DAMEN - ACHTELFINALE VERBANDSPOKAL:

Samstag, 26.09.2020:

FCO - VfB Bretten 1:3 (0:2)

FCO: Ricarda Weser, Dorothea Weiss, Annalena May, Laura Drexler, Emily Wagner (81. Rosi Weser), Jenny Wagner (89. Katharina Kühn), Jacqueline Hertl, Steffi Schleweis, Anja Fielenbach (68. Clarissa Magel), Larissa Schöninger (68. Ellie Dolde). Ersatz: Sofie Reiser.

Torschützinnen: 0:1 (21.) Cullik, 0:2 (41.) Guhle, 1:2 (72.) Schleweis, 1:3 (80.) Meral.

FCO-DAMEN VERLANGEN KLAREM FAVORITEN ALLES AB

War das Erreichen des Verbandspokalachtelfinales schon ein riesiger Erfolg für unsere FCO-Amazonen, so boten diese auch hier gegen den klaren Favoriten, das Verbandsligaspitzenteam des VfB Bretten, eine absolut reife und starke Leistung. Aufgrund des Chancenplus ein am Ende unstrittig verdienter Sieg der Gäste, unser Team gab aber trotz eines 0:2-Rückstands nie auf und besaß nach dem 1:2-Anschlusstreffer zwischenzeitlich sogar die Riesenmöglichkeit zum 2:2-Ausgleich. Leider entschied schließlich ein weiterer Treffer der Brettenerinnen aus klarster Abseitsstellung die Begegnung.

Trotz Dauerregen und einem Temperatursturz auf um die 10 Grad Celsius weilten wieder zahlreiche Zuschauer im Odenheimer Siegfriedstadion, darunter auch wieder zahlreiche Spieler unserer Herrenteams.

Für die schwere Aufgabe (Bretten hatte seine beiden bisherigen Verbandsligaspiele in überzeugender Manier gewonnen) mussten unsere Coaches weiterhin auf Torjägerin und „Geburtstagskind“ Aline Hertl verzichten. Passen musste auch Nathalie Lehner. Sofie Reiser nahm nach ihrer Zahn-OP auf der Bank Platz. Gegenüber dem 1:1-Remis im Landesligaduell in Niefern kam es zu zwei nominellen Veränderungen in der Startelf (Dorothea Weiss für Rosi Weser, Anja Fielenbach für Nathalie Lehner) und in diesem Zusammenhang zu diversen Umstellungen: Kapitänin Annalena May rückte vom rechten Mittelfeld in die Innenverteidigung, „Geburtstagskind“ Jacqueline Hertl vom linken Mittelfeld auf eine der 6er-Positionen. Anja Fielenbach beackerte die linke offensive Außenbahn.

Die Gäste aus Bretten besaßen von Beginn an mehr Ballbesitz, unser Team verschob jedoch richtig gut und ließ den VfB zunächst nicht wirklich zur Geltung kommen. Die erste Torchance besaßen sogar unsere Amazonen, als nach einem richtig schönen Angriff mit toller Spielverlagerung durch Fielenbach, J. Hertl zum Abschluss kam und ihr Geschoss rund ein bis zwei Meter links am Tor vorbeizischte. Die erste echte Gefahr für das FCO-Tor erst in Minute 19, als nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Brettenerinnen deren Torschuss zur Ecke abgefälscht wurde. Trotz leichter Überlegenheit des Verbandsligisten bewegte sich unsere Mannschaft in den ersten 20 Minuten weitestgehend auf Augenhöhe und bot eine gute Leistung. So musste ein Standard für die Gästeführung herhalten. Wie so oft, nutzen klassenhöhere Teams solche Gelegenheiten, so auch an diesem Tage. Das nach einer Ecke in den Strafraum geschlagene Spielgerät verpassten gleich zwei FCO´lerinnen nur knapp. Nutznießerin war die frühere Juniorinnenbundesligaspielerin Cullik, die unhaltbar zum 0:1 einschoss (21. Minute). Unser Team verkaufte sich auch weiterhin gut, auch wenn die jeweils schnell vorgetragenen Vorstöße der Gäste nicht einfach zu verteidigen waren. In der 29. Minute mal wieder ein Offensivzeichen unserer Odenheimerinnen mit anschließender Ecke. Gleich zweimal flog das Leder nicht ungefährlich in die Box, ehe die Gästekeeperin den Ball sicherte. In Minute 32 die zweite gute Chance des VfB, ca. zwei Meter zischte ein Abschluss links am FCO-Tor vorbei. Unser Team absolut engagiert, in der Offensive gegen eine stabile Gästeabwehr aber mit zu wenig Durchschlagskraft. Der Verbandsligist bestach durch Effizienz, konterte unser Team in der 41. Minute klassisch aus und verwandelte seine dritte Torchance zum zweiten Treffer. Bretten führte zur Pause verdient, wenngleich durchaus um einen Treffer zu hoch.

Dass es angesichts des 0:2-Rückstands für unsere Elf in Hälfte 2 nun doppelt schwer werden würde, war klar und Bretten suchte zu Beginn der zweiten 45 Minuten auch möglichst schnell die vorzeitige Entscheidung. In Minute 49 eine vage Doppelchance des VfB, unsere Keeperin Ricarda Weser zeigte sich jedoch zwei Mal aufmerksam und bereinigte die jeweils aufkommende Gefahr. In einer Drangphase der Gäste zwischen ca. den Minuten 60 und 67, für diese dann aber zwei in der Tat erstklassige Möglichkeiten: In Minute 62 tauchte eine Gästeangreiferin frei vor Ri. Weser auf, die die Eins-gegen-Eins-Situation jedoch erstklassig stach. In Minute 67 war unsere Torhüterin beim erneuten Eins-gegen-Eins-Duell wieder mit den Fingerspitzen noch am Ball und Emily Wagner konnte schließlich kurz vor der eigenen Torlinie klären. In Minute 68 wurden die sich in der Offensive fleißig aufgeriebenen Fielenbach und Larissa Schöninger durch Clarissa Magel und Ellie Dolde ersetzt. Diese brachten frischen Schwung und prompt lag die Kugel in Minute 72 plötzlich im Tor des VfB Bretten. Eben die kurz zuvor eingewechselte Magel hatte an der Strafraumgrenze gut nachgesetzt und den Ball zu Steffi Schleweis gespitzelt. Diese fackelte aus 20 Metern Torentfernung nicht lange und überwand die VfB-Keeperin, über der der Ball zum Anschlusstreffer einschlug. Plötzlich war unser Team dran, Bretten zeigte sich überrascht und bekam durchaus Probleme. In Minute 77 ließ die Gästetorhüterin nach einem Freistoss von Laura Drexler den Ball kurz fallen, leider war keine FCO-Abnehmerin zur Stelle. In der 78sten dann die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Jenny Wagner hatte sich im letzten Drittel den Ball erkämpft und quer zur freistehenden Elena Schanzenbach gepasst. Deren Abschluss von der Strafraumgrenze war gemessen an Kraft und Höhe eigentlich richtig gut, leider fehlte jedoch das Glück und das Leder zischte knapp einen Meter links am Tor vorbei. Wäre das Spielgerät aufs Tor gekommen, wäre die Gästekeeperin mit Sicherheit machtlos gewesen – schade. Unsere Mannschaft nun aber mit viel Mut und drauf und dran, die Gäste unter Druck zu setzen. Noch war nichts verloren. Dann aber in Minute 80 die unglückliche Entscheidung zum 1:3. Gegen die aufgerückte FCO-Mannschaft die Gäste mit einem schnellen Angriff und dem finalen Pass auf die satte zwei Meter im Abseits stehende Meral. Dank des leider ausbleibenden Pfiffs des Schiedsrichters ließ die die Brettenerin die Chance nicht nehmen und brachte ihre Mannschaft auf die Siegesstraße. Auch wenn unsere Elf auch danach nie aufgab, war die Messe damit gelesen. Unsere Coaches wechselten noch zwei Mal und ersetzten die Wagner-Zwillinge Emily durch Rosi Weser (81.) und Jenny durch Katharina Kühn (89.). In der Schlussminute dann noch verdientes Glück für unsere FCO-Amazonen, als ein Bretten-Freistoss nur die Torlatte küsste – eine 3-Tore-Niederlage wäre aber auch wahrlich nicht verdient gewesen.

Wie bereits eingangs erwähnt, hat der Favorit aus Bretten die Begegnung verdient gewonnen. Dieses Spiel hat aber einmal mehr auch gezeigt, dass im Pokal der Klassentiefere durchaus seine Chancen besitzt, vorausgesetzt er wirft Kampfgeist und Zusammenhalt in die Waagschale. Unser Team hat nicht nur diese Attribute heute einmal mehr nachhaltig unter Beweis gestellt, sondern auch wiederholt seine gute Spielanlage. Gegenüber der Vorsaison ist man absolut gereift, es macht derzeit richtig Spaß, unser Damenteam zu supporten. Weiter so! FCO-Amazonen, ihr dürft trotz der Niederlage richtig stolz auf euch sein! Eure Fans sind es sowieso!

Dem VfB Bretten wünschen wir im weiteren Pokal- und überhaupt Saisonverlauf alles Gute!

Nächstes Spiel: Mittwoch, 30.09.2020, 19.30 Uhr: Nachholbegegnung 1. Spieltag Landesliga Mittelbaden: FCO - SpG Waldbronn. (E.W.)