DAMEN – 18. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2022/23

Samstag, 22.04.2023:

FCO - Heidelberger SC 1:0 (1:0)

FCO: Ricarda Weser, Annalena May (68. Stam), Sofie Reiser, Jacqueline Hertl, Emily Wagner (80. May), Jenny Wagner, Melina Stam (46. Dorothea Weiss), Clarissa Magel (61. Carolin Andrashazi), Jette Bauer (89. Fielenbach), Steffi Schleweis, Anja Fielenbach (78. Rebecca Stuck).

Torschützin: 1:0 (9.) Fielenbach.

Im Tabellennachbarschaftsduell Vierter gegen Fünfter waren die Spielanteile in Hälfte 1 und die Torchancen insgesamt zugunsten unserer FCO-Amazonen verteilt. In Hälfte 2 tat sich unser Team offensiv schwer, überzeugte aber defensiv und vor allem kämpferisch, während die Gäste hier zwar nochmals alles probierten, aber zu keinen echten Einschussmöglichkeiten kamen. Der 6. Sieg im 8. Heimspiel fiel zwar denkbar knapp aus, ist aber unstrittig verdient.

Der Blick auf den Kader: Verzichten musste das Trainerduo Joachim Reichert/Nico Sinibaldi neben den bis auf Weiteres nicht zur Verfügung stehenden Elena Schanzenbach und Larissa Schöninger, diesmal insbesondere auch auf Fabienne Fitterer (Urlaub), Nathalie Lehner (krank), Rosi Weser (Studium) und Lilli Zusann (verletzt). Dafür wieder mit dabei Rebecca Stuck, sodass das Trainerduo Joachim Reichert/Nico Sinibaldi auf insgesamt 14 Spielerinnen zurückgreifen konnte; davon trotzten drei, vier Spielerinnen einer Grippeschwäche. In der Startformation kam es zu einer nominellen Veränderung. Die diesmal von Beginn an zur Verfügung stehende Anja Fielenbach startete, dafür blieb Dorothea Weiss zunächst auf der Bank und unsere Allrounderin Jacky Hertl rückte von der Offensive in die defensive Viererkette.

Zur Unterstützung vor Ort waren u.a. einige unserer nicht zur Verfügung stehenden Spielerinnen, unser künftiger Mittrainer Nicolai Manz, wieder einmal zahlreiche Jungs unserer 2. Herrenmannschaft und auch Teile unserer Vorstandschaft – dies hat alle ganz besonders gefreut. Diese alle sahen in den Anfangsminuten die erwartete Begegnung auf Augenhöhe, wenngleich es unser FCO war, der einen Tick mehr ins Offensivspiel intensivierte. Dieser Mut wurde dann in der 9. Minute auch gleich mit dem Führungstreffer und schließlich sogar „Goldenen Treffer“ des Tages belohnt. Die in Hälfte 1 richtig starke Steffi Schleweis brillierte zunächst Höhe der Mittellinie mit einer starken Ballannahme und einer ebenso guten Bewegung, um sich dort Freiraum zu verschaffen. Dann der perfekte Pass in den Lauf der punktgenau gestarteten Fielenbach. Diese lief ihrer Gegenspielerin davon, blieb vor dem Tor eiskalt und schob ins linke Toreck zum 1:0 ein. Diese Führung flößte unserem Team sichtlich noch mehr Selbstvertrauen ein und es versuchte in den nächsten Minuten möglichst gleich nachzulegen. Die Gäste aus Heidelberg konnten diese Drangphase jedoch gegentorfrei überstehen. Unsere Elf hatte auch danach mehr vom Spiel, wenngleich die richtig klaren Torchancen fehlten. Melina Stam prüfte die viel Präsenz ausstrahlente, gute gegnerische Torhüterin in Minute 18 und nach Zuspiel von Clarissa Magel auf Fielenbach stand diese in Minute 25 vor dem Eins-gegen-Eins gegen ihre Gegenspielerin. Anja entschied sich gegen das Dribbling und schloss kurz vor der Strafraumgrenze ab, die Torhüterin parierte in dem von ihr ausgesehenen rechten unteren Toreck. Es dauerte bis zur 29. Minute, bis die Heidelbergerinnen erstmals in Odenheimer Tornähe kamen. Dabei sprang eine Ecke und in deren Folge ein Abschluss aus dem Rückraum heraus, bei dem sich unsere Keeperin Ricarda Weser jedoch gewohnt sicher zeigte. In der folgenden etwa zehnminütigen Phase unterliefen unseren FCO-Amazonen zu viele Stockfehler und in einzelnen Offensivduellen fehlte etwas die Selbstverständigkeit und der Wille, entschlossener zu Werke zu gehen. Der HSC bewegte sich dadurch wieder auf Augenhöhe, konnte aber selbst nur wenig Offensivaktionen kreieren. Einzig ein, nach einem Konter, an sich guter Drehschuss aus rund 25 Metern war nicht ganz ungefährlich, ging dann aber doch drei, vier Meter links am FCO-Gehäuse vorbei. Unsere Mannschaft hatte die Begegnung bis zur Pause im Griff, wenngleich diese als eher zerfahren zu bezeichnen. Auf jeder Seite noch ein Abschluss, zunächst Jenny Wagner in Minute 40 (Torhüterin sicher) und gegenüber der HSC mit einem Freistoß aus 30 Metern, der ca. drei Meter übers Eckige flog (41.). Es ging mit einer knappen, aber verdienten FCO-Führung in die Pause.

In dieser wechselte unser Trainerduo erstmals, für die erkältungsbedingt angeschlagene Stam kam Weiss ins Spiel. Diese übernahm den rechten Defensivpart und Kapitänin Annalena May wechselte dafür von dort ins defensive Mittelfeld. Unsere Viktorianerinnen kamen entschlossen aus der Halbzeitpause zurück und in der 49. Minute zu einem Freistoß auf der rechten Außenbahn. Jacky Hertl legte sich das Spielgerät zurecht und zirkelte dieses in Richtung Gästetor. Der Ball nahm eine sensationelle Flugbahn an und den FCO-Fans lag bereits der Torjubel auf den Lippen. Leider klatschte dieser jedoch an die Unterkante der Latte. Nur ein, zwei Zentimeter tiefer und das 2:0 wäre perfekt gewesen. Schade, dieser technisch richtig stark getretene Standard hätte einen Treffer verdient gehabt. Der Abpraller sprang im Übrigen nur knapp über Magel, die sonst zum Abstauber bereitgestanden hätte. Zwei Minuten später versuchte es May mit einem Abschluss aus der 2. Reihe, zwar rund drei Meter vorbei, aber immerhin probiert. Heidelberg versuchte nun, etwas mehr Offensivkraft an den Tag zu legen und kam in der 53. Minute zu einer zumindest in der Entstehung nicht ungefährlichen Aktion. Nach einer abgewehrten Ecke konnte hier ein Schuss aus dem Rückraum von der vielbeinigen FCO-Abwehr geblockt werden. In Minute 61 FCO-Wechsel Part 2: Positionsgetreu Carolin Andrashazi für Magel. Gerade bei Zweikämpfen im Mittelfeld war uns der Schiedsrichter – schreiben wir mal – nicht gerade wohlgesonnen und entschied im „Zweifelsfall“ immer wieder für die Gäste. Dies zehrte an den Nerven unserer Coaches und an denen der treuen Zuschauer/innen, unsere FCO-Amazonen blieben aber cool und konzentriert und ließen sich dadurch nicht beirren. In der 68sten der dritte Wechsel: Stam kehrte aufs Feld zurück und ersetzte die ihrerseits angeschlagene May. Die Gastmannschaft kam zu etwas mehr Ballbesitz, unsere Elf stand jedoch kompakt und lief immer wieder die Räume zu. Selbst kam man aber auch nur selten zu Angriffen. Ein solcher dann aber in der 73. Minute, als sich Stam nach Doppelpass mit Andrashazi rechts außen durchgesetzt hatte und eine starke Hereingabe in den Strafraum schlug. Die Gästekeeperin antizipierte gut und fing das Zuspiel knapp vor der einschussbereiten Fielenbach ab. Trotz aller Bemühungen kamen die Gäste ihrerseits erst in der 77. Minute zu ihrem ersten und einzigen Torschuss in Durchgang 2, abgefeuert aus der 2. Reihe. Ri. Weser griff jedoch gewohnt sicher zu. In der 78sten FCO-Wechsel #4: Stuck für Fielenbach. Die wohl gefährlichste Szene im gesamten Spiel hatten unsere FCO-Damen in Minute 79 zu überstehen, als eine Hereingabe in den eigenen Fünfmeterraum flog, hier aber unsere Innenverteidigerin Sofie Reiser die Übersicht behielt und klären konnte. Ein weiterer Wechsel in der 80sten, für die ebenfalls gesundheitlich angeschlagene Emily Wagner kehrte May aufs Feld zurück. Kurz darauf (81.) nochmals ein guter Angriff unseres FCO. Stam wieder gut über die Außen, das Zuspiel in den Strafraum konnte die Torhüterin aber erneut abgreifen. Unmittelbar danach noch ein Abschluss von Jette Bauer, den sich die Gästekeeperin ebenso sicherte. In der 89. Minute kam auch Fielenbach nochmals ins Spiel zurück, für die verließ Bauer das Feld. Nach drei Minuten Überzeit pfiff der Schiri ab und unsere Damen wurden von ihren Fans zurecht mit viel Applaus bedacht.

Heute war es zwar kein Fußballleckerbissen, dann musste aber halt gerade in solchen Spielen kompakt sein, eine von wenigen Chancen nutzen und wieder fest zusammenhalten. Gerade Letzteres ist unstrittig eine der ganz großen Charaktereigenschaften unserer Damen, dies macht uns mächtig stolz. Unserem Team gelang heute der 4. Sieg im 6. Rückrundenspiel, bei sonst noch einem Remis und einer Niederlage. Alle vier Siege konnte man zu Null, d.h. ohne Gegentreffer, erringen. Zuhause ist man eine Macht, konnte 6 von 8 Heimspielen gewinnen, bei einem Unentschieden und einer Niederlage. In der Tabelle gelang es unserer Elf, den 4. Platz zu verteidigen, nun mit 2 Zählern Vorsprung auf die SG Hohensachsen II und deren 4 auf den heutigen Gegner Heidelberger SC. In der Rückrundentabelle rangiert die Reichert/Sinibaldi-Elf auf einem starken 2. Platz bzw. fiktiv auf dem 3ten, da eine derzeit gut in Form befindliche Mannschaft noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand hat. In den noch ausstehenden drei Spielen wollen unsere FCO-Amazonen Platz 4 verteidigen, aber zumindest auf Rang 5 ins Ziel kommen. Die Aufgaben dazu sind zwar anspruchsvoll (bei der SpG Heidelberg-Nord, gegen den Tabellenzweiten FC Frauenweiler und beim Tabellenersten SpG St. Leon/Mingolsheim), unser Team muss sich aber vor niemandem verstecken. (E.W.)