DAMEN – 8. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2021/22

Samstag, 06.11.2021:

FCO - SpG St. Leon/Mingolsheim 2:1 (1:0)

FCO: Ricarda Weser, Nathalie Lehner, Sofie Reiser, Emily Wagner, Annalena May, Jenny Wagner, Jacqueline Hertl, Clarissa Magel (90. Fielenbach), Elena Schanzenbach (70. A. Hertl), Aline Hertl (61. Schleweis), Steffi Schleweis (46. Anja Fielenbach, 84. Schanzenbach).

Torschützinnen: 1:0 (8.) May, 1:1 (80.) F. Heger, 2:1 (83.) A. Hertl.

Mit einer tollen, absolut reifen Teamleistung rang unser ersatzgeschwächtes Damenteam den bisher ungeschlagenen Meisterschaftsfavoriten (zuvor 6 Siege, 1 Remis) mit 2:1 nieder. Die FCO-Amazonen spielten und kämpften vor allem auch für ihre verletzten Freundinnen Larissa Schöninger (vor einer Woche erfolgreich operiert) und Dorothea Weiss (toi toi toi für deine MRT-Untersuchung!). Einfach klasse der Zusammenhalt und das Füreinandereinstehen!

Neben den verletzten Schöninger und Weiss und weiteren nicht zur Verfügung stehenden Spielerinnen, mussten die Coaches Joachim Reichert und Nico Sinibaldi auch auf die ansonsten immer zuverlässigen Carolin Andrashazi (krank) und Rosi Weser (Uni) verzichten. Zudem musste Johanna Müller kurzfristig krankheitsbedingt passen. Umso erfreulicher, dass unsere Kultspielerin Anja Fielenbach erstmals in dieser Saison zur Verfügung stand. Ohne monatelange Trainings- und Spielerfahrung gab sie nach ihrer Einwechslung in Hälfte 2 alles und war damit ein ganz wichtiger Mosaikstein für den heutigen Sieg. Anja, wir freuen uns riesig, dass du das Team künftig wieder vermehrt auch auf dem Platz unterstützen wirst!

Unsere FCO-Amazonen waren von Beginn an gut in der Partie, das erste Ausrufezeichen setzten aber die favorisierten Gäste durch einen Knaller ans linke Lattenkreuz (3. Minute). Unsere Mannschaft steckte diesen kleinen Schreckmoment umgehend weg und ging seinerseits in Minute 8 in Front. Das Standardtraining am Vorabend hatte sich ausgezahlt und nach einer neuen Eckballvariante ging man nach Vorarbeit von Jacky Hertl durch den Schuss von Kapitänin Annalena May mit 1:0 in Führung. Unsere Elf überraschte den Tabellenführer mit weiterhin offensiver Spielweise und kam in Minute 12 zur nächsten guten Möglichkeit. Aline Hertl wäre dabei fast an der Gästekeeperin vorbeigekommen, diese bekam aber im allerletzten Moment noch einen Fuß an den Ball und bremste Aline somit gerade noch aus. Nur eine Minute später eine gute Flanke in den Strafraum. Clarissa Magel, in guter Position, versprang aber leider etwas das Leder, sodass die ihrerseits etwas ins Straucheln gekommene Torhüterin den Ball doch noch sicher aufnehmen konnte. In der 16sten ein guter Angriff der Gäste über deren linke Angriffsseite. Die Flanke fand auch in der Box eine Gästestürmerin, die das Leder aber am FCO-Tor vorbeisetzte. Auch dank guter Positionierung unserer Defensive, die die Angreiferin dabei gut unter Druck gesetzt hatte. In Minute 18 ein toller Pass von Steffi Schleweis aus der Drehung auf A. Hertl, die an der Torhüterin scheiterte. Sechs Minuten später drang Schleweis von links in den gegnerischen Strafraum ein und ließ mit starkem Dribbling gleich drei Gegenspielerinnen stehen. Leider wurde ihr Torabschluss von der vielbeinigen Gästeabwehr geblockt. In der 26. Minute lag den FCO-Fans der Torjubel bereits auf den Lippen. Nach einer May-Ecke mit Verlängerung schloss Clarissa Magel aufs rechte untere Toreck ab, die Gästetorhüterin packte jedoch eine Monsterparade aus und bewahrte die SpG St. Leon/Mingolsheim damit vor dem 0:2. Gemessen an Auftritt und Torchancen ging es mit einer verdienten 1:0-Führung für unsere Viktorianerinnen in die Halbzeitpause. Hier wechselten unsere Coaches erstmals: Fielenbach kam für Schleweis ins Spiel und feierte damit nach über einem Jahr ihr Comeback. Zuletzt hatte sie am 11.10.2020 ausgerechnet gegen den gleichen Gegner SpG St. Leon/M. gespielt (Endstand in Odenheim damals 1:1).

Für Durchgang 2 war davon auszugehen, dass der Tabellenführer sein Offensivspiel intensivieren wird, um die in Liga und auch Pokal überhaupt erste Saisonniederlage vermeiden oder das Spiel sogar noch drehen zu können. Erste Gefahr für unseren FCO gab es in Minute 51, als sich die Gäste in unserem Strafraum kurz festgesetzt hatten, aber dank der tollen Defensivarbeit unserer FCO-Amazonen zweimal nicht zum Torabschluss kamen. Angesichts nur einer zur Verfügung stehenden Auswechselspielerin wechselten unsere Trainer clever zwischen unseren Stürmerinnen, um deren Frische im Offensivspiel zu konservieren. So betrat in Minute 61 wieder Schleweis das Feld, eine Pause war nun A. Hertl vergönnt. Die Begegnung war umkämpft, aber jederzeit fair, und spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab. Unsere Defensive agierte sehr aufmerksam und diszipliniert, unsere Mittelfeldakteurinnen und auch unsere Stürmerinnen arbeiteten vorbildlich gegen den Ball und rackerten um jeden Grashalm. Die Gäste besaßen etwas mehr Ballbesitz, hatten aber bis dato unser FCO-Tor kein weiteres Mal wirklich in Gefahr bringen können. Aus Gästesicht besonders auffällig waren deren Außenspielerinnen, auf die unser Team besonders Obacht haben musste und die unsere FCO´lerinnen überwiegend auch richtig gut verteidigten. In der 69sten schlug dieses Vorhaben einmal fehl und die schnelle Linksaußen F. Heger war plötzlich auf und davon und steuerte auf das FCO-Tor zu. Unsere bis dato nicht wirklich geprüfte Torhüterin Ricarda Weser verkürzte geschickt den Winkel und trug damit mit dazu bei, dass Heger das Spielgerät knapp am langen Torpfosten vorbeisetzte. Unstrittig hatte unser FCO hier auch Glück, das Glück der Tüchtigen. Anschließend Wechsel Nr. 3: A. Hertl nun wieder auf´m Feld, für die angeschlagene Elena Schanzenbach. Zwischen den Minuten 78 und 80 dann eine Drangphase der Gäste mit zunächst zwei Torabschlüssen. Schuss 1 stellte unsere Keeperin Ri. Weser vor keine Probleme, sicher fang sie das Leder ab. Sechzig Sekunden später war Ricarda dann mehr gefordert und parierte einen Schuss aus der Drehung mit toller Flugeinlage. Eine weitere Zeigerumdrehung danach setzte sich Heger wieder auf der linken Außenbahn durch und setzte zur Flanke an. Die Flugbahn des Balles wurde länger und länger und fiel unhaltbar für Ri. Weser ins lange Toreck: 1:1 – in der Verwertung sicherlich glücklich, in einem guten Damenspiel insgesamt betrachtet, aber nicht unverdient. Im Spiel zweier im Schnitt junger Mannschaften (unser FCO 22,25 Jahre, die Gäste 21,1 Jahre) durfte man gespannt sein, ob und wer nun noch das bessere Ende für sich haben wird. In der Vergangenheit war unser Team bei solch Rückschlägen schon das eine oder andere Mal „gebrochen“ und hatte sich noch die Butter vom Brot nehmen lassen. Dass unsere Damen auch insoweit einen absolut positiven Reifeprozess erfolgreich durchlaufen haben, stellten sie trotz des bitteren Ausgleichs gleich auch in Sachen Körpersprache eindrucksvoll unter Beweis. Das 1:1 wurde abgeschüttelt, ein weiterer Verdienst auch unserer beiden Coaches, die wahrlich tolle Arbeit leisten. Und die Unaufgeregtheit wurde belohnt: Nur drei Minuten nach dem Ausgleich fing A. Hertl Mitte der gegnerischen Hälfte den Ball ab, lief noch ein paar Meter, legte sich die Kugel zurecht und beförderte diese mit einem Traumtor aus knapp über 20 Metern Torentfernung ins lange Toreck. Der Jubel von 12 Freundinnen kannte keine Grenzen und sogar Torhüterin Ri. Weser eilte weit aus ihrem Tor, um mitzufeiern. Unmittelbar nach der erneuten Führung Wechsel #4: Schanzenbach nun für Fielenbach. Elena stellte sich einmal mehr in den Dienst ihrer Mannschaft, hatte sie doch schon über eine Stunde lang mit einer schmerzhaften Handverletzung zu kämpfen, dazu später noch mehr … Der drohenden Schlussoffensive der Gäste stellten sich unsere Spielerinnen kollektiv in den Weg und ließen nichts mehr anbrennen. Einzig ein den Gästen in guter Position zugesprochener Freistoss hätte nochmals für Gefahr sorgen können, aber auch diesen parierte unsere R. Weser zwischen den Pfosten unaufgeregt und sicher (87.). In der 90sten nochmals ein Wechsel: Fielenbach für Magel. Nach vier Minuten Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter zum FCO-Coup ab: 2:1 gegen den klar favorisierten Tabellenführer und dies dank einer bärenstarken Kollektivleistung. FCO-Amazonen, euch zuzusehen hat heute so richtig Spaß gemacht – Riesenkompliment! Euer Zusammenhalt, eure Freundschaft sucht wirklich ihresgleichen – Top!

Unsere Mannschaft schnuppert mit diesem Sieg in höchsten Tabellengefilden. Hier geht es in der Landesliga Staffel 3 richtig eng und spannend zu: 1ter weiterhin die SpG St. Leon/Mingolsheim mit 19 Punkten (bei 8 Spielen), 2ter SpG Wilhelmsfeld/Neuenheim 18 Punkte (8 Spiele), 3ter FC Frauenweiler (unser kommender Gegner) 16 Punkte (7 Spiele), 4ter unser FCO 16 Punkte (7 Spiele), 5ter Heidelberger SC 13 Punkte (7 Spiele). Aus FCO-Sicht ist dies jedoch nur eine schöne Momentaufnahme. Unsere FCO-Amazonen haben null Druck, schauen und freuen sich von/auf Spiel zu Spiel. Aufstiegsambitionen sind keine beabsichtigt, gerade auch aufgrund der wahrlich eklatanten Personalsituation. Konnte man auf so manche Spielerin bisher leider noch nicht zurückgreifen (wir hoffen sehr auf die Zukunft!), so fallen mit Schöninger (leider für längere Zeit) und Weiss (hoffentlich nicht so schlimm und damit nicht so lange) schon zwei Spielerinnen wegen Verletzungen aus. Zu allem Pech erwischte es nun heute auch noch unsere Elena Schanzenbach. Weit über eine Stunde hielt sie mit einer schweren Handverletzung vorbildlich durch. Am Abend dann beim Krankenhausbesuch die bittere Gewissheit: Die rechte Hand ist gebrochen – Mist! Allen unseren verletzten und kranken Spielerinnen gute Besserung!

Sehr positiv und angenehm war heute nicht nur das umkämpfte aber faire Spiel auf dem Feld, sondern auch der Auftritt der Beteiligten an der Seitenlinie und den Zuschauern auf der Seite der Auswechselbänke. Dem fairen Gästetrainer und seinen Mädels wünschen wir einen weiterhin guten Saisonverlauf, der am Ende durchaus mit dem Aufstieg in die Verbandsliga gekrönt werden kann. (E.W.)


Was ein tolles Team! Freundinnen für Freundinnen! Unsere FCO-Amazonen widmeten ihren Sieg ihren verletzten Mitspielerinnen Lari LS14 und Doro DW15. Leider gab es später gleich die nächste bittere Hiobsbotschaft: Unsere Elena ES11 hat sich beim Spiel einen Handbruch zugezogen und spielte dennoch quasi durch - getreu dem Motto "eine für alle, alle für eine". Allen gute Besserung!