präsentiert FC Odenheim die "Erste":

DAMEN – ACHTELFINALE VERBANDSPOKAL 2024/25

Donnerstag, 03.10.2024:

FCO - TSV Amicitia Viernheim 1:4 (0:1)

FCO: Sofie Reiser, Emily Wagner, Annalena May, Johanna Schuh, Leonie Groben (46. Steffi Schleweis), Elena Schanzenbach (79. Simone Pokluda), Jenny Wagner, Sophia Gebl (46. Clarissa Magel), Jacky Hertl, Amilia Grimm (68. Fabienne Fitterer), Milena Würtz (77. Amelie Lang). Ersatz: Fabienne Fitterer, Amelie Lang, Clarissa Magel, Simone Pokluda, Steffi Schleweis.

Torschützinnen: 0:1 (44.) Ballack, 1:1 (59.) Schleweis, 1:2 (61.) Stricklan (Foulelfmeter), 1:3 (76.) Ballack, 1:4 (78.) Daum.

Gegen den vor eineinhalb Jahren noch Oberligisten und letztjährigen Verbandsligazweiten Viernheim zeigte unsere Damen-Elf gegenüber zuletzt eine erhebliche Leistungssteigerung und die bisher mit Abstand beste Saisonleistung. Mit etwas mehr Glück wäre beim im Vergleich zum 0:9 vor 13 Tagen (hier in der Verbandsliga) an sich nicht schlechten Ergebnis von nun 1:4 sogar noch einiges mehr möglich gewesen. So hatte unser tapferes Team zum einen Pech, dass das 0:1 kurz vor der Pause aus einer klaren Abseitsstellung heraus erzielt wurde. Zudem fiel der berechtigte Foulelfmeter zum 1:2 einfach zu schnell nach dem 1:1-Ausgleich. Ein Doppelschlag machte dann die Sache klar. Unsere FCO-Damen ließen ansonsten kaum echte Torchancen der hochdotierten Gäste zu.

Der obligatorische Blick auf den Kader: Die Teampunkt-App führte 15 Absagen auf (Verletzungen, Arbeit/Studium, Urlaub, Auslandssemester, Mutterschutz). Dafür gegenüber zuletzt, nach Urlaub wieder mit dabei Simone Pokluda. Neu in der Startelf zwei Spielerinnen: Leonie Groben übernahm die Linksverteidigerposition, dafür wechselte Emily Wagner die Seite, sprich von links auf rechts und Jacky Hertl ging von dort ins Mittelfeld. Elena Schanzenbach besetzte zusammen mit Jenny Wagner die Doppelsechs. Auch zur Belastungssteuerung („Englischen Woche“/zwei Spiele binnen nur drei Tagen) nahmen Clarissa Magel und Steffi Schleweis diesmal zunächst auf der Bank Platz. Zudem wählte unser Trainerduo Nicolai Manz/Joachim Reichert (Letzterer selbst im Urlaub) eine etwas veränderte Grundformation, insbesondere auch Amilia Grimm agierte diesmal in einer anderen Rolle.

Vom Anpfiff weg präsentierte sich unser Team hochkonzentriert und sehr stabil. Die Mannschaftsteile verschoben geschickt und arbeiteten kollektiv sehr gut zusammen. Die Doppelsechs als auch die gut nach hinten arbeitenden Außen sorgten für eine gewisse Kompaktheit. Die in voller Kapelle angereisten Viernheimerinnen hatten zwar teilweise um die 80 % Ballbesitzanteile, taten sich so aber schwer, unsere Defensive zu knacken. Zunächst einzig in Minute 3 prüften die Gäste unsere Sofie Reiser, der Schuss nach einer zuvor Rechtsflanke stellte unsere Torhüterin aber vor keine besondere Probe. In Minute 5 sogar eine erste gute Konterchance über unsere 16jährige Milena Würtz. Die Gästetorhüterin bot mehr als die Hälfte ihres Tores an, was Würtz dazu verleitete, es aus rund 40 Metern zu probieren. Zum einen traf unsere Stürmerin den Ball nicht voll, zum anderen ging er dann 3, 4 Meter links am Tor vorbei. Es wäre wohl die bessere Option gewesen, noch ein Stückweit mit dem Ball zu laufen; im Nachhinein ist man aber immer schlauer. In der 12. Spielminute Freistoß für unseren FCO aus dem Halbfeld. Der Ball wurde abgewehrt und es kam leider keine FCO-Amazone zum Abschluss. Stattdessen standen wir ob es eigenen Freistoßes zu offen und ermöglichten damit der Viernheimer Torjägerin einen Freilauf auf unser Tor. Die bärinnenstarke Johanna, an diesem Tag häufig mit Szenenapplaus bedacht, eilte der schnellen Angreiferin jedoch hinterher und brachte sie vor ihrem Schussversuch auch noch mit fairen Mitteln tatsächlich ins Schwanken. Gefahr damit bereinigt. In Minute 14 dann Freistoß für die Gäste am linken Strafraumeck. Der Ball wurde ins linke Tordreieck gezirkelt, Reiser konnte ihn aber stark mit den Fingerspitzen an den Pfosten und von dort zur Ecke lenken. Die Viernheimerinnen fanden kein Durchkommen und kamen so binnen den nächsten rund 20 Minuten nur zu zwei Halbchancen. Zum einen setzte sich ihre auffälligste Spielerin über rechts durch, ihre Hereingabe wurde aber von der vierbeinigen FCO-Abwehr gut verteidigt und schließlich konnte Reiser das Leder aufnehmen (23.). In der 31sten die Gäste man wieder mit einem Abschluss, aber übers Tor und nicht wirklich gefährlich. Vor 13 Tagen an gleichem Ort und Stelle war unser Team gegen den gleichen Gegner (hier um Verbandsligapunkte) auch 30 Minuten ohne Gegentreffer geblieben. Im Gegensatz zu diesmal hatten sich die Gäste damals aber bis zum gleichen Zeitpunkt zahlreiche Chancen erspielt. Dies war heute absolut anders. Bis zu ihrer besten Chance dauerte es diesmal nämlich 35 Minuten, als ein Kopfball nach einer Linksflanke etwa einen Meter links am FCO-Tor vorbeiging. Nur sechzig Sekunden danach brachte ein Querschläger auf unserer linken Abwehrseite eine Viernheimerin in gute Schussposition. Jedoch genau auf Reiser, die sicher zupackte. Nun die beste Phase für die Gastmannschaft, die aber außer einer kleinen Eckballserie zu keinem weiteren Torabschluss kam. Als weiterer kleiner Meilenstein waren inzwischen 40 Minuten ohne Gegentor geschafft und es sah ganz danach aus, als sollte das 0:0 auch zur Pause Bestand haben. Unsere FCO-Damen hatten sich dies allemal verdient, doch dann schlug in der 44. Minute das Pech zu. Bei der Passabgabe stand eine Angreiferin nämlich deutlich, mindestens einen Meter im Abseits. Sie kam aus selbigem und stand dann erst bei der Ballannahme noch vor unserer Abwehrspielerin. Die Viernheimerin zog auf und verwandelte zum 0:1. Gerade solche Situationen sind für einen Schiedsrichter ohne Gespann natürlich besonders schwer einsehbar, für unsere Mannschaft war es aber eben umso bitterer, ausgerechnet so, d. h. irregulär und kurz vor dem Pausenpfiff in Rückstand zu geraten. Dies wurde der bis dato so guten Leistung nicht gerecht. Fußball kann so unfair sein!

Trotz des Rückstands galt es unserer Elf schon jetzt nach den ersten 45 Minuten zu attestieren, dass sie es richtig gut gemacht hatte. Die Unzufriedenheit bei den Gästen insbesondere Trainer war unüberseh- und vor allem unüberhörbar, dies hatten sich die Gäste aus Hessen sicherlich ganz anders, sprich viel einfacher vorgestellt.

Für Hälfte 2 schickte Coach Manz zwei frische Kräfte ins Rennen: Für Sophia Gebl kam positionsgetreu Magel ins Spiel. Zudem verließ die 17jährige Groben das Feld. Ihre Linksverteidigerposition übernahm die zuvor etwas offensiver links eingesetzte Jacky Hertl und auf ihre vorherige Position ging nun die eingewechselte Schleweis.

Unser Team machte weitestgehend dort weiter, wo es in Durchgang 1 aufgehört hatte, nur auf den Außen gewährte man den Gästen nun teilweise etwas zu viel Räume, was auch auf die etwas offensivere Ausrichtung zurückzuführen war. Die Viernheimerinnen wussten dies noch nicht auszunutzen und kamen zunächst nur zu einem Versuch aus der zweiten Reihe, der ca. 2, 3 Meter am FCO-Gehäuse vorbeiging (49.). Stattdessen fast die große Gelegenheit für unsere Viktorianerinnen. Nach einem abgewehrten FCO-Freistoß hatte Jenny Wagner das Spielgerät gleich wieder nach vorne befördert. Die Torhüterin traf beim Klärungsversuch, noch im Strafraum, den Ball nicht richtig und zwei FCO'lerinnen setzten nach. Schließlich konnte die Gästeschlussfrau doch zur Ecke klären (51.). Zwei Minuten danach die nächste gefährliche Aktion unserer Mannschaft im gegnerischen Strafraum. Nach einer guten Kombination passte Magel von rechts in den Strafraum. Eine Gegenspielerin leistete sich einen Stockfehler und der Ball lag plötzlich frei 6, 7 Meter vor dem Tor. Grimm setzte nach, doch die Torhüterin war um Millisekunden eher am Ball und dies mit vollem Risiko, d. h. mit durchaus gestrecktem Bein. Grimm musste danach auch behandelt werden, für einen Elfmeter war es aber zurecht zu wenig. Unser Team bewegte sich nun auf Augenhöhe und bekam dann nach Doppelfoul an Würtz und J. Wagner einen Freistoß zugesprochen. Steffi legte sich den Ball halblinks, ca. 17 Meter vom Tor entfernt, zurecht und zirkelte ihn gekonnt über die Mauer hinweg ins Tor (59.). Tatsächlich 1:1, wer hätte dies gedacht?! Nun galt es wieder in die Ordnung der 1. Hälfte zurückzufinden und die Gäste weiterhin vom eigenen Tor fernzuhalten. Sollte dies z. B. 10 Minuten lang oder mehr gelingen, würden auch die erfahrenen Gäste sicherlich noch ungeduldiger werden und wer weiß, was dann sogar noch drin wäre. So war aber leider nur der Gedanke, die Hoffnung. Denn nur kurze Zeit nach dem Wiederanspiel war unsere linke Seite zu offen und eine Viernheimerin konnte von dort in den Strafraum eindringen. Schuh versuchte auszuhelfen und die Gegnerin zu stellen, traf dabei aber leider auch unüberhörbar deren Fuß. Berechtigter Pfiff und damit Elfmeter, den sich der TSV nicht entgehen ließ. Genau das, was man also vermeiden wollte, war eingetroffen, ein zu schnelles Gegentor zum 1:2 (61.). In der 68sten Wechsel Nr. 3: Fabienne Fitterer positionsgetreu für Grimm. Unsere Elf gab sich noch nicht geschlagen und in der 69. Minute schlug Emily Wagner eine gute Flanke in den gegnerischen Strafraum, die aber leider keine Abnehmerin fand. Kurz darauf J. Wagner zu Würtz, aber von der Hintermannschaft der Gäste abgelaufen. In der 76. Minute dann leider die Vorentscheidung. Mit ihrer in Hälfte 2 neben dem Elfmetertor erst zweiten echten Chance erhöhte die Gastmannschaft auf 1:3, als nach einem weiten Schlag nach vorne ein Lupfer aus halbrechter Position unsere aus ihrem Tor eilende Reiser überwand (76.). Nur wenig später, d. h. nur 2 Minuten nach dem 1:3, dann nach einem Stellungsfehler in unserer Hintermannschaft auch noch das endgültig entscheidende 1:4 (78.). Zwischen diesen beiden Treffern (77.) und kurz danach (79.) noch zwei weitere Wechsel: Amelie Lang für Würtz und Pokluda für Schanzenbach. In der Folge konnten die Gäste im Gefühl des sicheren Sieges nun befreit aufspielen und ließen den Ball laufen. Über ihre schnellen Außen kamen sie noch zu der einen oder anderen Flanke, die aber in der Box verpasst wurden bzw. von unserer aufmerksamen Defensive geklärt werden konnten. In der Nachspielzeit dann auch noch ein guter Angriff unserer FCO-Damen. Nach einem Ballgewinn von Schuh passte Magel in den Lauf von Schleweis. Deren Schuss wurde geblockt. Magel setzte nochmals nach, musste den Ball dann aber doch verloren geben.

Aus unserer Sicht fiel die Pokalniederlage um ein Tor zu hoch aus. Denkt man an den Abseitstreffer zum 0:1, kommt man mit dieser Aussage auch gut hin. Leider fielen das 1:2 nach unserem Ausgleich und das 1:4 nach dem 1:3 jeweils wieder viel zu schnell. Der in den ersten Spielberichten schon viel bemühte Begriff Lernprozess hat sich heute erstmals im positiven Sinne bewährt. In Sachen Ordnung, Zweikampfstärke und Fehlervermeidung hat unsere Team einen großen Schritt nach vorne gemacht, alles weitere ergibt sich dann auch noch. Die Grundordnung hat auf jeden Fall mal richtig gut gestimmt. Natürlich sind wir noch längst nicht auf dem Stand, auf dem wir sein wollen, zeigen sich unsere FCO-Amazonen aber weiterhin so lernbereit und engagiert, dann werden sich auch Erfolge einstellen und unsere Spielerinnen vor allem für die Zukunft, ligaunabhängig, sehr viel mitnehmen, das sie dann weiterbringt. Klar die nächste Aufgabe nur zwei Tage nach dem heutigen Pokalspiel, am Samstag um 17.00 Uhr in der Verbandsliga gegen den KSC II wird unsere Mannschaft noch mehr fordern. Die heutige Leistung macht aber so oder so Spaß auf mehr!

Noch eine Anmerkung: Die inklusive Trainer 5:1 Gelben Karten für die Viernheimerinnen gehören zu einer umkämpften Partie durchaus dazu, da liegt es uns fern, so etwas zu kritisieren. Absolut nicht Damen-like war es aber, wie unsere Gäste ihre Kabine hinterlassen haben. Da ist ihnen an Sauberkeit und Respekt vor dem Gastgeber nahezu jede andere, natürlich auch Herrenmannschaft um einiges voraus. (E.W.)