DAMEN – 17. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2021/22

Sonntag, 22.05.2022:

SpG St. Leon/Mingolsheim - FCO 1:0 (0:0)

FCO: Ricarda Weser, Dorothea Weiss (76. Annalena May), Sofie Reiser, Emily Wagner, Jenny Wagner, Elena Schanzenbach, Clarissa Magel (70. Aylin Knopf, 74. Magel), Anja Fielenbach, Steffi Schleweis, Jacqueline Hertl, Fabienne Fitterer (34. Aline Hertl, 46. Fitterer, 74. A. Hertl).

Torschützin: 1:0 (71.) Geis.

Glückwunsch der SpG St. Leon/Mingolsheim zur verdienten Meisterschaft!

Vor zahlreichen Zuschauer/innen machte unser ersatzgeschwächtes Team der Heimelf das Leben schwer und musste erst in der 71. Minute den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen. St. Leon/Mingolsheim hatte gewinnen müssen, tat dies somit auch und verdient. Unserem Team gebührt der größte Respekt, wie es auch dieses Mal alles gegeben hat und dies mit teils stark angeschlagenen Spielerinnen.

Zur Personalsituation: Neben der langzeitverletzten Larissa Schöninger (schee, dass wieder als moralische Stütze mit vor Ort warsch!), mussten aus einem großen Kreis fehlender Spielerinnen zwei passen, die sonst eigentlich immer mit dabei sind: Carolin Andrashazi (andere sportliche Verpflichtung) und Nathalie Lehner (krank). Dennoch standen immerhin deren 14 zur Verfügung. Zum einen dank des Comebacks von Aline Hertl, die erstmals seit Mitte November wieder im Kader stand (freut uns, dass wieder mit dabei bisch!). Und zum anderen, weil die eigentlich verletzungsbedingt kaum einsetzbaren Annalena May und Aylin Knopf trotzdem zumindest auf der Bank Platz nahmen (Respekt vor euch beiden!).

Die Gastgeberinnen waren in doppelter Hinsicht auf einen Sieg aus. Zum einen war es unser Team gewesen, das ihnen beim 2:1 in der Vorrunde die einzige Saisonniederlage beigebracht hatte, hierfür wollten sie Revanche. Zum anderen hatten sie es versäumt, am Donnerstag zuvor eine 2:0-Führung bei der SpG Hardt über die Zeit zu bringen. Ein dort Sieg hätte quasi bereits vor der heutigen Begegnung, dank dem gegenüber Verfolger Frauenweiler deutlich besseren Torverhältnis, die Meisterschaft bedeutet. So musste nun gegen unser Team ein Dreier her, wollte man es nicht auf den letzten Spieltag ankommen lassen müssen, an dem die SpG St. L./Mi. dann selbst spielfrei ist und so wiederum auf unser Team im abschließenden Duell gegen Frauenweiler hätte hoffen müssen. So wie unsere Damen dann ihr Bestes „zum Wohle“ der SpG St. L./Mi. gegeben hätten, so gaben sie auch dieses Mal alles „zum Wohle“ von Frauenweiler. Mehr oder weniger Sympathien für die eine oder andere Mannschaft spielen dabei für unsere FCO-Amazonen keine Rolle, getreu ihrem einwandfreien Charakter und dem immerzu Füreinander einstehen, kann man sich auf diese nämlich in jeder Lage verlassen.

Neben den Personalproblemen, trotze unsere Elf auch dem für sie immer noch ungewohnten Kunstrasen. Insoweit ein klarer Vorteil für die Heimmannschaft, die auf diesem sonst immer spielt und trainiert. So benötigten unsere Spielerinnen auch eine gewisse Anlaufzeit, um sich an den Untergrund zu gewöhnen. Die heimische SpG versuchte dies auszunutzen und kam in den ersten 5 Minuten zu zwei Möglichkeiten. Die Heimelf blieb auch danach die Mannschaft mit mehr Spielanteilen, unsere Mannschaft stand jedoch kompakt und ließ die St. Leon/Mingolsheimerinnen in der Folge maximal zu nicht wirklich gefährlichen Abschlüssen kommen. Kam doch was aufs Tor, zeigte sich unsere Keeperin Ricarda Weser gewohnt sicher. Hätte es doch mal brenzlig werden können, dann war immerzu eine FCO´lerin noch zur Stelle. So wie z. B. in Minute 20, als eine Gastgeberin nach einer Flanke für eine Mitspielerin auflegte, aber Sofie Reiser mit gutem Stellungsspiel blockte. Gegen das Prunkstück der SpG St. L./Mi., deren Abwehr, war es nur schwer durchzukommen, sodass es bis zur 24. Minuten dauerte, ehe unsere Mannschaft erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum auftauchte. Steffi Schleweis überloppte mit einem listigen Lupfer die gegnerische Dreierkette, eine Heimakteurin konnte aber gerade noch vor der einschussbereiten Jacky Hertl klären. Auf der Gegenseite zwei Minuten danach ein schöner Schlenzer von der Strafraumgrenze, Ri. Weser lenkte diesen jedoch vorbildlich rechts von ihrem Tor weg, sodass sich keine Nachschussmöglichkeit bot. In der 30. Minute zappelte dann das Spielgerät plötzlich im Tornetz der Gastgeberinnen. Nach einem schönen Spielzug über Jenny Wagner und Schleweis fand das Zuspiel im Strafraum die freien J. Hertl und Anja Fielenbach. Letztere war zuletzt am Ball und erzielte das vermeintliche 1:0 für unseren FCO. Der Schiri entschied jedoch auf Abseits. Unterstellen wir mal, dass dies so richtig war, von der Odenheimer Bank aus war dies nämlich nicht einsehbar. Kurz darauf musste das Spiel kurz unterbrochen werden, weil der Kunstrasensprenger sich verselbständigt hatte. In den nächsten rund 15 Minuten konnte unsere Mannschaft den Gegner von seinem Tor fernhalten, die Begegnung war intensiv, aber stets fair und spielte sich nun vornehmlich im Mittelfeld ab. In dieser Phase kam A. Hertl zu ihrem Comeback und ersetzte Fabienne Fitterer (34.). In der 41. Minute dann Pech für unser Team, dass der Schiedsrichter auf Handspiel von Dorothea Weiss, ca. drei Meter vor dem eigenen Strafraum entscheid. Einen hohen Ball hatte unsere Defensivfrau angenommen und von ihrem Oberschenkel sprang ihr dieser leicht gegen den Oberarm. Keine Absicht, keine Verbreiterung des Körpers – und doch der Pfiff des Schiedsrichters. Gleich vier Spielerinnen der SpG berieten sich intensiv für einen wohl Freistoßtrick. Zuviel Aufsehen um nichts, der Ball flog zwar aufs FCO-Tor, wurde dort aber zur sicheren Beute von unserer Ricarda. Wenig später erfolgte der Pausenpfiff.

Die Gastgeberinnen hatten nun nur noch weitere 45 Minuten, um den für sie so wichtigen Sieg einfahren zu können. In der Halbzeitbesprechung gaben unsere Coaches Joachim Reichert und Nico Sinibaldi wichtige Anweisungen und erinnerten ihre Spielerinnen daran, dass die Heimmannschaft mit zunehmender Zeit evtl. ungeduldig und hektischer werden könnte. Sinibaldi war im Übrigen Mitte der 1. Hälfte eingetroffen. Er hatte zuvor mit der FCO-Herrenmannschaft als Spieler einen überzeugenden 3:0-Heimsieg und damit den vorzeitigen Klassenerhalt in der Kreisliga landen und feiern können. Ein herzlicher Glückwunsch der Damenmannschaft an Nico und das Herrenteam!

Zur Pause der Re-Wechsel: Fitterer wieder für A. Hertl. Nach ihrer sechsmonatigen Pause hatte Aline vorher nur zweimal am Training teilnehmen können und besitzt damit logischerweise noch Trainingsrückstand. Es machte daher Sinn, ihr wieder eine Zwischenpause zu gönnen und erneut Fabienne ins Rennen zu schicken. Bei Aline hoffen wir, dass sie nun wieder regelmäßiger kommt. Wenn sie heute im Match war, hat sie nämlich alles gegeben.

Die Gastgeberinnen auch in Hälfte 2 initiativfreudiger, unsere Elf hatte sie jedoch gut im Griff. Ehe dann in der 55. Minute Reiser als letzte Dame vor dem eigenen Tor, mit dem Ball am Fuß, leider auf dem stumpfen Untergrund stolperte und zu Fall kam. Eine Heimakteurin roch die Situation, angelte sich den Ball und steuerte aufs Tor zu. Nun aber mal wieder ein Musterbeispiel für das tolle Mit- und Füreinander in unserem Team: Weiss eilte herbei und blockte den Torschuss – ganz stark Doro! In der 59. Minute dann Eckball für unsere Damen. J. Hertl traf mit diesem den linken Außenpfosten, von wo aus der Ball zu ihr zurückprallte. Wegen einer damit Doppelberührung pfiff der Schiedsrichter diese Szene zurecht ab. Auch die Gastgeberinnen kamen in Hälfte 2 kaum zu Abschlüssen, in Minute 67 dann aber doch zu einem solchen. Nach einem guten Angriff über die linke Außenbahn kam eine Spielerin im Zentrum frei zum Abschluss. Ri. Weser zeigte sich jedoch sicher auf ihrem Posten. Eine Minute später dann eine gute Konterchance für unsere Viktorianerinnen mit einer Überzahlsituation. Eine Spielerin trieb den Ball durchs Mittelfeld und wollte gerade eine mitgelaufene Mitspielerin einsetzen, als plötzlich der Pfiff des Unparteiischen erschallte: Freistoß für St. L./Mi. Warum wissen unsere Damen bis heute nicht, gehen wir mal davon aus, dass der Schiri seine regelkonformen Gründe hatte. In der 70. Minute dann ein weiterer Wechsel bei unserem FCO. Clarissa Magel sollte eine längere Pause gegönnt werden, hatte sie doch auf der rechten Außenbahn gegen die schnellste Spielerin der Heimmannschaft Schwerstarbeit verrichtet. Knopf, die nach ihrer gegen die SpG Hardt vor 2 Wochen erlittenen Verletzung vor wenigen Tagen noch an Krücken hatte gehen müssen, trotzte ihren Schmerzen und stellte sich in den Dienst ihrer Mannschaft und ihrer Freundinnen. Leider war sogleich ersichtlich, dass unsere Aylin noch nicht „rundläuft“ und ausgerechnet dies geriet zum Vorteil für die Heimmannschaft. Diese kamen in dieser Situation eher untypisch zu einem Konter, ihre Angreiferin war über links durch und passte ins Zentrum, von wo aus Torjägerin Geis den vielumjubelten Führungstreffer erzielen konnte (71.). Die Gastgeberinnen hatten im Übrigen bis dato nicht den Eindruck hinterlassen, ungeduldig oder hektisch geworden zu sein. Dafür wurden sie mit diesem Treffer belohnt. Aylin Knopf biss weiterhin auf die Zähne, knickte dann aber wenig später mit ihrem lädierten Fuß auch noch um, und es ging daher doch nicht weiter. Danke Aylin für deinen Einsatz und dein Kämpferinnenherz! Werde schnell wieder fit! Verbunden war dies mit dem schneller als erwarteten Rückwechsel von Magel und auch A. Hertl kam wieder für Fitterer ins Spiel (74.). In der 76. Minute dann auch der Einsatz unserer zweiten Verletzten, von Kapitänin May (die Spielführerbinde trug heute übrigens Elena Schanzenbach). Dick bandagiert übernahm diese anstelle von Weiss den rechten Part in der Dreierabwehrkette. Unsere Mannschaft wollte sich noch lange nicht geschlagen geben und versuchte nach vorne zu spielen, konnte aber an diesem Tag keine echte Durchschlagskraft in der Offensive entwickeln. Dies lag gerade auch an dem bereits erwähnten Prunkstück der Heimmannschaft, deren sehr stabilen Verteidigung. Nicht ohne Grund hat die SpG in 16 Spielen nur 13 Gegentore hinnehmen müssen. Da keine der Mannschaften noch zu einer Chance kam, können wir nur noch über ein Ärgernis in Minute 85 berichten, als unser Trainerteam und die anwesenden FCO-Zuschauer/innen geradezu perplex über eine Entscheidung des Schiris waren. Auch wenn diese nicht spielentscheidend war, so war sie dafür umso unverständlicher. Der Schiri stand ganze drei Meter entfernt, als der Ball von einer Heimakteurin ins Aus gespielt wurde. Einwurf gab´s jedoch für St. L./Mi. Coach Reichert meldete sich an der Seitenlinie zu Wort, sicherlich lautstark, aber in keiner Weise irgendwie unsachlich. Was folgte: Seine erste Gelbe Karte! Naja, ob diese sein musste? Nee, musste sie nicht! Da waren wir dann kurz darauf doch überrascht, dass der Spielleiter beim Fallen einer Angreiferin der Gastgeber am Strafraumeck nicht auch noch auf Elfmeter entscheid. Dies übrigens zurecht, wie unsere Spielerinnen bestätigten … und jede dieser ist bekanntlich eine ehrliche Haut. Überpünktlich, nach nur 22 Sekunden Nachspielzeit, wurde die Begegnung abgepfiffen, aber es war ehrlich gesagt auch nicht mehr wirklich zu erwarten gewesen, dass unser Team ausgerechnet jetzt noch entscheidend vors gegnerische Tor hätte kommen können.

Fazit: Es war eine von der Taktik und von der Zweikampfstärke geprägte Begegnung, bei der der Sieg für die Gastgeberinnen aufgrund der für diese einen oder anderen Möglichkeit sowie deren größeren Spielanteilen, unstrittig in Ordnung geht. Unser Team hat aber alles aus sich herausgeholt und verdient sich dafür kollektiv ein Sonderlob. Ein Vertreter des St. Leoner Meisterschaftskonkurrenten Frauenweiler war vor Ort und lobte unsere FCO-Amazonen ebenfalls für ihr Auftreten.

Es ist und bleibt eine trotz immer wieder vorherrschender Personalprobleme bärenstarke Saison unserer Damen, auf die alle mächtig stolz sein dürfen. Zudem hat man als einzige Mannschaft den Meister geschlagen, beim 2:1-Sieg in der Vorrunde! Die Freundschaft unter unseren Spielerinnen ist ohnehin unschlagbar, dies bewiesen sie am Freitagabend einmal mehr beim gemeinsamen Besuch des Maibockfestes Hambrücken.

Der SpG St. Leon/Mingolsheim wünschen wir in der Aufstiegsrelegation viel Erfolg, wenn sie sich dort gegen die Meister der drei übrigen Landesligen messen wird, die unter sich dann drei Aufstiegsplätze in die Verbandsliga ausspielen werden. Neben St. L./Mi. hat sich dafür auch bereits die SpG Dittwar/Tauberbischofsheim als Erster der Landesliga Staffel 1 qualifiziert. In der Staffel 2 kommt es am letzten Spieltag zum Fernduell zwischen den Oberligareserven des TSV Amicitia Viernheim und des TSV Neckarau, mit den besseren Aussichten für Viernheim. In der Staffel 4 besitzt vor dem letzten Spieltag Post Südstadt Karlsruhe die besseren Karten gegenüber dem FV Ettlingenweier. (E.W.)