DAMEN – 7. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2022/23

Samstag, 29.10.2022:

Heidelberger SC - FCO 2:0 (2:0)

FCO: Ricarda Weser, Nathalie Lehner (32. Dorothea Weiss), Sofie Reiser, Emily Wagner (46. Lehner), Annalena May, Jenny Wagner (42. Megel), Elena Schanzenbach (27. Jette Bauer, 71. Andrashazi), Clarissa Magel (32. Lilli Zusann, 77. Fitterer), Carolin Andrashazi (32. Fabienne Fitterer, 46. J. Wagner, 77. Schanzenbach), Melina Stam, Steffi Schleweis.

Torschützinnen: 1:0 (21.) Bueschel, 2:0 (45+2.) Benz.

Bis auf unsere starke Torhüterin Ricarda Weser, die sogar noch den einen oder anderen Gegentreffer mehr vermeiden konnte, erreichte am späten Samstagabend auf dem Kunstrasen in Heidelberg keine unserer Spielerinnen Normalform, sodass das vermeintliche Tabellenspitzenduell Zweiter gegen Dritter zu einer jederzeit ungefährdeten Sache für die gastgebenden Heidelbergerinnen wurde.

Zur Personalsituation: Verzichten mussten unsere Coaches Joachim Reichert und Nico Sinibaldi nach wie vor auf Jacqueline Hertl (schwere Ellbogenverletzung) und Larissa Schöninger (Aufbautraining nach Kreuzbandriss). Verletzungsbedingt passen musste dieses Mal leider auch noch Anja Fielenbach, die in der Vorwoche noch mit 2 Toren und 2 Assists geglänzt hatte, sowie Rebecca Stuck. Gegenüber der Vorwoche kehrten dafür zurück Steffi Schleweis (privater Termin) und Jette Bauer (krank).

Die Gastgeberinnen standen nach 5 Siegen aus den ersten 6 Spielen zwar auf Platz 2, hatten ihre Erfolge aber ausschließlich jeweils knapp gegen die in der Tabelle untenstehenden Mannschaften errungen. Von daher war die Aussicht auf einen erfolgreichen Fußballtag durchaus gegeben, zumal unsere Elf in der vergangenen Saison den in nahezu gleicher Besetzung angetretenen Gegner zweimal mit 3:0 und 2:0 hatte schlagen können. Um diesem Ansinnen gerecht werden zu können, war es jedoch ein Muss, gleich vom Anpfiff weg entsprechend aufzutreten. Trotz gewohnter Vor-Ort-Unterstützung durch zahlreiche FCO-Fans sowie ihre verletzten Fußballfreundinnen J. Hertl und Stuck, wollte dies aber leider überhaupt nicht gelingen. Von Minute 1 an war unverkennbar, dass heute ein schweres Spiel auf unsere FCO-Amazonen warten würde. Es lief kaum etwas zusammen und es setzten sich – so der O-Ton eines der Trainer – die insoweiten Eindrücke vom Warmmachen fort. Zumindest stand man in den ersten 10 Minuten defensiv noch einigermaßen kompakt, sodass man zumindest die Hoffnung in sich tragen konnte, dass sich die Gesamtleistung der Mannschaft mit zunehmender Spielzeit hoffentlich verbessern könnte. In der 11. Minute dann aber die erste Halbchance für den HSC, als eine hohe Hereingabe von rechts am kurzen Pfosten gerade noch von Sofie Reiser zur Ecke geklärt werden konnte. Zwei Minuten später eine Flanke von der dieses Mal linken Seite, die Emily Wagner in höchster Not im eigenen Fünfmeterraum bereinigen konnte, es gab sogar noch Abstoß. In der 15. Spielminute per Freistoß der erste Abschluss der Heimmannschaft aufs FCO-Tor, unsere Torhüterin Ri. Weser boxte das Spielgerät zur Sicherheit übers eigene Tor. In der 18sten der überhaupt erste Offensivansatz unserer Mannschaft: Jenny Wagner auf Schleweis und diese mit einem Steckball in den Lauf von Melina Stam, leider aber wegen wohl knappem Abseits zurückgepfiffen. Auf der Gegenseite dann auch Abseits der Heidelbergerinnen, dieses Mal lief die Begegnung jedoch weiter. Die folgende gute Hereingabe von der rechten Außenbahn klärte Reiser zur Ecke. Nach dieser kam eine Angreiferin zum Kopfball und der Ball rollte flach Richtung langes linkes Toreck. Der Atem stockte den FCO-Fans, es schien als fast schon sicher, dass dies ein Gegentor bedeutet. Doch Ri. Weser fischte die Kugel im allerletzten Moment noch mit einer klasse Parade aus dem Toreck und verhinderte damit fürs Erste einen Rückstand. Unser FCO kam zu keinerlei Entlastung, auch weil man das Runde wieder schneller verlor, als man es am Fuß hatte. In der 21ten dann doch das 0:1. Nach einem Missverständnis und kurzzeitig geäußerter Unzufriedenheit, versäumte man es, eine Gegenspielerin auf der linken Defensivseite zu stellen. Es folgte die Flanke und im Zentrum stand auch noch eine Heidelbergerin völlig frei, die somit ohne große Mühe zum 1:0 einschießen konnte. In der 24. Minute wieder einmal ein Ballverlust im Odenheimer Aufbauspiel. Die Heimmannschaft schaltete schnell um und kam zum Abschluss, das Spielgerät zischte rund einen Meter rechts am Tor vorbei. Es dauerte bis zur 26. Minute, bis unser FCO erstmals einen Versuch Richtung Heimtor initiieren konnte. J. Wagner hatte an der Mittellinie den Ball erobert und Schleweis eingesetzt. Diese probierte es aus der 2. Reihe, leider mit zu wenig Dampf, sodass Heidelbergs Spielertrainerin im Tor keine Mühe hatte, den Ball aufzunehmen. Viel einfacher, in Schussweite zu kommen, hatten es da die Gastgeberinnen, die im direkten Gegenstoß wieder für Gefahr fürs FCO-Tor sorgten. Ri. Weser war aber einmal mehr zur Stelle und lenkte die Kugel ans Außennetz. Der HSC konnte sowohl in den Offensiv- als auch Defensivzweikämpfen ein klares Plus für sich verzeichnen. Besonders auffällig war vor allem deren weitaus besseres Spiel ohne Ball. Während unsere Spielerinnen viel zu statisch agierten, bewegten sich die Heidelbergerinnen viel besser und ahnten auch die eine oder andere Szenerie voraus, während unser Team nur reagierte, anstelle selbst zu agieren oder auch mal zu spekulieren. Die geistige und auch körperliche Frische sprach eindeutig für die Heimmannschaft. Einigen unserer Spielerinnen war sichtlich auch deren Schwäche nach erst überstandenen Krankheiten anzumerken. In der 27. Spielminute der erste Wechsel: Jette Bauer ersetzte Elena Schanzenbach. Und fünf Minuten später auch gleich noch ein Dreierwechsel: Dorothea Weiss, Lilli Zusann und Fabienne Fitterer für Nathalie Lehner, Clarissa Magel und Carolin Andrashazi. Immerhin konnte unser Team in der nun rund 15- bis 20minütigen Phase die Gastgeberinnen mehr vom eigenen Tor fernhalten, selbst fand man nach vorne aber auch weiterhin keinerlei Ansätze. In der 42sten der 5. Wechsel: J. Wagner verließ das Feld und Magel kehrte auf dieses zurück. In der 44. Minute sogar der erste Hauch einer Odenheimer Torchance, als die Heidelberger Torhüterin einen Eckball von Kapitänin Annalena May erst im Nachfassen sichern konnte. Aber leider auch hier bezeichnend: Niemand war zur Stelle gewesen, um den leichten Fauxpas evtl. ausnutzen zu können. Die inzwischen Zielsetzung war klar: Nun irgendwie mit nur einem Tor Rückstand in die Pause gehen und sich dann neu ausrichten! Die Aussicht darauf stand auch gar nicht schlecht, hatten die Gastgeberinnen doch fast 20 Minuten lang keine Torgefahr mehr ausstrahlen können. Erst in der 1. Minute der Nachspielzeit mal wieder ein Abschluss des HSC aus der 2. Reihe. Dieser geriet fast zum Aufsetzer und war damit alles andere als leicht zu parieren. Ri. Weser zeigte aber erneut ihre Klasse und sicherte sich das Leder. In der 45+2. dann aber doch noch das, was man unbedingt hatte vermeiden wollen. Ein Flugball inmitten unserer hier viel zu offenen Defensivzentrale konnte zwar zunächst noch geblockt werden, aber leider nur unzureichend. Einer Heidelbergerin fiel das Spielgerät vor die Füße und diese ließ sich die Chance zum 2:0 nicht nehmen. Unmittelbar darauf folgte der Pausenpfiff, damit also doch noch Gegentreffer #2 und dieser zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt!

Zur Pause zwei Rückwechsel: Lehner und J. Wagner für E. Wagner und Fitterer. Im Hinblick auf die 2. Spielhälfte musste sich nun alles, aber auch alles ändern. Nach nur 15 Sekunden war es dann auch Stam, die die Torhüterin mit einem Schuss von der Strafraumgrenze aus prüfte. Den fälligen Eckball von May konnte die Torsteherin nur zur nächsten Ecke abklatschen, die dann aber leider für keine weitere Gefahr sorgte. In der 48. Minute plötzlich fast sogar das 0:3, als ein missglückter Rückpass einer Heidelbergerin den Freilauf aufs Tor ermöglichte. Ri. Weser aber wieder tipptopp, sie stach die Eins-gegen-Eins-Situation und vereitelte damit einen höheren Rückstand. In der 53sten nochmals unser FCO, wieder durch die Jüngste im Team, durch Stam, deren Abschluss knapp übers Tor zischte. Dabei müssen wir einräumen, dass sie in dieser Szene eigentlich knapp im Abseits gestanden war. Ein weiterer Hoffnungsschimmer? Leider müssen wir bereits an dieser Stelle davon berichten, dass es bei diesem bleiben sollte. Im weiteren Verlauf der Begegnung sollte unser Team nämlich zu keinen weiteren Torannäherungen mehr kommen. Die Durchschlagskraft im Offensivspiel ging auch weiterhin völlig ab und gerade auch das Fehlen von Hertl und Fielenbach wirkte sich nachhaltig aus. Dennoch war unsere Mannschaft nun besser im Spiel als in Durchgang 1. Allein schon daran konnte man erkennen, was bei einer zumindest durchschnittlichen Darbietung heute möglich gewesen wäre. Ohne die Leistung der Gastgeberinnen schmälern zu wollen (diese überzeugten heute defensiv als auch offensiv!), hätte man in Hälfte 1 einfach couragierter und entschlossener auftreten müssen. Allein dies hätte vielleicht schon dafür gereicht, um zumindest die Null zu halten und mit fortdauernder Spielzeit die Heidelbergerinnen vielleicht ungeduldiger werden zu lassen. So aber hatten die Gastgeberinnen nach rund einer Stunde die Begegnung wieder im Griff, auch wenn sie zunächst zu keinen weiteren echten Tormöglichkeiten kommen sollten. So gab es zunächst nur zwei Szenen, die für leichte Gefahr für das FCO-Tor führten: 61.) Nach einem etwas kleinlich gepfiffenen Freistoß von rechts Ri. Weser auf ihrem Posten. 66.) Nach einem unberechtigten Eckball Abschluss rund zwei Meter am FCO-Gehäuse vorbei. In Minute 71 der nächste Wechsel: Andrashazi für Bauer. In der 73sten dann nach langer Zeit ohne echte Torraumszenen, wieder eine gute Möglichkeit für die Heimmannschaft, als Ri. Weser einen guten Schuss aus rund 20 Metern im rechten unteren Eck um den Torpfosten lenkte. Es bleib dabei: Unser Team kämpfte in Durchgang 2 wenigstens, ein geordneter Spielaufbau wollte aber zu keinem Zeitpunkt wirklich gelingen. In der 75. Minute setzte sich eine HSC-Akteurin links gegen gleich drei FCO´lerinnen entschlossen durch, Ri. Weser lenkte deren Schuss aber ans Außennetz. Die folgende Ecke fing unsere gute Torhüterin entschlossen ab. In der 77sten noch die heutigen Wechsel Nrn. 9 und 10: Schanzenbach und Fitterer für J. Wagner und Zusann. Die Heidelbergerinnen verwalteten in der Schlussviertelstunde die stets faire Begegnung ohne Probleme, fuhren einen am Ende unstrittig absolut verdienten 2:0-Heimsieg ein und haben damit nun 5 Punkte mehr auf ihrem Konto als unser FCO.

Bis auf unsere gute Ri. Weser zwischen den Pfosten, erscheinen unsere gestandenen Spielerinnen aktuell ein gutes Stück von ihrer guten Vorjahresform entfernt zu sein. Auch in der letzten Saison hatte uns das Verletzungspech geplagt, damals hat aber jede für jede noch mehr gekämpft und man ging kollektiv mit einer positiveren Einstellung in die Spiele. Ein Beinbruch ist dies selbstverständlich nicht, denn solche Phasen kommen im Fußball immer mal wieder vor, davon ist kein Team gefeilt. Aber gerade dann sollte und muss man sich der Werte erinnern, die unsere Mannschaft in all den Jahren bisher so stark gemacht haben: Das Füreinandereinstehen, das gegenseitige Aufbauen, die Freundschaft untereinander! Es gilt, nicht die Fehler bei Mitspielerinnen zu suchen, sondern gemeinsam nach vorne zu gucken und sich wieder mehr gegenseitig aufzubauen! Ein kleiner Rat des Berichterstatters: Freut euch alle auch mal wieder mehr über Siege oder auch nur über Kleinigkeiten! Einiges wirkt aktuell etwas zu sehr angestrengt. Zeigt wieder mehr eure frohen Gesichter! 😉 Denn ihr seid noch immer das „Beste Damenteam ever!“(E.W.)