, ist unbestritten, dennoch lag es allein daran nicht. Zwar haben unsere FCO-Amazonen mit 31 die sechstmeisten Ligatore erzielt, dabei aber auch eine Fülle an weiteren besten Möglichkeiten nicht genutzt. Dies ist auch ein Fingerzeig auf die Spielweise unserer Damen: oft kommt es bei dem durchaus ansehnlichen Kombinationsspiel immer mal wieder zu Ballverlusten und dadurch zu vielen Gegentore gerade auch durch Konter. Insgesamt fehlt es sicherlich auch am geschlossenen Abwehrverhalten aller, welches bei Ballverlusten in der gegnerischen Hälfte beginnt. Unsere Mannschaft muss in Zukunft unbedingt kompakter auftreten, schnelles Gegenpressing lernen und dann auch umsetzen. So etwas lehren können die Coaches dann aber wiederum nur im gemeinsamen Training. Deshalb wird es ein weiterer Schlüssel für die Zukunft sein, dass es hier zu einer besseren Beteiligung kommt. Das Talent hat unsere nach wie vor junge Mannschaft (aktueller Altersschnitt 20,2 Jahre) unbestritten, aber nur „Übung macht den Meister!“

Die meisten Treffer in der Liga hat Hoffenheim (49) vor Mückenloch/Neckargemünd (46) erzielt, wobei die Mückenlocherinnen wie bereits erwähnt noch ein Nachholspiel besitzen und damit in dieseer Statistik noch vorbeiziehen können. Platz 3 geht insoweit an Tabellenführer Wilhelmsfeld/Neuenheim (42). Die wenigsten Tore gelangen bisher dem FC Sandhausen (9), insoweit gefolgt von Eppelheim (13) und Dielheim/Wiesloch (16). Die wenigsten Gegentreffer musste bis dato Wilhelmsfeld/Neuenheim mit nur 6 hinnehmen, gefolgt von St. Leon/Mingolsheim (10) und Hoffenheim (12). Die meisten Treffer gab´s gegen Sandhausen (71), Eppelheim (43) und Dielheim/Wiesloch (41), wobei die beiden Letztgenannten anhand insgesamt drei Nichtantritten (Dielheim 2x, Eppelheim 1x) möglicherweise noch mehr Gegentoren entgingen.

Beste FCO-Torschützin in der Landesliga ist bis dato Steffi Schleweis mit 8 Treffern in 12 Spielen. Damit belegt sie in der Ligatorschützenliste Platz 9. Die Ligabesten sind hier Lingenfelser (St. Leon/Mingolsheim) und Schwind (Hoffenheim) mit je 15 vor Eisler (Wertheim-Eichel) mit 14. Aline Hertl kommt sogar auf 11 Treffer, diese verteilen sich jedoch auf 6 in der Liga (hier 2 weniger als Steffi) und 5 in/bei Testspielen/Turnieren. Weitere FCO-Torschützinnen sind deren drei mit jeweils 4 (Jacqueline Hertl (3/1), Larissa Schöninger (3/1) und Laura Drexler (2/2)), Elena Schanzenbach mit 3 (3/0), mit jeweils 2 Clarissa Magel (2/0) und Anja Fielenbach (1/1) sowie drei weitere mit je einem Treffer (Jenny Wagner, Anja Fielenbach und Julia Pois (jeweils 1/0)).

Nicht verschweigen wollen wir, dass unser Team in der Fairnesstabelle abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt. Dies aber eben auch bedingt durch eine völlig indiskutable Rote Karte, der bisher einzigen in der gesamten Liga. Und durch die eine oder andere überzogene Gelbe Karte (deren 11 – der Liga-Rest hat nur deren 6 abwärts bekommen), die vergleichsweise im Herrenbereich niemals gezeigt werden würden. Unsere FCO-Amazonen sind wahrlich faire Sportsfrauen, haben es gerade aber auch in der Verbandsliga gelernt, sich auch mal zu wehren. So ist insoweit alles im Rahmen und bedarf keinem veränderten Auftreten. In Sachen „trash talk“ sind sie zum Vergleich mancher Gegnerin sogar wahre Lämmchen.

Mit 23 Spielerinnen hat man, Test-und Pokalspiele/Turniere mit eingerechnet, aktuell drei Spielerinnen mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres eingesetzt. Immer dabei waren Clarissa Magel und Jenny Wagner (je 19 mal). Nur je ein Mal fehlten Aline Hertl (beim Sportfest-Turnier), Jacqueline Hertl (bei einem Testspiel) und Emily Wagner (beim kürzlichen Hallenturnier). Nur zweimal aus setzten Ricarda Weser (bei zwei Turnieren) und Steffi Schleweis (bei einem Test und beim Hallenturnier). Gute zweistellige Werte vorweisen können auch Kapitänin Annalena May (16 trotz zwischenzeitlicher Verletzung), Laura Drexler (15; verletzt und gesperrt), Rosi Weser (14; verletzt/krank und beim Hallenturnier), Nathalie Lehner (13, bei einem Liga-, dem Pokalspiel und bei 4 Tests/Turnieren), Elena Schanzenbach (12, trotz entferntem Wohnort), Anja Fielenbach (11, aus beruflichen Gründen) sowie Larissa Schöninger (11) und Carolin Andrashazi (10).

In personeller Hinsicht gibt es noch zwei Veränderungen bekanntzugeben: Julia Pois hat die Mannschaft verlassen – ihr wünschen wir für die Zukunft alles Gute! Neu dabei ist dafür künftig Celine Glesius, die sich ganz frisch unserem Team angeschlossen hat, sie kommt von der SpG Daxlanden/Espanol. Wir wünschen Celine viel Spaß und Erfolg bei unseren FCO-Amazonen (nähere Vorstellung folgt).

Ausblick:

Unseren Damen ist nun zunächst einmal bis zum 13. Januar eine Pause vergönnt. Wir hoffen, dass sich danach alle mit neuem Tatendrang auf die Wintervorbereitung freuen. Ehe dann auch sicherlich das eine oder andere Testspiel absolviert werden wird (sobald die Termine vorliegen, werden diese selbstverständlich veröffentlicht), sind – soweit dem Berichterstatter bekannt – zunächst noch mindestens zwei Hallenauftritte geplant. Am 19.01. und 25.01. wird man in Mingolsheim und Gemmingen an zwei Qualifikationsturnieren zur Endrunde um die Badischen Futsalmeisterschaften teilnehmen.

Ab dem 7. März stehen dann die restlichen 10 Landesligabegegnungen auf dem Programm. Spiel Nr. 1 davon wird unsere Damen zur SpG Mückenloch/Neckargemünd führen, die ihre letzten 5 Begegnungen allesamt gewinnen konnte und – wie bereits erwähnt – bei einem weiteren Sieg im Nachholspiel gegen Wertheim-Eichel zu Platz 2 aufschließen kann. Diese Nachholbegegnung findet am 1. März statt, sodass die SpG M/N dann eine Woche später gegen unser Team schon mit der Empfehlung von Wettkampfpraxis gehen wird. Umso wichtiger wird es sein, dass unsere Damen möglichst geschlossen eine gute Wintervorbereitung absolvieren. Danach, am 14.03., werden unsere FCO-Amazonen ihr nächstes Heimspiel gegen die SpG Untergimpern/Babstadt absolvieren. Die Saison wird am 23. Mai mit der letzten Begegnung zu Hause gegen den Heidelberger SC enden.

In gesellschaftlichen und geselliger Hinsicht sind unsere Party-Amazonen übrigens unschlagbar. Immer wieder stehen sie für Vereinshelferdienste zur Verfügung. So werden sie auch am kommenden Samstag/28.12. bei der FCO-Apres-Ski-Party mit von der Partie sein. Bei manch Feierlichkeit, Party, Kabinenfest etc. zeigten unsere Girls ihr Durchhaltevermögen. Stark auch in welch beeindruckender Anzahl sich die Mannschaft nach dem letzten Saisonspiel am 30.11. zum gemeinsamen Jahresabschlussessen in der Clubhausgaststätte Olympos einfand und gemeinsam einen anstrengenden ersten Saisonabschnitt ausklingen ließ. Ebenso war unser Damenteam in eindrucksvoller Stärke am 21.12. bei der FCO-Weihnachtsfeier mit dabei und feierte gemeinsam mit Verein und Herrenteams den Jahresausklang.

An dieser Stelle vielen Dank an unser Trainerduo Joachim Reichert und Nico Sinibaldi sowie an Andreas Mikisek für dessen Funktion als Torwarttrainer als auch Mitglied der Sponsorengruppe zum Sponsoring des zweiten Trikotsatzes. Ein Dankeschön auch an Dieter Schleweis für die jeweils tollen Fotos sowie an alle, die sonst zum Spielbetrieb beitragen. Ein herzliches Danke natürlich auch an unsere FCO-Amazonen und auch an ihre treuen Fans. Allen schöne Feiertage und eine weiterhin erholsame Winterpause!

Fotos anbei siehe „Eingesetzte Spielerinnen“, „Bisherige Ergebnisse“ sowie „Aktuelle Tabelle Landesliga“. (E.W.)