DAMEN – 5. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2022/23

Sonntag, 16.10.2022:

SpG Wilhelmsfeld/Schriesheim - FCO 0:0

FCO: Ricarda Weser, Nathalie Lehner, Sofie Reiser, Emily Wagner, Annalena May, Jenny Wagner (80. Schanzenbach), Elena Schanzenbach (55. Lilli Zusann, 80. Bauer), Clarissa Magel (29. Fabienne Fitterer, 64. Magel), Jette Bauer (29. Carolin Andrashazi, 64. Rebecca Stuck), Melina Stam, Steffi Schleweis.

Unsere Damenmannschaft bot am Sonntagmorgen am Ausläufer der Badischen Bergstraße eine irgendwie uninspirierte und spielerisch schwache Vorstellung und hatte damit den Sieg – trotz Überlegenheit und einem Chancenplus – zugegebenermaßen auch nicht verdient. Die beste Torchance entsprang einem Pfostenschuss in Hälfte 1. Fürs eigene Tor bestand nie Gefahr.

Das Trainerduo Joachim Reichert und Nico Sinibaldi konnte auf 15 Spielerinnen zurückgreifen. Und dies obwohl man auf Larissa Schöninger (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Jacqueline Hertl, Dorothea Weiss (beide verletzt), Anja Fielenbach (Urlaub) und weitere Spielerinnen verzichten musste. Der Startelf widerfuhr gegenüber dem 1:0-Sieg in der Vorwoche gegen den seinerzeitigen Tabellenführer Dielheim/Wiesloch keine Änderung.

Der Kunstrasen in Schriesheim war nicht leicht zu bespielen, an einzelnen Stellen hatte sich sogar der „Teppich“ angehoben. Man musste hoffen, dass sich dadurch hoffentlich niemand verletzen wird. Aus der Heimat mit strahlendem Sonnenschein angereist, wurde man vor Ort vom Gewitterdonnern überrascht. Ein Angriffsgewitter erhoffte man sich auch von unseren FCO-Amazonen. In der 3. Spielminute auch der erste gute Vorstoß. Clarissa Magel hatte sich über rechts durchgesetzt und drang dynamisch entlang der Toraußenlinie in den Strafraum ein. Clarissa schaute auf, zu wem sie abspielen kann. Leider war nur Jette Bauer mitgelaufen und der Passversuch auf diese konnte von einer Heimakteurin gerade noch geklärt werden. Bereits hier zeigte sich erstmals, an was es heute insbesondere mangeln sollte, am Willen, auch mal in die Spitze reinzustoßen. Hätte man hier die Box zwei-, dreifach besetzen können, dann wäre eine frühe Führung wahrscheinlich gewesen. Wenig später versuchte es Elena Schanzenbach mit einem Abschluss aus der zweiten Reihe, der über das Heimtor flog. Nach einem nicht mal schlechten Auftakt, tat sich unsere Elf in den Folgeminuten sehr schwer, sodass von dieser Phase eher vom „Frühlingswetter“ im Herbst berichtet werden kann. Nach einem zwischenzeitlich wahren Regenguss, brennte nämlich nun plötzlich der Planet. Auch unser Trainerduo wollte in Minute 29 neues Feuer entfachen und versuchte, mit einem Doppelwechsel neue Impulse zu setzen. Fabienne Fitterer und Carolin Andrashazi kamen für Magel und Bauer ins Spiel. Eine Minute danach (30.) wenigstens mal ein Abschluss von Melina Stam von Rechtsaußen, der Ball ging rechts am Tor vorbei. Es war dies nach einer zuvor längeren Phase ohne jegliche Höhepunkte, der Startschuss für eine bis zur Pause bessere Darbietung unserer Damen. Folgerichtig in der 33. Minute dann auch die – es sei bereits jetzt vorweggenommen – beste Chance des Spiels. Die wenig zuvor eingewechselte Andrashazi hatte gut auf Stam durchgesteckt, die in den Strafraum eindrang und freie Schussbahn hatte. Leider traf sie den Ball nicht voll, sodass dieser an den rechten Torpfosten kullerte. Immerhin aber mal eine sehr gute Möglichkeit, an der man erkennen konnte, was heute möglich gewesen wäre. In der 39sten nochmals ein Versuch von Schanzenbach aus Reihe 2, das Leder ging dieses Mal rund zwei Meter rechts am Gehäuse vorbei. In der 40. Minute ein Eckball von Kapitänin Annalena May. Die Torhüterin musste zweimal abklatschen, dadurch wieder Ecke. Diese zog May direkt aufs Tor, die Keeperin lenkte den Ball aber mit einer Hand über die Latte. O.k., dies durften wir als immerhin zweitbeste Chance in Hälfte 1 verbuchen.

Auch zu Beginn des 2. Durchgangs unsere Elf durchaus engagiert und prompt kam man hier zu vier Chancen bzw. Halbchancen. Gleich nach Wiederbeginn nahm Stam ein Zuspiel von May auf und zog mit ihrem „schwächeren“ linken Fuß auch ganz gut ab, leider aber übers Tor. Eine Minute später Jenny Wagner mit einem guten Lauf durchs Mittelfeld und einem Abschluss aus 18 Metern Richtung rechtes Toreck. Die Torhüterin parierte gut am Boden zur Ecke, es war dies die bis dato dritte wirklich echte Torchance. Nach dem folgenden Eckball brachte die Heimmannschaft den Ball zunächst nicht weit genug weg und Stam kam im Strafraum zum Schuss, welcher jedoch abgewehrt werden konnte. In der Folge war die Begegnung als regelrecht konfus zu bezeichnen. Unser Team brachte keine Struktur ins eigene Spiel, es unterliefen viel zu viele Stockfehler und halbherzige und halbhohe Bälle gerade auch im Mittelfeld waren an der Tagesordnung. In der 55sten feierte Lilli Zusann ihr FCO-Pfichtspieldebüt und kam anstelle von Schanzenbach aufs Feld. In der 64. Minute zwei weitere Wechsel: Rebecca Stuck für Fitterer und Magel kehrte anstelle von Andrashazi zurück. Dazwischen hatte es nur einmal J. Wagner mit einem Schuss aus dem Hinterhalt probiert, der die sichere Heimtorhüterin aber vor keine Probleme stellte (57.). In der 72. Minute dann eine gute Freistoßsituation leicht rechts ca. 18 Meter vom Tor entfernt. Eigentlich die ideale Position für Hertl, die ja aber leider verletzt ist. Unserer Kapitänin May war es aber auch zuzutrauen, mit dieser Möglichkeit evtl. für den erlösenden Führungstreffer zu sorgen. Auch nicht schlecht geschossen, aber die Kugel flog dennoch rund zwei Meter links am Tor vorbei, schade. In der 80sten zwei weitere Wechsel. Schanzenbach und Bauer kehrten anstelle von J. Wagner und Zusann ins Geschehen zurück. In der 81. Minute eine zumindest in der Entstehung vermeintliche Großchance. Steffi Schleweis hatte Magel auf halbrechts gekonnt in Szene gesetzt und diese besaß die Chance, frei aufs Tor zuzusteuern. Leider misslang der erste Kontakt und damit war auch diese Chance verpufft. Sechzig Sekunden danach Schleweis halblinks im Strafraum, ihr Versuch ging aber rund zwei Meter am langen Toreck vorbei. Bei den mitgereisten Fans kam nochmals etwas Hoffnung auf, dass ein vielleicht Endspurt nun doch noch zum Sieg führen könnte. Pustekuchen, unsere Elf hatte nichts mehr zuzulegen, agierte viel zu lethargisch und fehlerbehaftet und kam vorerst noch nicht einmal mehr in Strafraumnähe. Im sich nun im Mittelfeld abspielenden Geschehen reihte sich bei beiden Mannschaften Ballverlust an Ballverlust. Die Gastgeberinnen kamen übrigens im gesamten Spiel nie in Torschussnähe, sodass unsere Keeperin Ricarda Weser kein einziges Mal eingreifen musste. Umso ärgerlicher, dass vor dem Tor gegenüber auch nicht wirklich etwas ging. In der 90. Minute dann aber unser FCO doch nochmals mit einer guten Aktion. Magel hatte von rechts geflankt und Schleweis die Hereingabe volley genommen. Eine technisch gute Aktion, die Kugel flog aber exakt auf die Torhüterin zu, die den Ball dann im Nachfassen sichern konnte. In der 90+1sten sah man dann doch tatsächlich erstmals im Spiel (!), dass eine FCO-Spielerin vorne draufging. Nun in Persona von Bauer, die einer Gegenspielerin den Ball abluchste, dann aber nicht richtig in Schussposition kam und den Ball so ans rechte Toraußennetz setzte. Gerade das vorne Nachsetzen wäre heute ein Schlüssel zum Erfolg gewesen, zeigte sich die Defensive der Heimmannschaft doch gerade bei deren Aufbauspiel anfällig. Auch wenn nicht viel läuft, dann musste ein solches Spiel halt einfach irgendwie mit 1:0 gewinnen. Leider sollte es nicht sein, denn der Schiedsrichter pfiff nach einer zwischenzeitlich sogar vierminütigen Verletzungspause bereits nach zwei Minuten Überzeit ab.

Am Ende steht ein enttäuschendes 0:0-Unentscheiden. Enttäuschend deshalb, weil man beim Abrufen des eigentlichen Leistungsvermögens mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Sieg hätte landen können. Heute lag es noch nicht einmal an einer möglichen fehlenden Durchschlagskraft in der Spitze, sondern schon allein daran, dass diese Position oft nur einfach oder gar nicht besetzt war bzw. gar keine Bälle dorthinkamen. Natürlich waren unseren FCO-Amazonen der Versuch und der Wille nicht abzusprechen, es fehlte jedoch die geistige Frische und das Fleisch war schwach, auch mal dahinzugehen, wo es auch mal unangenehm werden kann, sprich beim vorne Draufgehen. Zudem mangelte es heute an der erforderlichen Rückwärts- und Vorwärtsbewegung.

Unter der Woche hatte man überraschend drei Punkte am „Grünen Tisch“ gutgeschrieben bekommen. Leider konnte man dieses Geschenk nicht dahingehend ausnutzen, als man mit einem Sieg in Schriesheim punktemäßig zum Tabellenzweiten hätte aufschließen können, mit dann nur einem Punkt hinter dem Spitzenreiter. Nun sind es zwei Punkte weniger gegenüber dem Zweiten und deren drei gegenüber dem Ersten. Dies bedeutet aktuell immerhin den dritten Tabellenplatz, wobei zwei Teams mit derzeit einem bzw. zwei Spielen weniger noch an unserem FCO vorbeiziehen können. Natürlich ist der Aufstieg nicht wirklich unser Ziel und Platz 3 auch gut, es ist aber auch klar, dass sich unser Team mächtig steigern muss, will es weiter in diesen Tabellensphären mitspielen. Die Leistung gegen Dielheim/Wiesloch in der Vorwoche ist dafür die Grundlage! Das Potential ist absolut da und der Berichterstatter ist sich auch sicher, dass unsere Viktorianerinnen wieder an ihr wahres Leistungsvermögen anknüpfen werden – gerne bereits im nächsten Spiel gegen den FV Fortuna Kirchfeld II. (E.W.)