DAMEN – 14. SPIELTAG LANDESLIGA STAFFEL 3 2023/24

Samstag, 13.04.2024:

FCO -SpG Dielheim/Wiesloch 0:2 (0:1)

FCO: Ricarda Weser, Miriam Griesenbeck, Annalena May (63. Johanna Schuh), Sofie Reiser, Emily Wagner (41. Jacky Hertl, 82. Fabienne Fitterer), Elena Schanzenbach (63. Leonie Groben), Steffi Schleweis, Melina Stam, Jenny Wagner (63. Würtz), Clarissa Magel, Milena Würtz (41. Anja Fielenbach).

Torschützinnen: 0:1 (16.) Gottfried, 0:2 (54.) Chatzipurgani.

Jetzt hat es in unserer Landesligastaffel auch unseren FCO erwischt. Unser Damenteam verlor in Saisonbegegnung Nr. 12 erstmals. Die letzte Heimniederlage und das zugleich letzte Heimspiel ohne eigenen Treffer lag sogar schon über 16 Monaten zurück (26.11.2022). Zudem unterlag man der SpG Dielheim/Wiesloch erst zum 2. Mal (5 S, 2 N). Und: Dabei war die 0:2-Heimniederlage absolut verdient, fand unsere Elf doch nie zu ihrem gewohnten Spiel, agierte zu Beginn zu ängstlich und vorsichtig, dann fahrig und durchgehend ohne jeden Rhythmus. Im direkten Duell ist damit der Vorsprung als Tabellenführer auf den Zweiten Dielheim/Wiesloch auf 5 Punkte geschrumpft.

Zum Personal: Zugesagt hatten 20 Spielerinnen, sodass unsere Coaches Nicolai Manz und Joachim Reichert bei der Benennung des Tageskaders quasi fast die Qual der Wahl hatten. Dies ist an sich sehr erfreulich, zeigt es doch die Breite und das tolle Gefüge in unserer Damenmannschaft. Andererseits mussten sich die Coaches für einen Kreis von 16 Spielerinnen entscheiden. Selbst passen mussten Jette Bauer und Kim Moraly. Jette hat sich beim letzten Spiel vor drei Wochen verletzt und fällt vorerst leider aus; besonders bitter für sie, dass heute ausgerechnet gegen ihre Ex-Mannschaft. Kim bot zuletzt in der Innenverteidigung bärinnenstarke Leistungen und ihr Fehlen (Schule) schmerzte sehr. Zudem waren gleich zwei Spielerinnen den ganzen Tag mit Umzugsarbeiten beschäftigt gewesen und einer steckte eine am gleichen Tag noch lange Urlaubsrückreise in den Knochen.

Zur Startelf: Unsere seit Mitte Februar verletzungsbedingt ausgefallene Torhüterin Ricarda Weser kehrte erfreulicherweise zurück. Diese an sich schon gute Nachricht bewirkte auch, dass Sofie Reiser, die zuletzt dreimal als Keeperin ausgeholfen hatte, wieder in ihre Rolle als Innenverteidigerin zurückkehren konnte, sie ersetzte Kim. Für die erst später kommende Jacky Hertl begann rechts hinten Miriam Griesenbeck; unser Winterneuzugang kam damit erstmals in einem Pflichtspiel zum Einsatz. Man durfte gespannt sein, wie unsere teilweise neu geordnete Viererkette funktionieren würde, war doch auch unsere Kapitänin Annalena May nach dieswöchiger Krankheit noch etwas geschwächt und fehlte Sofie aufgrund ihrer Torhüterinnenaushilfe verständlicherweise etwas die Feldspielerpraxis.

Bei bestem Wetter und tollem Geläuf waren neben unseren treuen Fans auch einige Trainer, Spielerinnen und Muttis unserer Mädchenteams da (danke!). Nur schade, dass ausgerechnet diesmal keine bzw. kaum Unterstützung aus anderen Bereichen/Abteilungen unseres Vereins zugegen war - gerade dies hätten unsere FCO-Damen beim Heimspitzenspiel verdient gehabt.

Das Spiel begann eigentlich vielversprechend, als Clarissa Magel in den Strafraum eindrang, hier aber im letzten Moment noch abgedrängt werden konnte. Hier wäre bei etwas mehr Cleverness und geschickterem Einstellen des Körpers vielleicht sogar das Ziehen eines Strafstoßes denkbar gewesen. Die Gäste aus Dielheim/Wiesloch waren jedoch von Beginn an viel besser im Spiel, unsere FCO-Damen traten viel zu verhalten und uninspiriert auf. Gerade bei der bisher guten Saison (bis dato ungeschlagen, Hinspiel 2:1 gewonnen etc.) und der bekannten Heimstärke, hätte man ganz anders, viel selbstbewusster und mit Eigeninitiative auftreten müssen. In Minute 6 dennoch ein gutes Zuspiel in den Lauf der zu Beginn agilen Milena Würtz, die aber aus Sicht der Gäste noch rechtzeitig gestoppt werden konnte. Fast im Gegenzug erstmals Gefahr für das FCO-Tor, als eine Hereingabe von rechts eine Gästeangreiferin am kurzen Pfosten fand, diese den Ball aber nicht aufs Tor bringen konnte. In der 12. Minute senkte sich eine Hereingabe der Gastmannschaft von links in Richtung FCO-Gehäuse, strich aber am langen Pfosten vorbei. Unser Team viel zu statisch und fast nur re- anstelle selbst agierend. So verwunderte es nicht wirklich, dass die aktiveren Gäste in der 16. Minute zur Führung kamen. Ein Freistoß wurde zu kurz abgewehrt und der 2. Ball durch eine stark einlaufende Dielheimerin zum 0:1 verwertet. Man muss zugeben, richtig stark gemacht von den Gästen und sicherlich auch regelkonform. Zwar gab es die eine oder andere Vermutung von Abseits, aber der Schiedsrichter stand auf Spielhöhe und hat es bestimmt richtig beurteilt. Überhaupt, dies sei schon jetzt erwähnt, bot der Unparteiische eine umsichtige und starke Vorstellung, wobei die Begegnung über die gesamte Spielzeit hinweg aber auch sehr fair war. Unser FCO nun also im Hintertreffen und da musste schon die witterungsbedingt erste Trinkpause in diesem Jahr (ab Minute 21) als Hoffnungsschimmer taugen, sprich dass danach unsere Mannschaft besser auftreten würde. Kurz nach dem Wiederanpfiff auch ein guter Ball von Annalena auf Milena, die aber im Strafraum erneut noch abgedrängt werden konnte. Immerhin standen unsere Viktorianerinnen nun kompakter, die Dielheimerinnen kamen im zweiten Teil der ersten Spielhälfte offensiv nicht mehr zum Zug und unsere FCO-Damen besaßen nun einen Tick mehr Ballbesitz. Von seiner sonst gewohnten Spielanlage war unser Team aber weiterhin meilenweit entfernt, spielerisch ließ nur wenig zusammen und die Begegnung war sehr zerfahren und weit weg vom versprochen Spitzenspielniveau. Den ersten FCO-Torschuss gab es erst in Minute 35 durch einen Freistoß von Miriam aus über 30 Metern, der die Gästetorhüterin aber vor keine besondere Herausforderung stellte. In der 38. Minute eine gute Freistoßposition für Steffi Schleweis, aber übers Tor. In der 41sten wechselte unser Trainerduo dann zweimal: Jacky für Emily Wagner und Anja Fielenbach für Milena, die zuvor noch als einzige Angreiferin für etwas Arbeit für die Gästehintermannschaft gesorgt hatte. Jacky auch gleich mit ihrem ersten Ballbesitz, bei einem Freistoß von rechts. Das Spielgerät landete aber nur am Toraußennetz. In der 44. Minute noch Jenny Wagner mit einem Versuch aus der zweiten Reihe, aber ein paar Meter am Tor vorbei. Unsere Elf hatte die Anfangsphase komplett verschlafen, war dann aber im zweiten Teil der ersten Hälfte immerhin etwas entschlossener und damit besser im Spiel gewesen. Nun in der Pause an einigen Stellschrauben drehen und es wäre selbstverständlich noch einiges drin …

Und tatsächlich, in den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs trat man ganz anders auf und setzte den Gegner vom Wiederanpfiff weg unter Druck. Geht doch, warum nicht gleich so? Nur wenige Sekunden waren gespielt, als sich Clarissa in den Strafraum tankte, dort aber den Ball nicht richtig verarbeiten konnte. Eine Gegenspielerin machte das Leder nochmals scharf, unsere Angriffsreihe hatte aber abgeschaltet und war damit für eine sich möglicherweise auftuende Chance nicht bereit. In der 49sten ein guter Freistoß von Jacky, der von halbrechts aber leider einen halben Meter übers Gästetor zischte. In der 51. Minute eine weitere vielversprechende Freistoßchance, aber viel zu leichtfertig vergeben. Unser Team nun mit einem ganz anderen Auftreten und Dielheim/Wiesloch mit viel Abwehrarbeit beschäftigt. Dann aber in der 54. Minute der Stimmungsbrecher. Nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung schalteten die Gäste ganz schnell um und unsere Restverteidigung vermochte die als sehr schnell bekannte Angreiferin nicht zu stoppen. Diese setzte sich links durch und hatte das perfekte Auge für die beste Ligatorjägerin Chatzipurgani, die in der Box überlegt zum 0:2 einschoss. Stimmungsbrecher, dies bezeichnet das Ganze gut, denn aller Elan unserer Mannschaft war nun schnell wieder verloren, das Momentum gab den Gästen weitere Kraft und diese konnte nun noch mehr auf ihre Stärke, das Konterspiel, bauen. In der 57. Minuten ein solch weiterer gut vorgetragener Konter, von unserem Team aber diesmal gut zurückverteidigt. In der 63sten ein Dreifachwechsel: Johanna Schuh für Annalena, Leonie Groben für Elena Schanzenbach und Milena zurück für Jenny. Die Begegnung war aus FCO-Sicht völlig zerfahren, alles ging viel zu langsam, ohne Dynamik, es fehlten die Automatismen sowie Ideen und alles sah irgendwie wild aus. In Ballbesitz wählte man mehr den Rück- oder Querpass anstelle bei einem Zwei-Tore-Rückstand entschlossen nach vorne zu spielen. Für die Gäste war es so ein Leichtes, Angriffsversuche des FCO zu verteidigen. In der 79. Minute mal ein Schussversuch von Jacky, aber auch dieser weit drüber. Eine Minute später fast doch die Möglichkeit, als die Gästetorhüterin unvermittelt den Ball fallen ließ, aber keine FCO´lerin war zur Stelle. In der 82sten noch ein weiterer Wechsel: Fabienne Fitterer für Jacky. Bis zur 89. Minute musste man warten, bis man Zeuge/in der besten FCO-Aktion im gesamten Spiel wurde. Endlich wehte ein Hauch von Dynamik durch das Rund des Siegfriedstadions. Melina Stam hatte sich ein Herz gefasst und tankte sich unwiderstehlich durchs Mittelfeld, an mehreren Gegenspielerinnen vorbei. Ihr Abschluss dann aber leider zu zentral und die Torhüterin konnte so parieren – es war deren einzige echte Probe, die diese im gesamten Spiel bestehen musste. Wenige Sekunden später noch eine Schusschance halbrechts für Fabienne, aber verzogen. In der 90+2ten schließlich noch ein Freistoß von Steffi, der noch nicht einmal sonderlich gefährlich, von der Torhüterin im Nachfassen gesichert wurde.

Gratulation an den Gast aus Dielheim/Wiesloch zu einem verdienten und schließlich ungefährdeten Sieg. Unsere FCO-Amazonen hatten einzig zu Beginn der zweiten Halbzeit angedeutet, zu was sie in der Lage sein können. Das dann Kontertor zum 0:2 geriet im Nachhinein bereits zur Vorentscheidung, weil unsere Mannschaft es nicht mehr vermochte, nochmals zurückzukommen.

Das Prädikat Spitzenspiel ging der heutigen Begegnung ab, wobei es unser Team war, welches am meisten dazu beitrug, dass es ein solches nicht wurde. Dass unsere Mannschaft aufgrund immer wieder Landesligapausen und dem Nichtantritt von Gegnern nicht im Rhythmus ist, war sicherlich auch ein kleiner Grund, insgesamt hatte man sich jedoch ein anderes Auftreten erhofft. Bei all der diesmal berechtigten Kritik weiß man aber alles nach wie vor sachlich und nüchtern einzuschätzen. Wir sind weder im Erfolgsfall in Euphorie verfallen, noch wird jetzt jemand etwa Trübsal blasen. Es war von vorneherein klar, dass nun die Wochen der Wahrheit beginnen. Das erste schwere Spiel ging verloren, weitere folgen. Und für die kommende Aufgabe beim Heidelberger SC gilt nun: Das Spiel gegen Dielheim/Wiesloch abhaken und aus der einmal nicht guten Leistung nun erst recht neue Energie und neuen Mut schöpfen und es sich selbst neu beweisen! (E.W.)