DAMEN – 9. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2022/23

Samstag, 12.11.2022:

FC Frauenweiler - FCO 4:0 (2:0)

FCO: Ricarda Weser, Nathalie Lehner, Sofie Reiser, Emily Wagner, Annalena May, Elena Schanzenbach, Jenny Wagner, Clarissa Magel (73. Jette Bauer), Carolin Andrashazi (46. Anja Fielenbach), Melina Stam, Rebecca Stuck (46. Steffi Schleweis). Ersatz: Dorothea Weiss.

Torschützinnen: 1:0 (6.) Muric, 2:0 (41.) Zerr, 3:0 (72.) Kantarci, 4:0 (86.) Zerr.

In Sachen Effektivität wurde unser Damenteam vom Tabellenführer verdient geschlagen. Die Niederlage fiel aber viel zu hoch aus. Zum einen war unser Team das spielerisch bessere Team, zum anderen widerfuhr ihm ein krasser Nachteil, da es der Schiedsrichter bereits in Hälfte 1 versäumt hatte, einer Heimakteurin eine hochverdiente Rote Karte zu zeigen.

In personeller Hinsicht sah es wie folgt aus: Weiterhin fehlen leider Jacqueline Hertl (schwere Ellbogenverletzung) und Larissa Schöninger (Aufbautraining nach Kreuzbandriss). Nicht zur Verfügung standen zudem Fabienne Fitterer und Lilli Zusann. Aus unterschiedlichen Gründen (Studium, Beruf und privater Termin) konnten Jette Bauer, Anja Fielenbach und Steffi Schleweis erst später hinzustoßen. Jenny Wagner traf berufsbedingt erst kurz vor Spielbeginn ein und hatte kaum noch Zeit zum Warmzumachen.

Dieser Bericht fällt heute emotional aus = Vorwarnung!

Zunächst einige Sätze an den einen oder anderen Verantwortlichen des FC Frauenweiler. Den vor dem Spiel äußerst eigenartigen Auftritt des einheimischen Trainers gegenüber dem Schiedsrichter möchten wir gar nicht weiter kommentieren. Vielleicht darf sich der Berichterstatter hierzu nur folgendes Sprichwortzitat erlauben: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ – wie man dann auf dem Feld noch erleben sollte. Der erste Knaller war es, dass ein Frauenweiler Verantwortlicher auf seine Anfrage zum Verhalten des Trainers trotz dreifacher (!) sachlicher Wiedergabe ein viertes Mal fragte, was denn überhaupt vorgefallen sei und dieser allem dann noch folgendermaßen die Krone aufsetzte: Auf seine weitere Frage „wer dies denn gewesen sein soll“ wurde u.a. vom Schiri und einem einheimischen Zuschauer (!) auf den Frauenweiler Trainer gezeigt, der im Trainingsanzug und mit Aufschrift des Heimvereins gerade im Kreis mit seiner Mannschaft redete. Antwort des Frauenweiler Verantwortlichen: „Den kenne ich nicht!“ Au Backe, was soll man dazu noch sagen?! Dass wir Odenheimer Zuschauer/innen dann vom Platzkassier auf dem Platz noch Eintritt abkassiert bekamen, überraschte uns zusehend, war dies doch zuvor noch nie bei einem Damenspiel der Fall gewesen. Um´s Geld ging es keinem von uns, ein fehlender Aushang hierzu und vor allem nach dem Spiel mehr Ehrlichkeit wären jedoch angebracht gewesen. Hier wurde einer unserer Zuschauerinnen von einem FCF-Verantwortlichen doch einmal mehr glatt ins Gesicht gelogen. Über all dies mag man sich aufregen, spätestens auf dem Heimweg musste man aber nur noch den Kopf schütteln und darüber lachen, dass man so etwas nötig hat. Nun aber das Ärgerlichste überhaupt: Was sich einmal mehr gerade eine Spielerin der Heimmannschaft auf dem Platz geleistet hat, dies kann einfach nicht mehr unkommentiert bleiben. Zur Vorgeschichte: Eben diese hatte im letzten Aufeinandertreffen im Mai unseren Spielerinnen ohne Grund fürs nächste Spiel wörtlich Verletzungen angedroht, dies war sogar auf den Zuschauerrängen zu hören. Erst vor wenigen Tagen war ein Frauenweiler Verantwortlicher Zaungast bei einem unserer Spiele. Er wurde auf die Vorfälle im letzten Duell angesprochen und ihm gegenüber die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass dies doch hoffentlich das nächste Mal nicht wieder der Fall sein wird. Er versicherte hoch und heilig, dass man mit den Protagonistinnen gesprochen habe und wir uns deren fairen Verhalten sicher sein können. Leider waren auch diese Worte nur Schall und Rauch, siehe hierzu nachfolgend im Spielbericht. „Witzig“ dabei übrigens, dass eben dieser Verantwortliche derjenige war, der vor dem heutigen Spiel angeblich den eigenen Trainer nicht kannte (siehe oben), obwohl er sich bei eben der Beobachtung unseres Spiels vor ein paar Wochen in Hälfte 2 neben eben diesen gesetzt hatte, verbunden mit der Aussage, dass ja auch sein Trainer da sei und er nun zu diesem gehen werde. Mann oh Mann, Ehrlichkeit sollte unter Sportlern immer noch oberstes Gebot sein!

Zum Spiel selbst: Unsere Mannschaft war von Beginn an gut drin und konnte durch die gerade anfangs enorm wuselige Clarissa Magel das erste Ausrufezeichen setzen. Diese hatte sich den Ball in der Mitte der gegnerischen Hälfte erobert und abgeschlossen, der Ball zischte nur ca. ein bis zwei Meter übers Tor (3.). Nur eine Minute später wieder Magel über rechts und mit einer guten Hereingabe. Leider war keine Abnehmerin zur Stelle. Frauenweiler war bis dato überhaupt noch nichts gelungen, ehe dann in Minute 6 ein langer Ball ihre Topstürmerin fand. Unsere Abwehr und unsere Torhüterin agierten in dieser Szene etwas unentschlossen und die Stürmerin vollendete unhaltbar im langen Toreck. Das frühe 1:0 völlig aus dem Nichts! Unser Team war dadurch kurz etwas verwirrt und nur wenige Sekunden später war es wieder Frauenweilers Angreiferin, die dieses Mal aber knapp am langen Toreck vorbeizielte. Unsere Elf präsentierte sich spielerisch richtig gut. Während eine eingeübte Spielanlage unserer Damen unverkennbar war, agierten die Gastgeberinnen stattdessen in der Regel mit langen Bällen. Im vorderen Spieldrittel war für unseren FCO aber leider zumeist Endstadion. In der 17. Minute wieder einmal der FCF mit einem Abschluss, Ricarda Weser parierte aber sicher. In Minute 22 nach einem Eckball von Capitano Annalena May gleich zwei gefährliche Aktionen im gegnerischen Strafraum, nur mit Mühe konnte der Tabellenführer schließlich klären. Drei Zeigerumdrehungen später eine weitere gute Balleroberung von Magel und anschließend die direkte Weiterleitung von May auf die erstmals von Beginn an eingesetzte Rebecca Stuck. Diese fackelte nicht lange und schloss gut ab, das Leder ging aber leider ein, zwei Meter links am Gehäuse vorbei. In der 26. Minute erneut Magel mit einer starken Aktion: Rechts an der Strafraumgrenze narrte sie gleich vier Gegenspielerinnen und legte dann noch perfekt für Elena Schanzenbach auf. Diese von der Strafraumgrenze aus mit einem richtig guten Abschluss aufs rechte untere Toreck, doch leider konnte die Torhüterin den Ball um den Pfosten lenken. In der 30. Minute eine gute Freistoßchance für unser Team. Leider wurde die gefährliche Ausführung von May in den Strafraum wegen dort angeblicher Abseitsstellung zurückgepfiffen. In der 33. Minute einer der wenigen Vorstöße der Heimmannschaft, begünstigt durch ein eigentlich überdeutliches Handspiel. In der Folge dann ein Foulspiel einer unserer Abwehrrecken ca. 18 Meter vor dem Tor. Es gab Freistoß, der aber nichts einbrachte. Auf der Gegenseite in der 37sten eine Riesenchance für unseren FCO durch unsere Jüngste, Melina Stam. Selbst eroberte sich diese den Ball und steuerte aufs Tor zu. Hart bearbeitet von einer eigentlich körperlich überlegenen Gegenspielerin behauptete sie sich und zog dann auch noch gekonnt Richtung Tor ab. Um Zentimeter zischte das Spielgerät links am langen Torpfosten vorbei. Schade, diese Aktion hätte unstrittig ein Tor verdient gehabt. Auch gerade deswegen, weil gerade auch unsere 17jährige immer wieder hart von einer gewissen Frauenweiler Spielerin attackiert wurde. Dann die 39. Minute: Die bereits wiederholt ohne Namen erwähnte Spielerin des Gastgebers senste hier von hinten richtig übel unsere Schanzenbach um, obwohl der Ball bereits drei, vier Meter entfernt gewesen war. Eine ohne Wenn und Aber glasklare Rote Karte. Völlig unverständlich beließ es der Unparteiische bei nur Gelb. Es war dies exakt die Spielerin gewesen, die im letzten Aufeinandertreffen unseren Spielerinnen mit Verletzungen gedroht hatte. Ein Schelm, der Böses dabei denkt … Da bleibt einem echt die Spucke weg. Nicht nur hier hatte der FCF der Fairnesstabelle mal wieder alle Ehren gemacht. Diese führt den Spitzenreiter nämlich als mit Abstand unfairste Mannschaft der Liga auf! Nicht zu schweigen davon, dass jeder, aber auch jeder sonstige Ligagegner, nach deren Aussagen schon ähnliche Erfahrungen mit diesem Gegner hatte machen müssen. Zum Glück konnte Schanzenbach weiterspielen. Umso unverständlicher, dass ausgerechnet exakt dieser Frauenweilerin dann von gleich mehreren unserer Spielerinnen keine 120 Sekunden später, Geleitschutz bis vors Tor gewährt wurde. Diese tankte sich von der Mittellinie geradeaus durch und schoss zum 2:0 ein. Ein einmal mehr absolut vermeidbarer Treffer, hier muss man einfach künftig cleverer agieren. Kurz vor der Pause holte sich eine weitere FCF-Akteurin nach einem überharten Einsteigen die nächste Gelbe Karte ab. Die letzte Chance der 1. Halbzeit besaß die Heimmannschaft. Wieder ein langer Ball in die Spitze. Unsere Keeperin Weser antizipierte jedoch stark und war mit dem Fuß vor der einschussbereiten Torjägerin am Ball. Versuch 2 klärte Sofie Reiser dann kurz vor der Torlinie. Danach der Halbzeitpfiff. Unsere Mannschaft war stark aufgetreten und spielte bis kurz vor dem Strafraum echt klasse. Dann fehlte aber die Durchschlagskraft oder es wurden die sich ergebenden Chancen leider genutzt. Eine Ein-Tore-Führung wäre gemessen an den Torchancen vielleicht durchaus verdient gewesen, zwei Tore Rückstand waren aber eindeutig zu viel des Schlechten.

In der Pause zwei Wechsel: Die inzwischen eingetroffenen Fielenbach und Schleweis ersetzten Stuck und Carolin Andrashazi. Schleweis dann in Minute 48 auch gleich mit einer starken Aktion, als ihr Schuss von Rechtsaußen an die Torlatte klatschte. Das Glück sollte uns einfach nicht hold sein. In Minute 50 mal wieder eine unschöne Szene: Unsere junge Stam hatte mal dagegengehalten und ihr wurde „dafür“ kurz darauf, von außen sehr gut erkennbar, in den Rücken getreten. Wer die Übeltäterin war, brauchen wir an dieser Stelle wohl nicht explizit erwähnen. In der 53sten erneut ein richtig gut vorgetragener Angriff unserer Viktorianerinnen. Schleweis mit guter Annahme im Strafraum. Leider hatte sie Pech, dass ihr der Ball auf dem holprigen Geläuf anschließend versprang. Eine Minute danach nach einem zunächst abgewehrten May-Freistoß ein guter Abschluss von Schanzenbach, aber leider übers Tor. Vier Minuten später ein starker Steckball von Schanzenbach in den Rücken der FCF-Abwehr auf die gut eingelaufene Magel. Die Torhüterin kam gerade noch so vor dieser an den Ball. Unser Team war dran, spielte richtig gut, war seit dem Wiederanpfiff klar feldüberlegen und ließ sich auch vom wieder zunehmenden Nebel und dem schwachen Flutlicht nicht aus dem Rhythmus bringen. Dann aber in Minute 63 der allererste Angriff der Gastgeberinnen in Durchgang 2. Die Torjägerin war halblinks durch, lupfte die Kugel aber zum Glück am Tor vorbei bzw. hatte eine mitgelaufene Mitspielerin übersehen. Unmittelbar auf der Gegenseite die nächste gute Möglichkeit für unsere Blau-Weißen. J. Wagner hatte Schleweis auf links gut eingesetzt und diese stark in die Box gepasst. Leider wurde hier Fielenbach noch abgedrängt. Die in Hälfte 2 zweite Offensivaktion des FCF entsprang dann in Minute 66 einem Odenheimer Aufbaufehler, nachdem bereits der Abstoß etwas zu spät und damit zu riskant geraten war. An die folgende Flanke kam eine Angreiferin auch heran, Weser zeigte sich aber gewohnt sicher auf ihrem Posten. Immer wieder unsere sehr engagierte und niemals aufgebende Elf in der Vorwärtsbewegung, so auch in Minute 71. Die Hereingabe von Magel konnte wieder einmal gerade noch so vor der lauernden Fielenbach geklärt werden. In der 72. Minute dann der entscheidende Rückschlag: Ein Konter fand Frauenweilers Topstürmerin und diese diesmal mit einem uneigennützigen Zuspiel auf eine mitgelaufene Mitspielerin, die zum 3:0 einschoss. Gleich in zweifacher Hinsicht ärgerlich: Unser Team hatte die 2. Hälfte bis dato klar bestimmt und die Heimmannschaft in der Offensive kaum stattgefunden, zudem erzielte die Heimakteurin den Treffer aus zumindest abseitsverdächtiger Position. Unser Team gab sich auch jetzt noch nicht geschlagen und die Gastgeberinnen hatten weiterhin ihre liebe Mühe mit dem starken Odenheimer Auftritt. Immer wieder wurden unsere Damen durch Fouls gestoppt. In Minute 73 der dritte Wechsel: Bauer für Magel. In der 75sten genau vor der Odenheimer Bank eine Schwalbe – hm, naja von wem wohl – und ein Liegenbleiben, als sei es mit der fragwürdigen Karriere nun vorbei. Nach der wundersamen Wiederauferstehung konnte die Laiendarstellerin gleich wieder munter rennen und körperliche Präsenz zeigen. Wunder gibt es wohl doch immer wieder! An dieser Stelle muss man eingestehen, dass exakt diese Spielerin die beste in ihrer Mannschaft war, umso unverständlicher, dass diese solche Aktionen nötig hat. In der 80. Minute wieder unser FCO. Bauer hatte von links gut geflankt. Schleweis war zunächst nicht an den Ball gekommen, angelte sich diesen dann aber doch und kam aus vielversprechender Position zum Abschluss. Leider wieder geblockt, die Abwehr der Heimmannschaft war an diesem Tag absolut deren Prunkstück. In der 84. Minute wieder ein rüdes Foul im Mittelfeld beim Stand von 3:0. Die 3. Gelbe Karte! Den fälligen Freistoß brachte May gut in den Lauf von Schleweis, die frei aufs Tor hätte zusteuern können. Hätte, denn der Schiedsrichter erkannte völlig falsch auf Abseits. Ob all dem Anrennen und auch wiederholtem Pech, waren irgendwann verständlicherweise auch Fleisch und Geist schwach, sodass einer unserer Spielerinnen in der 86sten dann ein folgenschwerer Fehlrückpass unterlief und die Heimmannschaft dies auch noch mit einem fulminanten Schuss ins Tordreieck eiskalt ausnutzte. 4:0. Wer dieses Spiel gesehen hat, kann es kaum glauben, mindestens zwei, eher drei Tore zu hoch! Die anschließende Provokation der, wer wohl, und einiger ihrer Mitspielerinnen, Richtung FCO-Fans sei diesen gegönnt. In der 88. Minute versuchte es nochmals Schanzenbach mit einem Schuss aus der 2. Reihe, leider auch dieser übers Tor.

Ausdrücklich positiv erwähnen möchten wir hier die Frauenweiler Spielerin Muric. Die frühere bosnien-herzegovinische Nationalstürmerin hat sich vorbildlich verhalten und nach dem Spiel sogar für manche Mitspielerin ausdrücklich entschuldigt. Dies zeigt Größe, ihr wünschen wir alles Gute!

Ob der wiederholten Vorfälle mit diesem Gegner ist es dem Berichterstatter und allen, die es mit unserem Damenteam halten, ein großes Anliegen, unseren FCO-Amazonen ein riesengroßes Kompliment auszusprechen. Unsere Mädels sind durch die Bank alles tolle Damen mit durchweg tollem Charakter. Dies wird sie auch im Leben außerhalb des Fußballfeldes voranbringen. Sei einigen anderen heute der Sieg gegönnt, ob diese jedoch einen ähnlichen Weg wie unsere FCO´lerinnen bestreiten werden, sei mal frech groß in Frage gestellt. Dabei dürfen wir unsere Damen heute nicht nur für ihren Charakter loben, sondern man darf es abschließend nicht versäumen, diesen heute gerade auch für ihre trotz der deutlichen Niederlage starke Leistung ein Kompliment auszusprechen. Es war dies spielerisch die wohl bisher beste Leistung in dieser Saison! Darauf lässt es sich weiter aufbauen. Weiter so Mädels und heute Abend viel viel Spaß bei dem aufs Spiel folgenden Kabinenfest. Lasst es krachen, ihr habt es euch redlich verdient! (E.W.)

Update 14.11., 23.00 Uhr: Der FC Frauenweiler hat sich in seinem auf FuPa veröffentlichten Bericht zu dem unseren geäußert. Dabei wurde erwähnt, dass wir uns zur Klärung mit den dortigen Trainern in Verbindung setzen können. Selbstverständlich haben wir dies nun getan, wir stellen uns da gerne. Wir betonen nochmals, dass sich alles so zugetragen hat, wie im Bericht beschrieben. Dies können mehrere Personen bezeugen.


Das Kabinenfest hat richtig Spaß gemacht :-D