DAMEN – 1. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2022/23

Samstag, 10.09.2022:

SG Hohensachsen U20 - FCO 6:1 (3:1)

FCO: Ricarda Weser, Nathalie Lehner, Sofie Reiser, Emily Wagner, Jenny Wagner (65. Fielenbach), Annalena May, Clarissa Magel (80. Bauer), Jette Bauer (60. Fabienne Fitterer), Steffi Schleweis, Anja Fielenbach (55. Rebecca Stuck), Jacqueline Hertl.

Torschützinnen: 1:0 (11.) Buhl, 1:1 (15.) Schleweis (Handelfmeter), 2:1 (27.) Schrem, 3:1 (43.) Dockter, 4:1 (71.) Wolff von Gudenberg, 5:1 (75.) Schrem, 6:1 (89.) Katila.

Fehlstart in die Landesligasaison! Dass es gegen die junge (13 von 15 Spielerinnen U19, 1 x 21, 1 x 27 Jahre), aber sehr talentierte U20 der SG Hohensachsen schwer werden würde, war klar. Eine dann aber satte 1:6-Niederlage ist eindeutig zu viel des Schlechten, zumal man sich vor zwei Wochen bei der 2:4-Pokalniederlage gegen die 1er-Vertretung Hohensachens mit dieser noch auf Augenhöhe bewegt hatte. Von daher darf auch der Fakt, dass die wohl vier stärksten Spielerinnen der SG I auch dieses Mal zum Einsatz kamen, keine Ausrede sein.

Konnte bereits sein Trainerkollege Nico Sinibaldi nicht vor Ort sein (Urlaub), so musste Coach Joachim Reichert auch noch auf mehrere Spielerinnen verzichten. Fehlten neben der langzeitverletzten Larissa Schöninger, drei, vier FCO-Amazonen ohnehin bereits zu großen Teilen der Vorbereitung, so standen dieses Mal leider auch die sonst zuverlässigen Dorothea Weiss (verletzt), Elena Schanzenbach, Carolin Andrashazi, Lilli Zusann (alle Urlaub) und Melina Stam (privater Termin) nicht zur Verfügung. Damit ohne quasi 10, konnte nur ein Kader von 13 Spielerinnen nominiert werden.

Unsere FCO-Amazonen, die heute leider nur auf zwei mitgereiste Fans bauen konnten, waren zu Beginn der Begegnung eigentlich ganz gut und im Großen und Ganzen auch im weiteren Verlauf der 1. Hälfte noch recht akzeptabel im Spiel. Gegenüber stand eine Mannschaft, die über eine sehr gute Spielanlage verfügt und ihre Angriffe sorgfältig durch gepflegtes Aufbauspiel vorbereitete. Dabei taten sich vor allem die erfahrene, 27jährige, ehemalige 2.-Bundesligaspielerin Buhl und die 19jährige Schrem hervor, die das Spiel der Gastgeberinnen prägten und von unserer Mannschaft nicht wirklich in den Griff zu bekommen waren. Unsere letzte Reihe konnte zumindest in Hälfte 1 Durchstöße der Hohensachserinnen in die Spitze noch weitestgehend verteidigen, dafür kam die Heimmannschaft aber wiederholt zu Abschlüssen aus der 2. Reihe. Ein solcher führte in der 11. Minute zum Rückstand. Nach einem Handspiel im Strafraum dann aber bereits vier Minuten später der 1:1-Ausgleich per Handelfmeter durch Steffi Schleweis. Es war bezeichnend, dass für unser Tor ein Strafstoß herhalten musste. Bei einer gemessen an den Spielanteilen noch ausgeglichenen Bilanz, gelang es unserem Team nämlich so gut wie nie, die Angriffe fertig auszuspielen, oder eben mal den Abschluss, ggf. auch aus der Ferne zu suchen. Unverständlich, hauen unsere Damen doch im Training ihrer Torhüterin Ricarda Weser die Bälle nur so um die Ohren. Dass man Tore nur schießen kann, wenn man es auch probiert, bewiesen auf der Gegenseite die Hohensachserinnen, die in den Minuten 27 und 43 zwei weitere Schüsse aus der jeweils 2. Reihe im FCO-Tor unterbrachten. Unserem Team waren zwar im Mittelfeld diverse Balleroberungen gelungen und man hatte phasenweise auch noch recht ansehnlich kombiniert, in allen Belangen war unseren Spielerinnen kollektiv aber die Durchschlagskraft abgegangen.

In der Halbzeitpause nahm man sich vor, im 2. Durchgang etwas höher zu stehen, um so der Waffe der Heimmannschaft an Weitschüssen besser begegnen zu können. Leider lief nun aber noch weniger, weitestgehend quasi so gut wie gar nichts mehr zusammen. Man stellte die Gegenspielerinnen nicht entschlossen genug, war zu weit von diesen entfernt und leistete, wenn überhaupt, nur eine Art von Begleitschutz. In der Offensive fand man kein Mittel, um das Tor der SGH zu gefährden. Unverständlich auch, dass man nie dazu kam, die eigene Spielkultur aufs Feld zu bringen und die eigenen durchaus guten technischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Vor allem fehlte es aber sowohl in der Offensive als auch Defensive am nötigen Zweikampfverhalten und vor allem an der Nähe zu den Gegenspielerinnen. Die technisch und spielerisch beschlagene Heimelf hatte so weitestgehend leichtes Spiel und legte in den letzten 20 Minuten noch drei Treffer nach (71., 75., 89. Minute). Diese mit anderem Muster als in Hälfte 1, als nun jeweils unsere Kette überspielt wurde und bei z. B. Zuspielen von der Außenbahn im Zentrum eine Angreiferin viel zu viele Freiräume hatte. U.a. ging unserem Team dieses Mal auch eine sonst große Stärke ab, indem man nicht wie gewohnt kämpfte, sondern sich eher seinem Schicksal ergab. Am heutigen Tag fand keine Spielerin zur gewohnten Form und keiner einzigen gelang es, mal die nötige Ruhe in die eigenen Aktionen zu bringen.

Hohensachsen besaß in Hälfte 1 noch ein, zwei weitere Möglichkeiten und in Hälfte 2 drei, vier weitere gute Chancen, während unser Team insgesamt zu maximal zwei, drei Halbchancen, aber nicht wirklich Zwingendem kam. Der Sieg geht damit auch in dieser Höhe in Ordnung. Gemessen an den Spielanteilen fiel er derweil zu hoch aus, wie auch der gut leitende Schiedsrichter nach Spielende anmerkte.

Der Auftakt in die diesjährige Landesligarunde ist damit mal komplett misslungen! Es ist dies die höchste Liganiederlage seit der Verbandsligasaison 2018/19! Gerade ob der 6 Gegentore muss sich unser Team hinsichtlich der nächsten Aufgaben schnell wieder auf seine Stärken besinnen, hatte man doch in der letzten Saison die zweitbeste Ligadefensive gestellt (nur 20 Gegentore in 16 Spielen). Dabei muss sich jede Spielerin auch klar machen, dass für eine kompakte Defensive nicht nur die hintere Reihe verantwortlich ist, sondern dazu alle mit beitragen müssen, bereits beginnend im Angriff. Umgekehrt ist natürlich auch die Offensive zu unterstützen, aufgrund heute nur eines Treffers und diesem auch noch durch einen Elfmeter, besteht auch hier viel kollektiver Nachholbedarf!

Diese Niederlage gilt es im nächsten Training abzuarbeiten, dann abzuhaken und wieder nach vorne zu schauen. Am nächsten Samstag im ersten Heimspiel gegen den FC Sandhausen besteht die Möglichkeit zur Wiedergutmachung! (J.R./E.W.)